Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Geschichten und sonstiges Textwerk > Geschichten, Märchen und Legenden

Geschichten, Märchen und Legenden Geschichten aller Art, Märchen, Legenden, Dramen, Krimis, usw.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 15.12.2008, 23:41   #1
Federherz
 
Dabei seit: 12/2008
Beiträge: 1

Standard Reich mir den Kelch, ich werde ihn füllen mit den Feuern der Hölle.

Ich sah in die Augen dieses Menschen und ich sah keine Menschlichkeit darin. Ich sah den Zorn eines wütenden Dämons. Seine Gier nach Vergeltung hat ihn zu mir geführt. Selbst, nachdem meine Diener ihn auf grausamste Weise schunden, war sein Wille mich zu sehen ungebrochen. Ein aufgeschnittener Körper, zersplitterte Knochen, gerissene Sehnen. All das schien unmerklich an ihm vorbei zu gehen. Er rief unabänderlich nach meinem Namen, während der Folterung, selbst nach der Folterung, als man ihn aufgeschlitzt auf einem Felsen zurück ließ.

Ich beobachtete ihm vom Halbdunkel aus. Er rührte sich nicht mehr und sein Rufen war in der Finsternis verebbt. In den Gedanken des Gepeinigten spielten sich die Erlebnisse der vergangenen Stunden ab. Ihm fehlten Organe und viele Knochen. Er würde bald sterben. Doch die aufflackernde Wut in seinen Augen ließ nicht nach und sie ließ mich nachdenklich werden.

Dann erschien ein helles Licht in der Finsternis direkt über ihn. Ein Bote meiner Schwester hatte ihn aufgesucht. Jetzt konnte er seine Entscheidung noch einmal rückgängig machen. Er könnte gerettet werden aus diesem Reich der Qual und sühnen für sein Unterfangen. Doch der Bote erhielt nur einen verachtenden Blick als Antwort.

Ich sah selten einen solchen Willen - allein angetrieben mit Hilfe von Zorn.

Er hatte sich von meinen Brüdern und Schwestern abgewandt. Er wollte mir dienen. Er sehnte sich nach Vergeltung und Macht - beides würde ich ihm geben. Ich war seine einzig verbliebende Hoffnung. Mein Blut rann an meiner Hand in die Tiefe, fiel direkt auf seinen offenen Brustkorb, dort, wo einst mal sein Herz war. Mein schwarzes Blut durchwanderte jede Region seines Körpers und verätzte alles, was ihm nicht von Nutzen war. Der Sterbliche spürte wie sich sein alter Körper mehr und mehr mit meinem Blut vereinte und damit ein neuen Leib erschuf. Zuletzt schlossen sich seine Wunden ohne auch nur eine einzige Narbe zu hinterlassen. Ich gab ihm die Chance sich zu beweisen. Er war nun ein zeitloses Wesen, unsterblich und Mächtig. Er erhob sich auf seine Knie, legte seine Hand auf die Brust und schwor mir die ewige Treue.

Ich nehme sehr gerne Kritik und Verbesserungsvorschläge entgegen

FH
Federherz ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Reich mir den Kelch, ich werde ihn füllen mit den Feuern der Hölle.




Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.