Grenzen

[Thing]

Ich sehe trüben Auges klar
meine engen, schmalen Grenzen.
All das, was in Jugendlenzen
licht und später leuchtend war,
trug zu tiefen Schwefelglänzen.
Erreichen! Das war meiner Jugend Klang.
Ratlos, ruhlos weichen: Abgesang.


04.05.12

[Ex-Peace]

Das finde ich klasse.
Dein Gedicht sprich mich sehr an, Thing.

Liebe Grüße
Peace

[Ilka-Maria]

Diesmal habe ich's gemerkt.

[Thing]

Halli Hallo, Peace und Ilka-Maria -

danke für die Kommentare.
@ Ilka - Dein scharfer Blick!

LG
Thing

[Walter]

Lieber Thing,
ein weises, ein herrliches Gedicht, bei dem der alte Hesse - nach seinen 50 Jährchen im Jenseits - mit Dir noch Freundschaft schließen wird.... Stufe um Stufe...

Liebe Grüße
Walter

[gummibaum]

Finde ich in resignativen Worten doch wieder einen dichterischen Glanz, den mancher kraftstrotzende Auswurf vermissen lässt. Schön über die Lebenszeit gespannter Bogen in der Thingischen Akrosti-Kunst.

LG gummibaum

[Thing]

Lieber Walter Voigt,
lieber gummibaum ...

habt Dank für die lobenden und lieben Worte


von
Thing!

[Ex-Gamma]

Lieber Thing

Noch ist es nicht soweit, ich verstehe Dein Klagen nicht, hast Du mir doch viel Gutes vor Deinem Abgang schon geschenkt. Im "Abend" blüht die dunkle Rose, vielleicht magst Du sie nur nicht sehen, schade.

lgGamma

[Thing]

Guten Morgen, lieber Gamma -

wärest Du so alt wie ich, schriebest Du anders.
Dennoch bleibt eine meiner Maximen:
Pflücke die Rose!

Lieben Gruß
von
Thing

[Ex-Gamma]

Lieber Thing

Ich akzeptiere Deine Aussage. Was soll ich mir anders schreiben. Der Logik und zu den Maximen, von der Kindheit bis zum Schluss, ich werde sie nie küssen, wenn sie Dich beleibt, ich mag Dir alles gönnen. Das Alter, die Jugend in Worte gegossen, ist mir alles einerlei.

lgGamma

[Thing]

Warum schreibst Du dann Gedichte?

[Ex-Gamma]

Ich meine mir zu wissen, das es Grösseres gibt als mein Wicht und mich. Ich versuche im Schreiben, mein Leben zu erweitern, nein, sonst will ich gar nichts.

[Ilka-Maria]

Zitat von Gamma

Ich meine mir zu wissen, das es Grösseres gibt als mein Wicht und mich. Ich versuche im Schreiben, mein Leben zu erweitern, nein, sonst will ich gar nichts.

Ich wünsche Dir, nicht das Schicksal zu erleiden, das in dem Gedicht anklingt, nämlich im Alter das Augenlicht zu verlieren.

[Ex-Gamma]

Liebe Ilke-Maria

Ich bin dieser Welt blind geboren, ich fürchte meinen Tod, die Schatten nicht. Nur manchmal ist in meinem Frontallappen, ein Wetterleuchten dieser wunderbaren Welt. Ich weiss, es ist nicht die Welt. Ich bin alt, das Licht, das meine ich mir, kommt von wo anders, ich kann mich ja täuschen. Manchmal schaue ich hinter das Licht, dieses Phänomen ist ja am Anfang noch nicht gewesen. Gestern lief ich durch den Wald, ich konnte den Weg nicht sehen, aber tastend, meine Füsse fanden eine Spur in mein zuhaus.

lgGamma

[Thing]

Dann ähneln wir uns.
Aber ich könnte nicht schreiben, hätte ich nicht lesen gelernt.
Nur das Lesen hat mich zu dem gemacht, was ich bin:
die Summe meiner kleinen Teile.
Das weiß mein Troll genau.

Und wie wahr:
Ein schlimmeres Schicksal als das eines Blinden kann ich mir nicht vorstellen
(in Friedenszeiten).

[Ex-Gamma]

Ist nicht heute, mir immer schon Krieg. Er kommt, das will unsere aller fressende Mutter. Doch ich hab sie lieb.

[Thing]

Wer liebt nicht die Alma Mater?
sie ist nicht "allesfressend".
Sie i s t. Nicht mehr und nicht weniger.

[Ex-Gamma]

Das Denken endet irgendwo, es kann Mütterchen nicht fassen, nicht lenken. Ich bin froh, dass Alma Mater mich nicht mochte, ich wollte mich nicht zum Inzest verführen lassen, mein Weibchen lüstert mir an der Universität auf dem Balkon. Sie singt mir frohe Lieder und küsst mich mit ihren laszifen Lippen. Sie zeigt mir öffentlich ihren Tabernakel, ihre Brüste, ich schaue in ihren Augen in die Tiefe, der wahren Mutter aller Welt. Die Uni ist nur ein Abklatsch davon.

[Thing]

Abklatsch?
Dann ist Vieles Abklatsch.
Mir war das Lernen nie lasziv.
Im Gegenteil.

Seltsam!


LG
Thing

[Ex-Gamma]

ALMAtöchterchen schaut der Mutter immer noch in ihre gemeinsten Kammern. Du hast ja promoviert, so möchte ich sagen, magst der Mutterbrust nicht entsagen. Jeder braucht zum denken seine Hure. Alma Mater ist eine weltliche Schublade, ihre Priester sind mit eklesia und dem absoluten Finanzmonarchen verwandt. Das Lernen küsst mich jede Stund, ich muss nichts tun, meine Seele ist davon wund.

[Thing]

Du stehst nicht alleine.
Aber wir wollen weder Ecclesia noch Finanzmonarchie unsere Tür öffnen!

[Ex-Gamma]

wir sind alle allein es kommt darauf was man darunter versteht denke nicht meditiere

- wir sind deren Sklave und wissen es nicht