Überleben! bei Poetry.de

Ilka-Maria · 10.10.2015, 17:10

Lass mich noch einmal eine schnorren
und halt ein Streichholz an die Fluppe,
dass ich die Panik übernuppe:
Warum ist alles so verworren?

Vor meinen Augen tanzen Bilder
von satten Tälern, hohen Kuppen -
ich riech den Duft von fetten Suppen
und sage matt: „Hmm, ohne Filter …“.

Dann geht die Flasche durch die Reihe,
ob Whiskey, Cognac, ist mir schnuppe.
Zum Schlafen schluck ich eine „Puppe“:
Mein Kopf wird leer wie Spelz und Kleie.

Bald kommen sie, die feisten Träume,
zuerst in fernen, kleinen Gruppen,
doch dann in nahen starken Truppen,
zu füllen meine leeren Räume.

Ich werde wach vom Krampf im Magen,
seh weder Truppe, Suppe, Fluppe,
und raff mich auf: „Doch alles schnuppe!
Es gilt, den neuen Tag zu wagen!“

9. Oktober 2015

Thing · 12.10.2015, 11:48

wie nicht anders zu erwarten:
Ganz Dein Stil. Schnörkellos und ohne Mätzchen.
Hintergründig und dennoch offen realistisch nach Deiner Manier.
Ungewöhnlich: die Reime.

Auf zum nächsten Schritt!

Freundlichen Gruß
v.
Thing

Kurier · 12.10.2015, 15:54

Liebe Ilka,

realistisch zeichnest du ein Bild - der Hang zum Laster (egal aus welcher Sicht) herrscht sowohl über Vergangenheit wie auch Gegenwart - die Zukunft ein Wagnis?

Dein Text ist zwar wuchtig, doch die erkennbar gewollte Häufung der gleichklingenden Endsilben nimmt durch diese (gewollte) Lautsprache ein wenig die Farbe.

Allerdings trifft der Text die Aussage: Überleben, und so hast du ein schönes Werk geschaffen.

Herzlich grüßt dich

Dieter

10.10.2015, 17:10	#1
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.087 Meine Gedichte Meine Favoriten	Überleben! Lass mich noch einmal eine schnorren und halt ein Streichholz an die Fluppe, dass ich die Panik übernuppe: Warum ist alles so verworren? Vor meinen Augen tanzen Bilder von satten Tälern, hohen Kuppen - ich riech den Duft von fetten Suppen und sage matt: „Hmm, ohne Filter …“. Dann geht die Flasche durch die Reihe, ob Whiskey, Cognac, ist mir schnuppe. Zum Schlafen schluck ich eine „Puppe“: Mein Kopf wird leer wie Spelz und Kleie. Bald kommen sie, die feisten Träume, zuerst in fernen, kleinen Gruppen, doch dann in nahen starken Truppen, zu füllen meine leeren Räume. Ich werde wach vom Krampf im Magen, seh weder Truppe, Suppe, Fluppe, und raff mich auf: „Doch alles schnuppe! Es gilt, den neuen Tag zu wagen!“ 9. Oktober 2015

12.10.2015, 11:48	#2
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hallo, Ilka-Maria - wie nicht anders zu erwarten: Ganz Dein Stil. Schnörkellos und ohne Mätzchen. Hintergründig und dennoch offen realistisch nach Deiner Manier. Ungewöhnlich: die Reime. Auf zum nächsten Schritt! Freundlichen Gruß v. Thing

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12.10.2015, 15:54	#3
Kurier R.I.P. Dabei seit: 06/2010 Beiträge: 701 Meine Gedichte Meine Favoriten	Liebe Ilka, realistisch zeichnest du ein Bild - der Hang zum Laster (egal aus welcher Sicht) herrscht sowohl über Vergangenheit wie auch Gegenwart - die Zukunft ein Wagnis? Dein Text ist zwar wuchtig, doch die erkennbar gewollte Häufung der gleichklingenden Endsilben nimmt durch diese (gewollte) Lautsprache ein wenig die Farbe. Allerdings trifft der Text die Aussage: Überleben, und so hast du ein schönes Werk geschaffen. Herzlich grüßt dich Dieter