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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 31.01.2017, 19:44   #1
männlich fsami
 
Benutzerbild von fsami
 
Dabei seit: 03/2013
Beiträge: 274

Standard Mein schnelles (Ab-)Leben

Die Mutter schuf mein schnelles Leben
Sie spie mich in die Welt hinaus
aus Ihrem Bauch voll Leid, voll Tränen
Schon war ich da, es gab Applaus

Die Zeit war knapp so mussten zügig
Benehmen, Anstand, Bildung her
Dann macht' ich mir ne Frau gefügig
Es folgte der Geschlechtsverkehr

So ging es weiter: große Eile
Mein Haus, mein Boot, die Bonzenuhr
Mein Kind, mein Geld, DIE LANGEWEILE
Ich lebte die Verbrauchskultur

Die Zeit ist um, erschöpft die Glieder
Ich lege mich, ganz ohne Not
in diesen Sarg zum Sterben nieder
Und warte sehnend auf den Tod

Geändert von fsami (31.01.2017 um 19:49 Uhr) Grund: Rechtschreibung
fsami ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.01.2017, 19:55   #2
weiblich Ex-Richmodis
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Dabei seit: 01/2017
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Beiträge: 376

Standard Hallo fsami

Dein Gedicht gibt anschaulich ein recht gedankenloses, im Schnelldurchgang geführtes Leben wieder. Es liest sich auch wie ein Galopp (gerade geboren und - hoppla hopp - schon wieder vorbei). Es hat mir gefallen.

LG Richmodis
Ex-Richmodis ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.01.2017, 20:34   #3
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Das ist lustig. Aber fies, wenn der Tod jetzt nicht kommt.

LG g
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.01.2017, 22:54   #4
männlich fsami
 
Benutzerbild von fsami
 
Dabei seit: 03/2013
Beiträge: 274

Liebe Richmodis, es freut mich, dass dir mein Gedicht gefällt.

Tja, gummibaum, das ist eben wie auf die Deutsche Bahn warten. Irgendwann ist es so bescheuert, dass es schon wieder lustig ist.

Also Leute, genießt das Leben bevor es zu spät ist (damit meine ich nicht Rauchen und Saufen) und trefft keine Entscheidungen nur deshalb, weil das Leben "halt so funktioniert". (Klugscheißermodus aus)
fsami ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.01.2017, 23:12   #5
weiblich Ex-Dabschi
abgemeldet
 
Dabei seit: 05/2014
Beiträge: 2.371

Zitat:
Zitat von fsami Beitrag anzeigen
Die Mutter schuf mein schnelles Leben
Sie spie mich in die Welt hinaus
aus Ihrem Bauch voll Leid, voll Tränen
Schon war ich da, es gab Applaus

Die Zeit war knapp so mussten zügig
Benehmen, Anstand, Bildung her
Dann macht' ich mir ne Frau gefügig
Es folgte der Geschlechtsverkehr

So ging es weiter: große Eile
Mein Haus, mein Boot, die Bonzenuhr
Mein Kind, mein Geld, DIE LANGEWEILE
Ich lebte die Verbrauchskultur

Die Zeit ist um, erschöpft die Glieder
Ich lege mich, ganz ohne Not
in diesen Sarg zum Sterben nieder
Und warte sehnend auf den Tod
Hallo fsami,

Dein Gedicht kommt ohne Stolperer daher - schon deshalb habe ich es sehr gerne gelesen.

Vom Inhalt her sehr ernüchternd. Kaum geboren und schon bald wieder zum Sterben bereit. Traurig, aber wahr.

Wohl den Menschen, die ihr Rentnerleben mindestens noch 20 Jahre genießen können. Ich hoffe drauf.

LG
Dabschi
Ex-Dabschi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.01.2017, 23:49   #6
männlich fsami
 
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Beiträge: 274

Liebe Dabschi, mein zweiter Name ist Stolperkönig, aber den habe ich nur angenommen um Ilka-Maria zu ärgern.

Schön, dass dir mein Gedicht gefällt.
Ich bin nun in dem Alter, wo viele um mich herum heiraten und Kinder bekommen. Manchmal habe ich den Eindruck, dass dies nur passiert, weil ALLE es machen und weil es RICHTIG ist. Und am Ende merken einige, dass sie vielleicht was ganz anderes wollten. Und wieder andere lehnen das Establishment aus Prinzip kategorisch ab, leben "alternativ" und merken erst viel zu spät, dass genau dieses Establishment ihnen die Sicherheit und Geborgenheit gegeben hätte, die sie gebraucht hätten.
fsami ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.02.2017, 00:00   #7
weiblich Ex-Dabschi
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Dabei seit: 05/2014
Beiträge: 2.371

Zitat:
Zitat von fsami Beitrag anzeigen
Liebe Dabschi, mein zweiter Name ist Stolperkönig, aber den habe ich nur angenommen um Ilka-Maria zu ärgern.

Schön, dass dir mein Gedicht gefällt.
Ich bin nun in dem Alter, wo viele um mich herum heiraten und Kinder bekommen. Manchmal habe ich den Eindruck, dass dies nur passiert, weil ALLE es machen und weil es RICHTIG ist. Und am Ende merken einige, dass sie vielleicht was ganz anderes wollten. Und wieder andere lehnen das Establishment aus Prinzip kategorisch ab, leben "alternativ" und merken erst viel zu spät, dass genau dieses Establishment ihnen die Sicherheit und Geborgenheit gegeben hätte, die sie gebraucht hätten.
Wahre Worte. Ich habe meinen Brunnen der Geborgenheit erst spät gefunden, aber immerhin habe ich ihn in diesem Leben noch gefunden ...
Ex-Dabschi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.02.2017, 13:29   #8
weiblich DieSilbermöwe
 
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Beiträge: 6.715

"Verbrauchskultur" ist ein geiles Wort. Super Gedicht.

Tja, Applaus hat das Kind sich nach der Geburt auch verdient
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.02.2017, 15:51   #9
männlich fsami
 
Benutzerbild von fsami
 
Dabei seit: 03/2013
Beiträge: 274

Jau, man verbraucht sich meistens irgendwie selber, wenn man nicht aufpasst.

Mir ist noch ein Fehler aufgefallen: Das Sie muss sie heißen.
fsami ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.02.2017, 01:39   #10
männlich Ex-Ralfchen
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Dabei seit: 10/2009
Alter: 77
Beiträge: 17.302

natürlich ein völliger mist chronologisch betrachtet. man lese nur ST3 daran kann man erkennen wie unser prostateur hier die reihenfolgen reim-presst. aber natürlich kann ich die ST2 verstehen. liebe braucht ein LI wie der, der sich eine frau gefügig machen muss nicht. und danach der nächste anachron: erst danach folgt der GS. obschon das nur eine parallell handlung ist. wenn auch die reimung stimmt, die aussage stimmt großteils nicht. eine jämmerlich sache allenfalls.
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
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