Von der Liebe

[Kurier]

Der Blutdruck steigt, der Blutdruck fällt
denn Liebe, die bestimmt die Welt.

Der Liebe Grund ist mannigfaltig
die Größe aber ganz gewaltig,
denn Liebe führt zum Umkehrschluss,
dass, wer geliebt, auch lieben muss.

Die Sehnsucht zeigt mit Herzensfasern,
ist Liebe schlimmer als die Masern,
Versuchung - stets der Liebe Feind,
weil sie oft trennt, was sonst vereint.

Die Liebe kommt, die Liebe geht,
nur echte Liebe, die besteht,
der klare Blick ist nie verkehrt,
erkannt wird so der Liebe Wert.

Die Liebe wird verliebt zum Zwang,
von Liebe zehrt ein Leben lang.

[Stachel]

Danke für die Inspiration ...

[Ilka-Maria]

Zitat von Kurier

denn Liebe, die bestimmt die Welt.

Schön wäre es, lieber Dieter, aber ich habe Zweifel. Berechtigte Zweifel. Die ich unterfüttern kann.

Trotzdem: Ein engagiertes Gedicht.

LG
Ilka

[Stachel]

Zitat von Ilka-Maria

Schön wäre es, lieber Dieter, aber ich habe Zweifel. Berechtigte Zweifel. Die ich unterfüttern kann.

Ich denke, diese Zweifel teile ich.

Zitat von Ilka-Maria

Trotzdem: Ein engagiertes Gedicht.

Das finde ich sehr interessant, denn dieser Umstand war mir bislang entgangen. Ich fand die Formulierungen teils schwülstig ("ganz gewaltig", "Herzensfasern") teils aufgrund der ungelenken Satzstellungen streckenweise recht missverständlich (z.B. der letzte Vers: Zehrt das Leben lange von der Liebe? Handelt es sich um einen Imperativ?) und teils schlicht falsch ("dass, wer geliebt [wird], auch lieben muss". Liebe muss nicht erwidert werden.)

Das Engagement war mir nicht aufgefallen. Woran machst du das fest?

Freundliche Grüße vom
Stachel

[Ilka-Maria]

Zitat von Stachel

Das Engagement war mir nicht aufgefallen. Woran machst du das fest?

Ich mache es daran fest, dass Dieter die wahre, dauerhafte und unzerstörbare Liebe idealisiert, im Gegensatz zu einer krankhaften und kurzlebigen Leidenschaft.

[Ex-Ralfchen]

leider alles quargel und schmarrn. die liebe ist nur im kleinsten kreis effektiv. sogar die alter mutter Th hatte von 120 millionen dollar nur etwa 5,5% für die armen verwendet. der rest ging an das gesindel im vatikan und andere arschlöcher. die alte war durch und durch korrupt. und nun soll sie hl gesprochen werden. dann muss man die MERKEL vorher heiligsprechen und dann den puten-trin

[Ilka-Maria]

Zitat von Ralfchen

sogar die alter mutter Th hatte von 120 millionen dollar nur etwa 5,5% für die armen verwendet. der rest ging an das gesindel im vatikan und andere arschlöcher. die alte war durch und durch korrupt. und nun soll sie hl gesprochen werden.

Das hat mich auch aufgebracht. Jeder weiß doch, was diese Mutter Theresa war.

[Ex-Ralfchen]

eine eiskalte atheistin...und sie hatte all die knete kontrolliert und ausbezahlt und hat eine lobeshymne auf den massenmörder ENVER HODSCHA...oder wie immer dieses stück scheiße hiess ...ausgesprochen

[DieSilbermöwe]

Zitat von Stachel

Ich denke, diese Zweifel teile ich.



Das finde ich sehr interessant, denn dieser Umstand war mir bislang entgangen. Ich fand die Formulierungen teils schwülstig ("ganz gewaltig", "Herzensfasern") teils aufgrund der ungelenken Satzstellungen streckenweise recht missverständlich (z.B. der letzte Vers: Zehrt das Leben lange von der Liebe? Handelt es sich um einen Imperativ?) und teils schlicht falsch ("dass, wer geliebt [wird], auch lieben muss". Liebe muss nicht erwidert werden.)

Das Engagement war mir nicht aufgefallen. Woran machst du das fest?

Freundliche Grüße vom
Stachel

Ich hatte die Zeile "dass, wer geliebt wird, auch lieben muss" komplett anders verstanden, nämlich so, dass genau das ein Irrtum ist und Menschen, die das denken, sich mit dieser Anspruchshaltung selbst unglücklich oder sich zumindest das Leben schwer machen.

[Stachel]

Zitat von Ilka-Maria

Ich mache es daran fest, dass Dieter die wahre, dauerhafte und unzerstörbare Liebe idealisiert, im Gegensatz zu einer krankhaften und kurzlebigen Leidenschaft.

Das kann ich aus dem Gedicht nicht lesen. Der Text beginnt mit einer Blutdrucksamplitude, die ihre Ursache in weltbestimmender Liebe haben soll. Das Bild wird weder erklärt, noch in einen sinnigen Zusammenhang gesetzt, noch später wieder aufgegriffen. Die beiden Zeilen stehen losgelöst vom Rest.

Sodann wird ein falscher Umkehrschluss konstruiert. Selbst im Lichte von Silbermöwes Verständnis betrachtet, ergeben die Zeilen keinen Sinn im Hinblick auf die von dir angeführte Idealisierung der dauerhaften Liebe.

Im Weiteren wird Liebe als Krankheit aufgefasst ("schlimmer als Masern") und ihr wird die Versuchung als steter Feind dazubehauptet. Gerade in dieser Strophe lässt der Satzbau mehr Fragen unbeantwortet als es die gängige Grammatik vorsieht.
Heißt es: "Die Sehnsucht zeigt mit Herzensfasern [, Einschub,] Versuchung"? Oder gehört letztes Wort in einen neuen Zusammenhang?
Im Kontext lese ich, dass Sehnsucht die [echte] Liebe zur [gefühlten] Krankheit werden lässt[, die "Herzensfasern" schier zerreißt].

Krankheit wird also eben nicht im Zusammenhang mit Leidenschaft (hier ist allerdings von Versuchung die Rede, was keinesfalls gleichwertig oder -artig ist) genutzt.

"Die Liebe kommt, die Liebe geht,
nur echte Liebe, die besteht,"

Ja was denn nun? Kommen und gehen oder doch bleiben? Und was ist "echte" Liebe im Gegensatz zur dann ja wohl unechten?
Offenbar kann "echte" Liebe nicht wieder gehen?

Zusammengenommen haben wir hier nach meiner Auffassung angehäufte Worthülsen ohne inneren Bezug, banale bis falsche Aussagen über die Liebe.

Nur dass das nicht falsch verstanden wird: Bei aller oben genannten Kritik geht es mir nicht um den künstlerischen Wert des Gedichtes, sondern um die enthaltenen Aussagen als solche und das offenbar darin versteckte/entdeckte Engagement.
Letzteres suche ich immer noch. Bitte hilf mir auf die Sprünge, Ilka-Maria.

Zitat von DieSilbermöwe

Ich hatte die Zeile "dass, wer geliebt wird, auch lieben muss" komplett anders verstanden, nämlich so, dass genau das ein Irrtum ist und Menschen, die das denken, sich mit dieser Anspruchshaltung selbst unglücklich oder sich zumindest das Leben schwer machen.

"die Größe aber ganz gewaltig,
denn Liebe führt zum Umkehrschluss,
dass, wer geliebt, auch lieben muss."

Anders ausgedrückt ist die Liebe deswegen so groß ("Größe ganz gewaltig") weil sie zu besagtem Umkehrschluss führt: Wer geliebt [wird], muss selbst lieben. So zumindest verstehe ich es.

Freundliche Grüße vom
Stachel

[Thing]

Danke, Stachel!!

[Stachel]

Zitat von Thing

Danke, Stachel!!

Nee, nee, Thing, da gibt es nix zu danken. Ich schreib das alles nicht, um zu sagen: So isses! Alles nur Käse! Kannste in die Tonne kloppen!
... und nun pflichtet mir gefälligst bei!

Ich bin weit davon entfernt, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben. Leider gibt es nur meine Augen, durch die ich schauen kann. Es gibt für mich nur "meine" Sicht. Deshalb möchte ich "eure" (wer auch immer sich da angesprochen fühlt) Sicht verstehen. Dazu bleibt mir nur der Weg, mich und meine Sicht mitzuteilen und auf "Gegenrede" zu hoffen. Das muss nicht so ausführlich sein wie bei mir, aber "begründet" wäre schon chic.

Austausch ist etwas wunderbares, auch und gerade kontrovers. Ich denke, dieses Forum könnte davon profitieren. Ich würde es jedenfalls, und da bin ich Egoist. (Meine Sicht halt. )

Freundliche Grüße vom
Stachel

[Thing]

Ich hätte in Deinem Tenor kommentiert, wenn auch längst nicht so ausführlich.
Aber ich hab mich - offen gesagt - nicht getraut.

[Ilka-Maria]

Dieter hat es unglücklich ausgedrückt, es geht ihm darum, die echte Liebe von der eingebildeten Liebe zu unterscheiden, oder anders gesagt, das Lagerfeuer vom Strohfeuer.

[Thing]

@ Stachel:

Zitat von Kurier

Liebe Kritiker,
ich habe mich über alle Beiträge gefreut.

Ich bitte um Verständnis, dass ich Thing nicht mit einbeziehe - er schreibt mir zu einseitig.

Kurier

[Kurier]

Liebe Ilka,

ich danke Dir für Deine Kommentare; Deine Meinung trifft genau, was ich ausdrücken wollte.

Besonders gut hat mir gefallen, dass Du klar erkannt und entsprechend (einleuchtend) kommentiert, Deine Meinung weiterhin, um eine Möglichkeit der Interpretation bereichert, weiterhin vertreten hast.

Die geradezu hanebüchnen Negativzeilen eines Möchtegernbesserwissers, der mit Metaphern, die er offensichtlich nicht kennt, und daher auch nicht versteht, sind nicht ernst zu nehmen.

Den Titel: „Von die Liebe“ hat er offensichtlich zwar gelesen, aber nicht verstanden.

(Von meinem Gedicht inspiriert, zeigt er seine Geisteshaltung, niveaulos; billig sein Stil.)

Dass Du auf ihn eingegangen bist, spricht für Dich und Deine Toleranz.

Dein Verhalten spiegelt jahrelanges Kennen und Schätzen hier im Forum wieder; Deine Kommentare, wie auch Deine Gedichte, gehören allgemein mit zu den Besten.

Liebe Grüße

Dieter

[Thing]

Zitat von Kurier

Liebe Ilka,


Deine Kommentare, wie auch Deine Gedichte, gehören allgemein mit zu den Besten.

Liebe Grüße

Dieter

Da stimme ich gern mit ein!

[Kurier]

Liebe Silbermöve,

über Deine Antwort; Du hast Dir klar Gedanken über Zeilen gemacht, die auch so, wie Du es schreibst, einen Sinn ergeben, habe ich mich gefreut; ich meine es aber anders.

Meine Intention hat Ilka meine Gedanken so sauber herausgearbeitet, dass dem nichts hinzuzufügen ist.

Ich danke Dir für Deinen Beitrag.

Mit herzlichen Grüßen

Kurier

[Stachel]

Zitat von Kurier

[...]
Besonders gut hat mir gefallen, dass Du klar erkannt und entsprechend (einleuchtend) kommentiert, Deine Meinung weiterhin, um eine Möglichkeit der Interpretation bereichert, weiterhin vertreten hast.

Die geradezu hanebüchnen Negativzeilen eines Möchtegernbesserwissers, der mit Metaphern, die er offensichtlich nicht kennt, und daher auch nicht versteht, sind nicht ernst zu nehmen.

Den Titel: „Von die Liebe“ hat er offensichtlich zwar gelesen, aber nicht verstanden.

Zitat von Kurier

Liebe Silbermöve,

über Deine Antwort; Du hast Dir klar Gedanken über Zeilen gemacht, die auch so, wie Du es schreibst, einen Sinn ergeben, habe ich mich gefreut; ich meine es aber anders.

Meine Intention hat Ilka meine Gedanken so sauber herausgearbeitet, dass dem nichts hinzuzufügen ist.

Also ich finde, du hast dir früher mal mehr Mühe gegeben. Deine Gedichte hatten einen sauberen Stil und auch deine Kommentare waren, wenngleich gegenüber Kritikern oft niederträchtig und diffamierend, so zumindest orthografisch und grammatikalisch korrekt.

Das ist eine neue, traurige Qualität von dir. Hast du denn über Gedicht und Kommentare vor der Veröffentlichung nicht mal drüber gelesen?
Aber die vielen sich dadurch bietenden Anknüpfungspunkte für Kritik, für Inspiration und für Diskussion freuen mich natürlich.

Schöner wäre natürlich eine gegenseitige professionell-distanzierte Auseinandersetzung. Wohlwollend-konstruktiv wäre Zucker, aber natürlich sprichst du mir mangels eigenem Interesse beides ab. Das ist ja auch ein sehr einfacher, bequemer Weg. Sei es drum.

Ich freue mich, wenn es etwas Neues von dir zu lesen gibt. Manchmal setzt du richtige Glanzlichter, manchmal kommt etwas wie das oben stehende dabei rum.

Aber immer mal wieder fühle ich mich durch dich und deine Reaktionen inspiriert, wie z.B. vor einiger Zeit zum Balladenkranz "Der alte Dachs".

Schön, dass du ein lebendiger Teil dieses Forums bist. Ich hoffe, demnächst kommt wieder mehr von dir, gerne auch wieder mit mehr Stil, denn du hast das drauf.

Freundliche Grüße vom
Stachel