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Alt 27.06.2017, 15:22   #1
weiblich Pilosophia
 
Dabei seit: 06/2017
Beiträge: 3

Standard Ein Liebesbrief

Du bist der Teufel. Flüstere ihnen dein Urteil und sie büßen für dich. Sie tanzen Ballett um deine Finger denn sie wickeln sich ein. All diese Tanzschritte, sie wissen gar nicht was sie tanzen, denn deine Pfeife spielt verrückt. Sie versuchen zu spielen mit deiner Waffenkiste doch der Schlüssel dazu schwimmt im Ozean und ertrinkt. So öffneten Sie die Tore und trommelten mit Knochen um das Biest zu wecken, doch ihre eigenen waren lauter. Sie wollen dich ermorden, denn Leichen sprechen nicht mehr. Doch verrate mir, bevor du stirbst. Sind sie taub?



Sie hören nichts mehr. Ihr lautes Gelächter raubte ihr Gehör, als sie dich verabschiedeten. Wie herrlich sie feierten die Besseren zu sein. Das heilige Blut schmeckte vorzüglich, so sagten sie mir euphorisch. Einer weniger, ja, einer weniger. Wir opfern ein Lamm und feiern ein Fest, ja so lasst uns genießen den glorreichen Sieg gegen diesen Verrückten dessen Stolz zu Goliath getauft wurde. Und so klimperten die Gläser, das goldene Besteck. Sie sangen Lieder und vergötterten das Paradies. Sie küssten den Boden, ihr Zuhause, ihr Heiligtum. Ja so geht Liebe in ihren manipulierten Herzen.



Warum, mein Liebster, schmeckte mir das Brot nicht gut? Weil ich es nicht teilen konnte, mit meinem Fleisch und Blut? Einer weniger, ja, einer weniger. Ihre Pfeile durchdringen mein Leib, mein Rücken ist verwundet. Ich schmecke das süße Leben nicht mehr, denn es fehlt der Zucker. So umschlingen mich die Schlangen denn sie flüstern mir den Weg zu dir. Was ist wahr, was ist gut? Ich spüre den Himmel nicht mehr. Sie sagten ich solle Aufwachen, doch ich bin angekettet im Alptraum Erde.



Es ist schwer. Meine Kleidung ist schmutzig und meine Hände blutig. Ich hörte das Echo deiner vertrauten Stimme. Wie ein Kind im Brunnen weinte deine Seele. Bitter, so bitter. Sie nagten an meinem Vertrauen. So gut schmeckten meine eiskalte Schulter und mein zartes, warmes Herz. Ein Festmahl, an dem ein Jeder sein liebstes Stück pflückt. Sie füllten Ihre Schüsseln so gierig denn teilen würde sie umbringen, sie verhungern doch so schnell. Und wenn ein Anderer das liebste Stück verspeist, herrscht die Eifersucht, ja Hass regiert ihren Verstand. Und als der Feind zu meinem Freund wurde, war er meine Waffe.



Dein Leiden war meine Kraft. Wir spielten verstecken und ich suchte nach dir, ich dachte so spielt man dieses Spiel. Doch wer sucht wen und wie lange schon? Die Vögel Sie fliegen so weit, weiter als ich je gelaufen bin. Weiter als ich je laufen werde. Ich zerschmettere die Zeituhr, denn ich brauche keine Uhr, wenn ich keine Zeit habe. Sie lachen, ich höre sie lachen. Ich mische mich zu Gottes Urteil und er sieht zu wie ich leide, denn das ist Strafe genug.



Bevor ich sterbe, mein Liebster, möchte ich wissen, dass du lebst. Ich kam dir hinterher wie ein Hund, in der Hoffnung dich nachhause zu holen. Die Menschen lernten Familie zu pflegen doch ihr bester Lehrer verbannte sein klügstes Kind. Nicht du hast gesündigt, Sie waren es. Sie gossen den schmutzigen Regen über dein hoffnungsvolles Herz und es erlosch auf Ewigkeit. Sie zwängten deine Seele in eine Kinderjacke. Deine Sprache sprechen sie nicht. So hatten sie Angst um ihre reine Natur und schließen die Tore zur heiligen Heimat. So weckt deine Macht die Spaltung der Menschheit. Die einen verehren, die anderen hassen dich.



So wussten sie, ich suche nach dir. Und als ich stand vor deinem Thron warst du tot. Deine Diener verbannten mich, sie fürchteten meinen Plan. Deine Leiche ist ihnen heilig doch sie servierten dich präsent aus Angst zu Gott, denn sie sind Kinder ohne Vater. Die Ketten verrostet, sie trennen meinen Körper. Es schmerzt und es ist gut so. Ich habe dich gefunden und so schaute ich hinauf und lachte als wäre es sehr lustig. Ein liebliches Schlaflied verbannt uns in den Schlaf. Kleine, süße Spieluhr. Spiel das Lied nochmal. Ich möchte sterben. Ich möchte nachhause gehen.



In Frieden war die Hölle lange nicht. Furchtlos sitze ich auf dem Teufels Thron und seziere seine Leiche. Sie knien nieder, sie zeigen Respekt. Ich verbrenne mich an deinem kalten Herzen. Es ist hässlich, fast schon entstellt. Sie hören das Schmatzen der Maden. Nichts haben sie übrig gelassen. Mein liebster Engel, was ist nur bloß geschehen. Wie konnten die Verdorbenen sich nur an dir vergehen. Wir sitzen im Thron eines Blutbads gleich. Ich höre die grausamen Tropfen plätschern. Sie sollten dich Lieben, dich weise belehren. Sie sollten dich Hüten und dich herzlich bescheren. Du bist unser Bruder, unser bester Freund. Du bist unser Geliebter und Gleichgestellter. Sie haben nicht das Recht dich zu hassen, mein Liebster.



Es schmerzte so grausam mein Herz zu entzweien. Sie nähten eine schöne Naht, mein Liebster, sie hörten das Leiden. Und als ich versank in deinen Armen hörte ich deinen Atmen so zart. So schenkte ich dir mein Herz auf Ewigkeit. Hörst du die Engel wie sie lachen? Sie kichern so frech wie Verliebte. So liebe ich dich, mein Liebster. Sie tanzten und lachten und sagten auf Wiedersehen, winkten uns zu mit kleinen, weißen Samttüchern. Sie kehren zurück ins Gefängnis der himmlischen Tore und so wollen auch wir nachhause gehen.



Deine Liebe zu mir ist meine heilige Erlösung. Deine Arme sind meine Heimat. So möchte ich deine Zuflucht sein, dich ehren wie du es verdient hast. Dich lehren zu Lieben und zu Verzeihen. Wir verkauften meine Flügel und bauten uns ein Schloss aus Gerechtigkeit. So opferten wir kein Lamm und feierten ein Fest, ja so lasst uns genießen den glorreichen Sieg gegen die Verrückten dessen Stolz zu Goliath getauft wurde. Und so klimperten die Gläser, das goldene Besteck. Wir sangen Lieder und vergötterten das Paradies. Wir küssten die Liebe, unser Zuhause, unser Heiligtum. Ja so geht Liebe in unseren Herzen.



Zwei weniger, ja zwei weniger.
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