Für Mammi

[Ex-Ralfchen]

Für Mammi

Würde ich an Wunder glauben,
du könnst‘ mir die Ruhe rauben.
Meinen Glauben displazieren,
mich total entbalanzieren.
Schafftest was nur Mammi kann:
Einen nagelneuen Mann.

Hegtest mich an deinen Brüsten,
nährtest mich mit Lustgelüsten.
Niemals Grobheit - eher Lachen,
für dein Tag-und-Nächte-Wachen.
Meine klein - oft großen Wunden,
salbtest und hast du verbunden.
War ich krank, glühte mein Haupt,
hat es dir die Ruh‘ geraubt.

Und beim ersten Liebeskummer:
„Häschen bitte sei kein Dummer.“
Tage gingen, Wochen kamen,
Frauen mit und ohne Namen.
Auch mit meinen Jahresringen,
dunklen und auch hellen Dingen.
bleibe ich – auch wenn nicht hier,
ewig doch ein Teil von dir.

[Eisenvorhang]

Hallo Ralf

Wunderschön.

Nur ein kleiner Fehler:

"Und beim ersten Liebeskummer:"

vlg

EV

[Ex-Ralfchen]

danke lieber EV - sofort korrigiert...

[Unar die Weise]

Das ist eine würdige Liebeserklärung, an die wichtigste Frau im Leben.
Wirklich gut geschrieben.
Also ich muss sagen, wie du uns hier in den letzten Tagen literarisch verwöhnst, einfach großartig.

Unar

[Perry]

Du hast deine Hommage an "Mammi" mit einigen Verwortungen gespickt, denen ich gerne etwas nachspüren würde:
"displazieren" -> displatzieren im Sinne von deplatziert?
"entbalanzieren" -> unbalancieren im Sinne von aus dem Gleichgewicht bringen?
"meine klein - oft großen Wunden" -> meine kleinen - oft großen Wunden?

Ich weiß, das ist kleinkariert nachgespürt, soll aber nur der Verständlichkeit dienen, denn dem Dichter sei seine Freiheit unbenommen, solange sie beabsichtigt ist.

LG
Perry

[Ex-Ralfchen]

das ist nicht kleinkariert mein alter freund:

displazieren= sich selbst völlig verlieren und nicht nur auf einen platz der nicht der richtige ist (deplazieren) wiederfinden (siehe disengagement, displacement)

entbalanzieren= bedeutet nicht die balance oder das GG verlieren sondern, sich aus dem seelischen gleichgewicht entfernen ohne jedoch die mentale balance zu verlieren...

meine klein = "die wunde war klein und gehörte damit ausnahmsweise nicht zu den großen


danke für die fragen. ich hoffe dass ich sie beantworten konnte lieber alter freund

[Georg C. Peter]

Tage gingen, Wochen kamen,
Frauen mit und ohne Namen.
Auch mit meinen Jahresringen,
dunklen und auch hellen Dingen.
bleibe ich – auch wenn nicht hier,
ewig doch ein Teil von dir.

Ralfchen, halt Dich fest: im tiefsten Inneren bist Du doch ein Lieber!
Sehr schönes Gedicht! Lg Georg

Zitat von Unar die Weise

Das ist eine würdige Liebeserklärung, an die wichtigste Frau im Leben.
Wirklich gut geschrieben.
Also ich muss sagen, wie du uns hier in den letzten Tagen literarisch verwöhnst, einfach großartig.

Unar

Hallo Ralfchen,

so sehe ich das auch. Vielen Dank dafür!

[Laie]

Hallo Ralfchen,

dein Gedicht berührt mich sehr. Mehr kann ich gar nicht sagen.


Gruß,
Tiger

[Ex-Ralfchen]

danke T. es hat auch mit der liebe zur - für mich - wunderbarsten frau auf diesem planeten zu tun...denn die liebe zur mutter ist mit keiner anderen liebe auch nur im entferntesten zu vergleichen.

[Grumpy Papah Y]

Handwerklich 1A und auch inhaltlich eins der ersten Deiner Werke, welches mich packt! Freut mich..

[gummibaum]

Herzlichen Glückwunsch zu diesem Gedicht, liebes Ralfchen.

LG gummibaum

[Thing]

Lieber Ralfelchen -

einen wirklich würdigenden Kommentar kann ich gar nicht schreiben.
Ich weiß ja schon lange, daß Deine Mutter für Dich die wichtigste Hauptnebensache der Welt ist -
Gratulation!

Busserl
von
Thing
(Zwilling)

[talking head]

zum Singen schön;

großes Kompliment, geschätzter Dichter, welch ein Dank an deine Mutter; schuf sie doch den Freigeist, Ästheten, der ewig ein Teil von ihr.

Gruß zur Nacht,
talking head

[Ex-Ralfchen]

Zitat von talking head

zum Singen schön;

großes Kompliment, geschätzter Dichter, welch ein Dank an deine Mutter; schuf sie doch den Freigeist, Ästheten, der ewig ein Teil von ihr.

Gruß zur Nacht,
talking head

nun aber wirklich großen dank TH. ja das bin ich ein FG und Ä. das hatte sie ganz besonders ab dem moment gefördert als ich eines morgens in meinem gitterbettchen aufwachte und wusste dass es mich gibt. das erkennen des freien selbst beginnt plötzlich - also unvermittelt. und sie hatte das immer unterstützt. (leider verlieren die meisten von uns diese freiheit früher oder später - ich hatte sie niemals verloren) und nun ist Mammi 96 jahre alt. top-fit und wunderbar. und oft reden wir bei einem wunderbaren mittag- oder abendessen über die zeiten als wir zu viert in einer winzigen gemeindewohnung dicht nebeneinander gepfercht lebten. sie hatte mich - als buchkritikern - schon als kind mit klassischer literatur bekanntgemacht. micky-maus und fix&foxi gabs nur montag jeder woche. der rest meiner lesezeit war mit Balzac und anderen autoren erfüllt.

vlg
r

[Nöck]

Wirklich gut, liebes Ralfelchen, mein Kompliment. Was sagt denn Mammi dazu?

Zitat von Ralfchen

der rest meiner lesezeit war mit Balzac und anderen autoren erfüllt

Jetzt wird mir einiges klar.

Liebe Grüße
Nöck

[Ex-Ralfchen]

Zitat von Nöck

Wirklich gut, liebes Ralfelchen, mein Kompliment. Was sagt denn Mammi dazu?



Jetzt wird mir einiges klar.

Liebe Grüße
Nöck

sie hatte sich irre gefreut mein lieber Nöck...und feuchte augenbekommen.