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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles. |
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19.05.2015, 17:10 | #1 |
nicht schreiben
meine tür ist zu, kein schlüssel in sicht.
ich furche in der erde meiner pflanzen, suchend. sie hätten etwas wasser nötig, ich gieße. im zweifel für all die zweifel, sagt der bauch. in dir ist nichts sage ich. hatten wir nicht mal solch einen hunger nach den schmerzstillenden buchstaben, den erkenntnissen, deren habseligkeiten. schiller hat mir in den kopf geschossen - hätte ich ihm doch seinen staub gelassen. ich trinke und rauche, schaue in das leere. die sonne streift mich bei ihrem tagwerk. ich, kronkorkenkönig, herrscher über die zettelberge und tausend spitzer bleistifte, höre da draußen fickende tauben im efeu. |
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19.05.2015, 21:17 | #2 |
Dabei seit: 05/2015
Ort: all alone in space and time
Alter: 24
Beiträge: 218
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Lieber Farrell
Sehr interessant und schön! Ich kann nicht genau sagen, warum, aber hat mir sehr gefallen LG |
19.05.2015, 22:14 | #3 |
Lieber Farrell,
ich habe selten in eine so dichte Leere geschaut, und soviel aus der Leere herausholen können. Sehr gerne gelesen! Liebe Grüße scrabblix |
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20.05.2015, 16:51 | #4 |
Hallo liebe muux,
manchmal kann man eben nicht definieren, warum ein Text gefällt. Kein Problem. Mich freut Dein Statement. LG Hallo liebe scrabblix, das hast Du sehr schön geschrieben, vielen Dank! Liebe Grüße zurück* |
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20.05.2015, 19:44 | #5 |
Lieber Farrell,
wieder ein interessanter Text von dir und was du so alles im Efeu hörst Liebe Grüße Gylon |
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20.05.2015, 21:24 | #6 |
Läuft wieder bei Farrell, er schreibt zwar seltener aber das Niveau ist gleichbleibend gut.
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21.05.2015, 17:54 | #7 |
Hallo Gylon, ich höre da so einiges! Dankeschön!
LG Hallo Versard, Du kannst es ja nicht wissen, aber mit „läuft wieder“ liegst Du nicht richtig. Der Text ist Anfang März diesen Jahres entstanden, ansonsten habe ich viel mit meinem Wechsel zur Bühnenschreibe, ich nenne es jetzt mal so, zu tun. Letzten November feierte ich meine erste textliche Premiere, seitdem arbeite ich mit einer Regisseurin an mehreren Theaterprojekten. Ich habe derzeit das Megaglück, dass ich meine eigene Lyrik (in Theatergerechter Form) auf die Bühne bringen kann, was die ganze Angelegenheit extrem spannend macht und auch sehr lehrreich in puncto Sprache ist. Vielen Dank für Dein Kompliment. Ich berichte später mehr. Sei gegrüßt! |
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21.05.2015, 18:34 | #8 |
gesperrt
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Lieber Farrell,
Gefällt mir! - Zumal ich auch schon über solche "Türen" nachdenken musste. Besonders gefällt mir der "Kronkorkenkönig" Die letzte Zeile ist ein bisschen plakativ, aber es passt sehr gut zum ausgebrannten Dichter-LI, der nicht einfach die Karnickel ficken lassen kann, sondern ein bisschen Schnörkel für seine innere Leere braucht: die Tauben müssen sich dem Liebesakt hingeben und noch dazu im Efeu! Das soll ihm und den Tauben einmal einer nachmachen Lieben Gruß shoshin |
22.05.2015, 16:25 | #9 |
Hallo shoshin,
hm, also, ich habe (leider) noch nie ein Plakat gesehen, auf dem zu sehen ist, wie sich Tauben im Efeu dem Liebesakt hingeben. Vögelnde Karnickel sind doch voll langweilig.. Danke und Gruß! |
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20.08.2015, 21:01 | #10 |
abgemeldet
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Wenn ich es Geraschel genannt hätte, müsste das Efeu mehr wie eine Droge dargestellt werden.
MFG PS: weil ich es doch gefunden habe mit dem Suchbegriff extrem. |
20.08.2015, 22:08 | #11 |
Robert, treibe Deine Kuh doch nicht ohne Schlittschuhe auf dieses dünne Eis.
Spezialgrüße. |
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20.08.2015, 22:12 | #12 |
abgemeldet
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Fass mir nicht an diese Stelle, weil ich dort immer sofort anschwelle.
MFG |
21.08.2015, 05:54 | #13 |
Keine Sorge, ich fasse einem niemals an die Nase.
MfG |
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21.08.2015, 12:17 | #14 |
abgemeldet
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Hallo,
es steckt für mich viel DADA drin, in diesen Zeilen, der Gedanke, dass nur die ANTI-Kunst übrig bleibt. Sobald sie jedoch als solche definiert ist, zerstört und konterkariert sie sich auch wieder selbst und wir drehen uns in dem endlosen Dilemma der keinen Antworten. Es offenbart sich nirgendwo ein Sinn, bleibt also nur der wörtliche Unsinn, nur das Fragmentarische, das Zusammenhanglose, was gegen unsere Iris prallt...die Sonne, die Tauben - was auch immer, jedenfalls alles, was man nicht schreiben kann. Oder doch? Vielleicht, sobald man Kunst löst von jedwedem Anspruch. Ich denke, Stockhausen, Beuys, Gelber, die Off-Off-Broadway Playwrights, so viele, hatten sicher auch dieses quälende Gefühl, dass es eigentlich nichts, rein gar nichts zu schreiben gibt. Entstanden sind letztlich doch großartige Sachen. Man muss ihnen ja nicht unbedingt einen Namen geben. Auch das Nichts ist, sobald ich es gedacht habe. Soweit. finde |
21.08.2015, 13:00 | #15 |
gesperrt
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Eindrucksvoll, was Finde geschrieben hat, oder ? Das Nichts ist Überall und Nirgendwo zu finden, sogar Alles oder ±Alles, könnte ohne das Nichts nicht existieren, das Nichts selber könnte ohne sich selbst und/oder Etwas auch nicht existieren, folglich existiert das Nichts weil es ohne sich nicht existieren könnte ! Falls der geneigte User diesen Gedankengang nicht verstehen sollte, findet er in diesem Gedicht mit Sicherheit die Antwort darauf, obwohl das Nichts als solches für sich selbst Antwort genug ist.
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21.08.2015, 19:50 | #16 |
Ja, das ist es, Babs, und ich denke das oft. Liebe findefuchs, ich freue mich sehr über Deine Ausführung! Der Dadaismus ist sozusagen mein Schaukelstuhl, in ihn setze ich mich, wenn ich an meiner Sprache verzweifle. Das mit dem quälenden Gefühl ist so eine Sache, ich gehöre zu denen, die sich wirklich darauf einlassen, sich neu justieren und auch mal eine sehr lange Zeit nicht schreiben -wobei das doch wieder dieses typische Autorenblabla ist, meine Fresse, der Text spricht doch für sich..
Danke. |
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22.08.2015, 00:32 | #17 |
gesperrt
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Ein Gedicht voller Melancholie, wie ein Prolog zu einem Philip Marlowe Film, unrasiert der tragische Held, wie Larkin die Kippe im Mund, überquellende Papierkörbe im schäbigen Büro, eine halbvolle Whiskyflasche altert vor sich hin, im Qualm der Zigarette verflüchtigen sich auch die Gedanken, hämisch grinst von der Wand die Kopie von Chagall, der Aschenbecher quillt über, aber der Kopf ist leer..
Ich liebe diese trostlose Stimmung, den Ärger über die dämlichen Buchstaben, die sich nicht so zusammensetzen wollen, wie man will, diese Widerspenstigkeit, die sich auf alles überträgt. Jeronimo |
22.08.2015, 09:38 | #18 |
Bei mir hängt ein Kunstdruck von Carl Spitzwegs "Gnom, Eisenbahn betrachtend". Das kann man übertragen und das wäre auch meine Antwort, lieber Jeronimo.
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23.08.2015, 10:32 | #19 |
R.I.P.
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endlich schreibt einer lyrische momente auf, und schon sieht jemand "Leere".
endlich macht einer dinge vom wegrand zum star (wie weiland andy warhol), und schon spürt einer melancholie. endlich schreibt einer formal und inhaltlich gut, und schon...finden es alle toll. ich auch. wilma27 |
23.08.2015, 12:07 | #20 |
Hallo url,
ein DADA-Danke |
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