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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 17.06.2012, 20:31   #1
männlich razumakehint
 
Dabei seit: 05/2012
Alter: 34
Beiträge: 71

Standard Sehnsucht

Hügelgrünes Wüstenwaldland, meilenweites Meer,
Landschaftsbilder ohnegleichen, farbenfrohe Pracht.
Adernart‘ge Schienennetze zieh‘n sich kreuz und quer
durch die Tal- und Bergeswelt, den Tag und durch die Nacht .

Weiße, dicke Pottwalwolken dampft es aus dem Wald,
Dröhnen füllt die Stille und die Lok peitscht laut voran,
Schwarz und schwer, erbarmungslos, von stählerner Gestalt,
immerzu gefangen in der Schienen festem Bann.

Blicke aus dem Fenster, doch die Welt ich kenn‘ sie nicht,
zieht an mir vorbei und lässt mich dabei völlig kalt,
lange war der Reiseweg, das Ende ist in Sicht,
ahne es schon, Endstation, so heißt der nächste Halt.
razumakehint ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.06.2012, 21:01   #2
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Halli Hallo, razu -

(das darf ich?)

wenn die falschen Apostrophe nicht wären, hätte ich mit mehr Genuß gelesen.
Über diesem Zeichen # steht der korrekte Apostroph; Du nimmst immer den Accent.

Auch eine Lebensreise in Metapherform?
Die "stählerne Gestalt" finde ich doppelt gemoppelt - aus was besteht denn eine Lok?
Mich erinnern Loks manchmal an Urweltriesen, wie etwa ein Dinosaurier.
Du hast schöne Alliterationen in Deinem Gedicht. Die Langverse passen hier für mein Gefühl sehr gut, denn eine solche Reise geht ja nicht hopp-hopp vonstatten.

Mit den Satzzeichen wäre ich anders verfahren, schon des Effektes wegen, aber das muß Dich nicht kümmern.

Du siehst:
Das Gedicht hat mich sehr angesprochen.


Lieben Gruß
von
Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.06.2012, 21:25   #3
männlich Ex-Peace
abgemeldet
 
Dabei seit: 11/2011
Beiträge: 3.449

Hallo razu,

mir gefällt die 2. Strophe ganz besonders gut.
"Pottwalwolken" ist ein toller Neologismus.
Gerne gelesen.

Liebe Grüße
Peace
Ex-Peace ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.06.2012, 19:46   #4
männlich razumakehint
 
Dabei seit: 05/2012
Alter: 34
Beiträge: 71

Danke für die Kommentare. Das mit den falschen Apostrophen ist tatsächlich ärgerlich. Ich muss dazu sagen, ich habe derzeit nur eine Tastatur mit englischem Layout zur Verfügung und habe, als ich nach dem Apostroph suchte, in meinem jugendlichen Leichtsinn die falsche Taste gewählt (die, auf welcher bei deutschen Tastaturen dieses Zeichen ist ^. Richtig wäre wohl diese hier ’ )
Die langen Verse kommen daher, dass ich versucht habe, folgendes Versmaß unterzubringen:
XxxxXxxxXxxxX was an den Zug erinnern soll so wie TSCH tsch tsch tsch TSCH tsch tsch tsch usw.
(keine Ahnung, wie ich dieses Geräusch schreiben soll) Daher auch die Verwendung von Kommata anstatt Punkten, ich wollte dass es mehr „rattert“.

Lebenswegmetaphorik? Hatte ich eigentlich nur bedingt im Sinn. Natürlich geht es im Gedicht auch um das "irgendwo ankommen", aber das eigentlich nur nebenbei. Das ganze war mehr so als „Zoom auf das Schicksal“ gedacht. Von der großen, schönen Welt zoomt der Blick bis in den Passagier, der gar nichts mitbekommt und „Gefangener“ ist.

Freut mich, dass die Pottwalwolken gefallen. Ich kam drauf, weil sich in meinem Reisegepäck eine Ausgabe von „Moby-Dick“ befindet. Das passte für mich einerseits vom Gegensatz her Mensch vs. Natur (Schöne Landschaft gegen von Menschen geformten Stahl) und auch wegen dieser Bindung des Schicksals des Kapitän Ahab an die Wege des weißen Wals so wie die Lok eben an Schienen gebunden ist. Außerdem erinnert mich der Rauch aus der Lok an den Blas eines Wals. So ist das, der eine sieht Wale, der andere Dinosaurier

Vielleicht wollte ich in diesem Gedicht irgendwie zu viel unterbringen, aber ich freue mich, dass es dennoch gefällt.

Danke fürs lesen und kommentieren
Gruß
Razu
razumakehint ist offline   Mit Zitat antworten
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