Verloren bei Poetry.de

Lori · 13.06.2010, 19:25

verloren
für immer
nebeneinander gehen
im sand
hand in hand
du bist verschwunden
nur Fußspuren blieben
als sie nicht mehr waren
warst du fort
für immer
beim zurückblicken
sehe ich
unsere fußspuren
nebeneinander
ich weiß
du warst da

verloren
nur die erinnerung bleibt

Glasauge Bill · 14.06.2010, 22:58

Hallo Lori,

Und Willkommen hier im Forum.

Du beschreibst Gedanken an eine schöne Zeit zu zweit. Dabei verwendest du ein Bild der Spuren, die die vergangenen Tage im Sand (der Erinnerungen) hinterlassen haben. Das finde ich vom Grundgedanken her okay, auch wenn mich diese Metapher nicht aus den Socken haut, dafür ist sie mir zu bekannt. Die allein stehenden Wörter passen recht gut zum Inhalt, so dass mir die Form gefällt. Auch die abgetrennte zweite Strophe - ich bezeichne sie jetzt einfach mal so, auch wenn es nur zwei Schlusszeilen sind - hebt sich gut ab. Da find ich aber das nur die Erinnerung bleibt schon fast zu viel. Ich meine hier kann ich mir doch meinen Teil schon längst denken, ich sehe doch diese Spuren hinterm Lyrich und die Leere vor ihm.
Inhaltlich kommen da irgendwie diese paradoxen Aussagen zu mir geflattert. Ich mein, einerseits sagst du "nur die Fußspuren blieben", gleich danach "als sie nicht mehr waren" - da denke ich mir: okay, nach der Trennung waren die Spuren heftig da, aber mit der Zeit gingen sie weg. Soweit ist damit auch alles klar, aber dann kommt: beim zurückblicken/sehe ich/unsere fußspuren und spätestens jetzt bin ich total verwirrt. Nicht, dass mir das stilistische Mittel der "Verwirrung" nicht gefallen würde, aber hier scheint mir das ganze nicht bewusst eingesetzt zu sein, sonder vielmehr unüberdacht.

"ich weiß
du warst da"

Auch hier würde ich noch einmal über die Notwendigkeit nachdenken. Vielleicht etwas, was man im Kopf des Lesers geschehen lassen kann, ohne es auszusprechen.

Nun ja, ich würde mich freuen, wenn du den ein oder anderen Punkt noch einmal überdenkst, und hier eine überarbeitete Version einstellst.

Glasauge Bill

Caliban · 15.06.2010, 12:24

Zitat:

Zitat von Lori

verloren

nebeneinander gehen
im sand
du bist verschwunden

nur Fußspuren blieben
als sie nicht mehr waren
warst du fort

beim zurückblicken
sehe ich
unsere fußspuren

nebeneinander

So finde ich's eindringlicher, weniger ist manchmal mehr.

Grüße,
Caliban.

13.06.2010, 19:25	#1
Lori Dabei seit: 06/2010 Alter: 30 Beiträge: 8 Meine Gedichte	Verloren verloren für immer nebeneinander gehen im sand hand in hand du bist verschwunden nur Fußspuren blieben als sie nicht mehr waren warst du fort für immer beim zurückblicken sehe ich unsere fußspuren nebeneinander ich weiß du warst da verloren nur die erinnerung bleibt

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Glasauge Bill Dabei seit: 07/2007 Alter: 34 Beiträge: 494 Meine Gedichte	Hallo Lori, Und Willkommen hier im Forum. Du beschreibst Gedanken an eine schöne Zeit zu zweit. Dabei verwendest du ein Bild der Spuren, die die vergangenen Tage im Sand (der Erinnerungen) hinterlassen haben. Das finde ich vom Grundgedanken her okay, auch wenn mich diese Metapher nicht aus den Socken haut, dafür ist sie mir zu bekannt. Die allein stehenden Wörter passen recht gut zum Inhalt, so dass mir die Form gefällt. Auch die abgetrennte zweite Strophe - ich bezeichne sie jetzt einfach mal so, auch wenn es nur zwei Schlusszeilen sind - hebt sich gut ab. Da find ich aber das nur die Erinnerung bleibt schon fast zu viel. Ich meine hier kann ich mir doch meinen Teil schon längst denken, ich sehe doch diese Spuren hinterm Lyrich und die Leere vor ihm. Inhaltlich kommen da irgendwie diese paradoxen Aussagen zu mir geflattert. Ich mein, einerseits sagst du "nur die Fußspuren blieben", gleich danach "als sie nicht mehr waren" - da denke ich mir: okay, nach der Trennung waren die Spuren heftig da, aber mit der Zeit gingen sie weg. Soweit ist damit auch alles klar, aber dann kommt: beim zurückblicken/sehe ich/unsere fußspuren und spätestens jetzt bin ich total verwirrt. Nicht, dass mir das stilistische Mittel der "Verwirrung" nicht gefallen würde, aber hier scheint mir das ganze nicht bewusst eingesetzt zu sein, sonder vielmehr unüberdacht. "ich weiß du warst da" Auch hier würde ich noch einmal über die Notwendigkeit nachdenken. Vielleicht etwas, was man im Kopf des Lesers geschehen lassen kann, ohne es auszusprechen. Nun ja, ich würde mich freuen, wenn du den ein oder anderen Punkt noch einmal überdenkst, und hier eine überarbeitete Version einstellst. Glasauge Bill