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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 12.06.2011, 15:53   #1
männlich Schmuddelkind
 
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Standard Schwarze Blumen

Demeter scheint beschwingt mit mir zu scherzen
mit ihrer zynisch-bunten Blumenpracht.
Ich möchte all die schönen Farben schwärzen,
die mir zum herben Spotte zugedacht.

Ich möchte diesen Sommer jäh beenden,
bevor er gänzlich sich entfalten mag
und möchte seine Heiligtümer schänden,
die Unbeschwertheit und den langen Tag.
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Alt 12.06.2011, 16:03   #2
männlich Ex-Schamanski
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Spitze.
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Alt 12.06.2011, 17:02   #3
männlich Schmuddelkind
 
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Oh ja?

Danke!!!
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Alt 12.06.2011, 17:30   #4
männlich Ex-Schamanski
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Ja! Ich kann im Moment leider nicht konkret ausformulieren, wieso, aber dieses Gedicht knallt voll bei mir rein, wenn dieser lapidare Ausdruck erlaubt ist. Treffer, versenkt. Ich muß schon einmal, irgendwann, vergleichbare Empfindungen gehabt haben, kann aber die Situation nicht auf den inneren Bildschirm holen.

Daß Dein Gedicht formell makellos ist, aus einem Guß und perfekt gebaut, schicke ich gerne hinterher.
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Alt 12.06.2011, 18:00   #5
männlich Ex-Jack
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Beiträge: 954

Das ist jetzt eine sehr extreme Erfahrung für mich:
Ich hab eben grade ein Gedicht beinahe genau in die andere Richtung geschrieben- das ist wie Tag und Nacht!

Ich finde dein Gedicht große Klasse! Zum formellen hat Schamansky alles gesagt was ich auch sehe, zum Inhalt will ich sagen:
Unverschnörkelt und direkt, wie man in einer solchen Stimmung eben ist, knallt das LI seinen Frust auf den Tisch und leidet unter dem offensichtlichen Hohn.
Ich kenne solche Tage durchaus, und es ist dann schon eine Frechheit, wenn irgendjemand lächelt-
ein Lachen aber weckt schon beinahe glühenden Hass...
Die Welt fühlt nicht mit- und diese Ignoranz ist barbarisch!
Recht so, ihr harte Verse vor die Füße zu schmeissen!

Wirklich Klasse!

Liebe Grüße
Jack
Ex-Jack ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.06.2011, 18:39   #6
gummibaum
 
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Das Gedicht ist optimal getrimmt.

LG gummibaum
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.06.2011, 18:48   #7
männlich Ex-Schamanski
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Zitat:
Zitat von Risiko Beitrag anzeigen
und möchte seine Heiligtümer schänden,
und seine Heiligtümer ihm gern schänden,
die Unbeschwertheit und den langen Tag.
Das halte ich, mit Verlaub, für eine Verschlimmbesserung.
Anstelle eines einwandfreien natürlichen Sprachflusses ein künstlich hineingequetschtes und meiner Ansicht nach komplett redundantes Dativobjektpronomen - wozu?

Und wo steht geschrieben, daß jede Wortwiederholung gleich das Werk des Antichristen sei? "iteratio" als Stilmittel gibt es seit mindestens 2500 Jahren.
Ex-Schamanski ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.06.2011, 21:07   #8
männlich Schmuddelkind
 
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Vielen lieben Dank für die ganzen positiven Feedbacks. Mein Wunsch, alle Blumen zu schwärzen hat sich eben gemildert.

@Schamansky: Ja, der lapidare Ausdruck ist erlaubt, zuweilen ist es sogar ein größeres Lob als eine allzu analytische Betrachtung. Schön, dass du es formell für makellos hältst!

@Jack: Du hast das Gedicht ähnlich verstanden wie ich. Wie kann die Welt nur so schön sein, wenn es "mir" so dreckig geht? Dazu kommt noch die perfekte Ordnung der Welt, die angesichts der inneren Unordnung des LI verstörend wirkt. Die Blumen sind nur funktional, wenn sie bunt sind (du weißt schon, die Blumen und die Bienen...). Schwarze Blumen nützen der Natur reichlich wenig und genau das ist der Grund für diesen seltsamen Wunsch. Die perfekte Ordnung der Welt zu zerstören!

@Risiko: Danke, dass du dir Gedanken zu einer Verbesserung meines Gedichts gemacht hast, aber (und das hast du ja bereits selbst so gesehen) ich finde meine Version besser. Das Stilmittel der Wiederholung habe ich bewusst eingesetzt, um die Intensität und pure Emotionalität des Wunsches zu verdeutlichen. Wie bei einem Kind, dass seine Wünsche für Weihnachtsgeschenke aufzählt: "Ich möchte ein Fahrrad und ich möchte ein Videospiel und dann möchte ich noch einen Schlitten. Und ich möchte...". Ob die Unbeschwertheit des Frühsommers Wunschdenken ist, kann ich nicht beurteilen, aber es ändert an dem Inhalt des Textes meiner Ansicht nach nichts.

LG
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Alt 12.06.2011, 22:33   #9
weiblich muse
 
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Man kann es auch wörtlich nehmen. Dann stellt sich die Frage: is das LI Hades oder Christ?
Denn, sowohl den Christen war die Verehrung der Demeter ein Dorn im Auge, worauf hin sie ihre Kirchen an Orten ihrer Heiligtümer bauen ließen, als auch die Demeter dem Hades, der Persephone mit ihr jahreszeitlich teilen musste.
muse ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.06.2011, 22:46   #10
männlich Schmuddelkind
 
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Ich denke, die Frage müsste eher heißen: "Ist das LI Hades oder Kleriker?"

Aber interessante Interpretation. Danke dafür!
Schmuddelkind ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.06.2011, 10:16   #11
Thing
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Halli Hallo -


großes und bewunderndes Lob!
Ob hier der Schwiegersohn sprach?


Thing
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Alt 13.06.2011, 11:11   #12
weiblich Ilka-Maria
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Gekonnt gedichtet, das sehe ich auch so. Aber das Thema läßt erschauern: Was glücklicher und schöner ist als das LI muß zerstört werden. Wie war das noch mit der Königin und dem Spiegel an der Wand?

LG
Ilka-M.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.06.2011, 17:27   #13
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Danke, danke!

@Ilka-Maria: Das mit dem Spieglein an der Wand passt ganz gut. Das LI scheint ja ohnehin stark narzisstische Züge zu haben und interpretiert die Welt in erster Linie in Bezug auf sich selbst:

Zitat:
Ich möchte all die schönen Farben schwärzen,
die mir zum herben Spotte zugedacht.
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Alt 13.06.2011, 17:45   #14
Thing
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Und ich hörte Dis klagen .....
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Alt 13.06.2011, 17:48   #15
männlich Schmuddelkind
 
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Du meinst, ich soll auch noch Tiere schwarz malen? Oder hab ich das falsch verstanden?
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Alt 14.03.2012, 17:48   #16
männlich Ex-Peace
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Richtig toll, Schmuddel.

Gerade wollte ich eine Stelle hervorheben, die mir ganz beosnders gut gefallen hat, doch dann hätte ich das komplette Gedicht zitieren müssen!!!

Und dann diese Diktion...
Ich verbeuge mich!

Liebe Grüße
Peace
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Alt 14.03.2012, 17:51   #17
männlich Schmuddelkind
 
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Danke Peace,

erstens fürs Auskramen (an dem ich zugegebener Weise nicht ganz unbeteiligt bin),

zweitens für deinen plättenden Kommentar!

Zitat:
Gerade wollte ich eine Stelle hervorheben, die mir ganz beosnders gut gefallen hat, doch dann hätte ich das komplette Gedicht zitieren müssen!!!


Zitat:
Ich verbeuge mich!


LG
Schmuddelkind ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.03.2012, 17:52   #18
Thing
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Nein, ich dachte an den Unterirdischen, an Dis, bei dem Persephone immer für ein halbes Jahr ausharren mußte.
Dis war gegenüber Demeter von Neid zerfressen.
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Alt 14.03.2012, 17:58   #19
männlich Schmuddelkind
 
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Ja ja, den meinte ich auch, nur wusste ich damals nicht genau, warum du ihn ins Spiel bringst (ich dachte an den Kult, ihm schwarze Tiere zu opfern). Jetzt weiß ich es.

Danke!
Schmuddelkind ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.03.2012, 18:36   #20
männlich Schmuddelkind
 
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Dem Boss gefällt dein Vorschlag.

Mal schauen... ich ändere meine Gedichte nicht leichten Herzens, besonders wenn sie so etabliert sind. Sie sind meine Kinder! Aber ich denke darüber nach.

LG und vielen Dank!
Schmuddelkind ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.03.2012, 18:41   #21
männlich Schmuddelkind
 
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Zitat:
Mein Rat: In mehreren Foren einstellen und abwarten!
Ich bin exklusiv hier und bleibe das auch. Man kann nur eine Heimat haben!
Schmuddelkind ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.03.2012, 18:36   #22
männlich Schmuddelkind
 
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Mir wäre das einfach zu viel in mehreren Foren. Komme ja hier kaum hinterher...
Schmuddelkind ist offline   Mit Zitat antworten
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leere, melancholie, trauer, blumen, dunkel

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