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Fantasy, Magie und Religion Gedichte über Religion, Mythologie, Magie, Zauber und Fantasy.

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Alt 08.01.2013, 19:30   #1
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Standard letztes

Dieses eine Märchen gibt es noch und damit es nicht zu langweilig wird, nehm ich diesmal wmwm- statt mmmm-Kadenzen, behalte aber den 8-Silber bei.

Zwei Rosenbäumchen im ganzen
besaß sie, ihr Mann war schon tot,
die Töchter glichen den Pflanzen,
Scheeweißchen und Rosenrot.

Schneeweißchen, sanftrer und milder,
ein Kind, das bei Mutter gern blieb,
Rosenrot draußen und wilder,
doch hatten sich beide sehr lieb.

An einem Abend, da klopfte
es an und man schaute nach, wer
draußen geklopft haben mochte,
da trat ein, erkältet, ein Bär.

Der ruhte sich aus am Feuer,
und wärmte sich brummend. Sein Fell
das kraulten die Mädchen scheuer
zunächst, doch bald wild dem Gesell.
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.01.2013, 19:53   #2
weiblich Daisy
 
Dabei seit: 10/2010
Beiträge: 922

Hallo gummibaum,

deine Märchengedichte sind alle - wirklich alle - märchenhaft. Wie schön wären sie zusammen in einem kleinen Buch, gummibaums Märchengedichte! Hört sich gut an.
Ich staune immer wieder über deine vielen Einfälle. Da gibt es kein Thema an das du dich nicht heranwagen würdest. Finde ich toll!

LG Daisy
Daisy ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.01.2013, 14:43   #3
weiblich Ex Tanja Wagner
abgemeldet
 
Dabei seit: 09/2012
Beiträge: 105

Hallo Gummibaum,

es ist überhaupt nicht langweilig, die altbekannten Märchen in Form eines Gedichts zu lesen. Ich finde die Idee richtig gut!!! Sogar meine Kinder fragen, ob es eine Fortsetzung gibt … also wir lesen dich sehr gerne!!!

Vielen Dank und viel Erfolg!!!

Tanja
Ex Tanja Wagner ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.01.2013, 14:58   #4
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Oh, das sind aber nette Worte. Hätte gar nicht gedacht, dass das Interesse anhält. Danke.

LG gummibaum
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.01.2013, 20:50   #5
weiblich simbaladung
 
Dabei seit: 07/2012
Alter: 67
Beiträge: 3.073

Hi, gummibaum,
nee langweilig wirds nicht. Ich lese sie alle gerne, auch wenn ich mich nicht immer melde!
Das neue Versmaß ist eine schöne Idee.
Beim Lesen ist mir aufgefallen:
Müsste es nicht einfach sanfter statt sanftrer heißen?

lg simba
simbaladung ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.01.2013, 02:34   #6
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Danke, simbaladung!
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.01.2013, 02:37   #7
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

verlängert:

Zwei Rosenbäumchen im ganzen
besaß sie, ihr Mann war schon tot,
die Töchter glichen den Pflanzen
im Scheeweiß und rosigen Rot.

Schneeweißchen, sanfter und milder,
ein Kind, das bei Mutter gern blieb,
Rosenrot draußen und wilder,
doch hatten sich beide sehr lieb.

An einem Abend, da klopfte
es an und man schaute nach, wer
draußen geklopft haben mochte
und eintrat, erkältet, ein Bär.

Der ruhte sich aus am Feuer,
und wärmte sich brummend. Sein Fell,
das kraulten die Mädchen scheuer
zunächst, doch bald wild dem Gesell.

Und morgens reckte die Glieder
der Schwarze und lief in den Wald,
beim Dunkeln kehrte er wieder,
so lange das Wetter so kalt.

Als sich der Winter empfohlen,
da sprach er, jetzt bleibe ich fort,
sonst wird von Zwergen gestohlen
mein Schatz aus dem waldigen Hort.

Schneeweißchen merkte: beim Gehen
der Türhaken riss ab vom Fell
ein Stüchen und konnte sehen,
darunter war's goldschimmernd hell.

Bald trafen im Wald die Mädchen
ein Zwerglein, dem schwoll an der Kamm,
sprang bös, das Kinn wie am Fädchen,
es klemmte sein Bart fest im Stamm.
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.01.2013, 02:58   #8
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Gute Nacht!
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.01.2013, 22:38   #9
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Zwei Rosenbäumchen im Garten
besaß sie, ihr Mann war schon tot,
die Töchter glichen den zarten
Gesträuchern im Weiß und im Rot.

Schneeweißchen, sanfter und milder,
ein Kind, das bei Mutter gern blieb,
Rosenrot draußen und wilder,
doch hatten die beiden sich lieb.

An einem Abend, da klopfte
es an und man schaute nach, wer
draußen geklopft haben mochte
und eintrat, erkältet, ein Bär.

Der ruhte sich aus am Feuer,
und wärmte sich brummend das Fell.
Die Mädchen kraulten erst scheuer,
dann wilder den lieben Gesell.

Am Morgen reckte die Glieder
der Braune und lief in den Wald,
am Abend kehrte er wieder,
solange der Winter so kalt.

Doch dann kam auf leisen Sohlen
der Frühling. - Er sprach, ich muss fort,
sonst wird mir mein Schatz gestohlen
von Zwergen im Wald, wo sein Hort.

Schneeweißchen konnte beim Gehen,
der Türhaken riss von dem Fell
ein Stück ab, verwundert sehen,
darunter war's goldschimmernd hell.

Bald trafen im Wald die Mädchen,
vom Holzschlag gefoppt, einen Zwerg,
dem klemmte des Bartes Fädchen
im Stamm, er verfluchte sein Werk.

Er wollte, dass man befreie
den Bart ihm, Schneeweißchen schnitt ab,
er schimpfte, grob seid ihr zweie,
zog wütend mit Gold im Sack ab.

Obwohl sie den Zwerg nicht mochten,
sie fanden ihn angelnd, den Mann
im Unglück, der Bart verflochten
der Schnur und ein Fisch riss daran.

Er wär ins Wasser gefallen,
doch Rosenrot kappte den Bart,
er tobte, in wilden Krallen
den Sack, der die Perlen verwahrt.
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.01.2013, 02:07   #10
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Fortsetzung, verbesserungsbedürftig:


Nicht lange, auf einer Heide
da trafen sie nochmals auf ihn,
ein Adler griff ihn am Kleide,
um ihn in die Luft mit zu ziehn.

Die Mädchen rissen die Beute
die zappelnde, ihm aus dem Fang,
der Zwerg aber, der Befreite,
der zeterte, sprach keinen Dank.

Und als die beiden die Heide
im Abendlicht querten nochmal,
da hockte er über Geschweide
und Perlen in sehr großer Zahl.

Und rief, was gafft ihr, geht weiter,
als plötzlich ein Bär mit Gebrumm
daher kam, den bösen Streiter
mit Tatzenhieb auslöschte stumm.

Die Mädchen erkannten wieder
den Bären, dem Krallen und Fell
nun abfielen, seine Glieder,
die reckte ein goldner Gesell.
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.01.2013, 12:01   #11
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Außer "Geschmeide" ist nichts verbesserungswürdig!

Wieder wundervoll nachgedichtet!


Lobenden Gruß
von
Thing





PS
Jetzt weiß ich, welchen Zwerg Du a.a.O. meintest
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.01.2013, 12:58   #12
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Den 8-Silber zu halten, kostete Mühe, da 9/8- oder 8/7-Wechsel sich bei wmwm immer aufdrängen. Hatte daher den Wolf und die sieben... zur Entspannung noch dazwischen geschonen. Doch nun ist's fertig:

Schneeweißchen und Rosenrot

Zwei Rosenbäumchen im Garten
besaß sie, ihr Mann war schon tot,
die Töchter glichen den zarten
Gesträuchen im Weiß und im Rot.

Schneeweißchen, sanfter und milder,
ein Kind, das bei Mutter gern blieb,
Rosenrot draußen und wilder,
doch hatten die beiden sich lieb.

An einem Abend, da klopfte
es an und man schaute nach, wer
draußen geklopft haben mochte
und eintrat, erkältet, ein Bär.

Der ruhte sich aus am Feuer,
und wärmte sich brummend das Fell.
Die Mädchen kraulten erst scheuer,
dann wilder den lieben Gesell.

Am Morgen reckte die Glieder
der Braune und lief in den Wald,
am Abend kehrte er wieder,
solange der Winter so kalt.

Doch dann kam auf leisen Sohlen
der Frühling. - Er sprach, ich muss fort,
sonst wird mir mein Schatz gestohlen
von Zwergen im Wald, wo sein Hort.

Schneeweißchen konnte beim Gehen,
der Türhaken riss von dem Fell
ein Stück ab, verwundert sehen,
darunter war's goldschimmernd hell.

Bald trafen im Wald die Mädchen,
vom Holzschlag gefoppt, einen Zwerg,
dem klemmte des Bartes Fädchen
im Stamm, er verfluchte sein Werk.

Er wollte, dass man befreie
den Bart ihm, Schneeweißchen schnitt ab,
er schimpfte, grob seid ihr zweie,
zog wütend mit Gold im Sack ab.

Obwohl sie den Zwerg nicht mochten,
sie fanden ihn angelnd, den Mann
im Unglück, der Bart verflochten
der Schnur und ein Fisch riss daran.

Er wär ins Wasser gefallen,
doch Rosenrot kappte den Bart,
er tobte, in Zwergenkrallen
den Sack, der ihm Perlen verwahrt.

Nicht lange, auf einer Heide
da trafen sie nochmals auf ihn,
ein Adler griff ihn am Kleide,
um ihn in die Luft mit zu ziehn.

Die Mädchen rissen die Beute
die zappelnde, ihm aus dem Fang,
der Zwerg aber, der Befreite,
der zeterte, sprach keinen Dank.

Und als die beiden die Heide
im Abendlicht querten nochmal,
da hockte er über Geschmeide
und Perlen in sehr großer Zahl.

Und rief, was gafft ihr, geht weiter,
als plötzlich ein Bär mit Gebrumm
daher kam, den bösen Streiter
mit Tatzenhieb auslöschte stumm.

Die Mädchen erkannten wieder
den Bären, dem Krallen und Fell
nun abfielen, seine Glieder,
die reckte ein goldner Gesell.

Ich war zaubert, bestohlen,
so sprach er und wies auf den Zwerg,
zum Bären, nur so konnt er holen
mein Gold und verstecken im Berg.

Er heiratet nun Schneeweißchen,
sein Bruder bekommt Rosenrot,
die Mutter mit Rosesträußchen
begleitet sie noch bis zum Tod.
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
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