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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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12.02.2021, 17:27 | #1 |
Dabei seit: 02/2021
Ort: Dort wo die Sonne die Wälder küsst
Alter: 18
Beiträge: 71
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Ein Tick
Es machte Klick
als ich dich sah und du wurdest ein Tick das ist wahr doch es sollte nicht sein denn ich werde nie dein Denn auch wenn ich dich lieb holte mich nicht dein herzensdieb denn ich bin allein und auch zu klein doch als er dann kam war er zu lahm Denn ich war schon ums Eck das heißt ich war weg doch ich dummer Wicht lief nicht ins Licht denn was du nicht weißt mein Herz gab ich dir als Preis |
18.04.2021, 22:54 | #2 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Hallo, liebe Sasvirus,
Du bist noch nicht lange hier und ich sag Dir erst einmal herzlich willkommen! Visher hast Du noch keine Reaktionen auf Deine Gedichte bekommen. Davon sollst Du Dich aber nicht entmutigen lassen. Du schreibst, wenn ich das richtig sehe, alle Gedichte mir Endreimen. Das machen viele so und ich erkenne daran, dass die Schreiberin/der Schreiber versucht, die freie Rede zu "bändigen", der Sprache eine bestimmte Form zu geben. Der Reim ist eine Art der Gedichtgestaltung, aber bestimmt nicht die einzige. Ich lege z.B. sehr viel Wert auf einen bestimmten Rhythmus. Gedichte werden in aller Regel in Versen geschrieben. Wobei ein Vers dasselbe ist wie eine Zeile. Der Vers (= Zeile) besteht aus mehreren Wörtern und in unserer Sprache haben die Teile der Wörter unterschiedliche Betonungen. Wenn ich das Wort "Betonung" ausspreche, dann sage ich Betonung, betone also den Wortteil, den ich fett gedruckt habe. Diese Betonung nennt man "Hebung". Die anderen Wortteile werden weniger stark betont und heißen "Senkung". Wenn die Hebungen und Senkungen in eine bestimmte Reihenfolge gebracht werden, versuche ich aus der ungebundenen Rede eine gebundene Rede zu machen. Und das geschieht in der Lyrik. (Die ungebundene Rede nennen wir Prosa). Wenn ich ein paar Verse aus dem Faust (den Du als Lieblingslektüre angibst) nehme und die Hebungen fett schreibe, wird ein Muster erkennbar. Ach neige, du Schmerzensreiche, dein Antlitz gnädig meiner Not. Das Schwert im Herzen, Mit tausend Schmerzen Blickst auf zu deines Sohnes Tod. Wenn ich nun die einzelnen unbetonten Wortteile mit einbem kleinen x, und die betonten Wortteile mit einem großen X versehe, kommt das heraus: xXx xXxXx xXxXxXxX xXxXx xXxXx xXxXxXxX Die Abfolge von einem kleinen x und einem großen X, zeigt, dass Goethe hier ein bestimmtes Versmaß angewendet hat. Die Zeile (der Vers) setzt sich also aus Versfüßen zusammen. In diesem Fall aus xX und dieser Versfuß heißt Jambus. Im Beispiel besteht der erste Vers aus einem vollständigen und einem angefangenen Jamvus, im zweiten Vers sind es zwei vollständige Jamben und ein halber Jambus. Im dritten Vers sind es vier vollständige Jamben. Die Verse haben Endreime (Neige - reiche , wobei Du hier wissen musst, dass Goethe Frankfurter war und neige wie neiche ausgesprochen hat. Not - Herzen - Schmerzen . Tod - na ja, das siehst Du selbst. Wenn Du Lust hast, erkläre ich Dir auch andere Versfüße. Aber Du solltest mal versuchen (und ohne Endreim), ganze Sätze "jambisch" zu sprechen. "Ich gehe jeden Abend gern mit meinem kleinen Hund spazieren." Mit den X-sen sieht das dann so aus: xXxXxXxXxXxXxXxXx So genug des Fernunterrichts. Tschüss und liebe Grüße, Heinz |
19.04.2021, 06:56 | #3 |
Dabei seit: 02/2021
Ort: Dort wo die Sonne die Wälder küsst
Alter: 18
Beiträge: 71
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Danke Heinz für den Fernunterricht. Ich werde es an meinen neuen Gedicht Mal anwenden und dann Mal gucken wie es klingt.
Danke noch mal LG Sasvirus |
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