Zilly und Mephisto (vorläufiger titel)

[dornenpflanze]

Ich bin noch nit fertig mit der Geschichte, poste aber schon mal weil ich mir nicht sicher bin, was bzw ob ich was aus dem bisher vorhandenen machen kann...


Ich stand im Regen und wartete. Pünktlich wie immer. Mein Handy begann eine Melodie von Metallica zu spielen. „Mephisto ruft an“ stand auf dem Display. Ich war wütend. Wie oft hatte mich mein bester Freund schon warten lassen… „Wo bist du?“ schleuderte ich ihm entgegen, nach dem ich das Gespräch angenommen hatte. „In 10 Minuten bei dir! Du bist doch im Park?“ Statt einer Antwort legte ich auf, schnaubte wütend und wäre am liebsten nach Hause gegangen anstatt hier draußen zu warten. Aber ich blieb stehen. Meine schwarzen Springerstiefel begannen das kalte Regenwasser durch das Leder zu lassen. Angeekelt betrachtete ich die großen Pfützen. Eine Gestalt, ganz in schwarz gekleidet, ging vorüber und spritze mit seinen Doc Martens Wasser auf den ohnehin durchnässten Saum seines Ledermantels. Ich folgte der Person bis zu einer Holzüberdachung, unter der Bänke standen. Der junge Mann vor mir drehte sich plötzlich um und schloss mich in seine Arme, gab mir den üblichen flüchtigen Begrüßungskuss. „Hey Mephisto!“ „Na meine kleine? Du Zilly,..ich muss mit dir reden. Vielleicht ist es besser zu dir zu gehen…“ Mein rechtes Augenlied zuckte nervös und ich sah ihn mit großen Unschuldsaugen an. „Sag’s mir bitte jetzt…Mein Dad ist daheim…Ich glaub nicht, das ich es überlebe ihm zu begegnen“ „Gut Zilly, komm setz dich zu mir. Also ich weiß nicht, wie ich es dir sagen soll, aber ich…. Tietze ist gesprungen…“ Ich starrte in den Regen. Er wusste es. „Nein, nein, Mephisto! Tietze…Nein!“ ich senkte mein nun noch blasseres Gesicht gen Boden. Tietze- Mephistos bester Freund. Mein Freund. Unser Freund. Das „uns“ trieb mir Tränen in meine Augen. Tietze, Mephisto, Ich. Immer füreinander da, meist zusammen. Schwarz-weiß Bilder ziehen vor mir vorbei. Tietze und Ich. Mephisto und Tietze. Wir drei zusammen. Wir hatten so vieles gemeinsam. Und wir drei sind alle gescheitert. An dem Leben. An uns selbst. Ich atmete heftig aus. „Komm Zilly, komm mit, gehen wir“ Ohne ein weiteres Wort folgte ich ihm durch den strömenden Regen. Meine schwarzen Haare hingen mir in die Augen. Ich achtete nicht darauf.



Die Haustür fiel hinter uns ins Schloss. Mephisto und ich gingen in sein Zimmer, schmissen die tropfnassen Springer sowie Ledermäntel in eine Ecke und ließen uns zu der Musik von Evanesence auf sein Bett fallen. „Komm stress jetzt nicht. Das Leben geht doch auch ohne ihn weiter“. Ich erstarrte. Wie konnte er das sagen? Tietzes bester Freund- mein bester Freund. Ich sah in seine grauen Augen, er versuchte seiner plötzlich kalten Stimme wärme zu verleihen als er sagte „ Ich meine..ich vermisse ihn auch aber wir können doch auch ohne ihn leben…?“ Sein Blick jagte mir Gänsehaut über den ganzen Körper.
Kurze Zeit später saß ich in meinem Zimmer, streichelte meiner Ratet Lolita über ihr schwarzes Fell. Ich konnte Mephisto nicht verstehen. Manchmal kann ich ihn echt nicht verstehen. Teilweise zurückgezogen und sentimental, dann wieder der laute Metaller der auf das Leben und Regeln scheißt. Und dann versteckt er seine Gefühle sogar vor mir. Ich fühle mich leer. Ausgebrannt, wie damals Tietzes Auto nach dem Unfall. Bei jenem Autounfall bekam ich mein Leben neu geschenkt. Nicht medizinisch oder physisch. Ich war Augenzeuge.


Erst zwei Tage waren seit dem Selbstmord meines Freundes vergangen. Ich fühlte mich wie in einem Vakuum gefangen, in dem ich zeit- und raumlos durch ein dunkles, endloses Universum schwebte. Ich konnte immer noch nicht trauern. Schuld verdrängte alle Tränen und lies mich fast an ihnen ersticken. Obwohl ich nicht daran glaubte, begann ich schon nach zwei Wochen mehr oder weniger in die Normalität zurück zu kehren, falls man mein Leben je „normal“ nennen konnte. Aber Mephisto schaffte es nicht mal an das Wort „Alltag“ zu denken. Erstmals nach dem Tod seiner Exfreundin versank er wieder in Depressionen. Aber er lies sich nicht helfen, lies mich nicht an ihn ran.
„Ich schaffe es! Ich schaffe es, und zwar alleine!“ „Und ich verstehe nicht, wie du so trotzig und stur sein kannst. Du machst dich kaputt und schaust zu!“ meine schrille Stimme zerriss fast in der angespannten Luft. Flüsternd fügte ich hinzu. „Und mich auch. Und alles was uns wichtig erschien“ Ich schluchzte. Das lies alle meine angestauten Gefühle explodieren. Wie heiße Lava schossen mir Tränen aus den Augen und die Wangen hinunter, stürzten brodelnd meinen Hals hinab und wurden von dem Saum meiner Korsage aufgefangen. Mephisto stand nur am Fenster und sah in den Wolkengrauen Himmel. „Sag doch bitte was!“ noch immer war meine Stimme ein ersticktes Flüstern. Höhnisches Lachen seinerseits stürzte mich tiefer in die Fassungslosigkeit. „Egal, was ich sage, es ist falsch. Egal, was ich tue, es ist doch eh falsch!“ Rasch verlies er mein Zimmer, lies mich mit meiner zerbrochenen Welt alleine. Er machte mir Angst. Ich empfand ihn nicht verändert .Sondern er war mir fremd. Und ich schockiert.

[LiebeLove]

Hallo dornenpflanzen,

sehr interessante Geschichte muss ich sagen. Sehe ich richtig du bist ''erst'' 14?
Ich finde du hast die Gefühle von Zilly und Mephisto sehr gut in Worte gepackt, man kann richtig mitfühlen. Ich finde es auch gut, und hoffe das ich das jetzt richtig verstanden habe, das du von der Ansicht Zillys' zur Ansicht Mephistos' übergehst und dann wieder zu Zillys Ansicht der Dinge, wirklich eine interessante Methode eine Geschichte zu präsentieren muss ich schon sagen.

Und das mit 14? Hut ab. Ich denke du kannst daraus auf jeden Fall was machen.

LiebeLove

[dornenpflanze]

Hallo LiebeLove

Es freut mich, wenn die Geschichte gefällt..ich will auch weiterschreiben, weis aber noch nicht wie es weitergehen soll.

Und ja ich bin erst 14...=)