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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft.

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Alt 23.12.2016, 19:23   #1
männlich Tegro
 
Benutzerbild von Tegro
 
Dabei seit: 12/2016
Alter: 23
Beiträge: 75

Standard Er liebt sie

Er liebt sie
Sie weiß es
Sie darf es nie erfahren

Sie mag ihn
Ihm reicht's nicht
Sie darf das nie erfahren

Er gibt
Er will nur geben
Sie darf das nie erfahren

Sie gibt auch
Sie gibt zu wenig
Sie darf es nie erfahren

Er will sie lieben
Er verzweifelt auch ohne Mühe
Das darf sie nie erfahren
Tegro ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.10.2018, 08:29   #2
männlich Ex-Lichtsohn
abgemeldet
 
Dabei seit: 03/2015
Beiträge: 1.493

lieber tegro,

es ist mein erster kommentar zu einem deiner textblättlein, aber gelesen habe ich bereits einige (gestehe)

es ist ganz bewusst der erste kommentar weil ich einige durchaus interessante aspekte in diesem text erkannt habe - ich bin aber nicht wirklich sicher ob ich sie richtig erkannt habe und würde mich sehr freuen wenn du meine unsicherheit auflösen könntest

Zitat:
Er liebt sie
Sie weiß es
Sie darf es nie erfahren
"er" ist sich also sicher dass "sie" es weiß - aber: "sie darf es nie erfahren" - wissen und erfahren (im sinne von "eine erfahrung machen") sind nicht generell das gleiche, aber hier kann ich dir als leser leider nicht folgen - diese passage löst sich für mich nicht auf

Zitat:
Sie mag ihn
Ihm reicht's nicht
Sie darf das nie erfahren
hier wirds einfacher: "ihm reicht es nicht" - mögen allein ist ihm zu wenig aber er möchte nicht dass sie das erfährt ("erfahren" hier im sinne von: darüber informiert werden - eine information erhalten) - das ist für mich klar und auch emotional nachvollziehbar - es deckelt eine angst - eine durchaus nachvollziehbare angst des lyrischen ichs

Zitat:
Er gibt
Er will nur geben
Sie darf das nie erfahren
so simpel es auch klingen mag: für mich die stärkste aussage im gesamten text: er ist gar nicht daran interessiert etwas zu erhalten - er gibt - er will nur geben - er kann gar nicht anders - hier liegt für mich der schlüssel zu allen textzeilen: das lyrische ich gibt alles preis und hält nichts zurück und mit dieser erkenntnis lese ich noch einmal und verstehe v1 völlig anders:

Zitat:
Er liebt sie
Sie weiß es
Sie darf es nie erfahren
"sie darf es nie von ihm erfahren" - er darf ihr nie zeigen daß er sie liebt

Zitat:
Sie gibt auch
Sie gibt zu wenig
Sie darf es nie erfahren
was sie gibt reicht ihm nicht - er erwartet mehr (steht so aber in völligem widerspruch zu v3:

Zitat:
Er gibt
Er will nur geben
Sie darf das nie erfahren
wer nur geben möchte erwartet nichts - (oder habe ich da etwas falsch verstanden? - es ist durchaus legitim angeblich feststehende associations zu hinterfragen - sie müssen nicht für die ewigkeit so bleiben)

Zitat:
Er will sie lieben
Er verzweifelt auch ohne Mühe
Das darf sie nie erfahren
"er verzweifelt auch ohne mühe" - genau das wird durch den text veranschaulicht - das verzweifeln und sich abmühen des lyrischen ichs wird in allen versen deutlich gemacht - "er verzweifelt auch ohne mühe" ist im prinzip das fazit und die zusammenfassung des gesamttextes und: natürlich darf sie auch das - vor allem das - nicht erfahren

beste grüße
in deinen herbstonnentag
lieber tegro
wünscht
dir ein

lichtsohn
Ex-Lichtsohn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.10.2018, 19:28   #3
männlich Tegro
 
Benutzerbild von Tegro
 
Dabei seit: 12/2016
Alter: 23
Beiträge: 75

Moin lichtsohn,

tja, deine Unsicherheit kann ich da kaum noch auflösen, du triffst es mit deinen Vermutungen sehr genau.
Den Widerspruch in den Verhältnissen zu Geben und Nehmen stellt übrigens ein wenig die verschiedenen Ansichten dar. Das eine ist, wie "er" es gerne hätte, wie "er" sich darstellen möchte und das andere ist der nüchterne Blick aufs Ganze.
Auch darauf bezieht sich die Verzweiflung am Ende.

Und nochmal danke für das interessierte Lesen und kommentieren meiner Texte. Das hat mir wirklich viel Freude bereitet.

Mit verschlafenem Gruß
Tegro
Tegro ist offline   Mit Zitat antworten
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