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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 06.03.2023, 20:20   #1
männlich TravisBeamer
 
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Dabei seit: 10/2022
Beiträge: 287

Standard Labyrinth

Ein Labyrinth aus pechschwarzen Wegen
wird gesät auf gottverlassenen Feldern
schlängelt sich dann durch das Dickicht der Wälder,
im kalten, rau-tristen Nieselregen.

In den Schatten des magischen Busches
führt ein Pfad in eine goldene Kammer
schon von weitem hört man Katzengejammer
und sieht die Schriften des heiligen Buches.

Große Worte gehören gleich gelesen,
Klänge schwingen mit Wucht ins feine Ohr,
auf seltsamen Bahnen führt ein dunkles Tor
zu giftgrün-orangegelben Fabelwesen.

In dem Chaos der finsteren Stege
ersticht ein Reiter die Kreaturen,
Blut strömt frisch aus den Figuren
und überschwemmt die engen Wege.
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Alt 06.03.2023, 22:36   #2
männlich MonoTon
 
Benutzerbild von MonoTon
 
Dabei seit: 04/2021
Beiträge: 1.108

Hallo

Zitat:
Ein Labyrinth aus pechschwarzen Wegen
wird gesät auf gottverlassenen Feldern
schlängelt sich dann durch das Dickicht der Wälder,
im kalten, rau-tristen Nieselregen.
xXxXxXxxXx
XxXxXxXxxXx
XxXxXxXxxXx
xXxxXxXxXx

- Die Versanfänge in Z1 und Z2 sind wechselhaft im Versfuß, von jambisch wechselnd zu trochäisch.
die eingeworfenen Daktyle wirken durch die Position vor Zeilenende gewollt, aber erzwungen.
- Z3 zeigt mir, dass es tatsächlich gewollt ist
- Z4 zeigt mir, dass das Reimschema (Kreuzreim) den Versfuß zu Zeilenanfang begründet, die Reime passen auf die jambischen und trochäischen Anfänge.
Der Spondäus (rau-trist) funktioniert nicht, da das gewählte Wort eine Flexion enthält auf der männlichen Kadenz.
Das Zeilenende enthält auch keinen Daktylus welcher Bezug zum Reimwort aufweist.
Das erdachte(?) Schema wurde nicht konsequent eingehalten.

Zitat:
In den Schatten des magischen Busches
führt ein Pfad in eine goldene Kammer
schon von weitem hört man Katzengejammer
und sieht die Schriften des heiligen Buches.
XxXxxXxxXx
XxXxXxXxxXx
XxXxXxXxxXx
xXxXxxXxxXx

- Z1 fällt aus dem Rahmen, durch seine 2 Daktylen
- Z2 und Z3 wiederholen das eigentlich angezielte Metrum der ersten Strophe wieder
Z4 - Beginnt im Jambischen Versfuß und wiederholt dann das daktyle Muster von Z1, aber ich denke dass es ein versehen ist, da man sich klanglich zu sehr in die Irre hat führen lassen. Das Ziel wäre abermals gewesen klanglich Strophe 1 nachzustellen.
Aufgrund eines konsequenten Metrums.

Zitat:
Große Worte gehören gleich gelesen,
Klänge schwingen mit Wucht ins feine Ohr,
auf seltsamen Bahnen führt ein dunkles Tor
zu giftgrün-orangegelben Fabelwesen.
XxXxxXxXxXx
XxXxxXxXxX
xXxxXxXxXxX
xXxxXxxXxXx

Z1 bis Z4 hat sich der Daktylus jetzt an den Zeilenanfang verschoben.
Die Metren der Zeilenanfänge passen nicht mehr auf den Kreuzreim
Wenig konsequentes durchhalten eines schematischen Konstruktes, alles sehr wechselhaft. Unruhig.

Zitat:
In dem Chaos der finsteren Stege
ersticht ein Reiter die Kreaturen,
Blut strömt frisch aus den Figuren
und überschwemmt die engen Wege.
XxXxxXxxXx
xXxXxxXxXx
XxXxXxXx
xXxXxXxXx

Z1 und Z2 abermals wechselhaft
Z3 und Z4 haben gar keinen DFaktylus mehr in sich, weil sich die Worte der alternation fügen.

Lg Mono
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