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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles. |
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17.05.2006, 20:53 | #1 |
Die Stadt
DIE STADT:
Ebbe und Flut des heutigen Lebens oder auch das paradoxe Geheimnis im Altag, dass man von den Dächern schreien könnte, ohne das jemand versteht was gemeint ist... Stadtgeflüster, häuserhoch, meterdick und tonnenschwer. Spricht, und sagt dabei doch nichts. Abscheulich! Tausend Augenpaare, suchen Schutz, suchen Nahrung, finden Elend, kommen zu mir. Die Haut der Stadt ist dreckig. Gebrantmarkt, offensichtlich hässlich, alle haben sich daran gewöhnt. Kollektives Wegsehen, sobald die Schwachen leiden. Es macht die Starken stärker, Selektion im Supermarkt. Auch an der Straßenecke, bei der Ampel, vor dem Schulhof. Und die Autobahn führt präzise, die Neuen hinein, weil Wir schon lange verschlissen sind. Verheitzte Existenz- hierum weine ich nie mehr: War schon gestern, viel zu viel. Atemzug und Pulsschlag, auf einander abgestimmt, dabei von einem Herzen keine Rede. Ist viel zu abgestumpft. Liebe ist kostenfrage. Ob es woanders anders ist? Lasst uns in die Welt strömen, da hin, wo das Leben uns einen Zufluchtsort gefunden hat. Wir werden uns ausbreiten- das Geschwür wird sich ausdehnen, in den Körper der Erde hinein. Alles wird verfaulen, ob es um uns herum, oder in uns anfängt, ist dabei völlig gleich. Sie gieren nach Zerstörung. Es wird keiner Kultur, keiner Religion gelingen, die Nutzlosigkeit einzudämmen, Einhalt gebieten. In den Straßen fehlt es an Autorität, wenn sie wächst: sie warten alle gespannt mit den Geburtshelfern. Ist der Tag gekommen, werden sie strammstehen. Salutieren, die Tiere. Freiheit ade, wurde ja lange genug versucht. Halbherzig sagst du? - darauf kommt es jetzt auch nicht mehr an. Es herrschen Extremverhältnisse, zwischen der Zeit und dem dazugehörenden Gefühl. Schau auf die Uhr!- willst du die wenigen Sekunden tatsächlich vergeuden? - Sag schon, Mensch, rede endlich ! (c) Exilya |
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31.05.2006, 16:00 | #2 |
Bitte.... Ö.ö.
das ich das hier schrieb hatte mich so entsetzrt (im nachhinein) ... bitte ich würde so gerne , nein MUSS von euch hören was ihr denkt...
ich bitte euch mir zu sagen ob dies versagt, oder überhaupt verständlich ist. Habt ihr es gelesen- wollt ihr sicher wissen was es darstellt- Sozialangst? bitte gebt mir ein wort der kritik...! eure verzweifelte Exi |
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31.05.2006, 18:24 | #3 |
Ich würde die ersten zwei Zeilen sogar als Unterüberschrift hervorheben.
Ich bin ausser mir. Es ist so viel Wahrheit und so viel... Flair in diesem Werk. Es ist eben Prosa (so denke ich als ungebildeter) Es bewegt einen Zu tiefst. Ein Stadtgedicht. Eher das Stadtgesicht... Also es ist in keinem Punkt verfehlt oder Unverständlich. Die Gedankenführung ist sogar sehr klar. Es ist an manchen stellen noch vielleicht etwas ungeschliffen, aber das macht auch einen gewissen charme. Du siehst mich mal wieder vollkommen überzeugt. Du Musst dich mit diesem Werk wirklich nicht verstecken. LG S. |
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31.05.2006, 20:29 | #4 |
hallo exilya,
An sich keine schlechte Gedankenführung, allein die Form finde ich noch etwas unausgearbeitet, ich würde tendenziell mehr Umbrüche benutzen, an einigen Stellen kürzen und dann die Satzzeichen rausstreichen, wenn du willst stell ich dir meinen Vorschlag hier rein und du darfst dich daran bedienen, wenn du etwas hilfreich finden solltest Gruß, Guardian |
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01.06.2006, 12:39 | #5 |
ja ich würde gern wissen, wie du es dir vorstellst!
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02.06.2006, 17:58 | #6 |
Ein wenig nach Gefühl und eigenem Empfinden umgestaltet und etwas strukturiert
Stadtgeflüster spricht, und sagt nichts. Tausend Augenpaare suchen Schutz Nahrung finden Elend kommen zu mir Die Haut der Stadt ist dreckig. gebrandmarkt hässlich, alle haben sich daran gewöhnt. Kollektives Wegsehen die Schwachen leiden macht die Starken stärker Selektion im Supermarkt Straßenecke Ampel Schulhof. Die Autobahn führt die Neuen hinein, weil Wir schon lange verschlissen sind verheitzte Existenz- hierum weine ich nie mehr: War schon gestern viel zu viel Atemzug und Pulsschlag, aufeinander abgestimmt dabei von einem Herzen keine Rede ist viel zu abgestumpft. Liebe ist kostenfrage Ob es woanders ist? Lasst uns in die Welt strömen, wo das Leben uns einen Zufluchtsort gefunden hat. Wir werden uns ausbreiten tumorgleich, in den Körper der Erde hinein alles Verfaulen, ob um uns oder in uns ist gleich. Sie gieren nach Zerstörung. Einhalt gebieten. Es wird keiner Kultur, keiner Religion gelingen, die Nutzlosigkeit einzudämmen, In den Straßen fehlt es an Autorität, wenn sie wächst: sie warten gespannt mit den Geburtshelfern. Ist der Tag gekommen, werden sie strammstehen. Salutieren, die Tiere. Freiheit ade, wurde lange genug versucht. Halbherzig sagst du? - darauf kommt es jetzt auch nicht mehr an. Es herrschen Extremverhältnisse, zwischen der Zeit und dem dazugehörenden Gefühl. Schau auf die Uhr!- willst du die wenigen Sekunden tatsächlich vergeuden? - Sag schon, Mensch, rede endlich ! |
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02.06.2006, 18:02 | #7 |
vielen,vielen Dank!
der vorschlag ist gut! ich muss es mir, bevor ich etwas ändereallerdings noch durch den kopf gehen lassen... vielen dank! Ex |
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04.06.2006, 18:48 | #8 |
ich weiss noch nicht ob ich es so lassen werde !
Bitte um kommentare... =) DIE STADT: Es ist Chaoes: Ebbe und Flut des heutigen Lebens oder auch das paradoxe Geheimnis im Altag, dass man von den Dächern schreien könnte, ohne das jemand versteht was gemeint ist... Stadtgeflüster, häuserhoch, meterdick und tonnenschwer. Spricht, und sagt dabei doch nichts: Abscheulich! Tausend Augenpaare, suchen Schutz, suchen Nahrung, finden Elend,kommen zu mir. Die Haut der Stadt ist dreckig. Gebrantmarkt, offensichtlich hässlich, alle haben sich daran gewöhnt. Sie haben geschlossene Augen- kollektives Wegsehen, sobald die Schwachen leiden. Es macht die Starken stärker: Selektion im Supermarkt. Auch an der Straßenecke, bei der Ampel, vor dem Schulhof. Und die Autobahn fährt präzise, immer wieder Neue ein, weil sie schon lange verschlissen sind. Verheitzte Existenz- hierum weine ich nie mehr: War schon gestern, viel zu viel. Atemzug und Pulsschlag, auf einander abgestimmt, dabei von einem Herzen keine Rede- Ist viel zu dumpf.. Liebe ist kostenfrage. Ob es woanders anders ist? Lasst uns in die Welt strömen, da hin, wo uns das Leben einen Zufluchtsort geben wird. Wir werden uns ausbreiten- das Geschwür wird sich ausdehnen, in den Körper der Erde hinein. Die große Fäulnis: ob es um uns herum, oder in uns beginnt ist dabei völlig gleich. Sie gieren nach Zerstörung: Sie toben im Rausch. Es wird keiner Kultur, keiner Religion gelingen, die große Nutzlosigkeit einzudämmen, Einhalt gebieten. In den Straßen fehlt es an Autorität, und wenn sie wächst, warten alle schon gespannt, wie mit den Geburtshelfern. Ist der Tag gekommen, werden sie strammstehen. Salutieren, die Tiere. Freiheit ade, wurde lange genug versucht. Halbherzig sagst du? - darauf kommt es jetzt auch nicht mehr an. Es herrschen Extremverhältnisse, zwischen den Zeiten und den dazugehörenden Gefühlen: Schau auf die Uhr!- willst du die wenigen Sekunden tatsächlich vergeuden? - Sag schon, Mensch, rede endlich ! |
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04.06.2006, 19:50 | #9 |
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Hi Ex
Ich muss sagen, dass ich nur die erste Version gelesen habe. Ich würde den Text als sehr verdichtete Prosa ansehen. Aber was soll ich sagen. Er gefällt mir sehr gut. Du hast den Horror der Stadt sehr gut eingefangen. Gerade die richtige Dosis Verzweiflung und Agression gegenübergestellt. Sehr gute Beobachtungen. Ich wohne auch in der Stadt und könnte vermutlich auch nirgends anders wohnen. Gefällt mir. LG Gem |
05.06.2006, 09:05 | #10 |
Prophetisch. Und ich hoffe, dass Du nicht recht bekommst. Realistisch. Ich kann die Städte wiedererkennen.
Ich denke, dass Du den Text noch weiter bearbeiten könntest. Es ist ein langer Text und das ist in diesem Falle OK. Dennoch hat er Verkürzungspotential. Verkürzen heißt immer Stimmung konzentrieren. Dazu muss man die verdünnenden Stellen herausnehmen. Alles nach Gefühl. Ich finde sehr gute Zeilen: "Liebe ist kostenfrage. Ob es woanders anders ist?" "Kostenfrage" und "Gebrandtmarkt". "Selektion im Supermarkt." Interessant. Erinnert mich an meine Kaufhaustexte und zeigt viel von unserer Gesellschaft. Außerdem könntest Du manche Sätze deutlicher halten. "Atemzug und Pulsschlag, auf einander abgestimmt, / dabei von einem Herzen keine Rede- Ist viel zu dumpf..." Vielleicht ist das ja eher Stil. Aber es wirkt abgeschliffen. Naja, würde ja auch passen. Bin jetzt unsicher. Grüßt: tagedieb |
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05.06.2006, 13:34 | #11 |
Gemini und tagedieb, ich danke euch für eure antworten !
der text treibt mmich in den wahnsinn: ich könnte ihn jeden tag ändern, und doch wird er nicht besser- im gegenteil war die erste version fast sogar am besten :: grob, ungeschliffen, rock n roll, die stadt eben, es war ja so beabsichtigt! Ich wollte den text nicht in ein metrum sperren ! und ihr? welche version gefällt euch besser? |
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05.06.2006, 14:44 | #12 |
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Hi Ex
Ich will jetzt die Texte nicht gegenüberstellen, aber prinzipiell bin ich der Meinung, dass man nicht zu viel herumschrauben soll, da sonst der flow verloren geht. Ein paar Sachen kann man schon ändern, aber wenn man zuviel verändert wirken die Texte arg konstruiert. Wenn du viel schreibst, weißt du schon in etwa welche Tasten du drücken mußt um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Ich würde immer bei der Originalversion bleiben. LG Gem |
05.06.2006, 15:57 | #13 |
danke
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05.06.2006, 21:30 | #14 |
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ich gehe mit meinem kommentar aus momentanen zeitgründen mal nur auf die obige fassung ein:
find ich sehr gelungen. die länge schreckt zwar erst ein wneig ab, aber man liest sich schnell und gerne rein. hat spass gemacht und gefallen. einfach gut. mir gefällt auch die gedrängtheit die durch die fehlenden absätze erzeugt wird. passt irgendwie zum inhalt. allerdings würden absätze dem ganzen etwas weniger abschreckendes verleihen. |
05.06.2006, 21:49 | #15 |
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Das Gedrängte, könnte formal noch einmal die Enge der Stadt darstellen. Also die Version die ich gelesen habe, also die Erste, war gut ausbalanciert und hatte Reife.
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05.06.2006, 22:23 | #16 |
Hi Exi,
schreckt formal tatsächlich etwas ab, aber es lohnt wirklich zum lesen sich durch zu ringen! Gemini's Argument überzeugt, auch wenn ich generell Guardian recht gebe... Ein paar Zeilensprünge verhindern meiner Meinung nach das rasche Überfliegen und verleihen den einzelnen Schilderungen mehr Beachtung. Entscheide selbst erschreckend realistisch, super ausgedrückt! Gruß, dead |
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06.06.2006, 15:40 | #17 |
Vielen danke!
Die enge war gewollt, schön das es auffällt! Die einzelnen Bilder hatte ich nicht bis zum grund ausgreifen lassen, aben damit es nicht lästig wird den leser, außerdem trifft eine nicht ganz ausgefüllte tiefe ebenso auf die stadt zu. Dann werd ich überlegen müssen bei welcher version ich bleibe... traut sich keiner die 2te zu lesen? 8o würde mich interessieren, ob die absätze gut kommen... dann wünsche ich euch mal mut für längere texte |
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06.06.2006, 17:20 | #18 |
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der mut fehlt nicht. weder zum schreiben noch zum lesen. eher die neigung. als beweis will ich den mehr als hundertzeiler "jahrmarkt" (leider immer noch nicht administrativ bereinigt) anführen (und natürlich schleichwerbung dafür betreiben).
werd die zweite fassung heute nacht mal lesen |
06.06.2006, 20:31 | #19 |
danke
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06.06.2006, 20:44 | #20 | |
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Zitat:
Außerdem würde die zweite Version womöglich das gute Bild, welches ich bis jetzt habe zerstören. |
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