Frühling pur

[Ex-Ralfchen]

Frühling pur

Laß Dich von Wespen nur nicht schrecken,
oder dem Hirnhaut-Gift von Zecken.
Wage dich voll in die Natur:
Friß einen Strauß Maiglöckchen nur.

(Bald flatterst du in buntem Traum,
auf deinen Lippen grüner Schaum.)

Du hörst den Kuckuck zwar noch Quaken,
und schlägst im Moos durch Krämpfe Haken.
Der Specht schickt dir ein hartes Knattern,
als würden zwanzig Uzis rattern.

Ein Hirsch fliegt durch den dichten Tann,
du frägst dich, wer den Schwan ersann.
und ich hier sag dir eines nur:
das ist Natur so rein und pur.

Schon träumst du fiebrig von der Stadt,
die Tag und Nacht ne Rettung hat.
Durch Glycozide siehst du Palmen,
wo eigentlich nur nasse Almen.

Du delirierst schon halbwegs drüben,
und bäumst dich auf von Nerven-Schüben
So kann man sich am Leben laben
mit all den schönen Waldesgaben.

Nun wartest du noch auf ein Wunder,
doch glaubt mir Freunde: das iss Plunder.
Du liegst im Wald hier naturiert
und bist sehr bald schon kompostiert.

[Ex-Ralfchen]

Das Maiglöckchen wird insgesamt als sehr stark giftig eingestuft. Alle Pflanzenteile sind giftig, besonders aber Blüten und Früchte. Es wurden 38 Glykoside in der Pflanze gefunden, die sich von 9 Aglyka ableiten lassen. Hauptwirkstoffe: Convallatoxin, Convallatoxol, Convallosid und Desglucocheirotoxin. Vergiftungserscheinungen: Bei äußerlichem Kontakt mit der Pflanze treten Haut- und Augenreizungen auf. Bei Aufnahme durch den Mund treten Übelkeit, Durchfall, Herzrhythmusstörungen, Schwindel und Brustbeklemmung auf. Zunächst tritt hoher Blutdruck und rascher Puls, später verminderter Blutdruck, sehr langsame und tiefe Atmung und schließlich Herzstillstand ein. Nach dem Genuss von einer bis fünf Beeren sind höchstens kurzzeitige Sinusarrhythmien beobachtet worden, meist keine Symptome. Bei größeren Mengen muss wie bei einer Herzglykosid-Vergiftung behandelt werden.

Durch Beeren, Blüten und Blätter sind besonders Kinder gefährdet. Bei Aufnahme von Teilen der Pflanze sollten der Giftnotruf oder ein Arzt konsultiert werden. Mit dem Maiglöckchen wird z. B. Bärlauch beim Sammeln immer wieder verwechselt. Der typische Knoblauchgeruch von Bärlauch unterscheidet beide. Schwere Vergiftungen von Tieren können bei der Waldmast auftreten. Auch Geflügel ist gefährdet.

quelle wiki

[talking head]

Tolle Idee, rasante Ausführung!

Schützte Mohn noch vor Verwesung?

Hätte ich die Wahl,
vermiede ich der Glöckchen Qual,

also her mit dem Mohn,
es wartet berauschender Lohn,

wenn zur Sonne zur Freiheit,
zur Wonne zur Geilheit
an seinem Stengel du srebst empor,
sei kein Tor!

Ganz genauso ist es, man glaubt gar nicht was alles in der Botanik giftig ist.
Selbst das harmlos aussehende Alpenveilchen hat es in sich, nicht so extrem wie das Maiglöckchen aber immerhin.

Ein cooles Gedicht von Dir.


Gern trab ich durch die Natur
bin immer Vergessenem auf der Spur
doch Blümchen lass ich außer Acht
erst recht wenn es Aua macht.

Als Gartenbesitzer weiß ich um die Dramen
die kleine Kinder können haben
meinen Enkeln prägte ich sehr früh ein:
Kinder lasst die Beeren den Vögelein.

Ich brachte den Kindern weiter bei
das Blumen eine Seele haben und
auch können wein´. So ließen sie die
Blumenköpfen auf den Stängelein.

Doch am verführerischten ist der Goldregenbaum
seine Schoten für Kinder einfach ein Traum.
Denke sie doch es handelt sich um Erbsenschoten
mein Gott … was hab ich´s den Kindern verboten.

Dann lernten die Kleinen was ist zu tun
wenn Freunde was Dummes tun.


Die schwarzen Beeren der Felsenbirne strotzen allerdings vor Vitaminen und sind recht süß.

[Ex-Ralfchen]

danke RR -

was für eine lieblich gereimte und sinnvolle antwort.

Viele liebe Grüße!
r

[Thing]

aber unübertroffen bleibt der Eisenhut.
Über die Symptome müßte ich mich kundig machen, aber ich weiß, daß er einen mörderischen Ruf hat.

Dein Gedicht und das von RR sind sehr erlabend!

Lieben Gruß
von
Thing

[Ex-Ralfchen]

ja der eisenhut schatz. wurde auch als pfeilspitznegift verwendet. es genügt hautkontakt um ev, zu sterben.