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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 14.08.2011, 13:29   #1
weiblich Ilka-Maria
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Standard Dein Kind

Du willst ein Kind, du Egoist,
weil du dir selber nicht genügst,
weil du nichts als Schablone bist
und dich von früh bis spät belügst.

Ein Kind soll nun die Rettung sein,
das Spieglein dir vor Augen hält
und in verräterischem Schein
dich klammern läßt an dieser Welt.

Hast du mal drüber nachgedacht,
was du dem Kinde hinterläßt?
Die Schulden, niemals wettgemacht,
Natur mißbraucht – wie hoch geschätzt?

Reproduzier dich, ja, nur zu,
steig nochmal auf im letzten Wind!
Dann hat die liebe Seele Ruh'.
Die letzte Zeche zahlt dein Kind.

14. August 2011
by Ilka-M.
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Alt 14.08.2011, 14:15   #2
männlich Crystaloser
 
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Umgekehrt rächen sich unsere Enkel an unseren Kindern für uns.

Sarkastisch,
crystaloser
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Alt 14.08.2011, 14:23   #3
männlich Crystaloser
 
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Zu auf Ruh und Wind auf Kind, wie abgedroschen ist das. Das kannst Du bestimmt besser. Und noch eine Katastrophe: hinterläßt auf geschätzt.
Ansonsten fast perfekt. Einen klaren Gedanken treffend dargestellt.

Gruß
crystaloser
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Alt 14.08.2011, 15:12   #4
weiblich Ilka-Maria
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Abgedroschen ist an Reimen ziemlich alles, schon seit langer Zeit. Am besten läßt sich das an Heines Gedichten verifizieren. Ich habe nicht die Absicht, deswegen die deutsche Sprache neu zu erfinden. Im Baukasten meiner Kindheit waren es auch immer diesselben Klötzchen, mit denen ich die unterschiedlichsten Häuser errichtete.

Um Rache geht es nicht, es geht um Egoismus, Verantwortungslosigkeit, falschen Idealismus und blösdinnige Verherrlichung der angeblich so unbefleckten Kinder, in denen sich gescheiterte Zeitgenossen doch noch verwirklichen wollen.
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Alt 14.08.2011, 15:43   #5
männlich Crystaloser
 
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Mit den Reimen hab ich's nicht so ernst gemeint.

Zitat:
in denen sich gescheiterte Zeitgenossen doch noch verwirklichen wollen.
Ist es nicht eher so, dass in der Lebenssituation eines Gescheiterten auch ein Kind nicht unbedingt geplant ist/war? Es sei denn, Du meinst jene, die sich fälschlicherweise für nicht gescheitert halten und glauben, sich verwirklichen zu müssen.
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Alt 14.08.2011, 15:46   #6
gummibaum
 
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Ein Kind, bedenk, kommt es zur Welt,
macht Arbeit und es kostet Geld.
Du giltst als Typ, der überragt.
Es spiegelt dir: Oha, versagt.

Am besten, du vermehrst sich nicht!
Ersatzweis schreibe ein Gedicht.
Da kann man selbst gestalten,
stets Reimendes entfalten.

Und wenn es mal nicht weitergeht,
wirfst du es weg, ist obsolet
und wartest auf die Zeiten,
wo Verse besser gleiten.


LG gummibaum
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Alt 14.08.2011, 15:52   #7
männlich Kurier
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Liebe Ilka-Maria,
der Wunsch nach einem eigenen Kind liegt in der Regel bei den Eltern (gemeinsam) vor; bei einem Mann kann aber durchaus der Reproduktionsgedanke (welch hässlicher Ausdruck) der Wunsch nach einem Sohn (Stammhalter) vorherrschen.
Insofern hast du ein doch etwas heißes Eisen angefasst, und zunächst schön begründet die Verneinung eines solchen Wunsches (Dein Kind) klar dargelegt.
Dann wird es etwas unscharf. Aus dem letzten Vers lässt sich nicht genau herauslesen: ist es Resignation oder reiner Vorhalt?
LG Kurier
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Alt 14.08.2011, 16:17   #8
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Zitat:
Zitat von Crystaloser Beitrag anzeigen
Mit den Reimen hab ich's nicht so ernst gemeint.
Schon klar, ich habe es genausowenig ernst gemeint. Mehr als die Sprache steht nicht zur Verfügung, aber es gibt Reimwiederholungen, die penetrant sind; das hängt meistens auch mit den Inhalten zusammen, wie beim immer wieder geprügelten "Herz/Schmerz".

LG
Ilka-M.
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Alt 14.08.2011, 16:28   #9
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Kurier Beitrag anzeigen
Liebe Ilka-Maria,
der Wunsch nach einem eigenen Kind liegt in der Regel bei den Eltern (gemeinsam) vor; bei einem Mann kann aber durchaus der Reproduktionsgedanke (welch hässlicher Ausdruck) der Wunsch nach einem Sohn (Stammhalter) vorherrschen.
Insofern hast du ein doch etwas heißes Eisen angefasst, und zunächst schön begründet die Verneinung eines solchen Wunsches (Dein Kind) klar dargelegt.
Dann wird es etwas unscharf. Aus dem letzten Vers lässt sich nicht genau herauslesen: ist es Resignation oder reiner Vorhalt?
LG Kurier
Kinder sind nicht immer gewünscht, trotzdem haben die Eltern, wenn das Kind nun mal da ist, Erwartungen, die sich fast nie erfüllen lassen.

Es ist ein Vorhalt. Nicht selten habe ich von Frauen in ihren besten Jahren gehört: "Wenn ich schon nicht den richtigen Mann gefunden habe, dann hätte ich wenigstens gern ein Kind." Ein Kind soll auf diese Weise instrumentalisiert werden, die Risse im eigenen Lebenslauf zu kitten. Menschen, die auf solche Ideen kommen, sollten sich lieber einen Porsche kaufen, da kann man weniger falsch machen.

Andersrum habe ich Männer beobachtet, die von Familie träumten und schwärmten, bis sie dann erlebten, was es heißt, ein Kind zu haben. Dann haben sie Frau und Kind daheim sitzen lassen und sind ihren Vergnügungen nachgegangen.

Der einzige Vater, den ich als solchen bezeichnen konnte und der vorbehaltlos hinter mir stand, war mein eigener. Das mag eine einseitige Erkenntnis sein, denn mein Bekanntenkreis ist nicht sonderlich groß. Trotzdem bin ich von dem, was ich bisher gesehen habe, enttäuscht: Jeder möchte am liebsten den Doktortitel seiner Kinder wie eine Monstranz vor sich her tragen; wenn es mit dem Titel aber nicht klappt, werden die Leistungen anderer Kinder in der Familie oder im Bekanntenkreis schlechtgeredet - so einfach ist das. Ich habe selten Eltern erlebt, die sich nicht durch ihre Kinder zu profilieren versuchten.
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Alt 14.08.2011, 16:48   #10
Ex-Odiumediae
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Das ist klasse und berührt ein Problem, dass mir schon seit langer Zeit schwer wie quer im Magen liegt. Man hat bei einigen Exemplaren unserer hochwohlgeschätzten Art wirklich das Gefühl, dass sie im wahrsten Sine des Wortes sich reproduzieren wollen und Du hast meiner Meinung nach sehr gut einige Gründe und Folgen dieser Idee veranschaulicht.
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Alt 14.08.2011, 16:58   #11
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Zitat:
Zitat von Odiumediae Beitrag anzeigen
Das ist klasse und berührt ein Problem, dass mir schon seit langer Zeit schwer wie quer im Magen liegt. Man hat bei einigen Exemplaren unserer hochwohlgeschätzten Art wirklich das Gefühl, dass sie im wahrsten Sine des Wortes sich reproduzieren wollen und Du hast meiner Meinung nach sehr gut einige Gründe und Folgen dieser Idee veranschaulicht.
Der Alltag zeigt es doch, Odi: Da werden die Empfehlungen von Klassenlehrerern ignoriert, wenn ein Kind nicht gerade der Primus ist - nein, nein, der oder die wird Hochschulprofessor, mindestens aber Arzt oder Tagesschausprecher. Dann kommen die Klagen, die Anforderungen der Schule seien zu hoch. Einfachstes Rezept: Die Anforderungen werden dem schwächsten Glied in der Kette angepaßt. Ergebnis: Die Kinder bekommen suggeriert, man könne alles haben, ohne etwas dafür tun zu müssen. Am Ende bekommen sie aber außer ihren Laptops und Handys nichts - nämlich keine Lehrstellen und keine Jobs. Macht nix - Mama und Papa finanzieren alles, was man zum Status braucht. Wenn das irgendwann nicht mehr klappt, geht man auf die Straße, schlägt Fensterscheiben ein und klaut sich aus den Läden, was man haben will, wie es jetzt in England der Fall ist. Die dortigen Zustände sind nämlich alles andere als ein Armutsproblem. Wieso glauben die Deutschen, das könnte nicht auf unser Land übergreifen?
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Alt 14.08.2011, 17:06   #12
Ex-Odiumediae
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Am Ende bekommen sie aber außer ihren Laptops und Hadys nichts - nämlich keine Lehrstellen und keine Jobs. Macht nix - Mama und Papa finanzieren alles, was man zum Status braucht.
Wie wahr. Nur leider verstehen sie dann auch anscheinend oft nicht, dass sie selbst zuverantworten haben, wozu sie dann gezwungen sind. Die Schuld wird trotzdem bei Anderen gesucht, z.B. bei den bereits genannten Lehrern.
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Alt 14.08.2011, 17:18   #13
weiblich Ilka-Maria
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Ist aber nur ein grober Rundumschlag. Man kann das natürlich nicht auf die Jugend im ganzen beziehen. Aber eine Tendenz zur Verweichlichung und zum Anspruchsdenken ist durchaus vorhanden.

Bei den Lehrern sehe ich es auch gemischt, ich habe während der Schulzeit meines Sohnes sowohl gute Lehrer wie auch totale Versager erlebt. Vom Lehrstoff her ist das Niveau eher gesunken, jedenfalls vermisse ich einen Großteil der früher üblichen Allgemeinbildung.
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Alt 14.08.2011, 18:12   #14
weiblich Daisy
 
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Das ist wirklich ein sehr spezielles Thema, Ilka-Maria, dem Du Dich in Deinem Gedicht widmest.

Dass es Frauen und Männer gibt, die sich in ihren Kindern reproduzieren wollen ist aber nicht neu. Und was genau unsere Kinder in der Zukunft zu erwarten haben können wir sicher nicht voraussagen, ebenso wie es unsere Eltern oder deren Eltern nicht konnten. Die wussten ja auch nicht wie es nach den jeweiligen Kriegen weitergehen würde.

Ich sehe eher den Trend dahingehend, dass sich immer mehr junge Menschen entscheiden kinderlos zu bleiben und das meistens aus wirtschaftlichen Gründen und weil sie auch nicht bereit sind ihre Unabhängigkeit aufzugeben.
Man kann es also auch so sehen, dass nicht ein Kind zu haben, sondern auf ein Kind zu verzichten von Egoismus gesteuert wird.

LG Daisy
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Alt 14.08.2011, 18:20   #15
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Ilka, das ist großartig! Wie die Faust aufs Auge. Gewaltiges Kompliment!
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Alt 14.08.2011, 18:29   #16
Thing
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Ja, doll gemacht.
Aber Z8 enthält einen argen Schnitzer (Grammatik).
Überleg mal:
Es heißt:

sich klammern ....
(Du klammerst Dich ...)

LG
Thing
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Alt 14.08.2011, 18:40   #17
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Daisy Beitrag anzeigen
Das ist wirklich ein sehr spezielles Thema, Ilka-Maria, dem Du Dich in Deinem Gedicht widmest.

Dass es Frauen und Männer gibt, die sich in ihren Kindern reproduzieren wollen ist aber nicht neu. Und was genau unsere Kinder in der Zukunft zu erwarten haben können wir sicher nicht voraussagen, ebenso wie es unsere Eltern oder deren Eltern nicht konnten. Die wussten ja auch nicht wie es nach den jeweiligen Kriegen weitergehen würde.

Ich sehe eher den Trend dahingehend, dass sich immer mehr junge Menschen entscheiden kinderlos zu bleiben und das meistens aus wirtschaftlichen Gründen und weil sie auch nicht bereit sind ihre Unabhängigkeit aufzugeben.
Man kann es also auch so sehen, dass nicht ein Kind zu haben, sondern auf ein Kind zu verzichten von Egoismus gesteuert wird.

LG Daisy
Ich sehe keinen Egoismus darin, sich gegen ein Kind zu entscheiden, denn gegenüber etwas, das nicht existiert, kann man nicht egoistisch sein. Das ist ein reines Totschlagargument, das jeder Logik entbehrt. Dann müßte man nämlich Ehepaare, die wegen Unfruchtbarkeit keine eigenen Kinder haben können, aber auch kein fremdes Kind adoptieren wollen, als egoistisch ansehen. Es gibt nun einmal Menschen, die sich mit der Idee einer Adoption nicht anfreunden können. Auch wäre jeder Mensch egoistisch zu nennen, der kein Tier aus dem Tierheim holt. Eigene Lebensplanung muß akzeptiert werden und darf nicht in die Egoistenecke gestellt werden. Egoistisch ist vielmehr, ein Kind in die Welt zu setzen und ihm die eigene Lebensplanung und Weltsicht aufzuzwingen, sich nämlich durch das eigene Kind zu profilieren, indem es die versäumten Chancen der Eltern wettmachen soll.

Daß wirtschaftliche Gründe ein starker Faktor sind, sich gegen Kinder zu entscheiden, ist widerlegt. Der Trend geht eher dahin, daß die Ausbildungszeiten immer länger werden, oft auch Auslandserfahrung gesucht wird und das Alter bei den Eheschließungen immer höher liegt. Vielen ist es für Kinder dann einfach zu spät. Nicht zuletzt bleibt es für viele Menschen heutzutage nicht mehr beim Erstberuf, oft muß umgesattelt werden, was Unsicherheit mit sich bringt. Weshalb soll sich jemand mehr Sorgen aufbürden, als notwendig sind?
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Alt 14.08.2011, 18:50   #18
weiblich BABSvomKUTSCHI
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Ilka-Maria, das Gedicht spricht mir aus der Seele. Bei meiner Hochzeit 2003 habe ich gesagt, Kinder kommen für mich nicht in Frage. Es gibt so viele Waisen auf der Welt, ist doch besser, man übernimmt da Patenschaften. Und so haben wir es gemacht. Kümmern uns um ein Geschwisterpärchen in Indien, sind jetzt 12 und 13 Jahre alt. Mein Mann fliegt jedes Jahr einmal runter und kümmert sich um die finanziellen Angelegenheiten wie Schulgeld, Unterbringung und Verpflegung, medizinische Versorgung etc. Wir sind sicher, damit das Richtige getan zu haben.
BABSvomKUTSCHI ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.08.2011, 21:57   #19
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Thing Beitrag anzeigen
Ja, doll gemacht.
Aber Z8 enthält einen argen Schnitzer (Grammatik).
Überleg mal:
Es heißt:

sich klammern ....
(Du klammerst Dich ...)

LG
Thing
In meinem Satz klammert sich aber niemand selbst an diese Welt. Der Kernsatz lautet:

Ein Kind soll nun die Rettung sein,
das [...]
dich klammern läßt an dieser Welt.
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Alt 14.08.2011, 22:40   #20
Thing
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na denn:

puristisch -

das Dich Dich klammern läßt an diese Welt ---


Nicht grollen!

Unklammernd:
Thing
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Alt 15.08.2011, 00:30   #21
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Thing Beitrag anzeigen
na denn:

puristisch -

das Dich Dich klammern läßt an diese Welt ---


Nicht grollen!

Unklammernd:
Thing
Nee, Thing, in diesem Fall liegst Du daneben. Mir geht es nicht um den Prozeß des "sich klammerns" im Sinne von an- oder festklammern, sondern um das sture Festhalten an etwas - so, wie mancher Mensch bei zuviel Nähe sagt: Der/die klammert mir zu sehr. Das klettenhafte Nichtloslassenkönnen eben. Deshalb hatte ich mich auch für "an dieser Welt" entschieden statt "an diese Welt".
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Alt 15.08.2011, 08:17   #22
männlich Ex-Schamanski
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Die Formulierung ist ungewöhnlich, aber nicht falsch. Ist mir nicht aufgestoßen. Auch der Dativ ist in Ordnung. Ein intransitiver, nichtreflexiver Gebrauch des Verbs "klammern", man vergleiche das Klammern von Boxern. Boxer A klammert an (wem?) Boxer B.
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Alt 15.08.2011, 08:32   #23
weiblich Ilka-Maria
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Guten Morgen, Maki, genauso meinte ich "klammern", nämlich innerhalb einer menschlichen "Beziehung". Das Wort "klammern" wird ohnehin nicht immer rückbezüglich verwendet, die Wäsche klammert sich ja auch nicht von selbst an die Wäscheleine, sondern die Wäscherin klammert sie an die Leine.

Da sieht man, wie komplex Sprachen sein können, aber gerade deshalb ist der Umgang mit ihr so spannend.

LG
Ilka-M.
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Alt 19.08.2011, 20:17   #24
weiblich C.Alvarez
 
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Du willst ein Kind, du Egoist,
weil du dir selber nicht genügst
Na ja, ich bin ganz dankbar, dass ich zwei solche Egoisten kennengelernt und mit meinem kindlichen Charme betört habe.

Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Hast du mal drüber nachgedacht,
was du dem Kinde hinterläßt?
Kann mich nicht beklagen

Liebe Ilka-Maria,

keine Kritik. Ging mir nur so durch den Kopf. Diese Seite gibt es auch.

Lieber Gruss

Corazon
C.Alvarez ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.08.2011, 21:17   #25
Thing
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Ja, nun - da das Boxer-Beispiel kam - stimme ich zu.

Da war ich wohl etwas blind.
Auch der Text (nochmals gelesen) half mir auf die Sprünge.


LG
Thing
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Alt 19.08.2011, 21:41   #26
männlich Ex-Ralfchen
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wie meist ein i.g.u.g. gut durchdachter und treffender block lyrik:

Du willst kein Kind, du Altruist,
weil du dir selbst total genügst,
weil du so echt und völlig bist
und nur bei Sex und fun belügst.


die philosophie eines sehr sehr dichten freundes - aber nicht meine, denn ich bin homogenisiert, sterilisiert und eunuchiert. ein dickes schwaf eben.
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.08.2011, 05:57   #27
weiblich Ilka-Maria
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Na, liebes Blökeschaf, da bist Du ja auf der glücklichen Seite, hast Dich nämlich mit solchen Gedanken nicht ernsthaft zu beschäftigen.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.08.2011, 06:02   #28
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Corazon De Piedra Beitrag anzeigen
Na ja, ich bin ganz dankbar, dass ich zwei solche Egoisten kennengelernt und mit meinem kindlichen Charme betört habe.



Kann mich nicht beklagen

Liebe Ilka-Maria,

keine Kritik. Ging mir nur so durch den Kopf. Diese Seite gibt es auch.

Lieber Gruss

Corazon
No problem - no problem at all.

Ich war mein Leben lang auf der Sonnenseite zuhause. Glück gehabt. Aber auch Verdienst meiner Eltern.
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