Glückselige Jugend

[Ilka-Maria]

Auf einer Matte aus Sternenmoos,
umringt von hüfthohen Zwenken,
von Amor getroffen und zügellos
sind wir dabei, uns zu schenken,

genießen der Sonne Wärmekraft,
des Windes lauschige Brise,
der Jugend überschießenden Saft,
das zarte Süßgras der Wiese,

sind blind für den Tod, der uns flankiert
mit Weben und Knüpfen und Kleben
und dessen Netz sein Wesen markiert,
nach sorgloser Beute zu streben.

03.02.2021

[Ex-Lichtsohn]

uff - schon die erste strophe lässt mein herz fast stillstehen ...
zauberhaft ist das geschrieben

alle liebe in deinen tag

[Ex-Lichtsohn]

liebe ilka-maria,

bitte verzeih dass ich noch einmal hier zu besuch bin. ich lese dein gedicht hier zur zeit sehr oft und ich finde es mit jedem mal schöner - es gibt nur eine zeile die ich für mich nicht passend interpretieren kann:

mit Weben und Knüpfen und Kleben

ich würde mich freuen wenn du mir dazu ein wenig hilfe geben könntest - ich glaube ich denke dabei in eine völlig falsche richtung

grüsse in deinen tag
lichtsohn

[Ilka-Maria]

Na ja, Lichtsohn, was tun Spinnen denn mit ihren klebrigen Fäden?

Ich dachte, die Metapher sei deutlich.

[Ex-Lichtsohn]

Zitat von Ilka-Maria

Na ja, Lichtsohn, was tun Spinnen denn mit ihren klebrigen Fäden?

Ich dachte, die Metapher sei deutlich.

autsch - ich hab an viele möglichkeiten gedacht und wenn ich mal das wort "netz" bissl genauer angeschaut hätte ... tut mir leid

[AlteLyrikerin]

In dieser so ursprünglich, lebendig beschriebenen Situation (wie Lebensphase) hat die webende, beständige Todesnähe einfach keine Chance bemerkt zu werden. Das ist, gottlob, den späteren Jahren vorbehalten.
Gefällt mir sehr, AlteLyrikerin.