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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 12.01.2010, 15:39   #1
weiblich Rollce
 
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Beiträge: 228

Standard Desiderata


Gehe gelassen inmitten von Lärm und Hast und denke daran,
welcher Frieden in der Stille sein mag.
Versuche so weit wie möglich mit den Menschen auszukommen
ohne Dich zu unterwerfen!
Sprich Deine Wahrheit ruhig und klar und höre den anderen zu;
auch den Dummen und Unwissenden, denn auch sie haben ihre Geschichte.

Vermeide laute und aggressive Menschen, sie sind eine Plage für die Seele.
Wenn Du Dich mit anderen vergleichst, dann magst Du eitel oder bitter werden;
aber es werden immer größere oder geringere Menschen geben als Dich!

Freue Dich über Deine Erfolge und Pläne und nimm Deine Arbeit ernst.
Aber bleibe bescheiden, denn das ist ein wirklicher Besitz in den
wechselnden Geschicken des Lebens.
Sei vorsichtig mit geschäftlichen Dingen, denn die Welt ist voller List und Tücke!

Aber sei Du selbst. Besonders heuchle keine Zuneigung und Zärtlichkeit.
Sei aber nicht zynisch in Bezug auf die Liebe, denn angesichts
aller Trockenheit und Entzauberung ist sie wiederkehrend wie Gras.

Nimm gütig den Rat der Jahre an und laß mit Anmut die Dinge der Jugend hinter Dir.
Nähre die Stärke der Seele, um in plötzlichem Unglück nicht schutzlos zu sein.
Aber beunruhige Dich nicht mit Grübeleien.
Abgesehen von einer gesunden Disziplin, sei milde mit Dir selbst.
Du bist ein Kind des Universums, nicht weniger als die Bäume und die Sterne.
Du hast ein Recht hier zu sein. Und ob es Dir klar ist oder nicht, kein Zweifel,
das Universum entfaltet sich wie es soll.

Deshalb sei in Frieden mit Gott, wie immer Du ihn Dir auch vorstellst.
Und was immer Deine Mühen und Ziele sein mögen in der
lärmenden Verwirrtheit des Lebens – halte Frieden mit Deiner Seele.

Mit all ihrem Schein, der Plackerei und den zerbrochenen Träumen, ist es doch
eine schöne Welt. Sei achtsam und versuche glücklich zu werden.


Aus der alten Sankt Pauls Kirche in Baltimore USA 1692
weltweit berühmt gemacht bei Max Ehrmanns 1927
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