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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 04.06.2005, 16:28   #1
darkangel
 
Dabei seit: 03/2005
Beiträge: 19

Standard denn du warst nicht da

Denn du warst nicht da

Denkst du ich sei unverwundbar?
Denkst du mich trifft das nicht?
Du siehst ja nicht wie mein Stolz bricht
Du bist in diesen Nächten nicht da

In den Nächten in denen ich zerfressen werde
In denen ich mich selbst verletzen muss
Du siehst mich nicht im Regenguss
Ausgedörrt wie Wüstenerde

Du siehst nur die lächelnde Fratze
Die Fassade die du als mein Gesicht kennst
Die du so hässlich nennst
Siehst du nicht die Augen dieser Katze?

Sie sind so anders
So todbringend
So durchdringend
Mehr wie die eines Adlers

Sie weiß was du denkst
Sie weiß dass du nichts fühlst
Dass du dich nur in Lügen hüllst
Dass du mir keine Liebe schenkst

Sie rennt heim zu mir
Sie erzählt mir von dir
Sie sieht mich weinen
Sieht legt sich zu meinen Beinen

Sie ist mein Trost
Und doch nicht Trost genug
Ich atme meinen letzten Atemzug
Obwohl sie mich liebkost

Denn du denkst ich sei unverwundbar
Denn du siehst nicht das Blut
Nicht die Hölle die sich zu meinen Füßen auftut
Denn du warst in der Nacht meines Todes nicht da
darkangel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.06.2005, 16:38   #2
Schatten
 
Dabei seit: 11/2004
Beiträge: 114

Ich muss sagen das mir dieser Text sehr gut gefällt...als einziges kritiesiere ich den vergleich der katzen Augen mit denen des Adlers...sie sind beide mystisch und doch finde ich so unterschiedlich das ich dort etwas ins Stocken gekommen bin...an sonsten gefällt mir der Text wirklich gut...das ende ist abgerundet und fasst für mich noch einaml all das erdrückende des textes in sich zusammen...
der Anfang mit den Fragen ist zuerst beim ersten Lesen etwas verwunderlich und doch fügt es sich danach ins Bild mit hinein...
Ich denke als Aussagen würden sie am Anfang nicht so gut passen...allerdings hat das gedicht für mich einen inneren wiederspruch bei dem ich mir persönlich noch nicht ganz sicher bin...einerseits sagt das Lyrische Ich selbst über sich das es gebrochen ist...vieleicht sogar schwach...andererseits klingt in dem Text an das das Lyrische Ich eine innere kraft hat...ich weis noch nicht genau ob der Wiederspruch sehr passend ist da das Lyrische Ich denke ich mal am Ende eine sehr große Kraft aufbringt oder ob der Anfang vieleicht etwas selbstbewusster gestalltet werden könnte ohne den Inhalt zu zynisch zu gestallten...
Ich hoffe du kannst in etwa nachvollziehen was ich meine...
Schatten
Schatten ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.06.2005, 17:29   #3
engel
 
Dabei seit: 05/2005
Beiträge: 15

bemerkenswert gelitten darkangel...klasse!
engel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.06.2005, 17:35   #4
JonB1982
 
Dabei seit: 03/2005
Beiträge: 102

ja, das finde ich auch echt gelungen... wirklich, gefällt mir gut.
und weil schatten den vergleich der augen einer katze mit denen eines adlers angesprochen hat: ich finde gerade diese passage absolut genial... klar, beide augen sind mystisch konnotiert, aber die der katze bringe ich jetzt nicht mit "todbringend" in verbindung, und gerade deshalb finde ich den vers "mehr wie die eines adlers" so gut... ich hoffe, das war einigermaßen verständlich erklärt...
JonB1982 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.06.2005, 18:57   #5
darkangel
 
Dabei seit: 03/2005
Beiträge: 19

erstmal danke fürs lob, an schatten: das lyrische ich ist sehr stark; nach außen hin, aber im grunde nicht so stark wie es scheint und den gegensatz habe ich versucht herauszustellen
an JonB1982: danke genau das wollte ich ausdrücken
darkangel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.06.2005, 19:32   #6
Latraviata
 
Dabei seit: 06/2005
Beiträge: 67

wenn ich mich richtig erinner, sind die Pupillen des Adlers rund, die der Katze vertikale Schlitze, oder nicht?
Latraviata ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.06.2005, 14:32   #7
darkangel
 
Dabei seit: 03/2005
Beiträge: 19

so eng darf man des jetz auch nicht sehen
(wäre ich jetzt ein ernstzunehmender Künstler würd ich als künstlerische freiheit schieben )
darkangel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.06.2005, 14:34   #8
darkangel
 
Dabei seit: 03/2005
Beiträge: 19

würd ich es auf die künstlerische freiheit schieben meinte ich natürlich
darkangel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.06.2005, 13:57   #9
Lex
 
Dabei seit: 06/2005
Beiträge: 146

Mir gefällts.

Eine bewegende Geschichte in Reimen verpackt, lässt sich interessant lesen und wird am Schluss durch das eigene Ableben gekrönt.

Inhaltlich 1 -
Sprachlich 2 +
Lex ist offline   Mit Zitat antworten
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