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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 14.06.2021, 09:50   #1
weiblich Ilka-Maria
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Standard Aus krummem Holz*

Jedem Menschen Rechnung tragen
und als braves Engelein
sich für Schmus und Lorbeer plagen,
immerzu ein Darling sein,

heißt, die Kräfte zu verschwenden,
die uns bei Geburt geschenkt,
und als krummes Holz zu enden,
willenlos und ferngelenkt.

Sinnlos ist, nach Huld zu jagen,
dafür steht die Zeit nicht still:
„Carpe diem!“ Gib den Tagen,
was allein dein Leben will.

14.06.2021

*«Was aus einem krummem Holz geschnitzt wird, kann nie ganz gerade werden.» (Immanuel Kant)
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Alt 15.06.2021, 17:05   #2
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Wieder einmal mehrere Nägel auf den Kopf getroffen besser gesagt auf die Köpfe getroffen. Immer wieder wundere ich mich dass zu den wirklich guten Texten kaum Kommentare erfolgen. Die schlechtesten dagegen Werden endlos diskutiert und bringen aber niemals das ge- oder erwünschte Resultat, nämlich dass die Person die den Text verfasst hat daraus lernt und versucht sich zu verbessern. Das ist schade
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Alt 15.06.2021, 17:36   #3
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Ralfchen Beitrag anzeigen
Immer wieder wundere ich mich dass zu den wirklich guten Texten kaum Kommentare erfolgen. Die schlechtesten dagegen Werden endlos diskutiert ...
Meistens geht es um die Themen, die diskutiert werden, seltener um die lyrische Umsetzung. Wenn ein Leser von einem Thema nicht angesprochen wird, ist mit Kommentierung nicht zu rechnen, da kann ein Gedicht noch so sauber gearbeitet sein.

Niveauvoller Umgang mit der Sprache wird doch kaum noch gepflegt. Außerdem wird sowohl der aktive wie der passive Sprachschatz immer ärmer. Die Schriftsprache unterliegt einem Kulturverfall, der durch die zunehmende sprachliche Kommunikation (Smartphone, Skype, WhatsApp usw.) und durch die E-Mail-Korrespondenz beschleunigt wird. Wer schreibt denn heute noch Briefe, und zwar per Hand?

Früher gehörte die Kunst der brieflichen Mitteilung zum Alltag. Auch Menschen, die nicht schriftstellerisch tätig waren, konnten stilistisch hervorragend und fehlerfrei ihre Gedanken zu Papier bringen. Wenn man z.B. die Korrespondenz eines van Gogh liest, kann man nur staunen.

Was erwartest du denn von Menschen, deren Lehrer sogar ein verkürztes Deutsch sprechen ("Ich geh Bahnhof"), bei deklinierten Wörtern die Endungen weglassen (dem Mensch, dem Herz anstatt dem Menschen, dem Herzen), das angelsächsische Genitiv-"s" kritiklos übernehmen, bei den Verben wahllos mit den Zeiten umgehen und Texte bis zur Unlesbarkeit gendern? Sie können doch nichts dafür, dass man unsere Sprache schon von behördlicher Stelle aus verkommen lässt. Und um sich Diskussionen zu ersparen, sorgt man dafür, dass die verhunzten Wörter und Ausdrücke in den Duden aufgenommen und damit unlöschbar etabliert werden. Ein Trauerspiel! Mit gewachsener Sprache hat das nichts mehr zu tun.
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Alt 15.06.2021, 23:32   #4
männlich Ex-Ralfchen
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Moment einmal sollte es nicht heißen: aus krummen Holz? Oder liege ich da grammatisch wie so oft falsch?
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Alt 16.06.2021, 00:03   #5
weiblich Ilka-Maria
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Dativ, Ralfchen:
aus altem Holz, aus hellem Holz, aus dürrem Holz usw.

Also alles gut, Kant lag völlig richtig.
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Alt 16.06.2021, 01:33   #6
männlich Ex-Ralfchen
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Okay ich wusste es auch nicht - war ein bisschen eben unsicher. Du weißt Grammatik ist nicht meine stärke und schon gar nicht die Fälle. Vergiss nicht ich bin ein Autist und Legastheniker
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