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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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10.05.2010, 10:46 | #1 |
Meine Gesellschaft bin ich
Selbst wenn hier tausend Leute stünden,
wär ich immer noch allein und müsste ich es euch begründen: Deren Wahrheit liegt im Wein. Selbst wenn hier tausend Münder lachten, liefen Tränen mir herab und müsste ich mich selbst betrachten, lachte ich mich beinah schlapp. Selbst wenn hier tausend Stimmen sängen, flüsterte ich nicht einmal und müsst ich tausend Leut` verdrängen, hielt ich streng mein Ritual. |
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10.05.2010, 15:03 | #2 |
Hmh
Hey Gram,
sei mir bitte nicht böse, wenn ich dein Gedicht jetzt verreiße. Ich meine, dass du meist Metrisch perfekte Werke schreibst, und dort auch einen gewissen Perfektionismus an den Tag legst (das ist als Kompliment gemeint!) weiß ich und dafür verdienst du auch mein Lob. Jedoch fehlt mir gerade ein wenig der Zucker (oder das Salz, falls dir das besser schmeckt) auf dem Popcorn deiner kernigen Zeilen. Das geht schon in S1 los. und müsste ich es euch begründen: Baut diese Spannung auf, die in mir eine Erwartungshaltung weckt, die hofft mit der nächsten Zeile befriedigt zu werd; Pustekuchen. Statt dessen: Deren Wahrheit liegt im Wein. - Kein besonders ausgefallener Satz. Eigentlich erklärt er mir nichts und es fällt mir schwer ihn in eine sinnvolle Interpretation einzuordnen. Cool wäre doch ein Wortspiel auf ein bekanntes Sprichwort gewesen?! S2 und S3 fallen dann weiter ab. und müsste ich mich selbst betrachten,/ lachte ich mich beinah schlapp. finde ich schon (fast) peinlich für einen Dichter mit deinen Fähigkeiten... Die Wiederholungen des "und müsste ich" ist nett, jedoch brichst du in S3 aufgrund des Metrums (obwohl ich das Gefühl habe, dass du auch dieses hier brichst.) damit. Dazu kommt die unschöne Verkürzung des Wortes Leute. Ich frage mich außerdem, warum du diesen Metrumwechsel in jeder zweiten Zeile vollziehst. Der macht es zwar interessanter, aber stört den Lesefluss ungemein. Hinzu kommen noch kleine Unsauberkeiten in den Reimen: herab, schlapp(geht grade so noch wegen ähnlichem Klang); einmal, Ritual(Ups). Nicht, dass du glaubst, ich finde es total Scheiße, was du hier geschrieben hast; Die Idee - wenn auch nicht neu - gefällt mir; Jedoch die Umsetzung weniger. Dafür hast du ja auch einen ganzen Stapel gelungener Werke auf Lager ! Lieben Gruß und bis zum nächsten Mal Glasauge Bill |
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11.05.2010, 10:04 | #3 |
Hey Bill,
ich danke Dir, endlich mal Kritik! Daran kann man nur wachsen. Dieses Gedicht ist uralt und entstand an einem Silvesterabend. Ich wollte ausdrücken, wie wenig ich Gesellschaft schätze, hatte damals noch kein Kind. Dessen Gesellschaft ist die einzige, die ich schätze. Abgesehen von der Frau mit der ich gerade, ahem, Du weisst schon. So nun zu Deiner Kritik: Zucker ist das Letzte, womit man jenes Werk assoziieren sollte. Reine Absicht. In Vino Veritas? In Vino Caritas! Ich bin an Alkohol um Haaresbreite gestorben, er ist der Teufel in flüssiger Form. Ich hasse ihn! Und seien wir doch mal ehrlich, die meisten Menschen, die keine besseren Drogen kennen oder nehmen, leben doch nur für den nächsten Suff. Wenn sie Probleme haben, gehen sie in die Kneipe und alkoholisieren sich. Das kann ich nicht und ich hasse auch diese Leute, da jene beinah immer Drogen kritisieren, ohne dabei geschnallt zu haben, dass Alkohol nicht nur eine Droge ist, sondern sogar so ziemlich die schädlichste und die gefährlichste durch Legalität. Zitat: S2 und S3 fallen dann weiter ab. und müsste ich mich selbst betrachten,/ lachte ich mich beinah schlapp. finde ich schon (fast) peinlich für einen Dichter mit deinen Fähigkeiten. Warum??? Der Lesefluss wird nicht durch mein Gedicht gestört, sondern durch inkorrektes Lesen. Schema: xXxXxXxXx XxXxXxX xXxXxXxXx XxXxXxX Absolut durchgezogen. Die Reimkritik ist nicht dein Ernst, oder? Ein Reim ist ein Gleichklang am Ende zweier Worte bzw. Zeilen. Herab auf schlapp ist absolut gleichklingend, genauso wie einmal auf Ritual. Evtl. hast Du das Metrikschema nicht durchschaut und bekamst deshalb Probleme, ich weiss es nicht. Hey, don't panic, ich nehm Dir garnix übel! Jenes Werk ist auch keines meiner Highlights, aber mir persönlich äusserst wichtig. Du weisst auch wenig über mich: Ich bin Misanthrop und Satanist. LaVey ähnliche Ansichten vertrete ich seit meiner frühen Kindheit. Ich weiss nicht, ob Dir das jetzt weiterhilft, aber vielleicht. Und als Entschädigung für die Qualen, die Dir mein Gedicht beschert hat, poste ich gleich noch ein paar Lacher in der Humor Rubrik, okay!?! Doch vorher muss ich Dir noch danken für die Zeit, die Du Dir genommen hast, mein 5 Minuten Gedicht zu analysieren. Noch anzumerken wäre, dass ich Bayer bin und schon oft erlebte, dass Menschen aus anderen Bundesländern mit meinen Texten leichte Schwierigkeiten haben, da sie es anders betonen. Das ist eine Tatsache, keine Ausrede. Viele liebe Grüße, Gram! |
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11.05.2010, 18:17 | #4 |
Hey Gram,
Danke für die Ausführungen und Hintergründe. Ich verstehe ein wenig besser, was du ausdrücken willst, bleibe aber trotzdem bei den meisten Punkten meiner Kritik. Zitat: S2 und S3 fallen dann weiter ab. und müsste ich mich selbst betrachten,/ lachte ich mich beinah schlapp. finde ich schon (fast) peinlich für einen Dichter mit deinen Fähigkeiten. Warum??? Nun ja, das ist sehr konstruiert. Dazu noch das Füllwort beinah, das klingt doch ehr dilettantisch. Der Lesefluss wird nicht durch mein Gedicht gestört, sondern durch inkorrektes Lesen. Schema: xXxXxXxXx XxXxXxX xXxXxXxXx XxXxXxX Absolut durchgezogen. Das du das Metrum einhältst, was du dir vorgibst, habe ich schon ganz am Anfang erwähnt - und damit meine Ich das Metrum im ganzen. Aber: Innerhalb der Strophen wechselst du vom vierhebigen Jambus zum Trochäus. Außerdem ist jede zweite Zeile zwei Silben kürzer als ihr Vorgänger. Es hat also nichts mit dem richtigen Lesen zu tun, dass man hier - wenn man das Gedicht zum ersten mal ließt - zwangsläufig ins Rudern kommt, auch wenn du den dir vorgegebenen Rhythmus eingehalten hast. Die Reimkritik ist nicht dein Ernst, oder? Ein Reim ist ein Gleichklang am Ende zweier Worte bzw. Zeilen. Herab auf schlapp ist absolut gleichklingend, genauso wie einmal auf Ritual. Evtl. hast Du das Metrikschema nicht durchschaut und bekamst deshalb Probleme, ich weiss es nicht. Ich bin ziemlich erfahren, was das Thema Metrik und Reime angeht - durchschaut habe ich beide. Zum Thema herab und schlapp habe ich mich geäußert, das geht so weit, auch wenn es "Schlab" heißen müsste damit es sich sauber reimt. Rit-u-al reimt sich nicht sauber auf ein - mal, ich höre den Reim jedenfalls nicht klar (ich weiß nicht wie ich's ausdrücken soll) wenn ich die Wörter spreche... Es könnte natürlich wirklich daran liegen, dass du Bayer bist und so eine andere Aussprache dieser Wörter hast. Also dann, Glasauge Bill |
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12.05.2010, 11:02 | #5 |
Peace Bill,
hehe scheinbar haste doch nicht ganz so viel Erfahrung mit Reimen, denn ich muss Dir leider weiterhin widersprechen: blablamal auf Ritual ist ein super Reim! Und was schlapp angeht, es kommt nicht auf die Schreibweise an, sondern wie Du selbst ja erwähntest, kommt es auf den GleichKLANG an, nicht auf die gleiche Schreibweise. Darüber hinaus schreibe ich viele Songtexte und da ist man etwas nachsichtiger mit "Gleichklängen", also evtl. vermischt sich da ja manchmal was bei mir, jedoch nicht in diesem Falle. Die Kritik am Wort "beinah" kann ich leider nicht im Geringsten nachvollziehen. Warum soll das denn dilletantisch sein? Häh? Die Kurzvorm von beinahe ist nicht nur in Süddeutschland sehr geläufig. Ich verwende es immer wieder mit Vergnügen und Du weisst, dass weder ich noch der Schöpfer des Wörtchens "beinahe" Dilletanten sind. Wir könnten endlos darüber diskutieren, was allerdings keinerlei Sinn ergäbe, da wir beide von unseren Meinungen vollkommen überzeugt sind. Und streiten werd ich mich mit Dir sicher nicht, selbst wenn Du's drauf anlegen solltest. Belassen wirs doch einfach bei "Deine Meinung-meine Meinung". Oder willst Du echt noch weiter darüber diskutieren? Das "Meine Gesellschaft bin ich" keins meiner Highlights ist, hab ich ja bereits zugegeben, also wäre ich Dir sehr dankbar, wenn Du Deine zukünftige Zeit lieber in eines meiner zahlreichen anderen Gedichte oder Deine eigenen stecken würdest. Das sollte keinen negativen Unterton erzeugen, klingt nur bissl so, is aber net so, echt net. Nochmals vielen Dank für die Zeit, die Du investiertest und für Dein Interesse, selbst an meinen schlechteren Gedichten! Viele liebe Grüsse, Tobi! |
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05.11.2010, 07:21 | #6 |
R.I.P.
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Halli Hallo -
kam mir gerade eben vor die Augen: Feinste Konjunktive! Oh, daß ich tausend Zungen hätte, zu singen ein gerechtes Lob! Thing |
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