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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 28.09.2019, 21:57   #1
weiblich juliq
 
Dabei seit: 09/2019
Alter: 24
Beiträge: 3

Standard ich bin meer

müsste ich mein leben mit dem strand vergleichen, so wäre ich am liebsten die sonne.
wärmend, durch ihre wohltuenden strahlen, schenkt ihr jeder ein lachen. sie bringt leben und freude, leuchtet mit denen, die sich unter ihr bewegen, um die wette. wie gerne wäre ich der grund für ein lächeln auf deinem gesicht.

aber manchmal, da fühle ich mich wie ein sandkorn. nicht geliebt, nicht gehasst, nicht bemerkt. eine von vielen, in der masse übersehen. einfach da.

und manchmal, da fühle ich mich wie eine welle. kaum angekommen an neuen ufern, ziehe ich mich wieder zurück ins bekannte nichts.

und wirklich manchmal, da fühle ich mich wie der wind, der jeden mal berührt, aber gleich wieder vergessen ist. eine selbstverständlichkeit, keiner weiteren beachtung nötig.

und manchmal, da fühle ich mich alleine.

aber ich will meer.
meer vom leben.
meer von mir.
meer von dir.
meer.

und dann begreife ich ja endlich wenn ich die sonne anderer sein will, darf ich nicht verzweifeln, ich muss mich zeigen, kann mich nicht hinter meinen trüben wolken verstecken, aus meinen augen soll es nicht mehr regnen, der winter in meinem herzen soll vorüberziehen.

und um wärme spenden zu können, darf ich selbst nicht kalt sein, muss meine eigene sonne sein und mein eigener grund zum glücklich sein. mein eigenes licht, es strahlt viel heller, wenn es nicht durch meine gedanken erlischt, es ist so schön nun ist es endlich da und dann -

ein letztes gewitter, ein letzter blitz. und nun sehe ich, die wichtigste sonne in meinem leben, das seid nicht ihr, das bist nicht du, das ist niemand. außer ich. und mein eigenes licht, das verdiene nur ich.

Und ich beginne die welt mit anderen augen zu sehen.

ja manchmal, da fühle ich mich wie ein sandkorn. ein sandkorn, das zwischen den zehen fröhlicher menschen knirscht, ihnen halt gibt. etwas, das leute verwenden, um kunstwerke zu erschaffen. mit einem lächeln auf dem gesicht.

ja manchmal, da fühle ich mich wie eine welle in die alle menschen so gern hineinspringen, jedesmal höre ich so viele kinder lachen. erwachsene werden wieder klein, wenn ich sie an ihre ersten familienurlaube erinnere. sie strahlen heller, als es die sonne je könnte.

ja manchmal, da fühle ich mich wie der wind. der grund, warum wir es unter der hitze der sonne aushalten. eure dankbaren gesichter sehe ich vor mir, wenn ich euch abkühlung spende.

das sandkorn zwischen deinen füßen, die welle in deinem gesicht, der wind, der dich kühlt. meine eigene sonne, die für mich strahlt.

ich bin meer.
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