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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 26.12.2009, 20:28   #1
weiblich Kalliope Muse
 
Dabei seit: 12/2009
Alter: 32
Beiträge: 13

Standard Herzensdieb

Vorab erstmal: Dies ist das erste Gedicht, das ich selbst so geschrieben habe und...ich weiß noch nicht, wie es mir gefällt ._.
vorallem von der Logik her...
Über Kritiken würde ich mich sehr freuen!


Herzensdieb

Dunkelheit umfängt mich,
lässt mich nicht ruhen
Denn wo kein Licht ist,
sieht man die Schatten nicht

Leise, über den Boden schleichend,
kommen sie
unsichtbar, man sieht sie nicht
Doch wenn ich mein Herz öffne,
spüre ich die eisige Kälte, die von ihnen ausgeht
und tausende ihrer Gefangenen
qualvoll schreiend,
nach meinem Leben lechzen,
Ihre Gier nach meinem Seelenfrieden

Darum schließe dein Herz,
öffne es nicht!
Es wird dich nicht töten,
doch halte dein Herz geschlossen,
was dich erwartet,
ist ungleich schlimmer.

So kann ich keine Ruhe finden, keinen Schlaf
Wache über mein Herz,
bis das Ende der Nacht naht
Kalliope Muse ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.12.2009, 18:35   #2
männlich Phobipp
 
Benutzerbild von Phobipp
 
Dabei seit: 11/2009
Ort: Hinter den Spiegeln
Alter: 38
Beiträge: 449

Hallo Kalliope Muse,

was mir als erstes auffällt, ist, dass du für wenig Aussage relativ viel Text verwendest. Das liegt zum einen an deinem Schreibstil, der mehr an Prosa als an Lyrik erinnert. Zum anderen sind auch viele unnötige Wiederholungen drin.
Bsp:
"unsichtbar, man sieht sie nicht"
"Darum schließe dein Herz, / öffne es nicht!"
Das was hinter den Kommas steht, kann man getrost weglassen, es wäre sogar prägnanter, wenn dort bspw. einfach nur "unsichtbar" stünde.
In Strophe 3 wechselst du auf einmal vom LI zum LD. Vielleicht ist das ein Stilmittel, mit dem du etwas bestimmtes ausdrücken willst, ich wüsste aber nicht was. Deshalb wäre es besser, die Ichform durchzuziehen.
Vier mal das Wort "Herz" ist ein bisschen viel. Ein mal würde reichen, wenn überhaupt. Versuch mal, eine Metapher oder ein Symbol dafür zu finden. Und solche Begriffe wie "Seelenfrieden" finde ich jetzt auch nicht so besonders.
Was die Logik betrifft:
Anfang zweite Strophe fände ich "still" oder "stumm" besser, da man "leise" immer noch hören kann, du aber geschrieben hast, dass man nur ihre Kälte bemerkt.
Was es mit den "tausenden Gefangenen" auf sich hat, erschließt sich mir nicht.

Alles in allem sollte das Gedicht stärker komprimiert werden. Die Thematik ist natürlich ziemlich ausgelutscht und die Bilder, die du verwendest eben Standard. Aber gut, es ist dein erstes und ein paar gute Ansätze sind schon vorhanden. (Zum Beispiel die ersten zwei und die letzten zwei Zeilen.) Übung macht den Meister.

Grüße.
Phobipp ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.12.2009, 22:48   #3
weiblich Kalliope Muse
 
Dabei seit: 12/2009
Alter: 32
Beiträge: 13

Oh, danke für die auführliche Antwort!

Hm, mit Prosa, Lyrik oder was auch immer kenne ich mich ehrlich gesagt nicht aus :O
Ich bin dieses Jahr in die Mittelstufe gekommen, das hatten wir noch gar nicht.
Zu den Wiederholungen: Stimmt. Ich..bin noch etwas ungeschickt. Was hättest Du anstatt "Herz" genommen?

Und die Überteibungen (schließe dein Herz/öffne es nicht); Alles doppelt sagen liebe ich

Was du mit LI und LD* meinst, ist mir nicht klar, werde ich nachher mal googlen, und ggf. den Text ausbessern.
Ich hab deswegen nicht mehr die Ich-Form verwendet, weil das Ich des Textes den Leser "warnt".

Ich hatte als Kind und habe teilweise noch immer schreckliche Angst vor der Dunkelheit und wollte mit den Schatten die Wesen ausdrücken, die mich zwar nicht töten, aber doch ängstigen/foltern what ever wollen, und die "tausende[n] ihrer Gefangenen" sind die, die ihr Herz geöffnet haben (->unachtsam waren) und daher von den Schatten ergriffen wurden.
Mit Herz ist das Leben (mein Leben!) gemeint; sie reißen es mir erst aus der Burst und danach machen sie irgendwas Schlimmes damit.

Und: jetzt wo du's sagst...leise hört man...stimmt...:P

Edit: aber man sagt doch auhc, dass Katzen leise gehen...und die hört man doch auch nicht!

*nichts gefunden
Kalliope Muse ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.12.2009, 23:05   #4
männlich Phobipp
 
Benutzerbild von Phobipp
 
Dabei seit: 11/2009
Ort: Hinter den Spiegeln
Alter: 38
Beiträge: 449

Lyrik -> Gedichte, Prosa -> ungebundene Rede (z.B. in Romanen)
Damit wollte ich sagen, dass man dein Gedicht auch als zusammenhängenden Text schreiben könnte, was zumindest ich persönlich nicht so schön finde. Aber da gibt es unterschiedliche Meinungen.

LI = Lyrisches Ich, LD = Lyrisches Du.

Ein Synonym für das Herz zu finden, ist nicht ganz einfach. Ich persönlich versuche zumeist, den Begriff gar nicht zu verwenden, außer er ist wirklich vonnöten. Vielleicht fällt mir noch was ein,
Phobipp ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.12.2009, 23:15   #5
schwarzschaf
 
Benutzerbild von schwarzschaf
 
Dabei seit: 12/2009
Alter: 40
Beiträge: 6

Mein Doc sagt immer "Pumpe" ...

LG Euch beiden,
schwarzschaf
schwarzschaf ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.12.2009, 08:59   #6
männlich Nöck
 
Benutzerbild von Nöck
 
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662

Hi Kalliope Muse,

du hast das Gefühl der Angst gut beschrieben, finde ich.
Sicher ist die eine oder andere Passage dir nicht ganz gelungen, aber was soll's, du fängst ja gerade erst an mit dem Dichten.

Was mir noch aufgefallen ist, du hast vier mal das Wort "Herz" verwendet. Wiederholungen solltest du vermeiden, das liest sich nicht so gut.

Angst entsteht sowieso nicht im Herzen. "Wir fühlen, was wir denken" ist so ein Merksatz in der Psychologie. Ich habe als Kind auch oft Angst im Dunkeln gehabt. Irgendwann habe ich mir gesagt: "Warum soll ausgerechnet jetzt, wo ich in den Keller gehe, schon jemand dort sein und auf mich warten?" Wer mir etwas antun will, der verharrt nicht stundenlang in der Dunkelheit, in der Hoffnung, ich könnte ja noch zufällig dort erscheinen.
So habe ich mit nüchternem Denken meine Angst nach und nach abbauen können.

Wie du sicher weißt, ist diese Art Angst eine Urangst, die unsere Vorfahren sehr gut zum Überleben gebrauchen konnten, uns aber - in der heutigen Zeit - lähmt sie und ist fehl am Platz.

In der Dichtkunst eignen sich für das Wort "Herz" im Grunde nur Umschreibungen wie "tief in meiner Brust" oder Formulierungen wie "mein Herz blieb stehen/machte einen Sprung" usw.

Wenn du Spaß am Dichten hast und deine Fähigkeiten verbessern willst, dann schreibe dein Gedicht um. Versetze dich vorher in ein Angstgefühl und verwende auch Wörter, die du sonst im normalen Sprachgebrauch nicht verwendest. Schau mal, was du z.B. auf der Seite "synonyme.woxikon.de" noch alles für den Begriff der Angst findest.

Liebe Grüße vom Nöck
Nöck ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.12.2009, 20:10   #7
weiblich Kalliope Muse
 
Dabei seit: 12/2009
Alter: 32
Beiträge: 13

Phobipp, Schwarzschaf, Nöck schön, dass ihr schreibt
Wiederholungen habe ich in mehreren meiner Gedichte gefunden und teilweise ausbessern können


Thihi ich kann nur Danke sagen

Edit: huuii das Woxikon ist ja lustig Oo
Kalliope Muse ist offline   Mit Zitat antworten
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