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Alt 30.09.2006, 18:24   #1
maryjanee
 
Dabei seit: 09/2006
Beiträge: 7


Standard Der Sinn des Lebens

"Los, das schaffst du schon, einfach weiter laufen!" Weiter laufen. Ich lachte mich Tod. Wenn das so einfach gewesen wäre.
Mein lautes Keuchen übertönte fast die ermutigenden Zurufe meines Lehrers. Leise wimmerte ich "Bittte, ich kann nicht mehr Herr Schwenzin!" Ich blieb stehen. Sport war schon immer Mord und eben nicht so mein Ding. Ich schaute bettelt zu meinem Sportlehrer auf der auf mich zutrabte. Aber er blieb hart wie Stein.
"Los, weiter jetzt..." doch ich ließ ihn garnicht ausreden. Ich fasste kurzerhand in meinem Dickschädel einen Entschluss und lief einfach los. Mit der letzten kraft die noch in meinen Beinen war rannte ich so schnell ich konnte davon. Herr Schwenzin rief mir irgendetwas hinterher aber ich hörte garnicht hin. Ich lief und der Wind pfiff mir in den Ohren so schnell war ich. Mein Sportlehrer wunderte sich bestimmt warum ich plötzlich so schnell laufen konnte. Alles zog an mir vorbei. Ich fühlte mich frei wie ein Vogel im Himmel. Als ich mir sicher war, Herr Schwenzin nicht mehr zu sehen, lief ich im Hopserschritt weiter. Ich war in einem Park gelaufen.
Die Vögel zwitscherten herrlich und der Wind sang sein Lind in den Bäumen. Ich pfiff eine kleine Melodie und schlenderte zu einer Bank auf der ein junger Mann saß und eine Zigarette rauchte. Ich setzte mich zu ihm und sah ihn an. Er hatte braunes Strubbelhaar und eine lange, gerade Nase mit zwei Augen an den Seiten. Ich beschloss ihn aus Spaß einach mal anzustarren und mal zu gucken wie lange es dauerte bis er sich wunderte. Nach einiger Zeit (Ungefähr fünf Minunten) hatte er sich noch nicht besonders auffällig verhalten. Er saß immer noch genauso da, nach vorne gebeut, die Kippe in der Hand, und auf den Boden strarrend. Ich legte ihm die Hand auf die Schulter. Er blickte erschrocken auf. Endlich konnte ich seine Augen sehen. Sie waren blau. "Bist du traurig?"
fragte ich. Er lächelte und schüttelte den Kopf "Nein, ich sitze hier nur auf dieser Bank um mich auszuruhen und ein bischen Nachzudenken. Ich lächelte zurück "Nachdenken? Worüber?" Der Mann schaute in den Himmel hoch "Über den Sinn des Lebens." Ich lehnte mich gegen seine Schulter. ich mochte ihn. Ich spürte das er nie etwas böses tun könnte. "Das Leben ist ein Geschenk!" flüsterte ich ihm ins Ohr. Er strich mir durch das Haar. "Und warum wird es so vielen wieder weggenommen?" ich überlegte kurz und sagte dann: "Es wird ihnen nicht weggenommen. Es ist nur so das manche ein kleineres Geschenk bekommen und manche ein größeres." Der Mann lachte leise. "Deine Theorie ist komisch. Ich sag dir was: Gott ist grausam." Ich nahm seine hand "Sag so etwas nicht!" Das wurde er plötzlich zornig und zog seine Hand zurück "Ach ja? Du meinst also, Gott denkt, er tut den Menschen einen Gefallen wenn er sie an Hunger verrecken läßt, ihnen ihre Familie wegnimmt oder sie mit einem Schiff untergehen läßt?" Aus seinen Augen schienen Funken zu sprühen "Nein so habe ich das nicht gemeint...ich..." ich wusste nicht was ich sagen sollte. Und ich wusste plötzlich auch nicht mehr was ich denken sollte. Er beruhigte sich. "Ich wollte dich nicht anschreien. Es tut mir leid." Dann nahm er meine Hand und drückte sie. Dabei sah er mir in die Augen und lächelte dann kurz. "Ich muss jetzt gehen... Gott wird uns wieder zusammen führen. Falls es ihn gibt und er nicht grausam ist." Mit diesen Worten drehte er sich um und ging. Ich sollte ihn nie wieder sehen.


SO und ich hab sogar noch n zweites Ende:

Er beruhigte sich wieder. "Entschuldige ich wollte dich nicht anschreien. Ich muss jetzt." Er stand auf. Ich saß wortlos auf der Bank. Da sah ich plötzlich wie meine Schulklasse etwas weiter entfehret lang joggte. Gott sei dank! dachte ich.

Gott sei dank?

Und?
Gruß Maryjanee
maryjanee ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.09.2006, 19:01   #2
Lycrael
 
Dabei seit: 04/2005
Beiträge: 257


mir gefällt die geschichte sehr gut, weil ich mich darin wiedererkenne.
der sinn des lebens - ja was ist er? warum leben wir? woher kommen wir? die drei elementären fragen, welche man (oder: ich) versuchen sollte, sich (mir) zu erklären.

ein paar rechtschreibfehler sind mir jedoch (leider ) aufgefallen: gar nicht bitte auseinender schreiben, "Los, weiter jetzt...", doch ich ließ ihn gar nicht ausreden. (bei diesem satz entweder ein komma oder das d groß schreiben)
im alternativen ende hast du zweimal dank kleingeschrieben.

ich würde das erste der beiden enden auswählen, da du dann dem leser eine message weitergibst: gott ist grausam.
allerdings regt das zweite ende mehr zum nachdenken an.
welches du nimmst, bleibt aber letztendlich dir überlassen.

LG
lycrael
Lycrael ist offline   Mit Zitat antworten
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