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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft.

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Alt 16.11.2007, 20:30   #1
Franke
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 539

Standard Deja vu

Plötzlich
kehrt sich alles um
verkommt zu Gesten
du hast es immer gewusst
dieses Mal
kämpfst du um dein Leben

All diese Tage
du nanntest sie Glück
doch nur
einen weiteren Atemzug
gezerrt ins Licht

wirfst du
mit einem Lachen hinter dich
nur um dich einen Moment
wiederzuerkennen
in diesen Augen
Franke ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.12.2007, 08:47   #2
apnoe
 
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 785

hi franke,
hierzu wollte bis jetzt keiner was sagen.
nun, ich gerade deswegen.
dein text wirkt auf mich sehr emotional, das ende ist fasst ein wenig kitschig.
trotzdem, ich kann darin eine situation ausmachen, die dir nahe geht/ging, der text wirkt sehr persönlich.
ein deja vu ist ja etwas, das man genauso schon erlebt hat.eine situation, deren ausgang man durch dieses blitzlicht des gedächtnisses zu kennen glaubt.
von dem gedanken deiner überschrift gehe ich aus.und weiter.

Zitat:
diesmal kämpfst du um dein leben
sicher ist das eine floskel.
inhaltlich bedeutet mir die s1 aber folgendes:
alles, was lyrich vorher tat, war nicht ernst gemeint, es war geste, gemacht, um von sich abzulenken, um den ernst nicht so deutlich werden zu lassen. es geht plötzlich ans eingemachte. lyrich hats gewusst, bevor es allen anderen klar war.(zb. krankheit, die zwar behandelt wurde, aber sinnlos, da zu weit fortgeschritten..)
es ist endzeit.

s2 verstärkt das.
lyrich meint, obwohl der letzte atemzug in greifbare nähe gekommen zu sein scheint, dass jeder tag, den es hatte, doch ein glück war( lyrisches un-wort, aber..) es hätte doch auch anders sein können...die positive sicht eines todgeweihten, der dankbar ist, dass er so und solange gelebt hat, der auch abwiegelt. "regt euch nicht auf, mir gings doch gut...

s3:
lyrich wirft ein lachen hinter sich, abschied mit lachendem auge für die anderen, weggehen mit galgenhumor, sterben unter dem aspekt der schonung eines lyrdu, das das alles schon mal erlebt hat.
andere zeit, anderer ort, anderer weg.
lyrich erkennt, in den augen des lyrdu (hier:kitschalarm) dass seine heiterkeit durchschaut wurde, erkennt seine eigene bitterkeit darin.
es macht eben doch etwas aus, wenn man sein leben lassen muss.
und wenn es nur deshalb traurig macht, weil es jemand anderer schwer nimmt.

mensch franke, trotz einzelner formulierungen, die sehr pathetisch/kitschig sind, dein zext ist rund und gefühlvoll.
als text vielleicht zerlegbar, als stimmungsbild nicht.
da ist er für mich ein ganzes.und er beschäftigt/gefällt mich/mir, auch wenn alles ganz anders gemeint sein sollte.
lg a
apnoe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.12.2007, 18:21   #3
Franke
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 539

Hallo apnoe!

Danke für deine ausführliche Kritik und fürs Mögen (trotz etwas Kitsch). Das Gedicht ist auch schon ein paar Jahre alt und da war ich noch nicht ganz frei von solchen "Anfällen"
Deine Interpretation in Verbindung mit "sterben" ist stimmig und für mich interessant zu lesen.
Allerdings hatte ich dabei etwas anderes im Hinterkopf:
Ein unverhofftes Wiedersehen mit jemandem, den man seit vielen Jahren nicht mehr getroffen hat. In Gedanken war man aber oft bei diesem (geliebten) Menschen, weil viele Fehler gemacht wurden damals. Die dazwischen gelebte Zeit wird nun mit einem Lachen hinter sich gelassen und dieselben Fehler sollen nicht noch einmal passieren (dieses Mal kämpfst du um dein Leben).

Wie du schon angemerkt hast, alles etwas kitschig, aber es gibt Situationen, die kommen um ein wenig Schmalz nicht herum.

Liebe Grüße
Manfred
Franke ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.12.2007, 19:22   #4
Thorbald
 
Dabei seit: 11/2007
Beiträge: 59

Hallo!

Hm, ich würde sagen, auch kitsch ist relativ. Ich finde es jetzt nicht so schmalzig.

Liebe Grüsse, Thorbald
Thorbald ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.12.2007, 19:26   #5
Franke
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 539

Hallo Thorbald,

wie schon gesagt, in manchen Situationen kommt man um den berühmten Schuss Schmalz nicht herum.
Und hier kann ich auch dazu stehen, irgendwie passts.

Liebe Grüße
Manfred
Franke ist offline   Mit Zitat antworten
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