"Der bedauernswerte Mann"

[hopi]

Verdammt noch mal was soll denn das.
Täglich Genörgel. Das ist krass.
Kaum ist er aus dem Bett gekrochen,
Wird er schon keifend angesprochen.

Tu dieses nicht, lass jenes sein.
Wann holst du denn die Zeitung rein?
Bring auch den Müll gleich noch mit raus!
Und mach dich frisch! Wie siehst du aus?

Bist nicht rasiert, die Hose dreckig,
dein Hemd, das stinkt und ist ganz fleckig.
Und kämm dein Haar! Es ist ein Graus.
So lass ich dich nicht vor das Haus.

Auch Nachbars Paula lästert schon:
Dein Mann das ist der reinste Hohn.
Wie kann er sich so gehen lassen;
Dem fehlen, im Schrank, wohl ein Par Tassen.

Mach weiter so, dann wirst du sehn,
ich werd zum Scheidungsanwalt gehn.
Und höre auf mit deinem Lachen,
sonst fliegst du raus, samt deinen Sachen.

Ja ja, mein Liebling: Ist schon gut!
Sagt er. Und in ihm steigt die Wut.
Das hält das dickste Fell nicht aus.
Denk er und holt den Whisky raus.

So ist es ihm schon oft ergangen,
nach Alkohol hat er verlangen.
Doch irgendwann ist es genug,
dann schmeißt der Mann sich hintern Zug.

[Daisy]

Hallo hopi,

der bedauernswerte Mann hat wirklich nichts zu lachen, hoffentlich ist das nicht authentisch!

Du hast in flotten Versen eine recht traurige Situation geschildert. Nur zwei kleine Tippfehlerchen haben sich eingeschlichen, ansonsten alles sauber und korrekt.

Bei uns sagt man allerdings: ... dann schmeißt der Mann sich vor den Zug. Das ist irgendwie auch logischer, oder nicht?

Deine vielen unterschiedlichen Gedichte lese ich immer sehr gern!

Lieben Gruß von
Daisy

[hopi]

Hallo Daisy

Das ist nicht authentisch. Ich kenne aber jemanden bei dem es so zugeht. Der ist auch nicht wirklich zu bedauern. Hintern Zug werfen habe ich bewusst geschrieben weil der Mensch nicht ernsthaft gewillt ist etwas an seiner Situation zu ändern. Er kann nicht so richtig mit seiner Frau, will aber auch nicht ohne sie leben. Letztendlich ist er inkonsequent.

Danke fürs lesen.

LG. hopi