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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 16.10.2016, 10:35   #133
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Was für mich das größte Paradox ist:

Dass gerade jene Menschen, die das größte Heil über die Menschheit bringen wollten, die größten Unglücke verursacht haben. Mao, Pol Pot, Stalin, Hitler und alle Religionsstifter - u.v.a.m. - lassen grüßen!
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Alt 16.10.2016, 17:04   #134
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Mahatma Gandhi war auch nicht besser.

Grüße.

Edit: Gibt genug Gutmenschen, die denken die besitzen die Weisheit.
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Alt 16.10.2016, 18:25   #135
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Zitat:
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Mahatma Gandhi war auch nicht besser.
Richtig. Weiß der Teufel, was Richard Attenborough dazu bewogen hat, diesem Heuchler ein filmisches Denkmal zu setzen.
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Alt 16.10.2016, 18:30   #136
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Sehe ich genauso, vor allem seine Vorliebe für jüngeres Publikum, aber darauf möchte ich mich nicht versteife.

Ich glaube Mutter Theresa war die einzig saubere Weste. Hab bis jetzt nicht viel privates oder skandalöses mitbekommen.

MfG
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Alt 16.10.2016, 21:50   #137
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Zitat:
Zitat von Leandra Beitrag anzeigen

Ich glaube Mutter Theresa war die einzig saubere Weste. Hab bis jetzt nicht viel privates oder skandalöses mitbekommen.

MfG
Da liegst du falsch. Diese Frau war ein Monster.
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Alt 16.10.2016, 22:45   #138
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Belehre mich bitte.
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Alt 17.10.2016, 10:48   #139
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Dass gerade jene Menschen, die das größte Heil über die Menschheit bringen wollten, die größten Unglücke verursacht haben. Mao, Pol Pot, Stalin, Hitler und alle Religionsstifter - u.v.a.m. - lassen grüßen!
Richtig, Ilka-Maria. Es ist paradox, aber gerade deshalb sehr ernst zu nehmen.

Deine Beispiele aus der Verganenheit könnten evtl. noch als epochale oder regionale Fehltritte in der Weltgeschichte bezeichnet werden.
Im Sinne der neo-liberalen Globalisierung, bzw. des US-amerikanischen Militär- und Finanzimperialismus, würden derartige Eskalationen allerdings zu wesentlich weitreichenderen Konsequenzen führen, da die Verantwortung einzelner Personen zunehmend irrelevanter wird.

P.S. Als Analogie Zur "Heiligsprechung" von Mutter Teresa fällt mir spontan der "Friedensnobelpreis" von Barack Obama ein (Analogie könnte in dem Fall auch gut und gerne vom Begriff "anal" abgeleitet werden - frei nach dem Motto: "Alles für´n A....!").

Geändert von opi50 (17.10.2016 um 12:21 Uhr)
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Alt 17.10.2016, 13:06   #140
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Standard Einige Statistik-Paradoxa

Zitat:
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Die oben genannte Statistik ist nichts aussagend, sure ...
Ich denke, das kann man “so oder so” sehen, Leandra. Weshalb gibt es wohl sonst all diese schönen Sprüche über Statistiken? Wie z.B.:

“Trau keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.”

“Die wichtigste Information einer Statistik ist meist genau diejenige, die sie nicht zeigt.”

“Da die meisten Statistiken schlichtweg falsch sind, bilden sie oft die Grundlage noch unsinnigerer Diskussionen.”

"Eins ist sicher: Jede Statistik erfüllt 'ihren' Zweck."
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Alt 17.10.2016, 19:09   #141
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Standard Nachtrag

Zitat:
Zitat von Leandra Beitrag anzeigen
Ich glaube Mutter Theresa war die einzig saubere Weste. Hab bis jetzt nicht viel privates oder skandalöses mitbekommen.
Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Da liegst du falsch. Diese Frau war ein Monster.
Zitat:
Zitat von Leandra Beitrag anzeigen
Belehre mich bitte.
Ich weiß nicht, ob Ilka-Maria zu ihrem Kommentar noch etwas ergänzen wird, ich würde aber gerne, von meiner Seite, etwas zum Thema “Mutter Teresa” anmerken – gerade auch wegen der von mir erwähnten “Heiligsprechung”.

“Mutter Teresa” hat in ihrer Missionarsarbeit vor allem eins geschafft. Sie hat in Indien im Sinne des katholischen Glaubens die “Armut”, das “Elend” und das “Leiden” sozialisiert. Die katholische Kirche, die sich gerne an diesen “gottgegebenen” Umständen bereichert, ist natürlich unbedingt am Fortbestand dieser Bewegung interessiert und hat “Mutter Teresa”, wohl gerade deshalb, schnellstmögich “seelig” und “heilig” gesprochen. Indien ist das zweitbevölkerungsreichste Land der Erde und alleine schon deshalb einer der wichtigsten Kunden “in spe” der katholischen Kirche. Bisher gibt es in Indien nur knapp 30 Millionen Christen, bei einer Gesamtbevölkerung von 1,2 Milliarden.

Was die allgemeinen Bedingungen in "Mutter Teresas", sogenannten, “christlichen" Einrichtungen in Sachen Hygiene, Gesundheit, Ernährung, usw. angeht, das würde ich gerne deinem eigenen Urteil überlassen - die Recherche ist sehr einfach.

Sie selbst kommentierte die erbärmlichen Zustände in ihren Einrichtungen jedenfalls so: "Nicht der Erfolg, sondern die Treue im Glauben ist wichtig.“ - total irre! Auch, sie schon zu Lebzeiten "medial" zu einer Heiligen hochzuloben, war aus meiner Sicht "völlig absurd". Denn sie hat in der Tat sehr, sehr viele Menschenleben auf dem Gewissen.

Sorry, Leandra, wenn´s nicht gefällt. Es ist ja auch nur "(m)eine" Meinung.

Geändert von opi50 (17.10.2016 um 20:50 Uhr)
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Alt 17.10.2016, 20:33   #142
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Zitat:
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Es ist ja auch nur "(m)eine" Meinung.
Ich fürchte, opi50, dass dies nicht nur Deine Meinung, sondern alles belegt ist. Und noch eine Menge mehr, womit sich Menschen auf Geheiß der Mutter Teresa quälen mussten.

LG
Ilka
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Alt 17.10.2016, 21:03   #143
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Und noch eine Menge mehr, womit sich Menschen auf Geheiß der Mutter Teresa quälen mussten.
Das sehe ich exakt genauso. Und, um beim Thema zu bleiben, umso "paradoxer" ist es, welch hohes Ansehen diese Frau, nach wie vor, in der Öffentlichkeit genießt.

Danke für den netten Zuspruch und ebenfalls einen lieben Gruß.
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Alt 17.10.2016, 23:13   #144
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Standard Das Mathematik-Paradoxon (ein Witz)

Ich hoffe, dass ihn noch nicht allzu viele von euch kennen.

Treffen sich zwei alte Schulkollegen, die sich ewig und drei Tage nicht gesehen haben. Kurz entschlossen gehen sie in eine Eck-Kneipe, um ein Bier zu trinken und ein wenig zu plaudern.

Peter: “Mensch Klaus, das ist ja ein Ding. Wir haben uns bestimmt 10 Jahre nicht mehr gesehen.”

Klaus: “Wenn nicht noch länger, Peter. Was machst du denn jetzt so?”

Peter: “Na ja, ich hab´ Familie, zwei Kinder, und ich bin Busfahrer. Seit ca. einem Jahr fahre ich auf der Strecke Hbf - Waldstadion. Also nichts aufregendes. Und Du, was ist denn aus Dir geworden?”

Klaus: “Ich hab´ auch ´ne Familie, eine Tochter, und ich bin Mathematiker geworden. Nach der Mittelschule bin ich auf´s Gymnasium, danach habe ich Mathematik studiert und jetzt arbeite ich in einer Bank.”

Peter: “Mathematiker? Wir waren doch immer ganz schlecht in Rechnen. Was macht man denn so als Mathematiker den ganzen Tag? Ist das was Handfestes?”

Klaus: “Na ja, also im wesentlichen rechne ich viel und löse Gleichungen.”

Peter: “Gleichungen? Was denn für Gleichungen? Erzähl mal!”

Klaus: “Ja eben Gleichungen, so mit Zahlen, Buchstaben und einem Gleichheitszeichen. Pass auf, ich geb´ dir mal ein einfaches Beispiel.” Klaus nimmt einen Bierdeckel und schreibt auf: x – 5 + 7 = 2.

Klaus: “Weißt du Peter, ganz wichtig ist immer, dass man auf beiden Seiten des Gleichheitszeichen das Gleiche macht. Pass auf, das geht so!” Klaus fängt an seine Gleichung zu lösen und redet dabei: “Erst minus 7, dann plus 5, und schon fertig! x ist also gleich Null. Siehst Du? Das ist ganz einfach.”

Peter grübelt ein wenig, sagt dann aber: “Na gut, Klaus, wenn Du das sagst. Aber lass uns doch lieber weiter quatschen und Bier trinken. Okay?”

Gesagt, getan. Sie reden über alte Zeiten, trinken zwei Bier und eine Stunde später gehen beide nach Hause. Beide sind glücklich und freuen sich über ihr zufälliges Wiedersehen.

Kaum zu Hause angekommen, fragt Peters Frau: “Sag mal, wo kommst Du denn jetzt erst her? Es ist schon total spät!”

Peter: “Ja, ja, ich weiß. Aber stell dir vor, wen ich getroffen habe – den Klaus, meinen alten Schulkollegen. Wir haben uns über 10 Jahre lang nicht gesehen und sind nur ganz kurz ein Bier trinken gegangen.”

Frau: “Klaus? Ach ja, ich erinnere mich. Von dem hast Du oft erzählt. Was macht er denn jetzt?”

Peter: “Ehm, er ist Mathematiker.”

Frau: “Wie bitte? Was macht der?”

Peter: “Na ja, Er ist eben Mathematiker.”

Frau: “Was ist denn das bitte?”

Peter: “Er sagt, er löst Gleichungen.”

Frau: “Was löst er? Was sind denn bitte Gleichungen?”

Peter: “Das ist gar nicht so einfach, aber ich geb´ dir mal ein kurzes Beispiel. Komm mal kurz her.” Seine Frau setzt sich zu ihm. “Nehmen wir mal an, ich fahre am Hbf ab und habe 2 Fahrgäste.”

Frau: “Ja gut, und dann?”

Peter: “An der ersten Haltestelle steigen dann 7 Leute aus.”

Frau: “Was ist denn das für´n Quatsch? Da sind doch nur 2 Leute im Bus!”

Peter: “Ja, dachte ich auch erst, aber Klaus sagt, das ist Mathematik - ist eben kompliziert. Aber warte nur, es kommt ja noch viel besser.”

Frau: “Ach ja? Na dann zu, ich höre.”

Peter: “Klaus sagt, an der nächsten Haltestelle müssen dann nämlich 5 Leute einsteigen, damit der Bus wieder leer ist.”
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Alt 17.10.2016, 23:32   #145
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Zitat:
Zitat von opi50 Beitrag anzeigen
Peter: “Das ist gar nicht so einfach, aber ich geb´ dir mal ein kurzes Beispiel. Komm mal kurz her.” Seine Frau setzt sich zu ihm. “Nehmen wir mal an, ich fahre am Hbf ab und habe 2 Fahrgäste.”

Frau: “Ja gut, und dann?”

Peter: “An der ersten Haltestelle steigen dann 7 Leute aus.”

Frau: “Was ist denn das für´n Quatsch? Da sind doch nur 2 Leute im Bus!”

Peter: “Ja, dachte ich auch erst, aber Klaus sagt, das ist Mathematik - ist eben kompliziert. Aber warte nur, es kommt ja noch viel besser.”

Frau: “Ach ja? Na dann zu, ich höre.”

Peter: “Klaus sagt, an der nächsten Haltestelle müssen dann nämlich 5 Leute einsteigen, damit der Bus wieder leer ist.”
Ich weiß nicht, welches Verständnisproblem die Frau plagt. Ist doch logisch erklärt: Wenn sieben Leute aussteigen, obwohl nur zwei im Bus gewesen sind, müssen natürlich fünf zusteigen, damit der Bus im Nullmodus weiterfahren kann. Da treibt mich eher die Frage um, wie man ebenso viele Leute in den Bus bekommt, wie außerhalb des Busses Leute rumlaufen, damit die Gleichung stimmt.
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Alt 18.10.2016, 10:16   #146
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Standard Das Angel-Paradoxon

Während die etablierten Parteien (CDU/CSU, SPD, GRÜNE und FDP) munter verkünden, dass AfD, NPD, PEGIDA und nun auch noch Die LINKEN irgendwie alle zu den “Neuen Rechten” gehören, “angelt” die AfD immer mehr gestandene Politiker aus den Reihen dieser Volksparteien weg. Na sowas!
Mir wurde als Kind oft erklärt, dass es nur eine Sache gäbe, die langweiliger sei, als zu "angeln" - nämlich beim "Angeln" zuzusehen. Was für ein Irrglaube, das ist aktuell spannender denn je!

Denn auch viele Politiker sind es offenbar leid, sich vorwerfen zu lassen, dass jeder “Patriot” automatisch eine Art Mischling aus “Patria” (Heimatland) und “Idiot” sein muss.
Dabei heißt es doch: “Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.” Aber den Spruch kennt anscheinend kaum noch jemand, vielleicht gibt es aber auch schon gar kein Glas mehr, das nicht bereits zerschlagen wurde.

Da bleibt einem doch eigentlich nur noch, weiterhin “Petri Heil!” zu wünschen, oder auch “Petry Heil!” - bitte nicht mit "Heil ... !" verwechseln.


Anmerkung:
Der Beitrag spiegelt ledigllich eine persönliche Beobachtung der aktuellen, politischen Situation wieder und soll keine der genannten Parteien bevor- oder gar benachteiligen.
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Alt 18.10.2016, 18:30   #147
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Standard Einige Verdopplungs-Paradoxa

Vielleicht kennen ja einige von euch die traurige Legende vom Erfinder des Schachspiels, der angeblich, als armer Mann, für sein neues Spiel “lediglich” Reis vom König als Lohn gefordert hatte. 1 Korn auf dem ersten Spielfeld, 2 auf dem zweiten, 4 auf dem dritten, 8 auf dem vierten, dann 16, 32, 64, 128, ..., usw., einfach immer das Doppelte, bis zum Feld Nr. 64. Der König willigte zunächst blauäugig ein. Da er aber keine Ahnung hatte, worauf er sich da einließ, musste er schon sehr bald feststellen, dass er auf das letzte Feld 9.223.372.036.854.780.000 Reiskörner legen müsste und in Summe über alle Felder sogar 18.446.744.073.709.600.000 Stück. Eine solche Menge Reis hätte er in seinem Land niemals zusammentragen können und ließ den Mann kurzerhand ermorden.

Diese Zahlen sind jedoch so gigantisch, dass sie fast jede Vorstellungskraft übertreffen. Für das bessere Verständnis des Verdopplungseffektes reicht eigentlich auch schon ein Blatt Papier (Stärke ca. 0,1 mm). Theoretisch muss man dieses Blatt nämlich nur 42 mal falten, um bis zum Mond zu gelangen. Ja richtig! Bis zum Mond, und “nur” 42 mal falten. Die maximale Entfernung von der Erde zum Mond beträgt ca. 405.000 km, während das Blatt nach der 42-sten Faltung eine Stärke von ca. 440.000 km hätte. Bemerkenswert ist auch, dass die Blattstärke erst bei der 26-sten Faltung den Gipfel des Mount Everest (8.848 m) übertrifft.

Ein weiteres, schönes Beispiel ist die Seerose, die jeden Tag ihre Fläche verdoppelt und nach 30 Tagen ihren See vollständig bedeckt. Der See ist aber am 29-sten Tag tatsächlich nur zur Hälfte bedeckt und am 25-sten Tag nur zu einem 32-stel seiner Gesamtfläche, also rund 3%.

Diese und andere Beispiele werden oft und gerne zur Verdeutlichung unseres “Zinseszins-Geld-Systems” herangezogen, das umso paradoxer ist, was das folgende Beispiel vielleicht noch besser verdeutlicht.

Hätten “Maria und Josef” bei der Geburt ihres kleinen “Jesus” nur 1 Euro-Cent, bei einem jährlichen Festzins von “1%” angelegt, wären das heute, nach 2015 Jahren, knapp 5,1 Millionen Euro (exakt 5.099.976). Bei einem jährlichen Festzins von “2%” wären es allerdings schon mehr als 2,1 Trillionen Euro (exakt 2.134.745.468.139.340), etwa das 418-millionenfache (exakt 418.579.474). Ist das nicht der reinste Wahnsinn?
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Alt 19.10.2016, 19:31   #148
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Standard Das “Rolex”-Paradoxon

Wer kennt sie nicht, die schweizer Luxus-Uhren von “Rolex”, oder zumindest den Namen? Die einen lieben sie, die anderen hassen sie - oft auch schon ihre Besitzer. Jetzt allerdings, hat die, mit 11,8% Marktanteil, weltweit drittgrößte Uhrenmanufaktur, einen neuen Meilenstein gelegt, bzw. mit seiner neuen Serie “klassischer” Taucheruhren neue Preis-Maßstäbe gesetzt.

Das aktuelle, auf der internationalen Uhrenmesse “Baselworld 2016” vorgestellte, Modell der Baureihe “Submariner” (in simplester Edelstahlausführung) kostet sage und schreibe 6.850 Euro*, ohne Datum, bzw. 7.800 Euro**, falls man beim Tauchen auf den zusätzlichen Luxus einer Datumsanzeige nicht verzichten möchte. Warum die Datumsanzeige allerdings eine Lupe hat, ist nicht nachvollziehbar, da unter Wasser eh alles vergrößert erscheint.
Leider sind diese "bescheidenen" Taucheruhr-Modelle aber nur bis maximal 300 m wasserdicht, so dass der ambitioniertere “Tieftaucher” besser gleich auf die Baureihe “Sea-Dweller” vertrauen sollte. Da kostet die Wasserdichtheit bis 1.220 m nur 9.500 Euro***, und für schlappe 11.050 Euro**** könnte man sogar in Tiefen von bis zu 3.900 m abtauchen. Schade eigentlich, dass man ohne spezielle Panzerung nur bis zu einer Tiefe von etwa 500 m tauchen kann. Was jedoch als unbedingter Bonus der “Sea-Dweller”-Baureihe gewertet werden muss, ist, dass sie alle über eine Datumsfunktion verfügen. Dies liegt wahrscheinlich darin begründet, dass die theoretische Dekompressionszeit, nach den Tauchgängen, aus derartigen Tiefen, nicht nur Stunden, sondern gleich mehrere Tage dauern dürfte.

Ganz verrückt wird es allerdings, wenn man die Anschaffungskosten einer “Rolex”-Taucheruhr mit den Kosten für die gesamte Taucherausrüstung vergleicht. Je nach Bedarf und Taucher-Niveau kommt man dabei lediglich auf 1.000 bis 3.000 Euro. Nun gut, eine “Rolex” ist schließlich eine Anschaffung für´s Leben. So könnten dann, spätestens nach 100 verschlissenen Taucherausrüstungen, die Kosten der Uhr nur noch im einstelligen Prozentbereich der Gesamtausgaben liegen – zumindest ein kleiner Trost.

Und der Markt boomt, beim “Tauchen” und bei “Rolex”. Laut Wikipedia stellt “Rolex” täglich ca. 2.000 Uhren her, und jedes Jahr erwerben ca. 1,7 Millionen Menschen eine Taucherlizenz. Seit ihrer Einführung, im Jahr 1953, sind zumindest die “Submariner”-Uhren von “Rolex” immer unter den Top-Verkaufsschlagern zu finden. Wer hat eigentlich, außer in der Werbung, schon mal einen Taucher (beim Tauchen) mit einer “Rolex” gesehen?

Das macht aber auch wirklich keinen Sinn! Warum sollte der stolze Besitzer einer “Rolex”, die fast dem Wert eines Kleinwagens entspricht, regelrecht erpicht darauf sein, ständig die Belastbarkeit seines “guten Stücks” in Salzwasser, an Korallenriffen oder in unzugänglichen Schiffswracks und Grotten auf die Probe zu stellen? Jede anfallende Reparatur würde wahrscheinlich wiederum teurer, als eine neue Taucherausrüstung. So liegt doch der Verdacht wesentlich näher, dass er seine “Rolex”-Taucheruhr sogar vor dem Duschen ablegt.

Der ganze Spaß geht aber noch weiter. Die “Rolex-Submariner” ist die wohl meistkopierte Luxus-Taucheruhr des 20. Jahrhunderts. Billige Kopien aus China, die optisch kaum noch vom Original zu unterscheiden sind, werden weltweit und millionenfach verkauft – angeblich schon für unter 100 US Dollar. Diese Uhren sind logischerweise illegal und regelrecht geächtet, zumal diese Kopien immer besser werden. Deshalb werden sie auch von seriösen Uhrmachern nicht repariert, werden vom Zoll beschlagnahmt, auch die Einfuhr bzw. der Handel wird bestraft, usw. Es gibt sogar das Gerücht, dass die Firma “Rolex” regelmäßig, auf den “Champs Élysées” in Paris, selbstverständlich unter einem Riesen-Brimborium, tausende dieser Billig-Replikate von einer Planierraupe zerstören lässt. Das ist im Sinne des Marketings, Wettbewerbs und Markenschutzes durchaus nachvollziehbar, richtig und absolut rechtens – keine Frage!
Aber bleibt da nicht unterm Strich doch so ein gewisser, kleiner, durchaus begründeter Zweifel? “Sind diese billigen, chinesischen Raubkopien von “Rolex”-Taucheruhren, paradoxerweise, nicht vielleicht sogar das ehrlichere Produkt?” Denn diese Replikate sind üblicherweise “nicht wasserdicht”.


Ouellen:
* Link: http://www.thewatchquote.com/Rolex-114060-PdN.htm
** Link: http://www.thewatchquote.com/Rolex-116610-LN-PdN.htm
*** Link: http://www.thewatchquote.com/Rolex-116600-PdN.htm
**** Link: http://www.thewatchquote.com/Rolex-116660-PdN.htm

Wikipedia:
Rolex (DE): https://de.wikipedia.org/wiki/Rolex
Rolex (EN): https://en.wikipedia.org/wiki/Rolex
Tauchen: https://de.wikipedia.org/wiki/Tauchen

Geändert von opi50 (19.10.2016 um 22:01 Uhr)
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Alt 20.10.2016, 10:30   #149
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Standard Das Zeit-Paradoxon

“Kaffee to go”, “Essen to go”, “Business to go”, "Dauer-Multitasking" - immer und überall - rund um die Uhr! Der moderne Mensch macht mittlerweile, völlig gestresst, mindestens zwei oder drei Dinge gleichzeitig und hat eigentlich “überhaupt" keine Zeit mehr für irgendwas.

Seit einger Zeit gibt es sogar schon Umfragen und statistische Erhebungen darüber, wie viele junge Menschen, selbst beim Sex, nicht mehr auf ihr Smartphone verzichten können.*

Das Ende der Menschheit wird sich irgendwann darin begründen, dass jeder sich nur noch darüber Gedanken macht, was er als nächstes, unbedingt machen will, oder dringend erledigen muss. So wie Computer, die heute schon den größten Teil ihrer Kapazität darauf verwenden, sich mit sich selbst zu beschäftigen.

* Beispiel-Link: http://www.huffingtonpost.com/2013/0...n_3586647.html
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Alt 20.10.2016, 12:13   #150
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Zitat:
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Der moderne Mensch macht mittlerweile, völlig gestresst, mindestens zwei oder drei Dinge gleichzeitig ...
Das ist eine Illusion. Das menschliche Gehirn ist nicht dafür geschaffen, zwei Aufgaben gleichzeitig zu erfüllen, die nichts miteinander zu tun haben. Wer am Computer sitzt, um einen Roman zu schreiben, und gleichzeitig das Smartphone am Ohr hat, hört entweder dem Gesprächsteilnehmer nicht richtig zu und antwortet einsilbig und möglichst neutral, also so abwesend, wie es die Höflichkeit erlaubt, oder er hört aufmerksam zu und geht auf das Gespräch ein, schreibt dann aber unüberlegtes Zeug - falls er überhaupt noch schreibt. Nicht ohne Grund schirmen sich Menschen, die einem kreativen Beruf nachgehen, für bestimmte Zeiten ab. Leider können sich Menschen, die in einem beruflichen Abhängigkeitsverhältnis stehen, dem vermeintlichen Multi-Tasking nicht entziehen. Was mit Multi-Tasking gefordert wird, resultiert jedoch nicht in einer höheren Leistungsbilanz, sondern in der Aufspaltung des Leistungspotentials, dessen Ergebnisse nicht mehr optimal sind, das die Fehlerquote erhöht und Energie ins Leere laufen lässt.
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Alt 20.10.2016, 21:17   #151
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Standard Multitasking

Vielen Dank für deine gelungene Ergänzung, Ilka. Damit hast Du das nächste Paradoxon gleich “auf den Punkt” gebracht.

Der Mensch ist nicht nur “nicht multitaskingfähig”, sondern er wird es auch immer wenger, je mehr Konzentration ihm eine gewisse Aktivität abverlangt. So zeigen z.B. immer mehr Untersuchungen, dass Angestellte, im kaufmaännischen oder admnistrativen Bereich, immer ineffizienter arbeiten, obwohl sich bisweilen ihre Arbeitszeiten verlängern. Sie checken permanent eMails (auch private), Instant-Messenger, hören Musik, sehen Videos, telefonieren, chatten, usw. – am besten alles gleichzeitig. Dabei gefährden sie aber nicht nur ihren eigenen, sondern unwissentlich auch die Arbetsplätze anderer.

Ein gern aufgeführtes Beispiel für Multitasking-Fehler ist: Eine Büroangestellte lädt 20 verschiedene Mitarbeiter per eMail zu einer Bereichssitzung ein. Dabei schreibt sie: “Das Meeting ist am Dienstag, 2.11., um 9.00 Uhr.” Na super! Jetzt ist der 2.11. aber leider ein Mittwoch. Dann folgen jede Menge Telefonte, Rückfragen und Korrekturen - völlig unnütz verlorene Zeit, die bis zu 21 Personen (die Büroangestellte nicht zu vergessen), einige Minuten ihrer Arbeitszeit kostet. Für Unternehmer ist diese Entwicklung eine totale Katastrophe, da die meisten Angestellten so spezifisch immer teurer werden. Denn das traurige Fazit ist: Bis zu 20% der Arbeitszeit beschäftigen sich Angestellte mit Dingen, die gar nichts mit ihrer eigentlichen Arbeit zu tun haben, und bis zu 30% ihrer Arbeitszeit sind sie damit beschäftigt, die eigenen oder Fehlern anderer Kollegen zu korrigieren.
Derzeit kommt diese Entwicklung zwar noch der Arbeitslosen-Statistik zu gute. Fraglich ist nur, wie lange sich die Industrie diesen “Luxus” noch leisten wird.

Da ist es dann auch nicht verwunderlich, dass große Consulting-Agenturen wie “KPMG”, “Anderson Consulting”, “PriceWaterHouseCooper” und “McKinsey” heute schon die Großkonzerne darauf drängen, ihre gesamte Verwaltung auf Digitalisierung umzustellen.
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Alt 20.10.2016, 21:25   #152
Stachel
 
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Das ist eine Illusion. Das menschliche Gehirn ist nicht dafür geschaffen, zwei Aufgaben gleichzeitig zu erfüllen, die nichts miteinander zu tun haben.
Ganz im Gegenteil. Schwierig sind Dinge, die sehr ähnlich sind, z.B. Schreiben und einer Diskussion mit anderem Thema folgen - beides hat hauptsächlich mit Sprache zu tun. Noten notieren, während andere Musik läuft, ist ebenfalls fast unmöglich.
Völlig problemlos kann man aber gleichzeitig Kauen, Bügeln, auf das Überkochen der Milch aufpassen, mit einem Fuß eine Wiege in Bewegung halten und konzentriert einem Hörbuch folgen.
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Alt 20.10.2016, 21:35   #153
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Ein gern aufgeführtes Beispiel für Multitasking-Fehler ist: Eine Büroangestellte lädt 20 verschiedene Mitarbeiter per eMail zu einer Bereichssitzung ein. Dabei schreibt sie: “Das Meeting ist am Dienstag, 2.11., um 9.00 Uhr.” Na super! Jetzt ist der 2.11. aber leider ein Mittwoch.
Meinst Du wirklich, dass dies ein Fehler ist, der durch Mulittasking entsteht? Für mich ist das nur ein Beweis, dass die Büroangestellte den Kalender nicht richtig gelesen hat. So etwas passiert auch ohne Multitasking.

Ich gebe Dir jetzt mal ein Beispiel, was "gelungenes Multitasking" ist, und danach kannst zu schmunzeln.

In meinen jüngeren Jahren habe ich im Fernsehen mal ein Theaterstück gesehen mit so etwas im Titel wie "Der Musterknabe" oder "Das Genie" oder etwas in der Art. Es ging darum, einen genialen Studenten, der auf Ferien zu Hause war, unbedingt für Mädchen zu interessieren oder gar zu verkuppeln. In einer Szene saß er am Schreibtisch und schrieb sowohl mit der rechten wie mit der linken Hand in zwei verschiene Hefte jeweils einen unterschiedlichen Text - gleichzeitig! Die Handführung war eine schauspielerische Meisterleistung.

Das nenne ich Multitasking! Wie es aber nur in der Fiktion perfekt darstellbar ist. In der Realität kann unser Gehirn das nicht leisten, weil die einzelnen, spezialisierten Regionen auf Zusammenarbeit und Ergänzung angewiesen sind. Es gibt keine Gehirnhälften, die voneinander getrennt gleichzeitig unterschiedliche Aufgaben lösen können.
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Alt 20.10.2016, 21:49   #154
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Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Meinst Du wirklich, dass dies ein Fehler ist, der durch Mulittasking entsteht? Für mich ist das nur ein Beweis, dass die Büroangestellte den Kalender nicht richtig gelesen hat. So etwas passiert auch ohne Multitasking.
Du hast sicher recht. Eine bessere Bezeichnung wäre "sogenanntes Multitasking". Denn was da passiert, ist ein permanentes "Hin- und Herspringen" zwischen verschiedensten Aktivitäten, das immer mehr Fehler provoziert.

Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
In meinen jüngeren Jahren habe ich im Fernsehen mal ein Theaterstück gesehen mit so etwas im Titel wie "Der Musterknabe" oder "Das Genie" oder etwas in der Art. Es ging darum, einen genialen Studenten, der auf Ferien zu Hause war, unbedingt für Mädchen zu interessieren oder gar zu verkuppeln. In einer Szene saß er am Schreibtisch und schrieb sowohl mit der rechten wie mit der linken Hand in zwei verschiene Hefte jeweils einen unterschiedlichen Text - gleichzeitig! Die Handführung war eine schauspielerische Meisterleistung.
Dein Beispiel ist genal.
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Alt 21.10.2016, 20:18   #155
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Standard Das Plastiktüten-Paradoxon

Der Öko denkt: “Du liebe Güte,
schon wieder eine Plastiktüte!”
Drum nimmt er lieber Jute-Taschen,
benutzt auch gerne Mehrwegflaschen.
Will einfach nicht partizipieren,
Umwelt und Lebensraum zu ruinieren.

Dabei ist das Geschäft mit Plastik,
das reinste kommerzielle Gimmick.
Nicht einen Cent kostet ´ne Tasche,
ein wenig mehr, die Wegwerfflasche.
So wird, wer hätt´ es nur gedacht,
mit Kunststoffmüll Profit gemacht.

Eine Billion Tüten, weltweit, pro Jahr, *
sechs Milliarden in Deutschland gar. **
Denn nur durch´s Kommerzialisieren,
kann Umweltschutz gut funktionieren.
Statt Müll zu kaufen oder zu mieten,
wär´s nicht genial, ihn zu verbieten?


P.S. In vielen europäischen Ländern gibt es schon offizielle Verbote oder gar Abgaben auf Plastiktüten (in Dänemark seit 1994). In Deutschland, dagegen, noch nicht mal eine gesetzliche Regelung, dafür aber einen Verbrauch von 76 Plastiktüten pro Kopf und Jahr. ***
Würde sonst vielleicht das Feuer in all den “umweltfreundlichen” Müllverbrennungsanlagen ausgehen? Diesen oder irgendeinen anderen Grund muss es doch geben, warum das “Erneuerbare Energien”-Vorzeigeland da so hinterherhängt.

Quellen:
* Link: “Plastic Bag Statistics” http://www.statisticbrain.com/plastic-bag-statistics/
** Link: “Zahlen und Fakten zu Plastiktüten” http://www.duh.de/index.php?id=1&id=3711
*** Link: “Plastiktüte” https://de.wikipedia.org/wiki/Plastikt%C3%BCte
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Alt 21.10.2016, 21:24   #156
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Vorausgeschickt: Die Links habe ich nicht geöffnet.

Ich komme gleich zu Thema. Und das betrifft, soweit ich informiert bin, nicht die "gewöhnlichen" Plastiktüten, sondern diese dünnen Dinger, die man beim Gemüsehändler bekommt oder in die man im Supermarkt die Zucchini und Zitronen einpackt. Die sind nämlich nicht von der Verbannung betroffen, bilden aber die Mehrzahl der Tüten, die irgendwo da draußen - Saragossa-Meer oder wo? - sich ansammeln.

Ich bin ein Fan dieser dünnen Tüten. Für mich sind sie handliche, kostenlose Mini-Müllbeutel, die nach den Regeln des Restmülls befüllt in der Verbrennungsanlage landen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass auch nur eines dieser Beutelchen den Weg ins Meer findet.

Bleibt die Frage, wo all diese Dünnbeutel herkommen, die im Saragossa-Meer sich zum Meeting treffen.

In den meisten Haushalten, die ich kenne, werden Plastiktüten gesammelt und so oft wiederverwendet, bis sie zur Gießkanne taugen. Dann werden sie letztmalig zur Müllentsogung genutzt und danach mit dem Müll entsorgt.

Also wo sind die Leute, die Plastiktüten ins Meer schmeißen?

Solange man das nicht weiß, wird das Meer nicht von Tüten befreit werden können; denn die Kunden von Edeka, Rewe und Aldi sind es gewiss nicht.
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Alt 21.10.2016, 21:37   #157
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Das nenne ich Multitasking!
Ein kurzer Nachtrag zu deiner Anmerkung, Ilka:

Dein Beispiel mit dem beidhändig schreibenden Schauspieler ging mir nicht aus dem Kopf, und bei "schreiben" musste ich irgendwie an "lesen" denken.
Es hat zwar etwas gedauert, aber jetzt ist es mir doch wieder eingefallen. Der Mann heißt "Kim Peek". Er ist das lebende Original, das als Vorlage für den Film "Rain Man" (Dustin Hoffman, 1988) gedient hat. Er kann z.B. beide Seiten eines aufgeschlagenen Buches parallel lesen und hat noch ein paar ganz andere, verblüffende Fähigkeiten auf Lager.

Dir noch einen schönen Abend.
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Alt 21.10.2016, 22:06   #158
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Paradoxon ist Liebe.
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Alt 21.10.2016, 22:30   #159
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Also wo sind die Leute, die Plastiktüten ins Meer schmeißen?
Gute Frage, aber irgendwo müssen sie ja wohl sein.* Aktiver Umweltschutz hat seinen Ursprung, meiner Meinung nach, ausschließlich im Konsumverhalten. Daher glaube ich auch nicht, dass der Verkauf der Tüten (neuerdings sogar schon in China) das Problem lösen wird. Ebenso wenig, wie darauf zu warten, dass die restlichen 99 % der Weltbevölkerung das Umwelt-Bewusstsein einiger, weniger Europäer übernehmen. Das könnte ein wenig "zu lange" dauern.

* Schau doch bitte nur mal kurz über den ersten Abschnitt auf diesen beiden Seiten:
Link 1: https://de.wikipedia.org/wiki/Plasti...in_den_Ozeanen
Link 2: http://www.augsburger-allgemeine.de/...d32295497.html
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Alt 21.10.2016, 23:06   #160
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Zitat:
Zitat von Leandra Beitrag anzeigen
Paradoxon ist Liebe.
..., aber auch Liebe kann ein Paradoxon sein.

„Die Liebe ist etwas ganz Persönliches. Wir lieben nicht ein wirkliches Wesen,
sondern eines, das wir uns selbst erschaffen haben.“

(Marcel Proust, 1871-1922)
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Alt 23.10.2016, 19:17   #161
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Standard Das “Gewalt & Terror”-Paradoxon

Zuerst eine traurige Bilanz:

Tausende von Menschen sterben “jährlich” im deutschen Straßenverker oder anderen, tätlichen Auseinandersetzungen infolge übermäßigen Alkoholkonsums (wohl auch so eine Art Kollateralschaden).

Was allerdings noch viel schlimmer, bzw. wesentlich grausamer ist: Jede 5. Frau und jedes 7. Kind ist regelmäßig sexueller Gewalt innerhalb der eigenen Familie ausgesetzt. Das ist eine permanente Gewalt und ein Terror mit Millionen Opfern "jährlich", oft sogar mit Todesfolge.


Nun die öffentliche Bilanz:

Was die Gemüter der deutschen Bürger, Medien und Politiker aber so richtig bewegt und zutiefst besorgt, ist leider etwas ganz anderes:

“Die panische Angst vor Terrorismus”

Da ist dann auch jeder sofort bereit, seine Freiheiten einschränken zu lassen, seinen Lebensstil zu ändern und immer mehr Restriktionen durch neue Sicherheitsmaßnahmen zu akzeptieren.


Dazu eine kleine Analyse:

Bei einem etwas genaueren Blick auf einige Zahlen, fallen einem, außer “paradox”, ganz sicher noch ein paar andere, passendere Begriffe zu dem Thema ein. Denn ...

... seit 1970 sind in ganz Europa weniger als 6.000 Menschen jeglicher Art von Terrorismus zum Opfer gefallen. Nochmal, weil´s so absurd ist: In einem Zeitraum von über 45 Jahren und “jeglicher” Art von Terrorismus (RAF, ETA, IS, etc.) - in ganz Europa!. *

... seit 1990, laut einer detaillierten Statistik auf “wikipedia,de”, gab es in Deutschland 179 offizielle Todesfälle durch “rechten Terrorismus” - also in über 25 Jahren. **


Ein kurzes Fazit:

Wenn das so weitergeht, wird “Terrorismus” ganz sicher eine Religion, denn es endet schließlich auch auf “-mus”, so wie “Katholizismus”, “Evangelismus” oder “Islamismus”, usw.
Denn egal bei welchem “-mus”, man “muss” einfach nur ganz feste daran glauben, dann wird´s auch automatisch immer schlimmer. “Kommunismus” und “Kapitalismus” sind wohl auch zwei ganz gute Beispiele.

Woher kommt eigentlich diese Endung “-mus”? Doch wohl nicht etwa von “Mus”, wie “Brei” oder ”-mus” wie “müssen”? Der Verdacht liegt irgendwie nahe.


P.S. Warum gibt es eigentlich keine “Terroristen”, die Kirchen pädophiler “Pfarrer” und “Priester” angezünden, oder sich gleich zusammen mit ihnen und den Kirchen in die Luft sprengen?


Quellen:
* Link: http://www.sueddeutsche.de/politik/t...-hat-1.2746323
** Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Todeso...ik_Deutschland
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Alt 23.10.2016, 19:56   #162
Thing
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P.S. Warum gibt es eigentlich keine “Terroristen”, die Kirchen pädophiler “Pfarrer” und “Priester” angezünden, oder sich gleich zusammen mit ihnen und den Kirchen in die Luft sprengen?
Ja, warum eigentlich nicht?
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Alt 23.10.2016, 20:47   #163
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Zitat von Thing Beitrag anzeigen
Ja, warum eigentlich nicht?
Das ist “in der Tat” eine sehr gute Frage, "Thing".

Zwei Argumente fallen mir spontan dazu ein:

1.- Es wäre wahrscheinlich “zuviel des Guten” (toter Terrorist, toter Kinderschänder und auch noch eine Kirche weniger)

2.- Auch wenn es nach einem alten Sprichwort, in Bezug auf die germanische Rechtsprechung, heißt: “Aller guten Dinge sind drei.” *, wüdre es ausgesprochen schwierig, dieses Ereignis medial zu vermarkten.

* Ding = “Thing” = “Gericht” (was für eine Ironie - aber wem wem erzähl ich das?)
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Alt 23.10.2016, 21:20   #164
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Edit: Gibt genug Gutmenschen, die denken die besitzen die Weisheit.
Ich bin auch voller Hoffnung, dass man "die Weisheit" eher bei einem Gutmenschen findet, als bei einem schlechten.
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Alt 23.10.2016, 21:48   #165
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Nee, opi50, das ist keine von Vorbewertungen belastete Diskussionsgrundlage. Es geht einfach nicht, Gewalt in der Familie, Straßenverkehrsopfer und Terrorismusopfer in einen Topf zu werfen - schon deshalb nicht, weil die Ursachen und Auswirkungen völlig unterschiedlich sind. Die Gegenüberstellung von Statistiken ist völlig fehl am Platze.

Es ist nämlich völlig egal, wer in welchem dieser Bereiche gewaltsam zu Tode kommt oder für den Rest seines Lebens zum körperlichen und/oder seelischen Krüppel wird: Jedes Opfer ist ein Opfer zu viel!

Bei solchen unseligen Vergleichen ist immer die Gefahr vorhanden, das kleinere und das größere Übel gegeneinander aufzurechnen. Das darf aber nicht sein. Jeder Mensch hat ein Recht darauf, so viel Schutz zu erhalten, dass er nicht zum Opfer wird, egal ob in der Familie, auf dem Fußballplatz, auf der Autobahn oder im Urlaub.
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