Synästesie

[Caulerpa]

Hallo. Ich bin neu im Forum und von einigen Gedichten hier sehr angetan.
Dies ist ein älteres Gedicht, aus sehr schwierigen Zeiten. Chiffren-Lyric und sehr abstrakt, von meiner Interpretation aber passt es hier rein:

Ein grünes Gitter, in schwarzer Unendlichkeit,
geprägt mit gelben, kleinen Pünktchen,
in einem schreienden Kleid.
So laut, dass Blut aus meinen Ohren fließt,
so rot wie ein frischer Montag,
der es verschüttet…vergießt.

Die blaue Eins, wie erwartet wirst du,
um all das schwarze Bunt zu falben,
gelbe Dienstage murmeln in Zahlenreihen,
bis die Druckerschwärze die Finger salben,
Damit sie Spuren hinterlassen und niemals gedeihen.

Pinke Siebzehnen schmücken die Gedankenwelle,
Angetrieben von des Gitters Reich,
es schwebt im Nichts und dreht sich,
mal links, mal rechts, mal beides zugleich.
Melodiös und vollkommen taktgleich.

Die blaue Eins, wie erwartet wirst du,
um all das schwarze Bunt zu falben,
gelbe Dienstage murmeln in Zahlenreihen,
bis die Druckerschwärze die Finger salben,
Damit sie Spuren hinterlassen und niemals gedeihen.

Und alle Realität verliert sich in Raserei,
drumherum nur Spiegel,
die keine anderen Gedanken vorbeilassen,
denn die Phantasie ist Autist,
lässt niemand anderen ins Gedankenuniversum.
Was so fern flüstert, so anders ist…

Die blaue Eins, wie erwartet wirst du,
um all das schwarze Bunt zu falben,
gelbe Dienstage murmeln in Zahlenreihen,
bis die Druckerschwärze die Finger salben,
Damit sie Spuren hinterlassen und niemals gedeihen.

Versunken ist der Körper, inmitten der Gedanken,
doch verstehen tut er die Sprache nicht,
bis plötzlich ein Bahnhof sinkt,
hinunter in die Gedanken,
der Zug kommt an, überfährt das Leben und zurück bleibt das Gelbe Kleid.
Oh blaue Eins, dein blasser Anzug,
hellblau, gar so zart wie eine Acht,
Verbindet sich perfekt mit Montag,
die Museumsstraße des Todes grinst beschämt.