Rock n Roll Poet

[Hamilkar Barkas]

Rock n Roll Poet

Komm her, um uns vom Rock n’ Roll zu singen,
von Freiheit und von Leidenschaft ein Lied.
Sing auch von einer Frau, die sich auszieht
und lass Gitarren in dem Lied erklingen.

Lass Steppenwind uns um die Nase wehen
und sing von Rebellion in deinem Lied
und von dem Land wo die Erotik blüht,
denn dahin würden wir jetzt gerne gehen.

Entschuldigung, was soll das bitte geben?
Die wüste Stammelei erträgt man nicht,
nicht nüchtern jedenfalls. Woran’s gebricht
ist jede Leidenschaft und alles Leben.

Du kannst nicht einfach mit den Armen wedeln
am Bühnenrand mit einem Mikrofon
und glauben, das allein genügt dann schon,
um uns den wilden Rockpoet zu geben.

Bei Hendrix sah man noch Gitarren brennen
und Axel rauchte wenigstens mit Stil.
Bei dir hingegen wäre es schon viel,
zuviel, dich einen Dilettant zu nennen.

Wo bleibt die Geste, wo das Aufbegehren?
Ich seh bei dir bloß hohle Konvention,
bloß ein Gedanke und der reicht dann schon,
um schamlos davon strophenlang zu zehren.

Genier dich nicht beim Sex auch mal zu schreien
und nicht am Vormittag schon breit zu sein.
Trink Vodka und verkneif dir teuren Wein
und treib auch mal perverse Schweinereien.

Am Ende wird auf unserem Grabe stehen
die Jahreszahlen und ein kurzer Strich.
Für deine Kunst genügt das sicherlich,
doch meine wird man in Annalen sehen.