Eingeständnis

[Muriel]

Nachts bade ich manchmal
im kränklich gelben Licht der Straßenlaternen
Wie große Chirurgen halten sie
ihre stählernen Köpfe über mich

Nackt fühle ich mich
wie ein Präparat unter dem Mikroskop
Durchleuchtet bis ins Mark

Betrachte die harten Schatten, die ich werfe
an mir selbst herunter
und auf den Asphalt
tropfe ich so ein bisschen von der Nacht die in mir wohnt

[klaatu]

Gefällt mir gut.

Kränkelt schön städtisch vor sich hin. Aber die letzte Zeile kränkelt leider auch noch ein bisschen. Sollte es nicht "von der Nacht" heißen? Oder lese ich das einfach falsch?

LG
k

[Ilka-Maria]

... und auf den Asphalt
tropft die Nacht, die in mir wohnt.

Willkommen auf Poetry und viel Spaß hier.

Ilka

[Muriel]

@klaatu: Natürlich hast du Recht, ich habe mich wohl vertippt.

@Ilka-Maria: Danke für die Anregung und die liebe Aufnahme. Habe schon eine ganze Weile hier gestöbert und freue mich, jetzt aktiv mit dabei zu sein.

[Unar die Weise]

So zieht sich die Nacht, zur blauen Stunde, wohl in unsere Seelen zurück.
Hier harrt sie aus, bis zur Dämmerung.
Um dann verschlingend hervorzukriechen und einzuverleiben.
Um einzuhüllen, in samtschwarze hauchzarte Seidentücher, mal seelenschwer, mal liebesleicht.
Mit Glitzersternen bestickt.

Ich mag dein Gedicht.
Willkommen, im Forum.

Unar

[Ex-JavaScript]

Willkommen und dein Gedicht ist top. Der Vorschlag von Ilka würde das Gedicht perfekt machen.

[Ex-Poesieger]

Weil perfekt muss es für uns schon sein! Sonst wissen wir nicht was es soll.

[Ex-JavaScript]

Zitat von Poesieger

Weil perfekt muss es für uns schon sein! Sonst wissen wir nicht was es soll.

wir wissen auch so was es soll, aber perfekt darf es trotzdem sein

[Ex-Poesieger]

So modal wie ein Mensch nur sein kann!