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Alt 03.10.2007, 12:35   #1
tinkerbell
 
Dabei seit: 10/2007
Beiträge: 8


Standard Sowas wie Liebe

Hallöli.

Vor zwei Jahren hatten wir im Deutschunterricht einen Kurzgeschichtenwettbewerb und jetzt wollte ich mal eure Meinung hören, ob das zu Recht der dritte Platz war
Immer her mit der Kritik =)



Sie war mittlerweile bei ihrem dritten Bier angelangt. Sie hatte bewusst diese Bar gewählt, weil sie hier garantiert niemandem begegnen würde, den sie kannte. Hier musste sie nicht den Schein wahren und die glückliche Ehefrau spielen.
Wo er wohl gerade war? Bestimmt tat es ihm schon wieder leid, es war ja nicht seine Schuld. Sie hatte ihn wahrscheinlich durch irgendetwas verärgert...! Und auf der Arbeit lief es doch auch nicht gut für ihn. Sie bestellte einen doppelten Whiskey.
Es ist eben seine Art, mit Problemen umzugehen, dachte sie, und tastete verlegen nach ihrer Wange. Ob man es sah? Der Schmerz hatte schon nachgelassen und die blauen Flecken an den Armen ließen sich in dieser Jahreszeit gut unter langen Ärmeln verstecken ohne Aufsehen zu erregen. Der Alkohol machte sich langsam bemerkbar. Leichte Übelkeit überkam sie, und sie suchte die Toilette auf. Dort nahm sie die Sonnenbrille ab und besah ihr Gesicht mit dem Veilchen im Spiegel. Die fettigen Haare fielen ihr strähnig ins Gesicht.
Aber er war doch so ein guter Mann! Warum musste sie ihn auch immer schlecht machen? Immerhin liebte er sie und sie waren füreinander bestimmt. Das hatte er selbst gesagt, am Tag ihrer Hochzeit.
Sie spritzte sich ein wenig kaltes Wasser ins Gesicht und beschloss, ihm noch einmal zu verzeihen. Er wird sicher erkannt haben, dass es nicht richtig ist, was er tut.
Sie ging zurück an die Bar, wo sie vom Barkeeper die Rechnung verlangte. Und als sie zur Tür blickte, sah sie ihn, wie erwartet, dort stehen. Er fand sie jedes Mal.
Sie zahlte und nahm langsam ihre Handtasche. Dann stand sie auf und ging mit zögerlichen Schritten in Richtung Tür, wo sie mit leicht zittrigen Händen ihren Mantel von der Garderobe nahm.
Er sah sie mit starrem Blick an und deutete mit einer Kopfbewegung hinaus in die dunkle, kalte Nacht.
tinkerbell ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.10.2007, 14:28   #2
zuckerlo
Gast
 
Beiträge: n/a

Hi tinkerbell
Ich glaube ich gebe das schreiben auf,und lese hier lieber.Ich findes gut das du so Themen verarbeites,un kritik ab zu geben bin ich noch zu neu.
Aber mir gefallen beide geschichten.
Mach bitte weiter so
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Alt 03.10.2007, 16:00   #3
Askeron
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 59


Hallo Tinkerbell,

liest sich ganz gut. Keine Rechschreibfehler, nicht zu viel und nicht zu wenig Details, vielleicht ein paarmal zu oft Sie, aber das stört nur bedingt. Am Aufbau gibts nichts groß zu beanstanden. Vom psychoanalytischen Standpunkt her hast du das Profil der Frau in Anbetracht ihrer Situation sehr gut eingefangen. Sicher es ist etwas klischeebehaftet, aber so ist es in den meisten Fällen nunmal. Hat mir gefallen.

MfG

Askeron
Askeron ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.10.2007, 16:03   #4
Katha
 
Dabei seit: 06/2006
Beiträge: 140


hi tinkerbell

alsooo, vom thema her finde ich dein geschichte ganz gut. umgesetzt hast du sie auch - meiner meinung nach - ganz passabel.
jetzt zur kritik

für meinen geschmack benutzt du das wörtchen "sie" zu oft. das fängt schon am anfang an und zeiht sich quer durch die kleine geschichte. das würd ich noch ändern.

Zitat:
Die fettigen Haare fielen ihr strähnig ins Gesicht.
diesen satz bzw. die beschreibung finde ich etwas unpassend. sie achtet so sehr darauf, unbemerkt zu bleiben und keine aufmerksamkeit auf sich zu siehen, da passen meines erachtens keine fettigen haare rein - die ja irgendwie ausdruck von unreinheit darstellen und in der gesellschaft für höchste aufmerksamkeit sorgen.

Zitat:
Er wird sicher erkannt haben, dass es nicht richtig ist, was er tut.
er wird sicher erkannt haben, dass es nicht richtig war, was er tat.

so, das wars erstmal. ansonsten: wunderbar

lg, katha
Katha ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.10.2007, 20:36   #5
tinkerbell
 
Dabei seit: 10/2007
Beiträge: 8


Hey ihr Leutchen, dankeschön

@Katha:

für meinen geschmack benutzt du das wörtchen "sie" zu oft. das fängt schon am anfang an und zeiht sich quer durch die kleine geschichte. das würd ich noch ändern.

--> Stimmt, war mir selbst nicht so aufgefallen.

Zitat:
Die fettigen Haare fielen ihr strähnig ins Gesicht.
diesen satz bzw. die beschreibung finde ich etwas unpassend. sie achtet so sehr darauf, unbemerkt zu bleiben und keine aufmerksamkeit auf sich zu siehen, da passen meines erachtens keine fettigen haare rein - die ja irgendwie ausdruck von unreinheit darstellen und in der gesellschaft für höchste aufmerksamkeit sorgen.

--> Unbemerkt will sie eher vor ihrem Mann bleiben und die Bar hatte ich mir so vorgestellt, dass da eh so Gestalten rumlaufen, von denen der Großteil auch nicht gerade gepflegt ist
Daher fällt sie dort dann nicht so auf. Hätte ich vielleicht erwähnen sollen, sagen wir unentschieden

Zitat:
Er wird sicher erkannt haben, dass es nicht richtig ist, was er tut.
er wird sicher erkannt haben, dass es nicht richtig war, was er tat.

--> uups hast Recht!

-Post hier zusammengefügt-

ach, nochmal zum Thema: "Sie"

--> ich wollte das eigentlich gern so unpersönlich lassen und ihr keinen Namen geben. Meinem Obdachlosen in der anderen Geschichte hab ich jetzt einen gegeben, aber hier möcht ich das nicht (hehe, hör mich an wie son trotziges , kleines Kind, aber ist halt mein Empfinden )
aber wenn du Stellen siehst, wo ich das "Sie" einfach weglassen könnte, sag Bescheid, ich steh da gerad irgendwie auf dem Schlauch.
tinkerbell ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.10.2007, 16:44   #6
Struppigel
 
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 1.007


Hallo tinkerbell,

ich habe mal Deinen letzten Doppelpost zusammengefügt. Doppelposts sind laut unserem Regelwerk zu vermeiden.

Für das "sie"-Problem gibt es noch mehr Lösungen, als lediglich einen Namen einzusetzen. Du könntest auch "die Frau" schreiben und das eventuell mit Beschreibungen würzen.
So sehr hatten mich die Personalpronomen nicht unbedingt gestört. Aber vielleicht würde die Dezimierung der "sie" doch etwas besser wirken.
Die fettigen Haare stören mich auch nicht, sind sogar ein wichtiger Teil der Charakterbeschreibung. Sie zeigen, dass die Frau sich nicht mehr pflegt und sich selbst damit geringschätzt. Es passt in das Gesamtbild. Ein Widerspruch zur Unauffälligkeit muss das nicht sein.
Am Ende könnte man noch eins der "sah" ersetzen. Ansonsten hab ich nichts zu meckern. Die Geschichte ist nicht zu Unrecht auf einen guten Platz gekommen. Das einzige, was ihr noch fehlt, um wirklich spitze zu werden, ist ein Funken Originalität - etwas, das nicht Altbekannt scheint und die Situation einzigartig macht. Aber das kommt irgendwann von allein, wenn man sich mit bestimmten Dingen sehr tief auseinandersetzt und muss nicht unbedingt erzwungen werden.

Liebe Grüße

Struppi
Struppigel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.10.2007, 18:38   #7
tinkerbell
 
Dabei seit: 10/2007
Beiträge: 8


Ok, alles zur Kenntnis genommen und (hoffentlich dauerhaft) gespeichert

Vielen Dank, Struppi.
tinkerbell ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.10.2007, 03:09   #8
Valium
 
Dabei seit: 06/2005
Beiträge: 58


magst du bier?
also ich frag nicht nur weil ich es mag und jemanden suche der es auch mag... sondern weill ich nur kurz geschaut hab was du schon veröffentlicht hast und 2v3 erstmal mit nem bier beginnt

verdammt nu muss ichs doch noch lesen...

ok ich lese aber jetzt nicht die kommentare der anderen...

ich weiß ja nicht aber an einer bar bekommt man in der regel keine rechnung... oder reden wir von einer "bar"?
was ich damit meine ist, das dies sofort auf ein gehobenes etablisment hindeutet... dies also auf geld hindeutet (bier 3€ oder mehr vom whisky gar nicht zu sprechen) wenn beabsichtig fein fein... macht das ganze aber noch ein eckchen klischee hafter...

Türlich die Thematik ist schwer zu beschreiben ohne ein klischee zu treffen aber macht es nicht gerade das so interessant?

diel etzte zeile macht mich etwas wirr... ja ich mag solche sätze ebenfalls aber hier ist es irgendwie... wenn es der Barkeeper war der hinaus deutete, wäre ein kleiner hinweiß fein, bzw einfach sagen... wenns ein fremder ist, vööölliger fehltritt. im letzten satz eine dritte (in dem fall vierte) person einzubringen verwirrt nur...
Wenn es der Mann war... uh sry aber zeitsprung? schwups sie ist zu hause er deutet in die dunkel heit? er war mit in der bar? die zeile lässt einen einfach im Regen stehen...

aber wenn du wissen willst ob es zurecht den dritten platz bekommen hat, da müsste ich wissen wie die anderen waren und ob ihr alle über die selbe thematik geschrieben habt. bei freier themen wahl... naja sagen wir mal wäre ein bonus... aus eigener erfahrung kann ich nur sagen, dass das was in der schule SUUUUUPER toll ist nicht so heiß gegessen wird wie gekocht
Valium ist offline   Mit Zitat antworten
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