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Fantasy, Magie und Religion Gedichte über Religion, Mythologie, Magie, Zauber und Fantasy.

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Alt 05.08.2014, 14:23   #1
weiblich AnnaWagner
 
Benutzerbild von AnnaWagner
 
Dabei seit: 07/2014
Ort: München
Alter: 27
Beiträge: 234

Standard Stadt aus Glas

Durchsichtige Bäume
zerbrechliche Äste
schemenhafte Vögel als Gäste
in den Zweigen hängen Kinderträume
unvergessen und unerfüllt
in einen dünnen Mantel zum Schutz eingehüllt

Frostiger Wind lässt das Laub klirren
und die Luft beginnt zu flirren

Schatten werden geworfen auf die glatte Oberfläche
durch die das Glas berste und breche
wenn es da nicht wäre
das Glänzen
welches der Zerstörung aufzeigt ihre Grenzen
wie ein Deich dem Meere

Im Wald herrscht keine Art von Duft
keine Blätter fliegen durch die Luft

Eine starre Welt
unveränderlich
keine Sterne am dunklen Himmelszelt
alles scheint zerbrechlich
als sei die Umgebung zum Scheitern verurteilt
dennoch ist es die gläserne Landschaft, die seit Jahrhunderten verweilt

Die Nacht ist am Entschwinden
man kann nun Fantastisches finden
angenehme Wärme kommt angekrochen
Sonnenlicht wird gebrochen
legt die innere Schönheit dar
nichts scheint wie es im Dunkeln war
glänzende Kristalle in allen Farben
daran kann sich das Auge laben

Eine Stadt aus Glas
Eine Stadt aus Wasser und Licht

Eine Stadt gebaut zum Staunen
Eine Stadt gebaut in Sehnsucht und Einsamkeit

Eine Stadt für die Ewigkeit

Eine Stadt für Engel
AnnaWagner ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.08.2014, 15:48   #2
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Hallo AnnaWagner,

der Gedanke -gläserne Welt- gefällt mir, die Ausführung weniger. Es muss doch möglich sein, die Sprache so zu intensivieren, dass sich der Leser kaum noch entziehen kann und glaubt, in dieser Welt zu stehen.

LG gummibaum
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.08.2014, 16:37   #3
weiblich AnnaWagner
 
Benutzerbild von AnnaWagner
 
Dabei seit: 07/2014
Ort: München
Alter: 27
Beiträge: 234

Hallo gummibaum,

erstmal danke für die Rückmeldung

Zitat:
Zitat von gummibaum Beitrag anzeigen

der Gedanke -gläserne Welt- gefällt mir, die Ausführung weniger.
Ließe sich das vielleicht noch ein bisschen konkretisieren, damit ich wüsste, wo ich ansetzten müsste, wenn ich den Text abändern würde?
Verbeserungsvorschläge sind gerne erwünscht

Liebe Grüße
Anna
AnnaWagner ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.08.2014, 18:55   #4
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Hallo AnnaWagner,

ich habe dein Alter übersehen. Für siebzehn ist das Gedicht nicht schlecht.

Ich will auf das Metrum nicht eingehen. Trembalo hat bei einem anderen deiner Gedichte schon kurz die Möglichkeiten gezeigt, die hier natürlich genauso bestehen und genutzt werden sollten. Dagegen werde ich zunächst das für mich Grundsätzliche betrachten, die inhaltliche Entfaltung.


Die Überschrift kommt nicht zum Zuge: eine Stadt wird nicht geschildert. Genannt werden: Bäume, Kinderträume, Wald, Himmel, Landschaft. Aber dazu kaum Details.

Es gibt logische Widersprüche: 1. Glas/Eis ("frostiger Wind"). 2. Schatten, Glänzen (erfordert Licht!)/dunkles Himmelszelt. 3. Schatten sind die Zonen, die die Lichtenergie nicht erreicht/durch das Glas berste (erfordert Energie). 4. Laub klirrt (Bewegung!)/eine starre Welt.

Ein guter Gedanke wird nicht klar genug verfolgt: Nämlich, der der Widersprüche in dieser (spiegelnden!) Welt. 1. Einmal, dass Zerbrechlichkeit und Beständigkeit als Schein und Sein aufeinanderprallen. 2. Zum andern, dass Nacht Unheimliches, Unerfülltes, ja Zerstörerisches in diese Welt pflanzt, während der Tag die Schönheit und das Himmlische ("Engel") aus ihr hervorzaubern.

Ich hoffe, dir etwas geholfen zu haben.

LG gummibaum
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.08.2014, 11:29   #5
weiblich AnnaWagner
 
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Ort: München
Alter: 27
Beiträge: 234

Hallo gummibaum,

vielen vielen Dank für all die Anregungen!
Ich denke bei Gelegenheit werde ich den Text überarbeiten, da er mir auch selber nicht mehr so gefällt....

Zitat:
Es gibt logische Widersprüche
Doch vielleicht sind einige dieser Widersprüche nicht unbedingt ungerechtfertigt, da es eine "Stadt" für Engel sein soll, in der nichts so ist wie in einer normalen rationalen menschlichen Welt. Vielleicht besitzen beispielsweise Schatten in dieser Stadt Energie...

Liebe Grüße

Anna
AnnaWagner ist offline   Mit Zitat antworten
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Stichworte
engel, fantastisches, glas



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