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Kolumnen, Briefe und Tageseinträge Eure Essays und Glossen, Briefe, Tagebücher und Reiseberichte.

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Alt 27.01.2012, 13:36   #34
Thing
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Hach, ist das gut!
Vor allem das Kapitelchen über Mozart. Geht ein wie Honigseim.
Danke!


LG
Thing
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Alt 27.01.2012, 16:32   #35
weiblich Ex-Sabi de Sombre
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jeronimo, du bist meine tägliche lektüre geworden!!!!!

alles enorm unterhaltsam.
die sache mit dem angeblichen camp im dschungel ist der hammer. tampon mit strippen, ich hab mich weggelacht und gleich mal im inet nachgeschaut ...

mach bitte weiter - ich bin sooo jermone-süchtig...

lg sabi
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Alt 27.01.2012, 17:36   #36
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Hallo Thing,

aud Deinem berufenen Munde ist ein Lob immer wieder schön! Hab Dank dafür!

Hallo Sabi,

Du machst mich ganz verlegen!
Ich weiß nicht, wie die roten Dinger heißen oder welche Funktion sie haben, aber besagte Trägerin heißt Micaela und dieses...dieses Etwas gibt es in Dessous-Läden. Offensichtlich für alle Größen, haha.
Ich weiß das, weil nach der Sendung die Schrowange (heißt wohl so) sofort ihr Team losgeschickt hat, das auch fündig wurde.
Gibt es auch für Asiatinnin - in quer.
Die Dame selbst kann ich nicht beschreiben, ich müsste sonst ausfallend werden.

Und ich freue mich, dass Dir mein Blödsinn gefällt.
Vielen Dank dafür.
Es kommt ja nicht so häufig vor, dass man einer Dame aus so großer Entfernung etwas Spaß bereiten kann.

Jeronimo
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Alt 03.02.2012, 12:56   #37
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Standard Diese Woche verzapft

Verdammte Inzucht! Heute Morgen habe ich doch glatt das falsche Auto freigeschaufelt!
*
Keine Sorge, wenn es bei dir an der Haustür klingelt und jemand sagt blöde: „Tatütata?“
Das ist nur mein sächsischer Freund Hans, der fragt: “Ist der Dieter da?“
*
„Das Fleisch ist gut durch, für meinen Geschmack etwas zu durch und, ja, leider ist es kalt. Und es ist einfach zu viel Säure enthalten, viel zu viel Säure. Nee, das kann ich nicht durchgehen lassen.“
„Was hast du denn da probiert?“
„Brathering.“
*
„Der Müll muss raus, die gelben Säcke und das Papier. Wer macht das?
Schatz, du bist es – vielleicht.“
Meine Frau hat einfach zu viele Dschungelfolgen gesehen.
*
Jemand, der sich sowohl dem Islam als auch den Christentum zugehörig fühlt, ist der nun bi gott?
*
Achtung: Alle Fahrer, die ein Automatikgetriebe im Auto haben, müssen dieses in der Garage lassen. Wir haben nämlich ein Schaltjahr!
*
Gestern stehe ich mit meinem Freund Hermann an der Kasse bei REAL, weil wir uns vorgenommen hatten, noch ein paar Quadratkilometer Regenwald zu retten, da sehe ich vor mir einen jungen Mann, bei dem irgendetwas anders ist, aber ich weiß nicht, was.
Ich vergleiche sein Gesicht mit dem von Hermann.
Gut, Hermann hat dicke Augenringe, aber ja nicht dauerhaft. Und das kam so: Neulich sitzen wir in der Kneipe, wegen dem Regenwald, da kommt ein neuer Gast herein. Und Hermann, frech wie immer, ruft laut: „Hallo Keule, seit wann bist du denn wieder draußen?“
Und da haben alle ganz laut gelacht, als der Fremde dem Hermann auf die Augen gehauen hat.
Also die Augen sind es nicht.
Die Nase tragen beide mitten im Gesicht. Gut, bei Hermann ist sie momentan stark eingedrückt und die Nasenspitze zeigt zum rechten Ohr. Und das kam so: Neulich sitzen wir in der Kneipe, wieder wegen dem Regenwald, da kommt ein neuer Gast herein. Und Hermann, frech wie immer, ruft laut: „Hallo Keule, komm setz dich her, du Süßer. Deine Frau haben wir auch gerade vernascht.“
Und da haben alle laut gelacht, als der Fremde dem Hermann auf die Nase gehauen hat.
Die Nase ist es auch nicht.
Mir will einfach nicht auffallen, worin der junge Mann sich von Hermann unterscheidet.
Den Mund hat Hermann immer etwas auf, zumindest in letzter Zeit, weil ihm das Kinn etwas herunterhängt, wegen dem Kieferbruch. Und das kam so: Neulich gehen wir in die Kneipe, den Regenwald retten, und Hermann bestellt, frech wie immer, für uns beiden „zwölf Bier!“
Und immer kommt dann der Wirt und bringt zwei Bier. Diesmal aber kommt er mit einem Riesentablett und knallt Hermann zwölf Bier auf den Tisch.
Und Hermann, frech wie immer, sagt: „Ja, bist du bekloppt, Alter? Wer soll die denn alle saufen?“
Und dann haben alle gelacht, wie der Wirt dem Hermann was aufs Maul gehauen hat. Und danach wendet sich der Wirt an mich und fragt: „Willst du auch was?“ Und ich antworte:
„Nein, danke, ich nehme dann auch zwölf Bier!“
Also Mund und Kinn sind es auch nicht.
Die Wangen sind auch bei beiden gleich, bis auf die Pickel bei Hermann. Und bei den Ohren ist auch nichts auffällig. Gut, bei Hermann sind noch die Wattestäbchen drin.
Jedenfalls komme ich nicht drauf.
Als wir draußen auf der Straße sind, frage ich Hermann, ob ihm aufgefallen ist, dass der junge Mann irgendwie anders ausgesehen hat, und Hermann antwortet: „Sag mal, willst du mich verarschen? Das war doch ein Neger!“
Und ich schlage mir mit der Hand vor die Stirn.
Manchmal hat man wirklich ein Brett vor dem Kopf.

Jeronimo
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Alt 03.02.2012, 14:01   #38
Thing
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Mein erster Kommentar ging flöten - wer weiß, auf welchem Marktplatz...

Der letzte (große) Abschnitt in Deinem Beitrag ist mal wieder zum Kichern köstlich.

Aber dies hier:


Achtung: Alle Fahrer, die ein Automatikgetriebe im Auto haben, müssen dieses in der Garage lassen. Wir haben nämlich ein Schaltjahr!


hat mir Tränen in die Augen getrieben.
Ich f a h r e einen Mini-Automatik.
Bei dem jetzigen Frost keucht, röchelt und ächzt er, als habe sein letztes Stündlein geschlagen.
Und erst ab 2013 darf ich wieder einsteigen?


Wie immer bin ich höchst amüsiert.

LG
Thing
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Alt 03.02.2012, 19:24   #39
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Hallo Thing,

einen MINI?
So einen, wo man mit dem Hintern fast auf dem Asphalt sitzt und während der Fahrt die Schlaglöcher ausbessern kann?
Ist ja toll! Minis waren immer meine heimliche Leidenschaft, weil sie eine tolle Straßenlage haben und man in der Stadt herrlich voran kommt.
Du schreibst gar nicht wie ein Mini-Fahrer!
Aber ich denke, mit einer gerade erteilten Sondergenehmigung, darfst Du ruhig weiter fahren.
Paß auf, dass er nicht liegen bleibt, sonst gibts Probleme beim Abschleppen!
Und ganz lieben Dank für Deinen Kommentar!

Jeronimo
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Alt 04.02.2012, 18:35   #40
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220 Kältetote in Europa (Yahoo). Schade, dass wir dafür keinen Rettungsschirm haben oder, wie man zynisch in einer Demokratie zu sagen pflegt: „Selber schuld!“
Und: Je weiter man undemokratisch nach Osten geht, desto höher die Zahlen der Toten.
Kunststück, sagen die Zyniker nun, dort ist es ja auch viel kälter.
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Alt 10.02.2012, 13:17   #41
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Standard Diese Woche

„Jeronimo? Kannst du mich hören? Die Leitung steht!“
„Was? Ja…Nee… Ich…nur…hof…!“
„Jeronimo, was ist los? Alles klar bei dir?“
„Ja, wie denn? Ich werde doch ununterbrochen unterbrochen! Was ist jetzt mit eurer langen Leitung? Mann, das dauert!“
„Die Leitung zu Poetry steht jetzt. Du müsstest nun über deine Tastatur reinkommen!“
„Alles blockiert hier. Von wegen Leitung steht! Bei mir steht gar nichts, Kruzitürken!“
„Gibt’s doch gar nicht! Machst du jetzt Trash aus dem gelben Sack?“
„Halt du mal euer Maul. Ich schreib mir die Finger wund und nichts passiert. Kommt nur Dünnsinn raus!“
„Das liegt doch nicht an der Leitung, Jeronimo…ah…Moment…hier sind kosmische Störungen: irreparable Wortverhunzungen…“
„Quatsch, das ist bloß Ralfchen. Der tut nichts. Der will bloß spielen!“
„Und wir empfangen religiöse Störungen aus einer Kapelle im Breisgau!“
„Macht nichts. Das ist nur marlenja. Die betet für mich!“
„Dann bist du jetzt drauf?“
„Ja, ich hau in die Tasten!“
„Dann los! Ton?“
„Wie Ton? Es hört mich doch kein Aas!“
„Hörst du nicht, was du schreibst?“
„Weiß nicht.“
„Hast du die Beta-Blocker genommen?“
„Warum? Ich logg mich doch bloß ein!“
„Ja, aber bei Poetry!“
„Gut, ich schluck das Zeug ja schon!“
„Sprache, Stil, Kalauer?“
„Ja, was weiß ich denn? Kann ich über Wasser latschen? Ich fang doch erst an!“
„Jeronimo! Bleib ruhig! Misch dich nicht überall ein. Schreib was fürs Herz, sei lieb!“
„Lieb ist mein Labrador, du laberst mir die Knöpfe vom Gürtel! Ich kann nur Blödsinn!“
„Nicht schon wieder, Jeronimo. Ich klink mich jetzt aus. Ab jetzt bist du auf dich alleine gestellt. Wenn was ist, wir kennen dich nicht, dann musst du dich alleine bis zu Facebook durchschlagen!“
„Klar, ihr Mädchen! Ich schlag mich schon alleine durchs Forum!“
„Viel Glück!“
„Geh aus meinem Leben!“


Annoncen

Aufputschmittel für Poetry zu verkaufen.

Armer Teufel sucht reichen Engel.

Jeder dritte Leser dieser Seite erhält einen Glühwein.

Brennholz für den Winter zu verleihen.

Bei Prostata-Problemen bitte hier posten!


Leersätze

Bitte könnte mal jemand diesen Satz inhaltlich überprüfen?

Dieser Satz ist auch ohne Unterschrift gültig.

Dieser Satz ist jetzt zu Ende.

Das erste Wort dieses Satzes heißt das.


Wortspielchen

Ein Al bum ist kein Urknall.

Am Eise friert die Ameise.

Eine Gemeinheit im All ist keine Allgemeinheit.

Die Sekretärin hängt nicht Amboss.

Etwas, das ständig an ist, ist nicht anständig.

Gegen Parasiten hilft App laus.

Die Wissenschaft vom Hintern nennt man nicht Archäologie.

Erfolglose Musiker nennt man nicht Arm band.

Ein kastrierter Bulle mit Schmerzen ist ein Auerochse.

Die Schließung eines Bordells heißt nicht Auspuff.

*

Der Wirtschaftstipp

Inflation ist die Lösung. Für alles. Ohne Flachs. Inflation ist sozusagen eine natürliche Möglichkeit, seine Schulden abzubauen, es sein denn, man bezahlt sie, aber dann braucht man ja keine zu machen.
Wenn wir (Deutschland, Mauretanien, die ganze Welt) z.B. eine Inflationsrate von 100% hätten, würde sich unsere Wirtschaftsleistung verdoppeln, ohne dass wir real einen Handschlag mehr machen. 100% mehr Einnahmen, 100% mehr Umsatz und 100% mehr Schuldtilgung. Und weil wir (siehe obige Klammer) mehr Schulden als Einnahmen haben, würden sich die Schulden schneller tilgen. Natürlich wären die Preise 100% teuer, aber das Wirtschaftsaufkommen richtet sich nicht danach, was im Kühlschrank ist, sondern was im Haushaltsbuch steht. Alle Länder, die viele Schulden haben, haben eine größere Inflation als wir, weil die Leute da nämlich mit Geld umgehen können. Je merhr Inflation, desto mehr Gejammere zwar im Volk, aber auch desto mehr Schuldenabbau.

Diese These stammt nicht von mir, sondern von den Finanzexperten von n-tv. Und zwar ohne Scheiß!
Also Mädels: Aktien und Gold sind was für Habenichtse, für Weicheier und Linksträger. Wer wirklich absahnen will, wartet, bis eine Inlation im Anmarsch ist und dann Kredite aufnehmen, Lagerhalle mieten und rein mit der Kohle.
Wenn dann die Inflation kommt, Fäustchen machen und reinlachen! Dann ist zwar alles weg, aber die Schulden eben auch.
*

Feeling

Heutzutage wird ja alles gefühlt: die Geschwindigkeit, die Temperatur, die Zeit, sogar schon der Geschlechtsakt!
Zurzeit haben wir gefühlte Minus 20 Grad, gefühlt Dezember, morgens um 9 gefühlt Feierabend und gefühlt Hunger. Wie mag sich ein „gefühlter Orgasmus“ anfühlen? Meine Frau sagt: Woher soll ich das wissen?
*
Um 13 Uhr war ich sowas von satt, wenn ich das schon um 12 gewusst hätte, hätte ich gar nichts essen brauchen!
*
Wulff macht gerade Urlaub vom Aussitzen in Thüringen.
Und bezahlt die Pension selbst. Frechheit!
*

Und zum Schluss das Wetter. Diesmal von meinem Nachbar Willi:

„Jo, das ist kalt, Leute. Mir friert ja die Bratwurst auf dem Grill fest! Wir haben ganz hohe Temperaturen im niedrigen Bereich, teils zweistellig, woanders sogar dreistellig bis 30 Grad im Frost! Soviel Grad hat nicht mal mein Doppelkorn! Und draußen ist es noch schlimmer!“

Jeronimo
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Alt 10.02.2012, 13:50   #42
Thing
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Erschlag mich nicht!
Zwischendurch muß ich auch mal ein bissel was arbeiten.....

Aber der "Dünnsinn" ist genial!

Grüezi aus Hamborch!
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Alt 11.02.2012, 00:18   #43
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Grüezi Thing,

wie wir Lateiner sagen. Warum grämst Du Dich denn? Lies doch nur, was Du magst. Außerdem ist es bald überstanden.
Und lieben Dank immer für Deine Rückmeldung!

Jeronimo
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Alt 17.02.2012, 15:36   #44
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Der große böse Wulff ist weg! Ich hätte Zeit, komme aus Niedersachsen und bin käuflich. Ich mag Urlaub, Autos, Handys, Reisen und kleine Kinder. Am liebsten gut durch. Ich spreche gerne mit meiner Mehlbox und hasse die BLÖD-Zeitung. Angebote bitte über Poetry.
*

Wissenschaftler haben jetzt erhüllt, warum eine heiße Suppe die Zunge verbrennt:
Die Suppe wird absichtlich erhitzt!

Fremdorgeln ist kein Klavierdelikt

Trotz Frostschutz plötzlich strenger Winter

Gerichtsvollzieher beleidigt: Hol dich der Kuckuck!

Geheimtipp auf Saufgelagen: Dieters Bowlen

Sexskandal beim Bund: Hauptmann dreht den Spieß um


Bücher, die keiner las

Der Schrei der Welpen

Die Geschichte des Mischlinghundes Bernie, der darunter leidet, nicht reinrassig zu sein.
Der Roman – liebevoll in der Ich-Form erzählt – schildert die Suche nach seinen Eltern
und klärt die Frage, warum Hunde keine Nachnamen haben.

Die Einsamkeit des Losers

Ein Roulettespieler erzählt sein Leben zwischen Suff und Sucht.
Ergreifend die Schilderung der Farben der Jetons. Man hört förmlich die Ansage des
Croupiers : „Zero..“

Durch die Brust geatmet

1242 lautlose Gedichte gegen das Schweigen. Herausragend : Gedanken auf dem Klo.
11000 beinahe satanische Verse einer langen Sitzung.

Die Fantasien der Mari On

Aus dem Leben einer Besorgerin. Wie sie es sich selbst und anderen besorgt, zeigt diese
tiefergehende Erzählung in bisher nie erwähnten Details, weil man eben mit diesen zu sehr
beschäftigt war, Nun wissen wir alles, aber so genau hätts auch nicht gebraucht.

Versöhnung nach Ladenschluß

Wie eine geprellte LIDL-Kundin um ihre bezahlten Fischstäbchen kämpft.
Mit Original Kassenbon!

An die Warzen meiner Mutter

Melancholische Beschreibung einer Mutter / Sohn – Beziehung.
Ein junger Mann berichtet von seiner 22jährigen Stillzeit.
Bebildert. Erwähnenswert sind die dicken Nippel.

Die Schublade

Sachbuch mit Bauanleitung. Das mehrbändige Werk mit mehr als 2000 Seiten beschreibt
den akkuraten Zusammenbau einer IKEA-Schublade.
Mit vielen tollen Fotos!

..denn sie fanden nicht seinen Namen

Romantische Liebesgeschichte eines taubstummen Paares, das verzweifelt versucht,
seinem Sohn seinen Namen mitzuteilen.
Dramatisch die Szene, in der der 7jährige Konrad erfährt, dass sein richtiger Name eigentlich Mechthild ist.

Küchencheffe

Anleitung für Junggesellen. Wie man verhindert, dass heißes Wasser anbrennt, was man tut,
wenn die Frühstückseier nach zehn Minuten immer noch nicht weich sind oder wie man
eine defekte Glühbirne repariert, zeigt dieses zu Herzen gehende Standardwerk der Lebenshilfe.

Das Lachen der Koralle


Erlebnisse eines Spätaussiedlers aus Kasachstan.
Wie man Hartz IV bezieht und gleichzeitig Mercedes fährt, die Freundin seiner drei
Brüder vernascht, und die Tante vom Arbeitsamt für dumm verkauft, bringt der Autor
realistisch und lebensnah rüber.
Mit Transparent „Integration für alle“.


Vorschau

Flops in deutschen Buchläden : Bücher, die keiner kaufte.


1. Feuchtgebiete von Charlotte Roche

Eines Morgens stellt VIVA-Moderatorin Charlotte Roche fest, dass sie kein Wasser mehr halten kann und stellt daraufhin das Urinieren ein.
Sie beschreibt die Öde und die Untätigkeit zwischen ihren Beinen und erklärt, wie man
in eine Haushaltsrolle onaniert.
Kennen wir alles schon.
Mit echt getragenen Schlüpfer, geruchssicher verschweißt.


2. Die Tore der Welt von Ken Follet

Im Jahre Dreizehnhundertnochwas wird eine fast verbrannte Hexe Puffmutter in einem Kloster.
Also wirklich ! Kein Wunder, dass der Ladenhüter 18 Jahre nach „Die Säue der Welt“ vor sich
hin modert. Der Klappentext hätte es allein auch getan. Der Rest der 1300 Seiten sind eh nur
Autogrammkarten und ein ausklappbares Faksimile seines 49 Millionen Vorschuss – Schecks!
*

Jeronimo
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Alt 08.03.2012, 16:10   #45
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Standard Moin

Moin

Dauernd muss man sich aufregen.
Dass die Gierfresse Wulff auf seinen Ehrensold besteht, muss man hinnehmen, weil die Politverbrecher die Gesetze so gemacht haben. Aber das sich dann noch jemand hinstellt und öffentlich erklärt, man habe nichts machen können, weil Wulff ja aus politischen Gründen zurückgetreten sei, das regt auf.
Man hätte auch sagen können: ihr seid eh Idioten!
Was sind in Deutschland politische Gründe? Wenn man Urlaub bei Freunden macht z.B. oder wenn man Durchfall hat oder wenn man in ein Altenheim geht und sagt: Ich habe für euch alle eine Gratisfahrkarte zum Friedhof!

Mit Aufregen sind wir dann eine Weile beschäftigt und dann regen wir uns wieder ab. Wir sind halt einfache Gemüter. Deutsche eben. Wir regen uns gerne auf – das war es aber auch schon.
An den Tankstellen ist immer ein großes Geschrei wg. der hohen Spritpreise, aber zahlen tun wir trotzdem. Wir wissen genau, dass die hohen Steuern den Spritpreis hochtreiben, aber wir wählen die Politiker trotzdem. Wir wissen, dass es Preisölabsprachen der Mineralölkonzerne gibt, aber wir fahren immer wieder zu Shell. Wir sind zu dämlich, zumindest einen dieser Geier einfach zu boykottieren.

Wir wissen, dass es überteuerte Elektroautos gibt, die wir alle mit unseren Steuern subventionieren, aber bald werden sie alle wie blöde diese Dinger kaufen. Einmal kurz zum Lidl hin und schon auftanken. Von Hamburg zum Harz in nur drei Tagen! Das ist doch mal ein Fortschritt für die Deppen mit Kohle.

Was soll man denn sonst machen außer jammern? Wir haben doch nichts anderes gelernt. Etwa mit der Bahn fahren? Wer kann sich das leisten, wenn man für jede Verspätung am Arbeitsplatz eine Abmahnung bekommt? Dann lieber Autofahren und die Bahn subventionieren. Und die Bahn schließt ganz viele kleine Bahnhöfe und baut dafür einen richtig großen!
Oder mit dem Bus fahren. Hm, du musst um 7 oder um 8 am Arbeitsplatz sein? Da haben wir eine Abfahrt um 4 Uhr 42 und eine um 9 Uhr 32 im Angebot. Und schon am nächsten Tag fahren wir die Strecke wieder zurück.
Auf dem Land brauchst du ein Auto, denn den Trecker braucht deine Frau, um die Kinder zum Hort zu bringen. Die Zeiten, in denen Busse die Landfrauen zu ihren Arbeitsplätzen gekarrt haben, sind längst vorbei.
Pioniergeist ist angesagt. Immerhin sind die Arbeitsverträge inzwischen so, dass der Stundenlohn nicht unter dem aktuellen Spritpreis liegen darf, damit man abends nach Hause kann. Dafür kostet aber auch die frische Gülleluft nichts.
In Wien kannst du mit dem Bus oder der Tram alle zehn Minuten in eine beliebige Richtung fahren. Für 3,60 € sogar den ganzen Tag. Und zweimal am Tag kommt eine Putzkolonne und entfernt die leeren Bierdosen. Während der Fahrt natürlich. Fahr mal in Gütersloh oder in Bremerhaven. An jeder zweiten Haltestelle wirst du entweder verprügelt oder dafür vorgemerkt.
Das macht selbst im Karneval keinen Spaß.
Es gibt also keine Alternative zum Auto. Bleibt nur, auf Gas umstellen oder auf Olivenöl oder Frittierfett.
Was das aber wieder kostet, da könnte ich mich aufregen!



Nachrichten

Wirtschaft

Der Deutsche Buchverband teilt mit, dass aufgrund der ständig steigenden
Herstellungskosten Papier ab sofort nicht mehr geduldig ist.

Kultur

Große Pleite für das Stück „Die falsche Zündkerze“.
Der Intendant der Karlsruher Güterbahnhöfe fand die Uraufführung seines Audis A8 auf der
neu errichteten Hebebühne der Kfz-Werkstatt Wilbert und Co. als nicht gelungen.
Insbesondere kritisierte er die triste Kulisse und das Outfit der Statisten.
Außerdem würden die Kosten seinen Etat sprengen.
Der Regisseur setzte daraufhin das Stück ab und arbeitet nun wieder an einem Fiat Panda.

Medizin

Der Genuss von Bocksbeutel im Zusammenhang mit der Äußerung „Dummbeutel“
führt mitunter zu Schwellungen im Bereich der Schleimbeutel.

Sport

Gerda L. gewann das diesjährige Rollator-Rennen in Schweinfurt.
Sie siegte durch ein waghalsiges Überholmanöver in der Pflegestation,
wodurch Mitkonkurrent Armin. M.S. mit seinem Gehwagen zu einer
überhasteten Bremsaktion verleitet und somit nur Zweiter wurde.

Mode

Dieses Jahr ist „lang“ angesagt: Lange Haare, lange Beine und lange Gesichter.

Buchtipp

„Warum mich kein Aas lesen will“
Verwesungslyrik für Hinterbliebene
• bei ALDI verlegt im Regal für 1,98 €

Preisausschreiben

Gewonnen hat diesmal Dieter B., und zwar die Erkenntnis, dass nicht ausgewiesene
Gewinne gerichtlich nicht einklagbar sind.

Wetter

Temperaturen : Weiterhin unter dem Schwitzpunkt
Wind : mäßig bis saumäßig, in Böen sogar windig
Weitere Aussichten : Vermutlich

Jeronimo
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Alt 08.03.2012, 16:18   #46
Thing
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Hach ist das gut!
Ich rege mich zusammen mit Dir auf.
Busverkehr hier: morgens 8.50h, der zweite und letzte 19.20 h.
Umgekehrt genauso.

Zugverbindungen überll dort hin, wohin man nicht muß oder will.
Sogar alle 2 Stunden.

Bei den Nachrichten mußte ich laut lachen.

Wie bin ich froh, daß Du wieder da bist!

LG
Thing
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Alt 08.03.2012, 17:31   #47
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Hallo Thing,

ich freue mich auch immer, hier im Forum sein zu können, wenn es die Zeit erlaubt.
Und wenn mein Dünnsinn gefällt, dann freut es mich um so mehr.
Für Dein Lob hab herzlichen Dank!

Jeronimo
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Alt 16.03.2012, 14:38   #48
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Das Frau gewordene Walross Hanna fragt mich: „Sag mal Jeronimo, wärst du nicht manchmal auch gerne eine Frau?“
„Nein. Und du?“

Zack! Der mühsam aufgebaute Sympathiekasten ist wieder zerdeppert. Meine Schlagfertigkeit bringt mich dauernd in Schwierigkeiten. Vielleicht offenbart sich darin die Aversion gegen das Heutige, mein Ausdruck der Verachtung gegenüber der Zeit, in der wir leben.
Tiefenpsychologisch gesehen muss ich mal auf die Couch.
Ich kann es aber auch so erzählen:

Nach Lehre und Bundeswehr war ich schon bedient. Fünf Jahre für nichts, immer am Minimum, während andere schon in ihrem gespoilten BMW herumfuhren. Aber dafür gelebt in Freundschaften und in der Stachelschrift „pardon“, für die ich schreiben durfte. Immer gehen die Dinge kaputt, die man liebt.
Die Zeit der brennenden Herzen, politische Bewegungen, Groll auf die Obrigkeit, und im roten Wein Hannes Wader, Insterburg, Ulrich Roski, Degenhart und Co. getrunken.
In urigen Kneipen am Klavier geweint und Diskussionen ausgefochten, so jung, so stark, so euphorisch. Und Frauen in kurzen Haaren fochten noch während des Vorspiels ihren beginnenden Krieg gegen die BLÖK-Zeitung. Seufz. Emanzipation mit dem STERN und Kollo auf dem Vormarsch, Solidarität mit den Studenten, und auf jeden Acker ein abgestürzter Starfighter – aber irgendwo war da ein gesellschaftliches Niveau vorhanden, in der Kultur, im Witz, in der Musik.

Bis die „Neue Deutsche Welle“ kam. Witzig und einfältig, skurril und schrill und den Wandel im Gepäck. Lärmend schossen manche pubertierende Gören auf die Bühnen, und die Liedermacher flohen mit ihren mahnenden Texten ins Asyl.
Manche habe ich später wiedergefunden, auf St. Pauli oder in den Heurigenkneipen in Wien, rastlos auf der Suche, die einem nicht sagt, wonach man sucht.
„Na, Lotte“- Stefan Sulke, „I liag am Ruckn” – Ludwig Hirsch, Reinhard Mey, Achim Reichelt oder Wolfgang Ambros,
aber schon intellektuell voneinander distanziert, verzweifelt singend gegen die kommende Agonie. Und eine Heimat bei „KOWALSKI“ gefunden. Aber auch diese Spottschrift hielt sich nicht. Ebenso wenig wie „Der Mann aus Russland“- Sulke oder der unvermeidliche Apfelkorn.

Dann wurden sie alt. Die Polts und Hildebrandt und Schneiders und viele, viele andere. Und aus den Nestern der Kultur sprangen die „Comedians“, kalauernde, Grimasse schneidende Freaks, die mit F-Wörtern schamlosen Applaus forderten. Weder Komiker noch Kabarettisten, weder Clowns noch Narren. Nicht mal das. Keine Buster Keatons, keine Erhardts oder Loriots, Fix und Foxis statt MAD.
Man gewöhnt sich an alles, auch an Dumpfsinn, aber man ist nicht glücklich. Und so reicht man den alten Kumpels noch einmal die Hand für den Weg ins Alleinsein oder den Sprung aus dem Fenster. Von allen vermisse ich den Ludwig am meisten.
Und manchmal schaue ich einen Film, ganz bewusst, ohne nebenbei zu rätseln oder zu lesen.
Dann sehe ich mich in den Kulissen, wie fortgesogen von der Welt, und ich gebe mich der Freude oder Trauer und Wehmut hin, gebe ein Gefühl für eine zeitlich bedingte Unwirklichkeit.
Und dann reißt es mich wieder raus, denn es gibt keine Abspanne mehr, nur dröhnende Werbung und Sport und Nachrichten mit Merkel und Euro und den sensiblen Märkten – alles ohne Vorwarnung ins Wohnzimmer geschrien und macht mir meine Melancholie kaputt, zwingt mich in die I-Phone, I-Pad und Tablet-Welt zurück, zu sprachlosen Marktschreiern einer bigotten Welt, hinter die ich nicht schauen mag…

Sorry. Heut ist Jeronimo nicht lustig, sondern melancholisch, vom Grab des „Weißen Witwers“ kommend, ein Freund, der alle Frauen ,liebte und keiner treu war, aber sie verziehen ihm alle, und alle weinten sie.
Ich auch. Ein Freund, der Freunden treu war. Ein Stück Leben, das wieder nur Erinnerung ist, wieder ein leeres Glas, wieder ein fester Händedruck weniger.

Jeronimo
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Alt 16.03.2012, 15:29   #49
männlich Ex-Peace
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Lieber Jeronimo,

ich verstehe, was du meinst. Deine Kolumne gefällt mir sehr.
Ich liebe die alten Liedersänger - besonders Reinhard Mey.
Es ist schön, dass du über sie schreibst.
Ja, "Lotte" von Sulke war toll- "Weeeeeißt du noch, weißt du, weißt du, weißt du, weißt du, weißt du noch..." Und auch ich weiß es noch
Sein Lied "Bist wunderbar" gefällt mir auch sehr.
Und all die anderen Wortkünstler, die du aufführst. Die hatten noch wirklich etwas zu sagen, transportierten Botschaften und regten zum Nachdenken an.

Auch ich bin kein großer Freund von diesem neumodischen I-Zeugs.
Ich bewahre mir meine altmodische Enklave.

Viele liebe Grüße
Peace
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Alt 16.03.2012, 17:12   #50
männlich Jeronimo
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Lieber Peace,

vielen Dank für Dein Verständnis. Ich finde es toll, dass Du auch die "Alten" magst, wie den Sulke. das ist ja nicht selbstverständlich für einen jungen Mann.
Manchmal überrollt mich einfach diese geldgeile Oberflächlichkeit dieser Zeit. Das Interesse an der Zukunft habe ich verloren, die hineininterpretierte Romantik in die Hoffnung ist weg. Alles scheint so käuflich, selbst die Gefühle, niemand mag mehr sein Herzblut in Werte legen, die eigentlich so wichtig sind.
Das macht mich manchmal traurig.
Lieben Dank für Deinen Kommentar!

Jeronimo
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Alt 16.03.2012, 18:40   #51
Thing
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Oh, Jeronimo -

ich könnte Dich aus Wehmut, Melancholie und Nostalgie in den Arm nehmen.
Auch mir fehlt der Ludwig am meisten.
"Pardon" hatte ich ab dem ersten Heft abonniert, zu Nikels Zeiten selig.

Jetzt muß ich einen Roten trinken, sonst fang ich noch an zu heulen.


Thing
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Alt 16.03.2012, 20:10   #52
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Hallo Thing,

ja der Hans! Ich glaube, er lebt noch. Damals war ich noch ein junger Pimpf. Niemand wusste so recht, ob er Pole oder Deutscher war, aber angefangen hat er beinahe auf Pump.
Die Zeit rennt und man kann nicht mehr so schnell mitrennen. Oder will es nicht. Nostalgie im Alter nennt man Senilität, sagen die jungen Schanösel.
Ich danke Dir für das vermittelte "Wie"-Gefühl ganz herzlich!

Jeronimo
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Alt 18.03.2012, 16:15   #53
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Ein neuer Bundespräsident ist gewählt!
Nun kann die Jagd nach Verfehlungen wieder beginnen!
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Alt 22.03.2012, 17:04   #54
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Zur Rettung des Universums hinterließ ich der Welt nach mir ein epochales Werk zur Bestimmung des Seins. Dieses Monumentalwerk bot ich einem Verlag zur Veröffentlichung in drei handgebundenen Hardcovern an.

Vermutlich aus blankem Erstaunen und schier hingerichtet von meiner Schaffenskraft vergaß der Verlag das beigefügte Rückporto zu verwenden und mir ein erstes Angebot zu machen, sodass ich mich befähigt sah, noch einmal freundlich nachzufragen:

Sehr geehrter Lektor-Rat,

vor einiger Zeit, die schon etwas her ist, erfreute ich sie mit dem gebundenen Wissen, das für die Nachwelt unerlässlich ist.
Leider waren Sie bedauerlicherweise gerade von einer Urlaubsvertretung umringt, die die Wertschätzung meines Schreibens noch nicht konfirmieren konnte.
Nach Ihrer vermuteten Gesundung wende ich mich daher noch einmal an Sie als Persönlichkeit, um auf die Tragweite meines Werkes hinzuweisen.

Ich darf erinnern, dass sich eine Ablehnung für mich nicht rentieren würde, zumal die Würdigung des Zeitaufwands noch offen steht.
Außerdem wurde Ihr Verlag von der Vorsehung ausgewählt, sodass eine große Bedeutung auf Sie zu kommt.
Zudem habe ich das Vermögen eines Professors gechartert, der sich bereit sah, das Vorwort zu schreiben.

Das Manuskript „Die letzten Mahnungen“ ist nicht zuletzt wegen seines Ausmaßes sehr umfangreich, wie Sie sicher in vielen Überstunden festgestellt haben. Dennoch ist diese Bibel der Zukunft der Menschheit gewidmet, und nicht irgendein Suspensorium zur Befriedigung privater intellektueller Genüsse.
Somit umgibt Sie auch die moralische Pflicht, zur Erhaltung Ihrer eigenen Nachkommenschaft und der anderen Verwandten, ohne Rücksicht auf Religion und gesellschaftliche Vorlieben, sich für eine Publizierung einzusetzen, sowohl zur Erhaltung der Umwelt und der Evolution als auch zum Überleben im kleinen Kreise, was durch meine Arbeit nunmehr gesichert ist.

Die Intensität meines Anliegens muss Sie überzeugen, im Dienste der Menschheit und der Vorsehung. Ansonsten würde ein Unheil vom Ausmaß einer Katastrophe uns überraschen, wie ich es in „Die letzten Mahnungen“ vorhergesagt habe.

Mit verbleibenden Grüßen, auch an ihre verwandte Frau Mutter
hinterlasse ich mich nachdrücklich

Archie Beckerdown


Leider blieb auch dieses Schreiben ohne Resonanz, sodass die Rettung der Welt wieder von den Zeugen Jehovas übernommen werden muss.
Es sind diese Ignoranten, die uns das leben schwer machen. Man kennt das: Da hat man das Gedicht geschrieben, das der absolute Überflieger ist, und dann wird es kaum zur Kenntnis genommen.
Stattdessen ist die Alternativ-Lyrik schwer im Kommen, die nicht länger dauert als ein Frühstücksei, und nicht enden wollende Diskussionen mit sich bringt. Hier ein Beispiel für innovative Kunst:

In den Tiefen der Synapsen
lauern Dinge,
die nur Gott begreift.
In den Strapsen
meiner Inge
bin ich unerreicht.


Die Nomination für den Kleinkunstpreis der „Gedichte im Wandel“ wird folgendermaßen begründet:

„Ein Werk, dessen Nachdenklichkeit alle Bevölkerungsschichten anspricht. Durch die „Synapsen“ muss sich die elitäre Elite unserer Kultur mit der Theologie beschäftigen, da nur Gott, nicht einmal der Papst, ein Bischof oder marlenja, die Fülle des Intellekts begreift. Der autobiografische Aspekt, bewusst zur Aufmerksamkeit in einen unreinen Reim gelegt, spricht das Proletariat in seiner gesellschaftlichen Scham an, die Botschaft hinterlassend, wie wahre Erfüllung erreicht werden kann.“

Auf der anderen Seite jene Überforderten, die Kultur nur aus dem Joghurtbecher kennen:

„Ein Beispiel für Autismus, der den Reifegrad eines Vorschulkindes entspricht. Ein sexistischer Kiffer mit Sprachwehen, ausgelöst durch typische Erbkrankheiten, die Komplexe als Selbstbewusstsein suggerieren sollen infolge ausufernder Masturbationen.
Meine Diagnose: Runter mit der Hose und dem Autor ordentlich den Arsch versohlt bis zum Eisprung.“


Zwischen überschäumender und vernichtender Kritik zeigen sich ungerührt jene, die für alles und jeden Verständnis haben, die Vaterfiguren und die Verwöhnmuttis:

„Deine Zeilen haben mich tief bewegt. Ich habs gern gelesen. Alles weitere per PN!“

„Das war ehrlich und zu Herzen gehend! Auch wenn ich nicht alles verstanden habe, so kam Deine Absicht doch gut rüber. In Vers 3 fehlt ein I-Punkt.“

„Ich bin sehr gerührt von Deinem Mut, Dich hier allen zu offenbaren. Lasse Dich nicht beiirren. Ich freue mich schon auf Dein nächstes Gedicht!“

„Magst Du nicht am nächsten Freitag zu unserer Selbsterfahrungsgruppe kommen?“

Irritiert von der Resonanz seiner Schaffenskraft möchte sich der Autor mit seinem Anhang in den Entspannungsraum zurückziehen, um kollektiv zu entspannen, gefolgt von den rüden Kommentaren der ewig Gestrigen:

„Und sonst so? Geht es Dir wieder besser?“

„Wenn Du wieder nüchtern bist, kannst Du mir dann eine Probe von dem Stoff schicken, den Du Dir rein pfeifst?“

„Irgendwie finde ich Dein Gedicht…äh… gar nicht so…äh…gut.“


Dem Admin sträuben sich inzwischen die Haare, denn die Konfrontation scheint unausweichlich. Einerseits steht die Freiheit der Dichtkunst auf dem Spiel, andererseits möchte er die Gimpel gerne dauerhaft einschläfern, die ihm das Forum vollschmieren.

Zur Not steht noch ein geheimer Server in den türkischen Wäldern, der von einem chinesischen Anbieter offeriert wird.
Und einfach neu beginnen mit einer Jahresration Valium.

Ein Forum kostet ja auch Geld. Und es ist doch piepegal, ob ein Beitrag gut oder schlecht ist, Hauptsache, die Leute lesen ihn, denn Klicks sind doch das Einzige, was zählt.
Aber mache das mal jemanden klar, der aus seinen Menstruationsproblemen ein Gedicht macht.

Jeronimo
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Alt 10.04.2012, 18:19   #55
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Eigentlich bin ich ja keiner, der große Sprüche macht und dann tut sich doch nichts.
Ich hatte ja angekündigt unter „Schreibwerkstatt“ ein neues Thema zu erstellen und dort Links zum Thema „Schreiben“ reinzustellen.
Das erste Posting wird dort auch gleich erscheinen, aber die versprochene regelmäßige wöchentliche Wartung kann ich wohl nicht einhalten. Dennoch werde ich versuchen, zumindest gelegentlich das Thema zu pflegen.
Gesundheitliche Gründe zwingen mich leider immer wieder ins Krankenhaus und dort kann ich nicht aufs Internet zugreifen.
Deshalb bin ich manchmal weg und kann hier nicht rumlästern.
Es tut mir leid, wenn ich dadurch User verschrecke oder der Eindruck entsteht, ich würde das Forum nicht ernst nehmen.
Ich schreibe gerne hier, und vor allem lese ich gerne die Beiträge und Gedichte der Autoren aus diesem Forum.
Ich bitte also mein „spontanes“ längeres Wegbleiben zu entschuldigen.
Auf manche Dinge hat man halt nicht den Einfluss, den man sich gerne wünscht…


Carsten Maschmeyer hat mit „Selfmade“ auch ein Buch geschrieben. Der Lektor wurde dabei einfach übergangen, sonst hätte Maschmeyer den Verlag gekauft, so wie er auch schon eine Schauspielerin und einen Bundespräsidenten gekauft hat.
Man muss also nicht unbedingt schreiben können, um ein Buch zu verlegen.
Maschmeyer ist übrigens ein Unternehmer, der anderen bei Insolvenzen hilft.
Und jeder, der auch nur bei der Nennung seines Namens verekelt die Miene verzieht, wird von ihm verklagt.
Dieser Mensch schreibt so großartige Sachen wie „Hin und her – Akku leer“ oder dass man in Hannover mit Hannoveranern und in Frankfurt mehr mit Frankfurtern redet und meint, dass es in Frankfurt weniger Hannoveraner als Frankfurter gibt.
Und das es nichts ausmacht, wenn man mal in der Schule sitzen bleibt, weil man dann nämlich mehr Menschen kennenlernt. Folgerichtig kann man dann also bei dreimaligem Sitzenbleiben so viele Menschen kennenlernen, dass man ein zweiter Maschmeyer wird.
Aber wer möchte schon mit so einem bleibenden Schaden auf der Ferres rum liegen?
*
Zwei Elefanten sehen am Strand einen nackten Mann. Sagt der eine: „Wie kann der damit essen?“
*
Auf einer öden Umgehungsstraße, die jeweils in Fahrtrichtung von Fahrradwegen begleitet wird, befindet sich mitten in der Pampa eine Fußgängerampel, die eigentlich nur einem Schildbürgerstreich entsprungen sein kann, denn der Zweck dieser Ampel erfreut nämlich nur die Autofahrer.
Behördlicherseits liegt der Verwendungszweck dieser Ampel darin, dass Fußgänger oder Radler die Fahrbahn überqueren können, um in die in Fahrtrichtung richtige Seite zu wechseln.
Steht man nun als Fußgänger vor dieser Ampel, um vorschriftsmäßig die Fahrbahn zu überqueren, muss man auf einen kleinen Knopf drücken, der mit „Bitte drücken“ beschriftet ist.
Unmittelbar nach dem Drücken wechselt die blinkende Schrift in „Bitte warten“.
Nachdem man zehn Minuten gewartet hat, erscheint blinkend „Bitte weiter gehen“.
Während der Wartezeit erkennt man auch, welchen Nutzen die Ampel für Autofahrer hat. Die einheimischen grinsen oder lachen lauthals und zeigen mit dem Finger auf den Deppen an der Ampel. Die Auswärtigen wundern sich darüber, warum mitten in der Botanik jemand über die Straße will.
Ein Journalist hat mal versucht, auf den Ausdruck dieser Intelligenz bei der Stadt eine Stellungsnahme zu bekommen.

Der vorgeschickte Praktikant antwortete: „Im Prinzip ist die Ampel ausgeschaltet. Wenn bei einem Verkehrsteilnehmer der Bedarf einer Funktion gewünscht wird, so schaltet sich die Anlage in den Bereitschaftszustand.“
„Und ist die Ampel nun aus oder im Bereitschaftszustand?“
„Sie ist aus, schaltet sich aber durch Knopfdruck in den Bereitschaftszustand.“
„Aber es passiert dann ja nichts!“
„Doch!“
„Was denn?“
„Sie wird rot!“

Jeronimo
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Alt 24.05.2012, 15:53   #56
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Urlaubsgedanken

Wenn ein Mann in den Urlaub fährt, nimmt er seinen Turnbeutel, packt seine Lieblingsunterhose ein, greift sich die Brieftasche und ab geht’s.

Hartz-IV-Empfänger planen meist nur eine „Reise nach Jerusalem“.

Wenn alte Mütter und Väter mit ihren Kindern mitreisen dürfen, entpuppt sich das Hotel Inkontinental oft als Pflegeheim.

Postkarte aus dem Urlaub:

Meer zu kalt,
Sonne zu heiß,
Bier zu warm,
ich komm bald wieder in deinen Arm.

Drei Wochen Westwind auf Norderney und man hat einen völlig neuen Scheitel.

Auf Kreuzfahrten kann man nicht nur herrlich einsame Inseln bewundern, sondern auch die faszinierende Wasserwelt unter den Inseln, wenn das Schiff absäuft.

Bei Kurzurlauben plane ich immer eine Zusatzwoche ein, weil ich die erste Woche meist auf dem Flughafen verbringe.

Ich verreise nur, damit sich meine Wohnung mal erholen kann.

In der Arktis entfällt das Reisefieber.

Ausgefallene Reisen am Besten bei der Bahn buchen.

Die Abkürzungsproleten fliegen gern nach „Malle“ oder „Gran Can“ oder in die Dom Rep.
Ich nur nach Bad Lau.

Stadtmenschen, die kein Geld haben, machen oft Urlaub auf dem Bauernhof wg. der gesunden Gülleluft. Und Frauen philosophieren dann: Ach, haben Sie das schön hier! Und Sie haben hier praktisch das ganze Jahr Urlaub!
Und der Bauer denkt: Die würde auch als Milchkuh durchgehen.

Frauen, die mit viel Gepäck im Flughafen stehen, sind nicht allein. Der Mann holt nur den Rest.

In der Türkei gibt es wahnsinnig viele Ausländer.

Zimmernummer 121
Parkplatz Nr. 14
Strandkorb Nummer 24
Essen Nr. 18 von der Karte
Am Schluss: Zahlen

Jeronimo
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Alt 25.05.2012, 00:27   #57
weiblich Ex-WUI
 
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Hihi! Lieber Jeronimo, du bist verrückt. Unterhaltsam wie immer. Da schummelt sich mir schon wieder glatt ein breites Grinsen aufs Gesicht.

...damit sich meine Wohnung erholen kann...
...die könnte glatt als Milchkuh durchgehen...

......

Irre nächtliche Grüße an dich
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Alt 25.05.2012, 00:30   #58
Thing
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Die Abkürzungsproleten fliegen gern nach „Malle“ oder „Gran Can“ oder in die Dom Rep.
Ich nur nach Bad Lau.



Grööööhl!
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Alt 25.05.2012, 00:50   #59
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Hallo WUI,

klar bin ich verrückt! ich komme sonst mit den Normalen nicht klar, grins.
Hab lieben Dank für dein Lob!

Hallo Thing,

wie immer liest Du hier und meldest Dich!
Das ist schon schön! Danke!!

Jeronimo
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Alt 28.05.2012, 15:24   #60
gummibaum
 
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Geistreicher und witziger Faden. Klasse, Jeronimo!

LG gummibaum
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Alt 28.05.2012, 15:30   #61
weiblich marlenja
 
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Zitat:
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Hallo Thing,

wie immer liest Du hier und meldest Dich!
Das ist schon schön! Danke!!


Unser Forum Beizer
am Stammtisch
hat für jeden User
entweder

ein Wort
ein Spruch
ein Scherz
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Alt 28.05.2012, 15:57   #62
Thing
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Zitat:
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Unser Forum Beizer
am Stammtisch

??????????????????????
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Alt 28.05.2012, 16:19   #63
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Hallo marlenja,

wen von uns beiden meinst Du?
Oder reicht ein Kamm?

Jeronimo
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Alt 28.05.2012, 17:53   #64
weiblich marlenja
 
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Thing, Du bist im Forum anwesend,
wie ein Beizer, der für jeden Gast ein Wort hat...

Jeronimo, ich hab mich über Deine dankbaren Worte
gegenüber Thing einfach gefreut...

Alles klar ihr beiden.
Ich hoffe doch.
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Alt 28.05.2012, 18:05   #65
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Hallo marlenja,

ah, verstehe!
Mir war nicht ganz klar, wie Du "Beizer" definierst.
Aber wie auch immer, Du meinst es meistens lieb, deshalb lohnt sich immer ein Nachfragen.
Ich hingegen stänkere gern, deshalb lohnt sich immer ein Nachtreten.
Aber in meiner schwarzen Seele schimmert ein kleines Licht ...

Ich danke Dir, dass Du Dir gelegentlich mein ketzerisches Geschwafel antust.

Jeronimo
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Alt 28.05.2012, 18:20   #66
Thing
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Liebe marlenja,


hier gibt es zig User, die nie ein Sterbenswörtlein von mir unter ihren Texten sehen werden.
Ich bebeize nur einen ausgewählten Kreis.
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Lesezeichen für Jeromes Laberecke




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