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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 10.10.2012, 17:05   #1
männlich Expedition
 
Dabei seit: 10/2012
Alter: 28
Beiträge: 1

Standard Das Wehr

Wassermassen strömen an mir vorbei,
ich werde nicht nass,
Wassertropfen fliegen explosionsartig durch die Luft,
ständig, hier und da vereinzelt,
erheben sie sich aus dem ewig fließenden Strom.

Frische Luft, man spürts beim Atmen,
ich sitze auf kaltem Boden,
übersäät mit braunen, ockergelben und olivgrünen, alten Blättern.

Und nun, da fallen sie herab, die Blätter,
grün sind sie,
manche schon weitgehend zerstört.
Das Blätterdach über mir lässt
vereinzelt Sonnenstrahlen auf meine Fläche treffen,
doch so schnell sie auch kommen,
verschwinden sie.

Das ewige Geräusch des Wassers,
es lässt sich beschreiben, ähnlich
wie ein kompakter Zusammenhalt,
eines fast nie wechselnden Grundtones,
der nie endet.

Sonnenlicht trifft auch auf die Blätter,
bestimmte Blattflächen verwandeln ihren ursprünglichen Grünton
in ein leuchtendes,
erstrahlendes Gelb-grün,
die Wandlung der Farbe vollzieht sich in Bruchstücken der Zeit.

Der Wind zieht umher und streift die Blätter,
die sich langsam und spürbar sanft,
auf und ab bewegen.

Ich selbst fühle mich
an diesem Ort wie ein Tier,
aufgenommen in den Kreislauf der Natur,
welcher mein Unterbewusstsein automatisch beeinflusst.
Dagegen kann ich mich nicht wehren,
aber dennoch bin ich in der Lage
Entscheidungen selbst zu treffen,
trotz der überwältigenden Kraft
meiner unterbewussten Wahrnehmung.

Ein Geruch dringt ab und zu,
ein Gemisch aus verfaulten Blättern und Flusswasser,
in meine Nase.
Dieser Geruch entspannt mich, was ich,
als seltsam empfinde.

Äste befinden sich auf den Kaskaden
und den bemoosten Felsfragmenten,
die durch die reißenden Wassermassen permanent
überflutet werden,
sodass diese dunkelbraun sich färben.
Doch sie sind fest verankert und zeigen fast keine Regung,
sie lassen sich nicht beeinflussen,
vom Strom,
erbitterten Widerstand leisten sie,
gegen die ewigen Fluten.

Das Zwitschern eines Vogels,
nur einmal,
der für einen kurzen Augenblick,
meine Gedankenwelt sich auf ihn fixieren lässt,
so sehr hat er mich in dieser befindlichen Situation,
im Zustand der Ruhe,
aufmerksam gemacht.
Expedition ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.10.2012, 01:14   #2
männlich Martand
gesperrt
 
Dabei seit: 04/2012
Beiträge: 745

Guten Abend,

Bisschen weniger Tam-Tam könnte dem Gedicht nicht schaden:
Zitat:
Wassertropfen fliegen explosionsartig durch die Luft,
geht das nicht ne Nummer kleiner? vor allem, schlichter?
Größe gebärt doch in der kleinen Welt, das gilt insbesondere für ein Vers-Libre-Gedicht.

Viele Grüße
M.
Martand ist offline   Mit Zitat antworten
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Stichworte
wasser, natur

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