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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft.

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Alt 03.02.2008, 23:14   #1
Appelschnut
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 279

Standard Strandgedanken

Ich suchte dich in Sandburgen,
um versteckt hinterm Salzschleier
nur Muschelreste zu finden.

Dann lauschte ich der Brandung
und folgte den Spuren im Watt,
bis ich auf einer Sandbank Ruhe fand.





Zweite verbesserte Fassung (danke, Neruda!)

Ich suchte dich in Sandburgen,
um versteckt hinterm Salzschleier
nur Muschelreste zu finden.

Dann lauschte ich der Brandung
und folgte den Spuren im Watt,
bis ich bei den Robben Ruhe fand.


----------------------------------------------------------

Über Kritiken würde ich mich sehr freuen. Ich bin mir noch etwas im Unklaren, ob mir selbst das so zusagt oder nicht. Besonders der Titel bereitet mir noch Kopfzerbrechen. Hat jemand Ideen?!?
Isa
Appelschnut ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.02.2008, 23:30   #2
Neruda
 
Dabei seit: 04/2008
Beiträge: 257

Hey Fussballerin,

ein wirklich schönes Gedicht. Mir gefällt es, dass du das Motiv bis zum Ende durchgehalten hast und die Bilder sich so schön miteinander verbinden lassen. Ich interpretiere das so, dass das lyr.Ich hinter der schönen Fassade des lyr.Dus nur Vergammeltes (Muschelreste) gefunden hat. Dann hat es auf sein Herz gehört und ist seiner Intuition gefolgt und hat endlich Ruhe gefunden.

Du solltest aber in S2,Z2 das "ich" streichen, weil es in Z1 schon vorhanden ist und das dann sehr ungelenk klingt.
Außerdem finde ich die Wiederholung des Wortes "Sand" nicht so schön. Ich würde vielleicht in der letzten Zeile schreiben: bis ich neben Robben Ruhe fand". Weiß nicht, ob dir das gefällt aber ich finde die R-Doppelung klingt ganz schön.

Der Titel ist wirklich etwas langweilig im Vergleich zum Rest, aber ich habs slber auch nicht so mit Titeln, deshalb habe ich da leider gerade keinen Verbesserungsvorschlag.

Insgesamt hast du meinen Geschmack wirklich getroffen. Habe ich sehr gerne gelesen.

Lg, Kim
Neruda ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.02.2008, 01:23   #3
männlich Al-eX
 
Benutzerbild von Al-eX
 
Dabei seit: 04/2005
Ort: Berlin-Deathkölln
Beiträge: 428

Ja, ich muss Neruda beiplichten, ein sehr schönes Gedicht, ds surch seine Klaheit brilliert. Ebenfalls bin ich der Meinung das "ich" in der S2Z2 zu streichen, es ist unnötig. Mien Interpretationsansatz sieht ein wenig anders aus. LyrIch sucht vergebens nach LyrDu besser trauert ihm nach, die Salzschleir verbinde ich mit endlosen Tränen ebenso die Muschelreste, welche in meinen Augen wie das Nachrauschen von Worten in den Ohren, Bilder in meinem Kopf assoziieren. Naja vielleicht ein bisschen weit her geholt aber das ist es, was mir sofort durch den Schädel lief. ;-)
Die zweite Strophe bringt eine schöne Wendung, Da sich Das LyrIch auf elementare Weise Stück für Stück der Problemlösung nähert und so zu innerer Ruhe findet. Für meinen Geschmack ein gelungenes Gedicht.


plüschigst Al-eX
Al-eX ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.02.2008, 20:37   #4
Appelschnut
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 279

Hallo ihr Beiden,
danke für eure lieben Kritiken und eure Gedanken, die ihr euch gemacht habt.
Das "ich" S2Z2 war nur ein Versehen... hab ich total überlesen, das gehörte da nämlich mal gar nicht hin... der Unistress!
Neruda, deinen Vorschlag mit den Robben finde ich einzeln schön und du hast recht, dass das "rollende r" sehr gut passen würde (wegen der Brandung), allerdings hatte ich mit dem doppelten Sand eine Art Klammer bezweckt, die eben das Gedicht umgibt. Ich überlege gerade wirklich und werde lieber noch ein bisschen darüber meditieren... aber danke für deine kreative Idee!

Eure Interpretationen sind beide wunderschön, allerdings habe ich eine ganz andere Lesart im Kopf gehabt: Das LyrIch sucht und sucht nach einem (irgendeinem) LyrDu, also ganz grob ausgedrückt nach der Liebe. Findet aber nie das ersehnte Ziel, sondern gewissermaßen immer nur Derivate, die "Muschelreste". Allerdings so versteckt, dass das LyrIch es immer zu spät merkt, dass es nur hingehalten wird. Irgendwann sieht es diese Tatsache klar (beim Brandunglauschen) und entfernt sich von dieser Position (es folgt den Spuren im Watt) und findet in sich selbst gekehrt eine neue Lebensrichtung - in Einsamkeit... etwas melancholisch, ich weiß... eure Lesarten gefallen mir insofern besser, als dass sie nicht so traurig sind...

Danke für eure lieben Worte und eure positive Einschätzung!
Liebe Grüße, Isa
Appelschnut ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.02.2008, 22:34   #5
wa bash
 
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 115

hallo fussballerin,

ich werde mal einfach drauf losschreiben und finde dein Werk sehr schön, zunächst dachte ich so bei mir, natürlich schielte ich dabei auf deinen avatar, dass sand zwischen den Händen zerrieselt...die Struktur einer Sandburg ist demzufolge nicht mehr als Vergänglichkeit und weht weg mit dem nächsten Wind oder der nächsten Flut, je nachdem wo man sie halt hinbaute..man könnte auch einen Rückblick vermuten, da erst nach den Tränen oder mit ihnen die Muschelreste erkannt werden: also nichts halbes und nichts ganzes..

die zweite Strophe ist Auflösung und Beruhigung zu gleich...

Zitat:
Allerdings so versteckt, dass das LyrIch es immer zu spät merkt, dass es nur hingehalten wird. Irgendwann sieht es diese Tatsache klar (beim Brandunglauschen) und entfernt sich von dieser Position (es folgt den Spuren im Watt) und findet in sich selbst gekehrt eine neue Lebensrichtung - in Einsamkeit...
ein schönes nachdenklich stimmendes Werk

LG wa bash
wa bash ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.02.2008, 22:46   #6
Appelschnut
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 279

Hey wa bash,
erstmal herzlich willkommen bei uns im Poetry...
Danke schön für deine Kritik. Es freut mich, wenn dich die nachdenkliche Stimmung erfasst hat. Um die ging es mir ganz besonders...
Gruß, Isa


Man möge mir den Doppelpost bitte verzeihen, aber wenn ich meinen letzten Beitrag nur editiert hätte, wäre das nicht mehr aufgefallen. Wie gesagt, Verzeihung!

Hab jetzt deinen Änderungsvorschlag in leicht veränderter Form aufgenommen, Neruda. Ich finde, du hast recht - das Gedicht gewinnt durch die R-Rollung... es klingt wie das Meeresrauschen! Danke nochmal...
Liebe Grüße, Isa
Appelschnut ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.02.2008, 00:49   #7
Clemenceau
 
Dabei seit: 02/2008
Beiträge: 3

Ich komm zwar aus einem ganz anderen Genre und hab keine Ahnung welche Maßstäbe hier üblich sind, aber mich spricht's auf jeden Fall an.
Wirkt weder pseudo-philosophisch noch gekünstelt, sehr natürlich.
Das Ende ("bei den Robben") kommt gut
Clemenceau ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.02.2008, 20:43   #8
Appelschnut
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 279

Hallo Clemenceau!
Tut mir leid, ich habe deinen Beitrag jetzt erst gelesen...
Danke dir für deine Einschätzung! Schön, wenn dir die Natürlichkeit gefällt.
Außerdem herzlichen Dank für deinen Zuspruch zum neuen Ende! Das bestärkt mich in meinem Beschluss zur Änderung.
Ganz liebe Grüße, Isa
Appelschnut ist offline   Mit Zitat antworten
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