Sentimental Reflection bei Poetry.de

Fridolin · 10.05.2013, 15:44

Wir haben uns in einem Wäldchen gefunden,
wo herrlich die mailichen Glöckchen geläutet,
und du warst mit Röckchen und Löckchen gekleidet,
der Lenz hat sie neckisch um Fältchen gewunden.

Er war uns mit duftigem Flieder gewogen
und hat unsrer Liebe mit Sonne gewunken.
Ins Moos sind wir damals voll Wonne gesunken,
zum Himmel hinauf immer wieder geflogen.

Durch Höhen und Tiefen im Leben gegangen,
gilt's nunmehr, der Hektik und Eile zu wehren.
Im Alter kommt doch auch die Weile zu ehren,
da muss man zum Zeit sich zu geben gelangen.

Wir haben zu wenig im Leben gerastet,
auf uns hat die Pflege der Reben gelastet.

Thing · 10.05.2013, 19:47

Hallo, Fridolin -

bis auf das überflüssige "zu" im drittletzten Vers ist das wieder ganz große Klasse,
ich würd sagen:
Das ist Spitze!
(Den Luftsprung muß ich mir versagen).

Lieben Gruß
von
Thing

Fridolin · 11.05.2013, 06:07

Hallo Thing,

die von dir genannte Zeile ist die Crux und hat mich nicht ruhen lassen. Ich habe die Strophe umgeschrieben, damit die Metrik erhalten bleibt. So scheint mir auch der Übergang zum Schluss noch schlüssiger:

Sentimental Reflection

Wir haben uns in einem Wäldchen gefunden,
wo herrlich die mailichen Glöckchen geläutet,
und du warst mit Röckchen und Löckchen gekleidet,
der Lenz hat sie neckisch um Fältchen gewunden.

Er war uns mit duftigem Flieder gewogen
und hat unsrer Liebe mit Sonne gewunken.
Ins Moos sind wir damals voll Wonne gesunken,
zum Himmel hinauf immer wieder geflogen.

Durch Höhen und Tiefen im Leben gegangen,
gilt's nunmehr, der Hektik und Eile zu wehren.
Es kam viel zu selten die Weile zu ehren,
dass Zeiten, der Muße ergeben, gelangen.

Wir haben zu wenig im Leben gerastet,
auf uns hat die Pflege der Reben gelastet.

10.05.2013, 15:44	#1
Fridolin Dabei seit: 04/2010 Beiträge: 1.026 Meine Gedichte	Sentimental Reflection Wir haben uns in einem Wäldchen gefunden, wo herrlich die mailichen Glöckchen geläutet, und du warst mit Röckchen und Löckchen gekleidet, der Lenz hat sie neckisch um Fältchen gewunden. Er war uns mit duftigem Flieder gewogen und hat unsrer Liebe mit Sonne gewunken. Ins Moos sind wir damals voll Wonne gesunken, zum Himmel hinauf immer wieder geflogen. Durch Höhen und Tiefen im Leben gegangen, gilt's nunmehr, der Hektik und Eile zu wehren. Im Alter kommt doch auch die Weile zu ehren, da muss man zum Zeit sich zu geben gelangen. Wir haben zu wenig im Leben gerastet, auf uns hat die Pflege der Reben gelastet.

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10.05.2013, 19:47	#2
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hallo, Fridolin - bis auf das überflüssige "zu" im drittletzten Vers ist das wieder ganz große Klasse, ich würd sagen: Das ist Spitze! (Den Luftsprung muß ich mir versagen). Lieben Gruß von Thing

11.05.2013, 06:07	#3
Fridolin Dabei seit: 04/2010 Beiträge: 1.026 Meine Gedichte	Hallo Thing, die von dir genannte Zeile ist die Crux und hat mich nicht ruhen lassen. Ich habe die Strophe umgeschrieben, damit die Metrik erhalten bleibt. So scheint mir auch der Übergang zum Schluss noch schlüssiger: Sentimental Reflection Wir haben uns in einem Wäldchen gefunden, wo herrlich die mailichen Glöckchen geläutet, und du warst mit Röckchen und Löckchen gekleidet, der Lenz hat sie neckisch um Fältchen gewunden. Er war uns mit duftigem Flieder gewogen und hat unsrer Liebe mit Sonne gewunken. Ins Moos sind wir damals voll Wonne gesunken, zum Himmel hinauf immer wieder geflogen. Durch Höhen und Tiefen im Leben gegangen, gilt's nunmehr, der Hektik und Eile zu wehren. Es kam viel zu selten die Weile zu ehren, dass Zeiten, der Muße ergeben, gelangen. Wir haben zu wenig im Leben gerastet, auf uns hat die Pflege der Reben gelastet.