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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft.

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Alt 16.11.2011, 22:07   #1
weiblich kati79
 
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Alter: 44
Beiträge: 91

Standard Ich hatte einen Traum

Ich hatte einen Traum

warmer sand umschmeichelte meine brust
in meinen ohren hallte das meer
blaue wellen rauschten sanft an den strand
in der ferne ein kinderlachen

weiche lippen auf meiner haut
sanft wie eine feder im wind
ein hauch streift meine seele

du nimmst meine hand und ziehst mich fort
meine nackten füße baden im heissen sand
wohin gehen wir flüstere ich
bald, bald wirst du es wissen antwortest du lächelnd

wir tauchen ein in das grün des waldes
das rauschen des meeres verhallt
wohin gehen wir frage ich wieder
meine füße schmerzend vom steinigen grund

du wendest dich um
ein blick in diese augen kalt und leer
sagt mir wir sind bereits hier

als an dieser stelle der traum zerbricht
rollen heisse tränen über mein gesicht

der bleiche schein des mondes
erhellt dein lächeln des todes

mein körper zerschunden voll schmerzen und pein
sehnt sich doch verzehrend nach diesem traum allein.
kati79 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.01.2012, 21:14   #2
männlich Ex-Gamma
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Beiträge: 1.194

Ja der Traum gibt mir alles. Schade nur, dass Frauen, sie sind, mir selbst schon Gedicht, mich in mir meiden. Geheimnis, nur manchmal streift mich ein Blick.

Dein Gedicht, ich schau in Deinem Traum zu, Dein Apoll wird sich noch ändern, er muss sehr schön sein unter der Haut. Du darfst ihn nicht ritzen und brennen, befreien sollst Du ihn.

Wunderschön!
Ex-Gamma ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.01.2012, 22:37   #3
weiblich kati79
 
Benutzerbild von kati79
 
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Alter: 44
Beiträge: 91

Gamma, du sprichst wie immer in Rätseln und überlässt mir die Deutung ;-)
Aber wenn du von der scheinbaren Unmöglichkeit sprichst, verwandte Seelen zu erkennen gebe ich dir Recht.
Zudem haben die Menschen Angst vor den Augen, die ihre Seele entblößen.
Den inneren Apoll sollten alle Dichter befreien;die wirklichen Apolls sind meist nicht ganz so strahlend wie die der Dichtung ;-)

LG Kati
kati79 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.01.2012, 00:59   #4
männlich Ex-Gamma
abgemeldet
 
Dabei seit: 01/2011
Beiträge: 1.194

Liebe Kati

Ich habe Dir ein großes Kompliment gemacht, die Seele ist mir Rätsel. Die Seelen sprechen aus einem Grund. Verstehen, ich weiß nicht, deuten, ich komme nie so tief hinab. Bei mir ist die Seele weiblich. Männer sind mir drinnen immer im Schattengewand und der Alte Weise hat sich nie gezeigt. Was ich aus meiner Seele sage, ist nur Abglanz von einem Sandkorn in der Wüste.
Ich habe Deine Traumbilder mit meinen Augen gesehen, das ist mir sehr intim. Erst später dachte ich an Amor und Psyche, also noch ein größeres Kompliment.

lgGamma
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Alt 23.02.2012, 18:35   #5
männlich Walter
 
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Ort: Ludwigshafen am Rhein
Beiträge: 905

Standard Ich hatte einen Traum

Liebe Kati,
das ist ein sehr schönes Gedicht. Schönheit und Trauer in einem, fast schon vereint.
In den Schatten, den Dein Körper wirft, führst Du den Leser: in das Erwachen nach dem Traum.
Aber vorher: der Traum! Der Traum und die Schönheit: der warme Sand und das blaue, das verführerisch rauschende Meer, das Kinderlachen, die weichen Lippen auf Deiner Haut, und dann, nach dem Verhallen des Meeresrauschen, das Grün des Waldes...wohin wirst Du geführt. "Wohin gehen wir?", fragst Du, und die Antwort sind kalte und leere Augen, die mich als Leser erschrecken und die den Traum zu einem (wie das bei fast allen Träumen der Fall ist) abrupten Ende bringen. Dein Körper (vermutlich auch Deine Seele) ist enttäuscht, und was bleibt ihm anderes, als sich nach diesem Traum zurückzusehnen.
Der Vers " erhellt dein Lächeln des Todes " ist für den Leser, der die Autorin nicht näher kennt, schwer zu verstehen.
Liebe Kati, das ist ein Gedicht, in dem Du auf gekonnte Weise die Welt eines Traumes beschreibst. Es ist aber zugleich auch ein Gedicht, das den jähen Absturz beschreibt, wenn der Traum vorbei ist und wenn man die Realität vor sich sieht. Und gerade das ist schonungslos wahr dargestellt und ist damit zugleich eine größere Anforderung an das Gemüt des Lesers.
Dieses Gedicht muss ich noch öfters lesen, um Dich noch besser zu verstehen.
Vielen Dank für diese sehr guten Verse!
LG
Walter
Walter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.03.2012, 21:09   #6
männlich Ayatollah
 
Benutzerbild von Ayatollah
 
Dabei seit: 12/2010
Ort: Vientianne
Alter: 37
Beiträge: 735

Zitat:
Zitat von kati79 Beitrag anzeigen
Ich hatte einen Traum
warmer sand umschmeichelte meine brust
in meinen ohren hallte das meer
blaue wellen rauschten sanft an den strand
in der ferne ein kinderlachen
Großartig!
Ayatollah ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.03.2012, 23:00   #7
männlich pinnula
 
Dabei seit: 03/2012
Ort: Köln
Alter: 44
Beiträge: 7

Gefällt mir insgesamt sehr gut. Es lässt sich auf so viele Situationen übertragen. Kunst ist Kommunikation und umso weniger eben solche je weniger verständlich sie ist. Du hast aber ein Gedicht verfasst, das jedem seine Interpretation lässt, ohne den Kern der Sache zu verschleiern. Insofern breitet sich Dein Gedicht wie ein Fächer aus statt sich auf die Schultern einiger weniger zu legen. Sehr schön!
pinnula ist offline   Mit Zitat antworten
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