Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Forum durchsuchen Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Geschichten und sonstiges Textwerk > Geschichten, Märchen und Legenden

Geschichten, Märchen und Legenden Geschichten aller Art, Märchen, Legenden, Dramen, Krimis, usw.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 09.08.2016, 00:57   #1
weiblich Ex-Dabschi
abgemeldet
 
Dabei seit: 05/2014
Beiträge: 2.371


Standard Schicksalhafte Begegnung

Es war Sonnabend, der 16.03.1996. An diesem Sonnabend hatte Lisa nichts vor und wollte zu Hause bleiben, da ihr Freund wieder einmal etwas mit seinen Kumpels geplant hatte. Lisa versprach auf Susi aufzupassen. In dieser Hinsicht konnte sich Beate auf ihre ältere Tochter 100%ig verlassen.

Beate freute sich auf dieses Wochenende. Endlich war es soweit. Mit ihrer Freundin Ina hatte sie sich hin und wieder samstags, wenn sich die Gelegenheit bot, zu einem Diskoabend verabredet. Bald würde Ina vorbeikommen, um sie abzuholen.

Beate war seit knapp einem Jahr allein erziehende Mutter von zwei Töchtern, 6 und 17 Jahre alt. Natürlich liebte sie ihre Töchter über alles. Erzieherisch war es jedoch nicht immer leicht.

Mit der 17-jährigen Lisa gab es in der letzten Zeit immer häufiger Streit. Als Lisa jünger war, verstanden sich Mutter und Tochter noch blendend.
Die sechsjährige Susanne war ein sehr lebhaftes Kind, ein kleiner Wirbelwind.

Trotzdem war Beate froh und vor allem erleichtert über ihren Schritt, den damaligen Partner und Vater von Susanne endlich verlassen zu haben. Schon einige Jahre vor der Trennung lebte sie mit Robert in einer sehr unglücklichen Beziehung. Aus Angst und der Vorstellung mit allen Problemen alleine fertig werden zu müssen, auch in finanzieller Hinsicht, blieb sie viel zu lange bei dem Mann, den sie längst nicht mehr liebte.

In der ersten Zeit war es nicht immer leicht, sich als allein erziehende, berufstätige Mutter von zwei Kindern durchzukämpfen, doch im Laufe der Zeit gewöhnte Beate sich daran.
Irgendwann kam der Zeitpunkt, an dem sie sogar zufrieden ohne Partner war und beschloss, vorläufig keine feste Beziehung mehr einzugehen.

Ina hatte gerade mit schrecklichem Liebeskummer zu kämpfen, weil ihre neue Eroberung sich nicht zu ihr bekannte, sondern letztendlich bei seiner Frau blieb.

Hinzu kam, dass Inas Exmann das Sorgerecht für die gemeinsame Tochter bekam. Aber Ina war stark und selbstbewusst und ließ sich nicht unterkriegen.

Beate war startklar. Ihr Spiegelbild gefiel ihr ganz gut. Sie war zwar nicht superschlank, aber auch nicht dick. Bei einer Körpergröße von 1,70 m und einem Gewicht von 68 kg wollte sie schon immer nach der Geburt ihrer Töchter etwas abnehmen, was ihr aber nie so richtig gelingen wollte. Schließlich fand sie sich damit ab. Mit Kleidung konnte man den etwas üppiger ausgefallenen Beckenbereich recht gut verstecken.

Die dunkelblonden langen Haare hatte Beate seitlich zu einem Zopf gebunden. Das hatte sie vor kurzem bei einer Auszubildenden in der Firma gesehen und fand es richtig schick. Sie betrachtete ihr Spiegelbild und wurde etwas unsicher. Früher sind ja viele Mädels so herum gelaufen, das war damals modern. Aber jetzt in diesem Alter? Sah das nicht doch etwas zu flippig aus? Konnte man mit fast 38 Jahren die Haare noch so tragen? Ach was! Sie konnte und sie tat es auch. Beate fand, dass es ihr gut stand. Das Make-up saß perfekt. Die getuschten Wimpern vergrößerten optisch ihre braunen Augen. Der zarte Duft des Parfüms umhüllte sie. Der Gedanke, dass sie im nächsten Monat schon 38 Jahre alt wird, beschäftigte sie nur kurzzeitig. Nach einem letzten kritischen Blick in den Spiegel war sie sehr zufrieden mit sich. Die Leute schätzten sie sowieso jünger, als sie war und sie fühlte sich ja auch viel jünger.

Der Sekt stand gut gekühlt zum Begrüßungsdrink bereit.

Beate erschrak, als das Klingeln sie aus ihren Gedanken riss, wo sie denn heute Abend hingehen könnten.

Mit „wehenden Fahnen“, wie Beate es immer zu sagen pflegte und stürmischer Umarmung mit gut gelauntem Gelächter, begrüßte Ina ihre Freundin. Ina hatte jedoch, was Mode betraf, einen völlig anderen Geschmack als Beate. Beate kleidete sich bevorzugt sportlich schick, Ina hingegen sehr elegant. Inas Kleidung hätte eher zu einem Gala-Diner gepasst, als zu einem Diskoabend. Aber so war sie eben. Die Haare mussten 1a sitzen und der Schnitt war immer im neusten Trend. Ina hatte kurze, blonde Haare, blaue Augen, war immer perfekt gestylt und schick, aber hatte auch immer eine etwas kühle Ausstrahlung.

„Na, hast du schon einen Vorschlag, wo wir heute hinfahren wollen?“ war Inas erste Frage. „Komm, wir trinken erstmal ein Gläschen Sekt “ antwortete Beate. In diesem Punkt waren sie sich immer einig. Bevor es irgendwo hin ging, wurde erstmal ein Gläschen Sekt getrunken.

Ina bevorzugte solche Clubs, in denen es schon etwas seriöser zuging. Beate aber fühlte sich unter jüngeren Leuten wohler. „Was hältst du denn vom Birkenhof in Birkenwerder?“ war Beates Vorschlag. „Da soll es jetzt richtig gut sein mit Videoleinwand, toller Stimmung und vom Alter her gemischtes Publikum, habe ich gehört.“ „Ich weiß nicht, meinst du wirklich? Wir wollten doch eigentlich nach Berlin fahren. Da haben wir doch viel mehr Möglichkeiten. Aber ist mir eigentlich auch egal.“ erwiderte Ina.

Gut gelaunt machten sich die beiden Freundinnen auf den Weg. Unterwegs unterhielten sie sich über dieses und jenes, über verflossene Lieben und was die Zukunft wohl bringen wird. Beide waren sich darüber einig, vorläufig keine feste Beziehung mehr einzugehen und erstmal das Singledasein zu genießen ohne diesen Beziehungsstress, den beide zu gut kannten.

Im Birkenhof angekommen, waren sie beide total enttäuscht. Was war mit der Stimmung, von der man so viel gehört hatte, was mit dem Publikum? Die paar Leute, die dort waren, sahen aus, als wenn sie gleich einschlafen wollten. „Na das kann ja heiter werden, tolle Stimmung“ stichelte Ina. Beate versuchte ihr Mut zu machen. „Das wird schon werden, ist vielleicht nur noch zu früh“ sagte sie. Beide nahmen an der Bar Platz. Ein Small Talk hier und dort brachte nicht die gewünschte Stimmung.
Nach ca. zwei Stunden waren sie sich einig, dass sie unbedingt woanders hin müssen, um den Abend noch irgendwie zu retten. Aber wo wollten sie zu fortgeschrittener Stunde noch hin. Bis nach Berlin zu fahren, dazu war es jetzt schon zu spät.

„Warum in die Ferne schweifen“ sagte Beate. „Lass uns doch einfach wieder zurück nach Hennigsdorf fahren. In der Playa-Disko soll es auch ganz lustig sein. Dann schläfst du eben bei mir. Schlimmer als hier kann es dort auch nicht sein. Ein Versuch ist es doch wenigstens wert. Oder was meinst du? Das konnte ja nun keiner ahnen. Tut mir leid, Ina.“ „Na meinetwegen, schlimmer als das hier kann es wirklich nicht werden“ willigte Ina ein.

Der Weg zur S-Bahn dauerte nur 3 Minuten. Eine Weile standen die Beiden am S-Bahnhof, bis sie begriffen, dass die Bahn nicht durchgängig die ganze Nacht fährt, sondern laut Fahrplan die letzte Bahn gerade weg war und die nächste Bahn erst in 3 Stunden wieder fahren würde. „So lange können wir nun nicht auf die nächste Bahn warten. Gehen wir wieder in den Birkenhof zurück?“ fragte Beate vorsichtig. „Was sollen wir denn sonst tun“ zischte Ina. Frustriert, weil alles so lustig und harmonisch begonnen hatte und nun doch so öde zu beenden drohte, gingen Beate und Ina in Richtung Birkenhof zurück.

Im Birkenhof angekommen, nahmen beide Freundinnen wieder Platz an der Bar, die inzwischen schon voller geworden war. Ein Blick in die Runde vermittelte den Eindruck, dass allgemein viel mehr Leute eingetroffen waren. Die Stimmung war gut. Es schien doch noch ein netter Abend zu werden. Plötzlich sagte Ina: „Guck doch mal da drüben, der mit der Lederweste sieht doch gut aus, der wäre genau mein Typ.“ Unauffällig drehte Beate sich in die Richtung, in die Ina schaute. Beim Anblick dieses Mannes, stellte sie fest, dass sie ausnahmsweise einmal den gleichen Geschmack hatten. Wie ein Tanzbär, etwas angetrunken, machte er im Kreise seiner Kumpels so merkwürdige Bewegungen, die so aussahen, als machte er jedes Mal einen Knicks etwas langsamer als im Takt der Musik und hatte dabei immer ein anhaltendes Grinsen mit geschlossenem Mund in seinem Gesicht. Das sah so witzig aus, und er kam dabei so charmant rüber, wie er so herumblödelte.

Alle in der Klicke lachten herzhaft. Die Stimmung war ausgelassen. „Den finde ich auch richtig süß.“ sagte Beate. Von nun an galt diesem Unbekannten ihre ganze Aufmerksamkeit. Bisher kam noch kein Blickkontakt zu Stande. Es wurde der Song „Children“ von Robert Miles gespielt.

https://www.youtube.com/watch?v=zI7DferroGA

„Diesen Song finde ich richtig toll. Wollen wir tanzen Ina?“ fragte Beate. Beide hatten nun viel Spaß. Mindestens 3 - 4 Gläser Sekt hatten sie bisher schon an diesem Abend getrunken und waren jetzt so richtig in Stimmung.

Jetzt sah Beate, dass dieser Mann keine Faxen mehr machte. Er stand mit einem Glas Bier in der Hand mit dem Gesicht zur Tanzfläche. Dann trafen sich ihre Blicke. Er schaute Beate an und lächelte. Beate lächelte kurz zurück und guckte dann verlegen zur Seite. Nach einiger Zeit stellte sie fest, dass er immer noch zu ihr schaute und er sie wohl auch sehr sympathisch fand. Ein langer, lächelnder Blickkontakt kam zustande. Beate tanzte und lächelte, er stand da, guckte und lächelte. In diesem Moment hatten beide alles um sich herum vergessen, wie es schien.

Ein langsamer Song folgte. Beate sah noch, wie der Unbekannte sein Glas wegstellte. Gerade wollten Ina und Beate die Tanzfläche verlassen. Als wenn dieser Mann es geahnt hatte, wie gerne sie jetzt mit ihm tanzen würde, stand er plötzlich neben ihr, sein Kumpel neben Ina. „Wollen wir tanzen?“ fragte jeder der beiden. Beate war happy, Ina weniger. Ina hatte bald die Nase voll von ihrem Tanzpartner und ließ ihn stehen.

Der bis vor Kurzem noch unbekannte Mann hieß Christian, wie sich herausstellte. Sie tanzten ca. noch 15 Minuten, bis die langsame Runde vorbei war und kamen dabei ins Gespräch ...

(Ende Teil 1)
Ex-Dabschi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.08.2016, 08:16   #2
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998


Liebe Dabschi,

das klingt sehr autobiographisch.
Christian = Rabbit?

Tadellos geschrieben, fehlerfrei und lobenswerter Aufbau.
Wann gehts weiter?

Lieben Gruß
von
Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.08.2016, 08:47   #3
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.045


Zitat:
Zitat von Thing Beitrag anzeigen
das klingt sehr autobiographisch.

Tadellos geschrieben, fehlerfrei ...
Dem stimme ich zu, außerdem ist die Geschichte flüssig geschrieben. Es ist Balsam, mal einen Text - und gleich einen relativ langen Text - fehlerfrei geschrieben zu sehen. Die Zahlen hätte ich allerdings ausgeschrieben.

Zitat:
Zitat von Thing Beitrag anzeigen
... lobenwerter Aufbau ...
Dem muss ich widersprechen. Der Text beginnt mit dem Aufeinanderprallen von gleich einer ganzen Reihe von Personen bzw. Namen, mit denen der Leser noch nicht vertraut ist, deren Beziehungen untereinander er aber sofort verinnerlichen soll. Zudem werden dem eigentlichen Geschehen die Lebensläufe der Protagonistin und ihrer Freundin vorangestellt. Danach kommt alles hübsch der Reihe nach - und dann, und dann, und dann -, gespickt mit vielen überflüssen Informationen. Das schafft keinen Spannungsbogen und macht die Geschichte langweilig.

Die Vorgeschichte der maßgeblichen Personen hätte ich häppchenweise, wenn sich passende Stellen ergeben, eingeflochten, um die Neugier des Lesers zu wecken und ihn langsam an die Vorgeschichten zu gewöhnen, mit denen die beiden Frauen in ihr künftiges Leben ziehen. Wer liest denn weiter, wenn er in den ersten beiden Absätzen schon alles über die Figuren weiß?
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.08.2016, 09:30   #4
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998


Na, ich zum Beispiel.
Ich hab ja die nötige Zeit, tralala!
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.08.2016, 20:07   #5
weiblich Ex Lucyinthesky
abgemeldet
 
Dabei seit: 07/2016
Beiträge: 202


Hallo Dabschi,

ich hab' deine Geschichte sehr gern gelesen und bin schon gespannt auf den zweiten Teil!

Am Anfang verwirrt mich allerdings auch das "Who is who" der vielen Namen.

Liebe Grüße,
Lucy
Ex Lucyinthesky ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.08.2016, 20:29   #6
weiblich Ex-Dabschi
abgemeldet
 
Dabei seit: 05/2014
Beiträge: 2.371


Hallo Thingi,

Zitat:
Zitat von Thing Beitrag anzeigen
das klingt sehr autobiographisch.
Christian = Rabbit?
Das überlasse ich gerne Deiner Phantasie.

Zitat:
Tadellos geschrieben, fehlerfrei und lobenswerter Aufbau.
Oh, Dankeschön. Diese Geschichte schrieb ich 2003, ist schon ein paar Jährchen her. Jetzt bin ich dabei, sie noch mal zu überarbeiten.

Zitat:
Wann gehts weiter?
Jeden Abend ein Stückchen, bis mich jemand stoppt.

Liebe Grüße
Dabschi
Ex-Dabschi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.08.2016, 20:32   #7
weiblich Ex-Dabschi
abgemeldet
 
Dabei seit: 05/2014
Beiträge: 2.371


Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Dem stimme ich zu, außerdem ist die Geschichte flüssig geschrieben. Es ist Balsam, mal einen Text - und gleich einen relativ langen Text - fehlerfrei geschrieben zu sehen. Die Zahlen hätte ich allerdings ausgeschrieben.



Dem muss ich widersprechen. Der Text beginnt mit dem Aufeinanderprallen von gleich einer ganzen Reihe von Personen bzw. Namen, mit denen der Leser noch nicht vertraut ist, deren Beziehungen untereinander er aber sofort verinnerlichen soll. Zudem werden dem eigentlichen Geschehen die Lebensläufe der Protagonistin und ihrer Freundin vorangestellt. Danach kommt alles hübsch der Reihe nach - und dann, und dann, und dann -, gespickt mit vielen überflüssen Informationen. Das schafft keinen Spannungsbogen und macht die Geschichte langweilig.

Die Vorgeschichte der maßgeblichen Personen hätte ich häppchenweise, wenn sich passende Stellen ergeben, eingeflochten, um die Neugier des Lesers zu wecken und ihn langsam an die Vorgeschichten zu gewöhnen, mit denen die beiden Frauen in ihr künftiges Leben ziehen. Wer liest denn weiter, wenn er in den ersten beiden Absätzen schon alles über die Figuren weiß?
Hallo Ilka,

ich bin ja keine Schriftstellerin und somit nicht in der Lage professionell zu schreiben. Wie ich schon erwähnte, schrieb ich diese Geschichte 2003 und zu der Zeit war ich noch unerfahrener als jetzt. Ich bin bei der Überarbeitung und habe schon Vieles rausgeschmissen. Wenn ich das alles stehen gelassen hätte – Du meine Güte, Dein Urteil wäre niederschmetternd ausgefallen.
Aber es ist ja Dein gutes Recht, Deine Meinung zu schreiben und ich übernehme auch gerne Verbesserungsvorschläge, wenn sie mir zusagen.

Liebe Grüße
Dabschi
Ex-Dabschi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.08.2016, 20:39   #8
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.045


Zitat:
Zitat von Dabschi Beitrag anzeigen
Wenn ich das alles stehen gelassen hätte – Du meine Güte, Dein Urteil wäre niederschmetternd ausgefallen.
Großer Gott, nein!

Ich bin ja auch keine professionelle Schriftstellerin. Geschweige denn, eine profesionelle Kritikerin.

Schreib einfach weiter, "wie de Schabbel gewachse iss".
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.08.2016, 20:43   #9
weiblich Ex-Dabschi
abgemeldet
 
Dabei seit: 05/2014
Beiträge: 2.371


Zitat:
Zitat von Lucyinthesky Beitrag anzeigen
Hallo Dabschi,

ich hab' deine Geschichte sehr gern gelesen und bin schon gespannt auf den zweiten Teil!

Liebe Grüße,
Lucy
Hallo Lucy,

freut mich, dass Du meine Geschichte gern gelesen hast.

Auf die Idee, meine olle Kamelle wieder vorzuholen und sie zu überarbeiten, kam ich, als Silbermöwe letztens darüber schrieb, dass Geschichten hier scheinbar nicht so sehr vertreten sind ...

Zitat:
Am Anfang verwirrt mich allerdings auch das "Who is who" der vielen Namen.
Stimmt, ist mir auch schon aufgefallen. Ich schob meinen Text hin und her und durch das viele Kürzen wurde der Zusammenhang irgendwie auseinander gerissen. War alles ein bisschen durcheinander gekommen.

Ich setze meine Überarbeitung nachher weiter fort und werde mir Mühe geben, dass es für den Leser angenehmer wird, meinen Text zu lesen. Denn darüber freue ich mich natürlich am meisten, wenn mein Text gelesen wird.

Liebe Grüße
Dabschi
Ex-Dabschi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.08.2016, 20:46   #10
weiblich Ex-Dabschi
abgemeldet
 
Dabei seit: 05/2014
Beiträge: 2.371


Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Großer Gott, nein!

Ich bin ja auch keine professionelle Schriftstellerin. Geschweige denn, eine profesionelle Kritikerin.

Schreib einfach weiter, "wie de Schabbel gewachse iss".
Iss jut.

Hast Du ne Ahnung, was da vorher noch alles geschrieben stand. Die Berufstätigkeit von Beate, ihre Kollegen, Inas Geschichte, die lang und breit erklärt wurde usw.
Ex-Dabschi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.08.2016, 20:55   #11
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.045


Zitat:
Zitat von Dabschi Beitrag anzeigen
Hast Du ne Ahnung, was da vorher noch alles geschrieben stand.
Ich will es lieber nicht wissen. Wie ich sehe, arbeitest Du daran.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.08.2016, 22:42   #12
weiblich Ex-Dabschi
abgemeldet
 
Dabei seit: 05/2014
Beiträge: 2.371


Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Ich will es lieber nicht wissen. Wie ich sehe, arbeitest Du daran.
Besonders schwierig ist die Überarbeitung für mich, weil ich früher über "Ersetzen und Einfügen" mal irgendetwas "fabrizierte" und mein Text im PC dadurch nun ein fürchterliches Kauderwelsch geworden ist ...

Den Originaltext hatte ich damals als kleines Büchlein binden lassen, aber abschreiben ist mir noch aufwändiger als mein Kauderwelsch im PC zu beseitigen.

Also wenn Ihr irgendetwas lesen solltet, was nicht ganz verständlich rüber kommt, dann bitte ich schon vorab um Verzeihung und kleinen Hinweis an mich.

Jetzt geht's weiter. Der 2. Teil ist nicht so lang wie der 1.
Ex-Dabschi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.08.2016, 22:54   #13
weiblich Ex-Letreo71
abgemeldet
 
Dabei seit: 01/2014
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 4.032


Liebe Moni,

mir waren am Anfang auch zu viele Namen, aber dann hatte jeder der Geschichte seinen Platz eigenommen und los ging's.

Bin gespannt wie's weiter geht und bei deinem Ehrgeiz, lässt du und bestimmt auch nicht zu lange warten.

Liebe Grüße

Manu
Ex-Letreo71 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.08.2016, 22:55   #14
weiblich Ex-Dabschi
abgemeldet
 
Dabei seit: 05/2014
Beiträge: 2.371


Als es mit schnelleren Rhythmen weiterging, fragte er Beate: „Darf ich Dich zu einem Drink einladen?“ „Ja, danke“ erwiderte sie. „Wie Du aber sicher mitbekommen hast, bin ich mit meiner Freundin hier. Ich möchte sie nicht alleine an der Bar sitzen lassen. Gehen wir zu ihr?“ Sie schlenderten rüber zur Bar: „Ina, das ist Christian, Christian, das ist Ina.“ stellte Beate die beiden vor. Christian fragte, was sie gerne trinken möchten und bestellte die Getränke.

Es dauerte nicht lange, bis die anderen aus Christians Klicke sich dazu gesellten. Es war eine lustige Runde. Ina hatte sich auch gut unterhalten und amüsiert, worüber sich Beate sehr freute.

Christian war groß und kräftig gebaut, hatte dunkle, hinten etwas längere Haare und graugrüne Augen. Im linken Ohrläppchen trug er einen kleinen Ohrring. Einige seiner dunklen Haare schimmerten beim genauen Hinsehen schon leicht ergraut.

Beate erfuhr, dass die Jungs eigentlich gar keine Diskogänger sind. In heiterer Stimmung von einer Geburtstagsparty auf dem Weg nach Hause, kam einer auf die Idee noch im Birkenhof vorbeizuschauen, weil dieser sowieso auf dem Heimweg lag.

Der zuvor lustig und locker wirkende, gut aussehende Unbekannte in Partylaune entpuppte sich als netter, höflicher und intelligenter Mensch mit einer sehr sympathischen Ausstrahlung.

Beate war mit ihm sofort auf einer Wellenlänge. Obwohl sie sich überhaupt noch nicht kannten, plauderten sie stundenlang miteinander.

Auch er lebte seit ca. einem Jahr alleine. Als Beate sein Alter erfuhr, erschrak sie und traute sich kaum ihr eigenes Alter zu verraten. Dass er noch nicht, so wie sie, fast 38 Jahre alt war, hatte sie sich schon gedacht, aber nicht, dass der Altersunterschied zwischen beiden so groß ist. Christian war 29 Jahre alt und hatte erst im Dezember Geburtstag. Also war Beate 8 ½ Jahre älter als er. Christian schien kein Problem damit zu haben. Im Gegenteil, er machte ihr Komplimente, weil er sie viel jünger geschätzt hatte.

Im Laufe des Abends rückten sie immer näher aneinander heran, bis sie sich schließlich ganz nah gegenüber standen. Während der Unterhaltung blickten sich beide tief in die Augen. Dann verstummten sie für einen Moment. Er legte seine Arme um ihre Taille und zog sie ganz behutsam noch ein Stück näher an sich heran. Sie standen Körper an Körper und Beate konnte seine Wärme spüren. Sie legte ihre Arme um seine Schultern. Ihr Herz klopfte bis zum Hals. Nun kamen sich auch ihre Gesichter immer näher, ganz zaghaft, bis sie zum ersten Mal seine weichen Lippen auf ihrem Mund spüren konnte.Vorsichtig öffnete er seinen Mund und Beate erwiderte seinen Zungenkuss. Nun war es geschehen. Den restlichen Abend standen beide fest umschlungen und unterhielten und küssten sich immerzu.

Die heiteren Sprüche von Christians Kumpels nahmen sie kaum wahr. Irena war inzwischen schlecht gelaunt und drängelte, weil sie endlich nach Hause wollte, doch Christian und Beate konnten sich nicht voneinander trennen.

Als seine Kumpels blödelten: „Nimm sie doch mit nach Hause auf dein Hochbett“ und alle dabei lauthals lachten, wusste Beate in diesem Moment nicht, was sie davon halten sollte. Eigentlich war sie schon in Christian verliebt und hatte nun Angst, dass er so ein Draufgängertyp ist, der nichts anbrennen lässt und seine Beute fallen lassen würde, sobald er sie gerissen hat. Irgendwie mussten doch seine Kumpels einen Grund haben, so etwas zu sagen. Christian aber erwiderte nur: „Ich kann warten.“ Er nahm ihre Hand und sagte: „Ich komme noch mit zur S-Bahn.“

Als die S-Bahn einfuhr, stellten beide fest, dass sie noch gar keine Telefonnummern ausgetauscht hatten. Alles ging ganz schnell. Sie wollten noch Zettel und Stift besorgen. Eine Nachfrage beim S-Bahn-Personal scheiterte. Die S-Bahn hielt. Ina und Beate stiegen ein. Beate rief Christian noch ihre Telefonnummer zu und er rief zurück: „Ich wohne in Hohen Neuendorf, Berliner Str….“ Die Nummer konnte Beate nicht mehr hören, weil die Türen sich geschlossen hatten. Die S-Bahn fuhr los und Christian lief noch ein paar Schritte mit, seine Augen fest in Beates Augen versunken.

Diesen fragenden Blick – werden wir uns jemals wieder sehen, konnte Beate nicht vergessen …

Ende Teil 2
Ex-Dabschi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.08.2016, 13:42   #15
weiblich DieSilbermöwe
 
Benutzerbild von DieSilbermöwe
 
Dabei seit: 07/2015
Alter: 60
Beiträge: 6.687


Liebe Dabschi,

freut mich, dass auch du wieder Geschichten einstellt.

Sorry, dass ich jetzt jedoch gleich etwas zu meckern habe: Die Einleitung (Teil 1) ist mE viel zu lang. Einiges für die Geschichte nicht sehr Relevantes könnte man evtl kürzen oder weglassen. Weitschweifige Erklärungen über die Personen sind für die eigentliche Geschichte nicht unbedingt notwendig.

Der zweite Teil ist interessanter und spricht mich mehr an.
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.08.2016, 14:43   #16
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.045


Zitat:
Zitat von Dabschi Beitrag anzeigen
Als es mit schnelleren Rhythmen weiterging, fragte er Beate: „Darf ich Dich zu einem Drink einladen?“ „Ja, danke“ erwiderte sie. „Wie Du aber sicher mitbekommen hast, bin ich mit meiner Freundin hier. Ich möchte sie nicht alleine an der Bar sitzen lassen. Gehen wir zu ihr?“ Sie schlenderten rüber zur Bar: „Ina, das ist Christian, Christian, das ist Ina.“ stellte Beate die beiden vor. Christian fragte, was sie gerne trinken möchten und bestellte die Getränke.
Und gleich hat die Nörgeltante aus Offenbach wieder etwas zu meckern :

Die Fortsetzung geht mit dem Legen einer Lunte los und verspricht, im weiteren Verlauf zu einem ordentlichen Knall zu werden: Der Traummann ist nicht allein, sondern seine Freundin wartet an der Bar auf ihn. Wenn das kein Konfliktstoff ist!

Aber was passiert mit der Lunte und dem Sprengstoff? Nichts! Niemand hält ein Streichholz dran, statt dessen schlürft jeder brav sein Getränk. Ina lässt sich, wie ich beim Weiterlesen erfahre, den Freund ausspannen und verliert darüber kein Wort. Schlimmer noch: Sie ist plötzlich nicht mehr existent. Keine Freundin mehr da, die gekränkt ist und ihrem Begleiter eine Szene macht, ihm die Cola auf die Krawatte kippt oder versucht, ihn bei Beate als Hallodri zu diffamieren.

Kurz gesagt: Die Geschichte müsste Ina gar nicht erwähnen, denn sie treibt darin nichts an, sondern bleibt völlig funktionslos.

Die Geschichte plätschert ohne jeden Spannungsbogen weiter, weil sie Konfliktstoffe umgeht oder völlig ignoriert. Außerdem beißt sie sich an Nebensächlichkeiten fest, die kürzer gehalten werden könnten, während der Leser doch gerne erfahren hätte, worüber Christian und Beate sich "stundenlang" unterhalten haben. Worin liegt denn nun die Faszination, die dieses Mannsbild auf Beate ausübt? Ein bisschen knutschen und schmusen beim Tanzen überzeugt nicht.

Wie bereits erwähnt wurde, scheint die Story autobiografisch zu sein. Das sollte Dich nicht hindern, Dabschi, trotzdem zu übertreiben und dramatische Effekte einzubauen. Ohne Konflikte entsteht weder eine interessante Geschichte noch ein guter Film. Keine Biografie, auch nicht die von Goethe, hält sich strikt an die Tatsachen. Deshalb nannte er sein Werk "Dichtung und Wahrheit".

Lass Dich nicht, weil Du auf persönlichen Erfahrungen aufbaust, ausbremensen aus Furcht, wir als Leser könnten alles für bare Münze nehmen, indem wir Dich hunderprozentig damit identifizieren. Ein Autor, der eine interessante Geschichte schreiben will, muss den Mut haben, auch unpopuläre, intime, peinliche oder gar schmerzhafte Themen anzupacken. Der Held oder die Heldin muss tüchtig ins Schwitzen kommen, aus welchen Gründen auch immer.

Liebe Grüße
Ilka
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.08.2016, 20:26   #17
weiblich Ex-Dabschi
abgemeldet
 
Dabei seit: 05/2014
Beiträge: 2.371


Zitat:
Zitat von Letreo71 Beitrag anzeigen
Liebe Moni,

mir waren am Anfang auch zu viele Namen, aber dann hatte jeder der Geschichte seinen Platz eigenommen und los ging's.

Bin gespannt wie's weiter geht und bei deinem Ehrgeiz, lässt du und bestimmt auch nicht zu lange warten.

Liebe Grüße

Manu
Liebe Manu,

ups, da haben sich unsere Beiträge wohl überschnitten.

Ob ich nun jeden Abend Zeit finden werde, an meiner Geschichte weiter zu arbeiten, ist fraglich. Gestern z.B. war ich nur mit meiner „Freundschaft“ beschäftigt.

Ich freue mich aber sehr über Dein Interesse. Dankeschön.

Liebe Grüße
Moni
Ex-Dabschi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.08.2016, 20:28   #18
weiblich Ex-Dabschi
abgemeldet
 
Dabei seit: 05/2014
Beiträge: 2.371


Zitat:
Zitat von DieSilbermöwe Beitrag anzeigen
Liebe Dabschi,

freut mich, dass auch du wieder Geschichten einstellt.

Sorry, dass ich jetzt jedoch gleich etwas zu meckern habe: Die Einleitung (Teil 1) ist mE viel zu lang. Einiges für die Geschichte nicht sehr Relevantes könnte man evtl kürzen oder weglassen. Weitschweifige Erklärungen über die Personen sind für die eigentliche Geschichte nicht unbedingt notwendig.

Der zweite Teil ist interessanter und spricht mich mehr an.
Liebe Silbermöwe,

ja ich weiß – ich wurde schon darauf hingewiesen und gelobe Besserung.

Zitat:
Der zweite Teil ist interessanter und spricht mich mehr an.
Das freut mich. Dankeschön.

Liebe Grüße
Dabschi
Ex-Dabschi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.08.2016, 20:46   #19
weiblich Ex-Dabschi
abgemeldet
 
Dabei seit: 05/2014
Beiträge: 2.371


Liebe Ilka,

wie kommst Du nur darauf, dass diese Geschichte autobiografisch ist? Liest Du irgendetwas von einer Dabschi? Beate heißt die Dame in meiner Geschichte, genauso wie meine Puppe damals und meine andere Puppe hieß Ines. Ups, warum heißt Beates Freundin Ina?

Aber ich will Dich nicht weiter verwirren. Das habe ich schon im 2. Teil der Geschichte geschafft.

Der Knall kommt später. Du kannst es wohl nicht abwarten, was Frau Beate alles so erlebt hat, was? Das lässt sich nicht in 3 Sätzen erzählen. Ich habe schon viel rausgeschmissen. Ist ja gut, ich schmeiße noch mehr raus. Mein Originaltext hat 161 Seiten im A5-Format. Nee - das tue ich Euch nicht an.

Hilfe, wer weiß, was da am Ende bei raus kommt, nur weil Ilka die Sexszenen nicht abwarten kann.

Zu Deinem Kommentar: Irgendetwas musst Du falsch verstanden haben. Warte, ich spule noch mal zurück:

Zitat:
Als es mit schnelleren Rhythmen weiterging, fragte er Beate: „Darf ich Dich zu einem Drink einladen?“ „Ja, danke“ erwiderte sie. „Wie Du aber sicher mitbekommen hast, bin ich mit meiner Freundin hier. Ich möchte sie nicht alleine an der Bar sitzen lassen. Gehen wir zu ihr?“ Sie schlenderten rüber zur Bar: „Ina, das ist Christian, Christian, das ist Ina.“ stellte Beate die beiden vor. Christian fragte, was sie gerne trinken möchten und bestellte die Getränke.
Christian: „Darf ich Dich zu einem Drink einladen?“

Beate: "Ja, danke“ erwiderte sie. „Wie Du aber sicher mitbekommen hast, bin ich mit meiner Freundin hier. Ich möchte sie nicht alleine an der Bar sitzen lassen. Gehen wir zu ihr?“

Beate war die ganze Zeit am Reden. Durch die Erzählform (erwiderte sie) wurde der direkte Redefluss nur unterbrochen und es mussten erneut Anführungszeichen gesetzt werden. Habe ich das so unverständlich dargestellt? Oder willst Du mich veräppeln?

Ich glaube, der Url sitzt schon wieder vor dem PC und reibt sich die Hände. Nix da, Url. Die Ilka und ich sind jetzt Freunde, stimmt’s, Ilkale? (Hach, dieser doofe Apostroph wieder …)

Ja, wie geht es denn nun weiter, ohne, dass es langweilig wird? Für die Heimfahrt muss ich mir wohl doch noch etwas einfallen lassen. Beate und Ina werden überfallen – ja, das ist gut.

Zitat:
Ein Autor, der eine interessante Geschichte schreiben will, muss den Mut haben, auch unpopuläre, intime, peinliche oder gar schmerzhafte Themen anzupacken. Der Held oder die Heldin muss tüchtig ins Schwitzen kommen, aus welchen Gründen auch immer.
Das mag ja sein, Ilka. Ich möchte den Originaltext aber gerne so belassen, nur noch weiter kürzen und Satzstellungen evtl. etwas umformulieren.

Diese Geschichte ist mein „Baby“. Sollte ich noch mal die Zeit finden, um eine weitere Geschichte zu schreiben, dann kann ich immer noch wild um mich schießen und schwitzen …

Liebe Grüße
Dabschi
Ex-Dabschi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.08.2016, 21:02   #20
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.045


Zitat:
Zitat von Dabschi Beitrag anzeigen
wie kommst Du nur darauf, dass diese Geschichte autobiografisch ist? Liest Du irgendetwas von einer Dabschi? Beate heißt die Dame in meiner Geschichte, ...
Hatte ich von Thing aufgegriffen, die vermutete, es könnte autobiografisch sein. Muss natürlich nicht, ich habe das nur thematisiert für den Fall, dass ...

Zitat:
Zitat von Dabschi Beitrag anzeigen
Ups, warum heißt Beates Freundin Ina?
Mein Fehler. Ich hielt den Dialog für eine Wechselrede und deutete Christian den Hinweis auf Ina zu. Jetzt bin ich nochmal zum Anfang der Geschichte zurückgegangen, und richtig: Es handelt sich um Beates Freundin, nicht um seine. Eigentlich schade . Aber da siehst Du, was Du mit dem Gebirge an Namen gleich zu Anfang angerichtet hast .

Zitat:
Zitat von Dabschi Beitrag anzeigen

Der Knall kommt später.
Gut, ich bin gespannt.

Zitat:
Zitat von Dabschi Beitrag anzeigen
Hilfe, wer weiß, was da am Ende bei raus kommt, nur weil Ilka die Sexszenen nicht abwarten kann.
O je, bloß keine Sexszenen! Das ist meistens das Langweiligste in der Literatur und im Film. Das sind die Minuten, wo ich in allen Zimmern die Rolläden runterlasse und mir ein neues Glas Wein hole.

Zitat:
Zitat von Dabschi Beitrag anzeigen
Ich glaube, der Url sitzt schon wieder vor dem PC und reibt sich die Hände. Nix da, Url. Die Ilka und ich sind jetzt Freunde, stimmt’s, Ilkale? (Hach, dieser doofe Apostroph wieder …)
Lass doch den ollen Url. Der rechnet gerade aus, wieviel er noch draufzahlen muss, damit er seinen Traktor gegen einen Leopard umtauschen kann. Soll er doch seine eigenen Kriege führen.

Und jetzt frischauf und in die Tasten gekloppt! Viel Spaß beim Weitermachen.

Liebe Grüße
Ilka
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.08.2016, 00:56   #21
weiblich Ex-Dabschi
abgemeldet
 
Dabei seit: 05/2014
Beiträge: 2.371


Ina war immer noch schlecht gelaunt. Während der Fahrt sprachen sie kaum ein Wort miteinander. Beate hatte einerseits ein schlechtes Gewissen. Schließlich war Ina auf Christian zuerst aufmerksam geworden. Aber andererseits konnte Beate auch nichts dafür, wenn Christian sich nicht für Ina interessierte. „Tut mir leid, aber so ist es manchmal im Leben“, dachte Beate. Schweigend fuhren sie bis zur Endstation weiter und gingen von dort aus zu Ina nach Hause.

Nach ca. 3 Stunden Schlaf hatte Beate keine Ruhe mehr. „Ich muss nach Hause Ina, es ist 07.30 Uhr. Meine Kinder machen sich vielleicht schon Sorgen. Lisa weiß zwar, dass ich bei Dir übernachte, aber ich habe ihr versprochen, so schnell es geht, wieder zu Hause zu sein.“ Schlaftrunken blinzelte Ina. „Jetzt willst du schon nach Hause? Na gut, wir telefonieren später, ja?“ „Ja, bis nachher dann und sei nicht mehr sauer wegen gestern, okay? Tschüss.“ „Tschüss“ erwiderte Ina.

Als Beate im Bus saß, lief der gestrige Abend noch mal wie ein Film vor ihrem geistigen Auge ab. Es war doch noch ein sehr schöner Abend geworden. Sie hatten sich gut amüsiert. Gestern lernte sie diesen Christian kennen. Sie erinnerte sich daran, wie schön es mit ihm war und versuchte auf ihre innere Stimme zu hören. Hatte sie sich wirklich in ihn verliebt oder meldete sich ihr Ego, weil sie trotz großem Altersunterschied das Gefühl hatte, begehrt zu werden? Schließlich hatten sie auch Alkohol getrunken.

"Das wird sowieso nichts", versuchte sie die Gefühle zu verdrängen. Schließlich hatte sie Robert auch in einer Disko kennen gelernt und fand ihn anfangs sehr sympathisch. Doch diese Beziehung war schon bald zum Scheitern verurteilt.

Beate wurde schwanger, weil Robert eine 95%ige Zeugungsunfähigkeit angab, die er sogar mit einem Testergebnis schriftlich belegen konnte. Nach seiner Aussage war ein Motorradunfall die Ursache für seine Zeugungsunfähigkeit. Beim Sturz hatte sich eine Fußraste in seine Leistengegend gebohrt und die Samenstränge verletzt.

Beate setzte die Pille ab und wurde kurz daraufhin schwanger. Sie befürchtete, dass Robert sicher denken würde, sie sei fremdgegangen. Robert konnte sich das alles auch nicht erklären. Aber kein Anzeichen war zu erkennen, dass er anzweifeln würde der Vater zu sein. Im Gegenteil, er freute sich darüber.

Zu diesem Zeitpunkt glaubte Beate ihm noch jedes Wort. Woher sollte sie auch wissen, dass sie einen notorischen Lügner kennen gelernt hatte?

Erst viel später, als Susanne schon auf der Welt war, ergab sich eine Unterhaltung zwischen Beate und Roberts Mutter, in der Beate erfuhr, dass alles gelogen war. Robert hatte nie einen Unfall. Die Narbe, die nach seiner Aussage vom Unfall herrührte, entstand durch eine harmlose Leistenbruchoperation, als er noch ein Baby war. Von einer Zeugungsunfähigkeit wusste seine Mutter nichts.

Roberts Lügen wurden im Laufe der Zeit immer dreister. Oft hatte Beate das Gefühl, als würde er es selbst glauben, was er da erzählte.

Lisa mochte Robert nicht. Sie verstand auch nicht warum ihre Mutter, trotz der häufigen Streitereien und Roberts Verlogenheit, bei ihm blieb. Sie konnte ja nicht ahnen, wie groß die Existenzängste ihrer Mutter in dieser Zeit nach der Wende waren.

Liebe empfand Beate für Robert schon lange nicht mehr und ein Ende dieser Beziehung war absehbar. Susanne war fünf Jahre alt, als Beate endlich den Mut fand, ihre Existenzängste zu überwinden und eine Trennung wagte.
Seit knapp einem Jahr lebte sie nun mit ihren beiden Kindern recht zufrieden ohne Partner an ihrer Seite.

Beate hatte einerseits zurecht Angst davor, eine Beziehung mit einem Mann einzugehen, den sie in einer Disko kennen gelernt hatte und wollte den gestrigen Abend einfach vergessen. Andererseits hatte sie immer das Bild von Christian vor Augen. Beate war auf sich selbst wütend, weil sie sich zu sehr hinein gesteigert hatte. Sie kannte das ganze Drama doch schon und war anscheinend immer noch nicht geheilt. Darüber hinaus durfte sie nicht nur an sich denken. Schließlich hatte sie zwei Kinder und war für das Wohl ihrer Kinder verantwortlich.

Bei aller Vernunft kreisten ihre Gedanken nur um einen Menschen: „Wer ist er? Was denkt er? Macht er sich überhaupt Gedanken? Denkt er auch noch an mich? Oder war es nur ein harmloser Flirt für ihn?“ Wenn es so wäre, hätte sie kein Recht, ihn dafür zu verurteilen. Sie selbst war als Single auch kein Unschuldsengel und flirtete gerne, wenn sich die Gelegenheit ergab. Aber niemals gab sie Jemandem ihre Telefonnummer. Wenn ein Mann ihr eine Telefonnummer zusteckte, zerriss sie diese am anderen Tag.
Bei Christian hätte sie gerne eine Ausnahme gemacht, aber weder sie noch Christian hatten gestern beim Abschied am S-Bahnhof Zettel und Stift zur Hand.

Beates Ziel war erreicht. Der Bus hielt und sie musste aussteigen. In ca.5 Minuten erreichte sie ihre Wohnung. Es war ca. 08.30 Uhr, als sie zu Hause eintraf. Die Kinder schliefen noch. „Gott sei Dank“ dachte Beate. Sie machte Frühstück und weckte ihre Kinder. Lisa wollte, wie fast immer, kein Frühstück sondern ausschlafen. Susi war sofort putzmunter. „Mutti, wo warst du denn?“ war ihre erste Frage. „Du warst gar nicht in Deinem Bett“. Susi hatte die Angewohnheit, wenn sie nachts wach wurde, in das Bett ihrer Mutti zu schlüpfen. „Mutti war mit Tante Ina ein bisschen tanzen.“ gab Beate ihrer Tochter zur Antwort. „Aber du warst ja nicht alleine, Lisa war ja auch zu Hause.“ Susi gab sich mit dieser Antwort zufrieden und die Welt war wieder in Ordnung für sie.

Nichts an diesem Sonntag war so, wie sonst in den letzten Monaten. Beate bemühte sich, ihre Gedanken abzuschalten, was ihr jedoch nicht gelang. Ständig hatte sie Christians Bild vor Augen.

Am Nachmittag rief sie Ina an: „Ina, ich muss Dir etwas sagen, ich glaube, dass ich mich in Christian total verknallt habe. Du findest es vielleicht lächerlich. Aber ich kann nichts dagegen tun. Er kreist mir ständig im Kopf herum, und ich kann ihn einfach nicht vergessen. Es tut mir leid, dass ich Dich gestern Abend vernachlässigte und Spaß hatte, während Du Dich sicher gelangweilt hast, jedenfalls zum Ende hin, wie es aussah.“ „Nein, ist schon okay.“ sagte Ina. „Ich hatte mich ja auch köstlich amüsiert. Es war zwar Keiner dabei, der mir gefiel, aber die Jungs waren doch alle ganz lustig. Ich habe viel gelacht. Irgendwann ging mir aber der eine Typ dermaßen auf die Nerven. Der wurde mir zu aufdringlich. Christian fand ich auch sehr attraktiv. Aber die anderen Pappnasen konnte man doch vergessen.
Und was ist nun mit Euch Beiden?“ „Ich weiß es doch selbst nicht, mal sehen, ob er sich meldet. Ich weiß noch nicht mal, ob er sich auf Zuruf meine Telefonnummer merken konnte.“ sagte Beate.

Sie unterhielten sich noch eine Weile über den gestrigen Abend und über einige spaßige Einlagen der Kumpels von Christian. „Bis dann“ waren ihre letzten Worte. „Wir hören voneinander.“

Beate hatte nun kein schlechtes Gewissen mehr Ina gegenüber. …

Ende Teil 3
Ex-Dabschi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.08.2016, 19:17   #22
weiblich Ex Lucyinthesky
abgemeldet
 
Dabei seit: 07/2016
Beiträge: 202


Ah, der dritte Teil!

Ich lese mit Spannung weiter, liebe Dabschi und finde, die Geschichte wird immer flüssiger, "geschmeidiger" - hast dich wohl warm geschrieben!

Lieben Gruß,
Lucy
(die hofft, dass Teil 4 nicht so lange auf sich warten lässt ... )
Ex Lucyinthesky ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.08.2016, 19:26   #23
weiblich Ex-Letreo71
abgemeldet
 
Dabei seit: 01/2014
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 4.032


Liebe Moni,

mir geht es ähnlich wie Lucy, ich finde auch, dass es sich immer flüssiger liest und ich warte gespannt,
wie ein Regenschirm, auf Teil 4.

Liebe Grüße

Manu
Ex-Letreo71 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.08.2016, 01:12   #24
weiblich Ex-Dabschi
abgemeldet
 
Dabei seit: 05/2014
Beiträge: 2.371


Hallo liebe Lucy und liebe Manu,

über Eure Kommentare habe ich mich sehr gefreut. Vielen Dank dafür.

Eure Kommentare animierten mich sofort, weiter an meiner Geschichte zu arbeiten - wenn ich auch meinen Wecker jetzt schon verfluche.

Gute Nacht und liebe Grüße
Moni

---------------------------------------------------------------------------------------

Am Sonntagabend war Beate nur auf das Telefon fixiert. Warum klingelte es denn nicht? Obwohl sie sonst ganz froh darüber war, vermisste sie heute den Klingelton. „Vielleicht möchte er nur nicht so aufdringlich sein“, dachte Beate. Sie hätte ihn auch nicht gleich am nächsten Tag angerufen, wenn sie im Besitz seiner Telefonnummer gewesen wäre.

In Gedanken bei Christian schlief Beate erst spät in der Nacht ein.

Die neue Arbeitswoche begann schon am frühen Morgen wieder hektisch. Birgit rannte umher wie ein aufgescheuchtes Huhn, weil wieder etwas nicht so klappte, wie sie es sich vorgestellt hatte. Sie war die Gruppenleiterin im Großraumbüro der Logistikfirma und ein regelrechter Drachen. Sie regte sich über nahezu alles auf und wenn jemand nicht ihrer Meinung war, dann war er eben auch bescheuert und konnte Spießrutenlaufen.

Birgit war ein Jahr jünger als Beate und spindeldürr. Sie machte allgemein einen ungepflegten Eindruck. Die Fingernägel waren lang und krumm, wie die Krallen eines Adlers. Der Nagellack darüber war halb abgesplittert und darunter war der Schmutz zu sehen. Ihre Jeans waren immer etwas schmuddelig.

Ihren Job erledigte Birgit allerdings hervorragend. Sie verfügte über ein großes Fachwissen, woraus die Herren der Geschäftsleitung oft profitierten. Sie konnte einfach jeden Karren aus dem Dreck ziehen und rettete so manch verhängnisvolle Situation, wenn es um wichtige Entscheidungsfragen ging. Deshalb genoss sie auch eine Art Narrenfreiheit in der Geschäftsleitung. Von ihren Fähigkeiten her hätte sie es auf der Karriereleiter sicher bis ganz nach oben schaffen können. Ihr ungepflegtes Erscheinungsbild und ihr schrilles Auftreten hinderten sie wohl daran.

Beate atmete auf, als dieser anstrengende Arbeitstag endlich vorbei war. Wie jeden Tag, holte sie Susi von der Kita ab und fuhr mit ihr nach Hause.

Bis Susi ins Bett gebracht wurde, war Beate abgelenkt und hatte nicht viel Zeit zum Grübeln. Später saß sie alleine im Wohnzimmer und schaute fern. Sie konnte sich nicht auf die Sendung konzentrieren, weil sie mit ihren Gedanken ganz woanders war. Lisa war in ihrem Zimmer. Wenn das Telefon klingelte, bekam Beate jedes Mal einen Schreck. Lisa eilte immer sofort ans Telefon und die Gespräche waren auch meistens für sie.

Wie gerne hätte Beate jetzt jemanden zum Reden gehabt. Ihre Freundin Karin machte gerade zusammen mit ihrer älteren Tochter Urlaub in Mexiko und ließ sich die Sonne auf den Bauch scheinen. Gerne hätte Beate ihr jetzt von Christian erzählt. Aber das musste nun noch warten. Karin war noch knapp zwei weitere Wochen in Mexiko.

Als am Mittwochabend immer noch kein Anruf von Christian erfolgte, hatte Beate kaum noch Hoffnung, dass sie jemals wieder von ihm hören würde.

Sie schrieb einen Brief an Christian, obwohl sie wusste, dass er diesen Brief niemals erhalten würde, weil sie ihn niemals abgeschickt hätte und auch nicht abschicken konnte. Was wusste sie denn von ihm? Er hieß Christian, wohnte in Hohen Neuendorf, Berliner Straße. Mit dieser Adresse würde ein Brief doch niemals ankommen. Aber es tat ihr gut, sich ihre momentane Gefühlswelt von der Seele zu schreiben.

Obwohl Christian diesen Brief nicht lesen würde, musste er perfekt sein. Beate wollte die richtigen Worte finden und fing immer wieder von neuem an zu schreiben. Die halb beschriebenen Seiten landeten haufenweise zerknüllt im Papierkorb.

Endlich hatte sie den Brief, der aus 3 DIN A4-Seiten bestand, fertig. Immer wieder las sie sich diesen Brief durch. Genau das wollte sie ausdrücken. Dabei konnte Beate den Abend mit Christian noch einmal neu erleben.

In Gedanken hörte sie seine Stimme, sah seine Augen, sein Lächeln, fühlte seine Nähe und spürte seine weichen Lippen auf ihrem Mund.

Beate steckte den Brief in einen Umschlag und deponierte ihn in einem Kästchen, wie ein kostbares Schmuckstück.

Immer wieder wurde sie von ihren Gefühlen überrumpelt und immer wieder wehrte sie sich dagegen und wollte tapfer sein. Was hatte sie denn erwartet? Es war Wochenende. Christian war Single, er war frei, hatte viele Kumpels und konnte tun und lassen was er wollte. Warum sollte er sich ausgerechnet in eine Frau verlieben, die 8 ½ Jahre älter war als er und noch dazu zwei Kinder hatte. Natürlich hatte Beate ihm ihre Kinder nicht verschwiegen. Er hatte zwar auch schon einige Beziehungen, die aber nie länger als zwei Jahre hielten und aus denen nie eigene Kinder hervorgingen. Das erfuhr Beate aus der Unterhaltung am Sonnabend.

Sie erinnerte sich daran, dass ihre festen Beziehungen alle immer länger hielten, als nur zwei Jahre ...

Kurz, bevor sie mit 18 Jahren nach Hennigsdorf zog, um beruflich Fuß zu fassen, trennte sie sich von ihrer Jugendliebe, weil die Probleme, die im Laufe ihrer Beziehung entstanden, für Beate unüberwindbar schienen.

Peer war zwei Jahre älter als sie. Sie waren damals verlobt und wollten sofort heiraten, sobald Beate 18 Jahre alt sein würde. Das hatten sie sich am Tag ihrer Verlobung geschworen. Die Beziehung hielt 3 Jahre lang.

Die Bewährungsprobe, als er für 1 ½ Jahre zum Wehrdienst musste, hatten sie nicht überstanden. Beate besuchte ihn während dieser Zeit anfangs jedes Wochenende. Sie schrieben sich Briefe, und hin und wieder wurde er auch beurlaubt. Peer hatte kein Vertrauen zu Beate. Es gab immer häufiger heftige Eifersuchtsszenen, wenn sie ihn besuchte. Beate war irgendwann nur noch genervt von seinen ständigen Vorwürfen. Unter einem Vorwand hatte sie dann nicht mehr soviel Zeit, ihn regelmäßig zu besuchen. Dadurch wurde Peer noch misstrauischer. Beate brachte es nicht übers Herz, sich während seiner Wehrdienstzeit von ihm zu trennen. Als er dann aber wieder zu Hause war, dauerte es nicht mehr lange, bis sie die Beziehung beendete.

„Das waren noch Zeiten“, dachte Beate und dabei fiel ihr der Song „Jugendliebe“ von Ute Freudenberg wieder ein, der damals der Renner war:

„Er sprach von Liebe, dabei waren sie noch nicht mal 15 Jahr, schwor große Worte und er küsste sie und streichelte ihr Haar …“
„Jugendliebe bringt den Tag, wo man beginnt, alles um sich her ganz anders anzusehen. Lachend trägt die Zeit, die unvergessen bleibt, denn sie ist traumhaft schön.“

https://www.youtube.com/watch?v=0lezf12OB1c

Mit Lisas Vater, Jürgen, war Beate 5 ½ Jahre zusammen. Sie waren damals nicht im Bösen auseinander gegangen. Er war ein netter Kerl, ehrlich, fleißig und anständig. Nach einem Jahr wurde Beate mit Lisa schwanger und beide freuten sich auf ihr Kind.

Jürgen war auch zwei Jahre älter als Beate und im Laufe der Jahre ziemlich bequem geworden. Er hatte nicht viel Lust etwas zu unternehmen. Zum Tanzen war er schon gar nicht zu bewegen und am liebsten wäre es ihm gewesen, wenn Beate ihm die Pantoffeln gebracht hätte, so schien es jedenfalls. Er ließ sich, wahrscheinlich im Unterbewusstsein, richtig gehen und war zufrieden mit seinem Leben. Er hatte seine Arbeit und ein gemütliches Zuhause mit seiner Lebensgefährtin und seiner gesunden, hübschen Tochter. Er hörte gerne Rockmusik. Das alles schien ihm zu genügen. Er konnte Beate nicht verstehen, dass sie trotz ihrer kleinen Tochter auch mal rauskommen wollte.
Mit einem Babysitter hätte es wunderbar geklappt, weil ihre Nachbarn auch junge Leute waren, die ein Kleinkind hatten. Beate bekam ab und zu den Schlüssel ihrer Nachbarn in die Hand gedrückt, wenn sie irgendetwas vor hatten. Genauso hätte es umgekehrt auch geklappt. Sie waren doch noch so jung. Beate dachte oft darüber nach, dass es doch nicht alles gewesen sein kann. Sie stritten deshalb häufig miteinander.

Irgendwann hatte Jürgen dann Heiratspläne und Beate war zunächst auch damit einverstanden. Schließlich hatten sie ja auch ihre gemeinsame Tochter Lisa. Als seine Eltern dann aber die Vorbereitungen für die Hochzeit trafen und alles sehr schnell ging, bekam Beate plötzlich Torschlusspanik und trennte sich von Jürgen. Er tat ihr sehr leid, weil sie merkte, wie sehr er unter der Trennung litt. Sie konnte aber ihre Gefühle nicht manipulieren. Sie mochte ihn immer noch, aber es war keine Liebe mehr da. Unter dieser Voraussetzung konnte sie sich doch nicht, so jung, wie sie noch war, ins Eheleben stürzen.

Einige Zeit später lernte sie Dietmar kennen. Dietmar und Beate waren 7 Jahre lang ein Paar. Nach 3 ½ Jahren Beziehung hatten sie geheiratet. Obwohl Beate diesen Mann damals über alles liebte, wunderte sie sich darüber, dass sie an diesen Lebensabschnitt selten zurück dachte.

Schon vor der Ehe gab es Probleme und heftige Auseinandersetzungen. Beate ging damals durch die Hölle, als aus heiterem Himmel eine Frau an der Haustür klingelte und ihr frech ins Gesicht log, weil sie behauptete von Dietmar ein Kind zu erwarten. Mit dieser Taktik wollte sie Dietmar zurückgewinnen. Zu der Zeit noch völlig ahnungslos, erfuhr Beate, dass diese Frau die Freundin von Dietmar war, bevor sich Beate und Dietmar kennen lernten. Sie hatten, wie sich herausstellte, aber immer noch ein Verhältnis miteinander. Beate war außer sich vor Kummer. Schließlich lebten sie zu der Zeit schon fast ein Jahr als Paar zusammen. Zum Glück stellte sich heraus, dass die Schwangerschaft nur vorgetäuscht war. Dietmar musste sich nun entscheiden und entschied sich für Beate.

Diese schwierige Phase war zwar überstanden, aber Beate erkannte bald, dass ihr Dietmar ein Typ war, der gerne mit anderen Frauen flirtete. Dabei war es ihm egal, ob seine Partnerin dabei war oder nicht. Es war oft sehr demütigend für Beate. In der Disko kam es sogar an einer Silvesterfeier vor, dass er Beate auf der Tanzfläche einfach den Rücken kehrte, um mit einer anderen Frau weiterzutanzen. Später sah Beate die beiden an der Bar herumknutschen. Am Tag darauf beteuerte er, wie leid es ihm tut und dass er nur Beate über alles liebte. Er hätte wohl zu viel Alkohol getrunken, kam immer als Entschuldigung.

Er war ein gut aussehender, unternehmungslustiger und nach außen hin immer gut gelaunter, hilfsbereiter Mensch. Er hatte viele Kumpels und war beliebt.

Beate war blind vor Liebe und glaubte daran, dass sie sich im Laufe der Zeit schon zusammenraufen werden. Aber es ging nicht gut. Beate ließ sich sein Verhalten nicht mehr gefallen und reichte die Scheidung ein.

Bald darauf lernte sie dann Robert kennen …

Beate erwachte aus ihrer Erinnerung. „Ich bin eine einfältige Ziege. Vergiss doch einfach diesen Christian und lebe so weiter, wie sonst auch in den letzten Monaten. Es war doch gut so. Hätte ich doch bloß nicht diesen Mann kennen gelernt“, dachte sie. Es gelang ihr nicht, ihn zu vergessen.

Auf der Arbeit wollte Beate mit Niemandem darüber reden. Ihre Freundin Karin war nicht da und gegenüber ihrer Freundin Ina wusste sie auch nicht so recht, wie sie sich verhalten sollte. Wie würde Ina reagieren, wenn Beate sie weiterhin mit diesem Christian nervt, den sie wahrscheinlich selbst gerne näher kennen gelernt hätte.

Am Donnerstagabend klingelte das Telefon. Lisa war nicht zu Hause und Susi schlief bereits. Beate erschrak. Mit langsamen Schritten ging sie zum Telefon. Sie war wie versteinert und traute sich kaum den Hörer abzunehmen. Auf dem Display las sie: „Rufnummer unbekannt“. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Was sollte sie sagen, wenn es tatsächlich Christian ist? Sollte sie unbefangen reagieren und überrascht sein, dass er sich meldet oder sollte sie ihm wissen lassen, wie sehr sie auf diesen Anruf gewartet hat. Ihre Gedanken überschlugen sich. Das Telefon klingelte erbarmungslos weiter. „Jetzt nimm doch endlich ab, bevor er auflegt“, hämmerte es in ihrem Kopf. Blitzschnell griff sie zum Hörer und führte ihn dann langsam ans Ohr. „Hallo?“ meldete sich Beate etwas nervös. …

Ende Teil 4
Ex-Dabschi ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Schicksalhafte Begegnung

Themen-Optionen Thema durchsuchen
Thema durchsuchen:

Erweiterte Suche


Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Begegnung Ex-DrKarg Liebe, Romantik und Leidenschaft 5 29.09.2015 11:32
Begegnung simbaladung Gefühlte Momente und Emotionen 2 06.05.2013 21:15
Begegnung Twiddyfix Geschichten, Märchen und Legenden 2 05.07.2012 07:52
Begegnung Hans Werner Liebe, Romantik und Leidenschaft 1 04.08.2011 23:02
Begegnung gummibaum Gefühlte Momente und Emotionen 0 15.05.2011 15:28


Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.