Derr Taucher

[Twiddyfix]

Der Taucher

von Klaus Isken

(Original von Otto Breuker frei nach Friedrich Schiller)

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Wer wagt es Rittersmann oder Knapp’,
zu tauchen in diese Scheißgrube hinab.
Na wagt es keiner von Euch allen,
mir ist nämlich die Uhr in die Scheiße gefallen.

Die Ritter, die Knappen und die Frauen,
alle mit Entsetzen in die Grube schauen,
Selbst der Hausknecht, sonst ein ganz verwegner Mann,
schaut mit Entsetzen die Grube an.
Man sieht ihn die Hose von sich reißen,
er springt, plumps ist er weg, in all die Scheißen.

Hoch im Bogen spritzt der Dreck.
Oh, armer Mann, so hörts man’s klagen,
muss für fünf Gulden sein Leben wagen.
Den sehn wir nicht mehr, der ist weg.
Der ist sicher erstickt im Dreck

Doch was rudert dort mit emsigen Fleiße?
Es ist der Hausknecht in der Scheiße.
Er hält tasächlich in seiner Linken
die Uhr mit freudigem Winken.
Dann kommt er heraus,
ganz dreckig und braun,
und konnte vor Scheiße kaum aus den Augen schaun!

Dann sprach er
dort hinunter geh’ ich nimmer —
dort gibt’s Trümmer!
so mosig und weich,
bald war es wie Sirup oder Teig!
Und dort unten in dem Mistgebet,
da wo der Dreck am dicksten steht,
da fand ich die Uhr nach kurzem Suchen.

Da sprach der Hausherr,
du musst nicht fluchen,
du musst nur noch mal suchen.
Die Uhr, die hast Du gefunden,
aber mein Schlüssel liegt noch unten.
So wahr ich Lehmann heiße,
ich zahl noch mal fünf Gulden
holst du mir den Schlüssel aus der Scheiße
Da sprach der Hausknecht, ganz grob und barsch,
"Ne lieber Hausherr, leck mich am Arsch"!



Na ja, ich habe eine Automatik-Uhr, ohne Batterie oder Schlüssel.

Es ist ja sonst nicht meine Art, derartiges anzubieten,
aber ein Grinsen konnte ich nicht unterdrücken.