aus einer nacht, vielleicht nach der wahrheit..

[gelberhund]

ich wußte oft nicht wer ich bin
doch als wüßte ich
wer alle anderen sind
gesichter, worte auch
und manchmal die wärme
eines herzens das auch spricht

ich schaue oft nach barmherzigkeit
auch nach der gnade des lebens
die in manchen lebt
wo es nicht soviel zählt
was an mir stimmt und nicht
ich kann mich nicht reparieren

meine seele fliegt voran
der novemberhimmel krächzt
manchmal ist die welt
wie ein verfallenes haus
und ich bin so eine statue
im garten
doch auch so eine sammlung
geheimer regentropfen
die nur der himmel kennt

es fließt und strömt und es ist kühl
der sommer ist lange schon vorbei
ich denke an dich und mir geht es besser
so ist es doch eigentlich

die andere läuft anderswo umher
wir alle laufen ja umher
auch wenn wir so still stehen

es ist kein spiel, aber auch kein ernst
es ist viel in unseren gesichtern verborgen
wir sind so oft wie der wind
der uns einmal geist in uns hineingebar

ich weiß es ist nicht so einfach
ich bin aber immer noch der der ich bin
wenn ich auch nur in gedichten
so richtig lebendig bin
poesie ist gefühl für alles, und der sinn
tastender finger auf den statuen
und die augen vom regen benetzt
wie moos begrüne ich meine kleine welt

manchmal denke ich an den tod
wie an einen freund
und mir kommen soviele begegnungen in den sinn
mein vater wie er mir leben erzählte
meine mutter wie sie mir leben beibrachte
ich hatte öfters mal geburtstag und weihnachten
in der zeit als ich die welt noch verstand

ich glaube du bist selten
gedanken die mir ausreichen
ein leiden oft und ein wille der angeht dagegen
wie bei mir

ich träume oft von dir
stille ziege aus mitternacht, wein und taschenrechnern
die alle gescheiter sind als ich
sonst läge ich irgendwo im reich deiner betten
und würde deine liebe kennen..