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Alt 19.08.2021, 22:12   #1
männlich Pattie
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Standard Abgesang auf Afghanistan

Wenn Männer in dem Wahn versinken,
sie müssten Blut statt Cola trinken
sich schwarze Bärte wachsen lassen
und alles außer ihrem Allah hassen.

Wenn sie anstatt ihre Frauen zu ehren
viel lieber mit nem Schießgewehr verkehren
und lümmeln in den Straßenecken
um dort die Kinder zu erschrecken.

Und stolz wie Pfauen Räder schlagen
Dann kann Mann das kaum ertragen
und schämt sich, ob der wilden Horden,
die jetzt dort plündern, schänden, morden.

Sie sind trunken von den tollen Siegen,
dass ihnen Weiber vor den Füßen liegen.
Nur scheints, dass keiner helfen mag und kann
dem nahen fernen Land Afghanistan
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Alt 19.08.2021, 22:23   #2
anamolie
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Agiert das Heer der Afghanen wie feuchtes Klopapier,
wollten sie wohl lieber die bärtigen Taliban hier.
Musik verbieten, Frauen auch, welch zivilisatorische Blume,
ihr zum Ruhme, ein Hoch aufs bitterarme Analphabetentume.

Jetzt werden auch die allerdümmsten Allah-Kämpfer kriegen
endlich mehr als die geliebten Schafe und Ziegen.
Das verheissne Paradies, ein bitterarmes Land ohne Devisen.
Immerhin sehn sie knall-doof aus, diese Papa Schlumpf Bärte-Riesen.

JEDER will doch leben unter dem harschen Regime der Religion.
Das macht viel Spass bei Wasser und Brot als Lohn.
Unter wahnsinnigen Debilen, denen die Weisheit aus der Fratze spricht -
aber bei NULL Gegenwehr, verdienen sie es besser nicht.

Es war klar! Besatzung kostet nur Geld, sobald wir abziehen,
dass die kleinen Helden aus allen Erdlöchern wieder erblühen.
Was sollen wir machen? Ein-, Ab-, Ein-, Ab-, Einmarschieren?
Und für Bettelarme, die lieber Taliban haben, Geld verlieren, und krepieren?

Aber ach! Hab Acht!
Das haben sich die Russen auch schon gedacht.




Um dein gut geschriebenes Gedicht zu kritisieren:

Sie vergewaltigen und morden offiziell nicht. Das Taliban-Regime möchte sich sicherlich international etablieren und muss daher den Anschein einer legitimen Regierung wahren, die FÜR die Bevölkerung spricht. Ansonsten würden sie noch härter US sanktioniert. Und da Afghanistan zu 40 % aus internationalen Hilfsgeldern seinen Staatshaushalt finanziert kriegt, werden die Sanktionen der Taliban-Regierung richtig einheizen. Ist witzig. Vielleicht kriegen sie jetzt denselben Hinterland-Krieg, den vormals die widerrechtlichen West-Besatzer auch bekamen. Nur diesmal von ihren eigenen Leuten.
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Alt 19.08.2021, 23:32   #3
weiblich Ilka-Maria
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Mir ist der Text zu oberflächlich, ebenso wie anamolies Kommentar. Genau mit dem bewaffneten Fußvolk, das sich filmen lässt, und mit ein paar anderen vorgeschickten Marionetten ab der dritten Reihe abwärts vermitteln die Taliban absichtlich ein völlig falsches Bild. Das Spitzenpersonal, das im Hintergrund die Fäden zieht, ist alles andere als dumm und primitiv. Die NATO unter amerikanischer Führung (die sich de facto längst nicht mehr eine Weltmacht nennen kann) ist daran gescheitert, dass sie sich in arroganter Weise überlegen gefühlt hat. Der größte strategische Fehler, den man machen kann (nicht nur militärisch, sondern in allen Bereichen des Lebens), ist jedoch immer, den Gegner zu unterschätzen.

Abgesehen von der naiv anmutenden Bearbeitung des Themas holpert das Gedicht an einigen Stellen. Vers vier käme glatter rüber, wenn man das "ihrem" wegließe: "... und alles außer Allah hassen."

Bei Vers fünf prallen zwei Hebungen aufeinander. Könnte bereinigt werden durch "wenn sie statt Frauen zu verehren ..."

Strophe drei, Vers drei: Komma muss weg, es gehört dort nicht hin.

Die letzte Strophe beginnt mit einem Trochäus, obwohl das Gedicht ansonsten in Jamben geschrieben ist.

Das Gedicht wäre mir inhaltlich und technisch eine Überarbeitung wert.
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Alt 20.08.2021, 00:17   #4
anamolie
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Der Gegner wurde nicht unterschätzt.

Es war klar dass wir das Kackland ewig besetzen können - ohne Effekt. Da wimmelt es vor Analphabeten und radikalislamischen Fanatikern, vergiss es also!

Die Fanatiker wären IMMER irgendwo in Erdlöchern und Gebirgstälern gewesen und hätten uns einfach nur jede Woche 20 Mann abgeschossen und 2 Milliarden Dollar. Wir haben versagt, das Land westlich zu befrieden und zu etablieren - was allen Experten von vornherein klar war. Deshalb sind wir ja 20 Jahre geblieben, um so viel wie möglich zu stabilisieren, um so schnell wie möglich abziehen zu können, und dann zu hoffen dass sich das Land zivilisiert, und nicht talibanisiert, frommer Gedanke, von allen Experten als Utopie eingestuft, letztlich mussten wir abziehen, das kostet nur Soldaten und Geld, ohne jeden Effekt - wie wir ja sehen. Deshalb sagte Biden auch, dass es nicht ohne schlussendliches Chaos abgegangen wäre, und ja, stimmt.

Wir mussten da irgendwann raus, weil es ein Null-Effekt Fass ohne Boden ist.

Dass die so tatenlos sich den Taliban ergeben war allerdings NICHT zu erwarten. Aber eine Operetten-Armee auf dem Papier kann wohl doch nicht gegen Fanatiker standhalten, die nunmal echte Hierarchien und echte Panzerfäuste haben. Die Fehleinschätzung dass die erstmal Kabul nicht einnehmen würden war so lächerlich dass ich aus allen Öffnungen lachen musste. Das war traumhaft dämlich.

Ansonsten ist mir dieses Hinterwäldler-Kackland so egal wie der Islam an sich. Wer im Mittelalter leben will sollte Moslem in einem muslimischen Land sein. Ohne den Westen wären die noch so tief im Mittelalter, dass sie den Meteoriten nie kommen sähen. Sollen die Amerikaner die Bad Boys punktuell rausschiessen und sich ansonsten da raushalten - wie wir auch.

Wahrscheinlich war geplant, dass man Afghanistan "schwelen" lässt, wie zb Libyen und Syrien ja auch. Das heisst, punktuell "Legitimes Regime" unterstützen, sodass sich der Bürgerkrieg über Jahre hinzieht. Das kann man mit äusserst geringen Mitteln endlos blutig hinziehen - während wir uns um wichtigere Dinge kümmern, lässt man das Land einfach endlos bluten. Funzt ja prächtig idR. Wir sparen uns ne Menge Kohle, und die bluten sich gegenseitig aus. Dass das binnen zwei Wochen runterlief war höchstwahrscheinlich ein kleines Autschie im US-Geheimdienst-Zähneknirsch-Bericht.

Insofern war die Afghanische Reaktion der Bürgerkriegs-Verweigerung wahrscheinlich das Klügste das sie tun konnten - anstatt zehn Jahre schwelenden Endlos-Bürgerkriegs, in diesen Zeiten, einen abrupten Machtwechsel, und wenn sie Glück haben, MÜSSEN sich die Taliban mässigen, weil sie sonst keine internationale Anerkennung kriegen, und somit auch keine Kohle, und somit auch keine Stabilität, und somit keinen Rückhalt in der Bevölkerung, und somit ja selbst keinen Wohlstand in diesem Kackland - was ja der neue Emir von Afghanistan sich anders vorstellen würde. Der will sicher nicht über einen bankrotten Ziegenstall herrschen. Und im Moment ist Afghanistan genau das.

Hoffen wir auf eine Mässigung der Taliban. Alles Andere wäre entweder zehn weitere Jahre sinnloser Besatzung gewesen, oder zehn Jahre verdammt blutiger Bürgerkrieg. Ist wohl wirklich eigentlich super gelaufen bislang! Und mal ehrlich: Besser wieder alle Frauen arbeitslos mit Burka, als zehn Jahre Bürgerkrieg in dieser eh schon harten Zeit. Aber wird vielleicht besser laufen.
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Alt 20.08.2021, 00:41   #5
weiblich Ilka-Maria
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Danke für die Belehrung. Nach den Informationen, die ich habe, bleibe ich dabei: Wenn unser Außenminister sagt, man habe die Situation falsch eingeschätzt, ist das für mich der klare Versuch einer Schuldabweisung und das Betteln um Absolution; denn Rücktrittsrufe sind ja schon seit Tagen zu hören. Die Wahrheit ist: Seit Jahren hätte man wissen müssen, dass Afghanistan auf Dauer nicht zu halten ist und anders hätte gehandelt werden müssen. Spätestens nach Trumps Ankündigung, die amerikanischen Truppen abzuziehen, hätte man die Evakuierung der Leute organisieren müssen. Das Militär hatte längst entsprechende Berichte und Forderungen vorgelegt. Aber, so heißt es, die Entscheidung lag bei den Politikern, die jedoch tatenlos wertvolle Zeit verstreichen ließen und die Leute in einer starren Bürokratie gefangen hielten. Das nenne ich nicht "falsch eingeschätzt", sondern "unterschätzt".

Außerdem ändert es nichts an meiner Feststellung: Die eigentlichen "Macher" im Hintergrund sind nicht dumm, sondern in den meisten Fällen gebildet und anerkannte Autoritäten. Mit welcher Ideologie die Taliban ihren Machtanspruch unterlegen, spielt dabei keine Rolle.
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Alt 20.08.2021, 00:45   #6
anamolie
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Nein, Ilka, du hast Recht.
Die Oberen sind hoffentlich gelehrtere Leute, die wissen genau, wie Regierung zu bilden ist, welche Leute dafür einzuspannen, Amnestien, Posten besetzen, Aussenwirkung, es bleibt zu hoffen, die Taliban werden regierungsfähig, gemässigt, und anerkannt, das wäre das Beste das dem Land passieren kann.

Denn endlos Besatzung hätte weiterhin endlosen Partisanenkrieg bedeutet - und eben weiterhin endlos Besatzung. Endlos Bürgerkrieg zwischen Regierungstreuen und Taliban wäre DIE HÖLLE gewesen - und hätte das Land endgültig zerstört. Dem sind Burkas und Männerhörigkeit vorzuziehen, BEI WEITEM.

Das Beste ist tatsächlich ein gelehrsamer, moderner Taliban als Emir - und wie es aussieht, haben die so Einen. Die Frage ist, ob seine Abertausende Analphabeten nicht doch scharfe Scharia ganz automatisch durchsetzen und so den Laden zur Hölle verseuchen - was im Moment nach 20:80 aussieht.

Wenn der Wille zu regierungsfähiger, landes-liebender Mässigung da ist, und der Chef seine Idioten auch weiterhin disziplinieren kann, wird das gut. Ich bezweifele das allerdings. Die werden von ihrem Chef das abverlangen, wofür sie gekämpft haben: Einen strikten streng-islamischen anti-westlichen Gottesstaat und einen dem entsprechenden Emir eines Emirates Afghanistan - und dann werden diese Hinterwäldler international isoliert, sanktioniert, und völlig bankrott in hundert Jahre Mittelalter zurückkehren. Was... wahrscheinlicher ist. Wie gesagt. 20:80. Immer noch besser als die Alternative.

Wir sehen das an Nord-Korea. Selbst deren Chef würde vielleicht eine Öffnung WOLLEN. Niemand will in dieser reichen Neuzeit keine Playstation 10 haben, sondern Plattenbauten bewundern. Aber die wahren Machthaber, die Generäle, wollen nicht auf ihre Macht verzichten. Der "Chef" ist ein Vogel im Käfig. So wird es wohl dem neuen Emir von Afghanistan auch ergehen. Selbst WENN er gemässigt WÄRE, mit Blick auf legitimen wohlhabenden international anerkannten und finanzierten Staat zugunsten seiner Leute, würde er von den 100 Milliarden Analphabeten in seinem Kackland gezwungen, seine internen Versprechungen einzuhalten - nach der Vogel im Käfig Nummer - und tschüss.
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Alt 20.08.2021, 01:24   #7
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von anamolie Beitrag anzeigen
Nein, Ilka, du hast Recht.
Die Oberen sind hoffentlich gelehrtere Leute, die wissen genau, wie Regierung zu bilden ist, welche Leute dafür einzuspannen, Amnestien, Posten besetzen, Aussenwirkung, es bleibt zu hoffen, die Taliban werden regierungsfähig, gemässigt, und anerkannt, das wäre das Beste das dem Land passieren kann.
Was verzapfst du denn für einen Unsinn? Wer hat denn davon gesprochen, dass die Talibanführer gelehrter sind als andere? Wer erwartet, dass sie "gemässigt" sind? Was soll das überhaupt sein? Sie werden die Scharia einführen, wie auch der Iran seinerzeit seine islamischen Gesetze wieder eingeführt hat.

Dass Leute mit Ausbildung ein Land in Terror stürzen können, haben schon ganz andere Machthaber gezeigt, meistens waren sie Juristen. Da kannst du dir die Typen der Terrorherrschaft während der Französischen Revolution bis hin zu Stalin und Mao ansehen. Und wie gesagt: Jeder Herrschaftsanspruch bedarf zu seiner Durchsetzung einer Ideologie, und genau mit diesem Instrument arbeiten die Leute, die an die Macht kommen wollen. Das hat schon immer funktioniert, und das wissen sie.

Viel schlauer war Bush junior jedenfalls nicht, als er beim Einmarsch in Afghanistan verkündete , die Taliban seien entmachtet. Sie waren immer da, und offensichtlich hatten sie den längeren Atem. Eigentlich müsste man seit Vietnam wissen, dass Kriege heute nicht mehr mit Militär zu gewinnen sind, weil man mit den herkömmlichen Methoden Guerillakämpfer und Warlords nicht in den Griff bekommen kann.

Wie man sieht, ist auch unsere wundervolle, superschlaue politische "Elite" nicht besser: Demokratie und Menschenrechte schützen nicht, wie man immer wieder feststellen muss, vor bodenloser Einfalt, gepaart mit einer geradezu impertinenten Chuzpe, die Unfähigkeit kaschieren soll.
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Alt 20.08.2021, 01:30   #8
anamolie
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Sie sind gelehrter als ihre eigenen Anhänger, ja. Sie würden vielleicht ein gemässigtes Afghanistan wollen, das international funktioniert - aber ihre doofen Anhänger niemals, im Amerikanischen Hillbillies genannt.

Die Scharia gilt in jedem Islamischen Land - mehr oder weniger. Die Scharia wird in jedem Fall in Afghanistan eingeführt, die Frage ist nur, ob sie liberal ausgelegt werden wird und modern - oder scharf, was völliger Entrechtung und Mittelalter gleichkommen wird, wovor sich verwestlichte Afghanen zu Recht fürchten.

Naja, den Krieg hat der Westen spielend leicht gewonnen - den Partisanenkrieg halt nicht. Aber das war von vorneherein klar. Die Taliban haben den längeren Atem, ja, als Fanatiker und Partisanen mit ein paar Schrottkarren und Panzerfäusten. Der Aufwand ist simpel. Nur die Amerikaner wollten/können nicht länger für ein paar Hinterwäldler horrende Summen blechen - sonst hätten wir die Besetzung endlos verlängern können. Alle Staaten wollten von vorneherein so schnell wie möglich wieder raus aus der teuren sinnlosen Nummer, nur wollten halt das Land "retten" - was sinnlos war.

Die Taliban haben "gewonnen", weil sie pleite genug sind kein Geld verbrennen zu können. Aber als Hunnensturm bestehende Güter zu brandschatzen war schon immer leichter, als diese bestehenden Güter selbst zu bewirtschaften und zu erhalten.

Jetzt dürfen sie pleite sein und herrschen nach Herzenslust. Wen scherts.
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Alt 20.08.2021, 12:08   #9
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Eine Bande von Schwerverbrechern, Mördern und Vergewaltigern, allenfalls von Strauchdieben in gemäßigt und regierungsfähig und unterirdisch primitiv zu differenzieren und ihnen auch noch Intelligenz und Regierungsfähigkeit zuzubilligen ist schon sehr realitätsfern.

Ich habe mit dem Gedicht keine Perfektion angestrebt sondern nur das abgebildet, was ich sehe. Hier hat eine Bande von Verbrechern einen Staat übernommen und wir haben zugeschaut. Mehr habe ich nicht beschrieben. Im eigentlichen Sinn ist das kein Gedicht. Es fehlt ihm jegliche Voraussetzung eines zu sein, keine Metaphorik, ein bisschen gereimt, sehr polemisch, so manches von Heine und Börne ist so. Anamolie sieht das wohl auch so und hat in seiner Version die Sache noch weiter getrieben und vielleicht noch pointierter gebracht.

Und es ist natürlich IHR Allah. Der ALLAH ist es sicher nicht. Ebenso wenig wie die Kreuzritter auch Christen waren. Sie waren meist simple Raub- und Raufritter.
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Alt 20.08.2021, 12:26   #10
anamolie
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Hi! Ich stehe zu dem was ich gesagt habe.
Ein gemässigter Taliban-Emir der diese Taliban regierungsfähig und gemässigt kriegt, zum Wohle seiner Afghanen, und balanciert zwischen Scharia und Öffnung, wäre wünschenswert. Aber ehrlich gesagt juckt mich das Land herzlich wenig. Null, genau genommen. Gut dass wir raus sind. Kostet zu viel. Bringt zu wenig. Neudeutsch: Scheiss auf diese Kaffer.

Partisanen und Freiheitskämpfer nur Mörder und Strauchdiebe zu nennen, so indifferenziert, kapiere ich nicht. Die hatten jedes Recht Partisanenkrieg zu führen, und auch, das Land zu erobern. Dass sie islamistische Fanatiker mit dem Intelligenzquotienten von Ziegenarsch sind, und wahrscheinlich dementsprechend das Land verkacken, ja. Dass sie morden und vergewaltigen werden wie jeder Soldat, auch zb US Amerikaner, ja. Ich hoffe dass sich das in Grenzen hält und die neue Taliban-Regierung samt Afghanistan zukunftsfähig werden. Ansonsten juckt mich das Kackland null. Und auch Politik wenig.

Ja, man muss nicht jedes Gedicht endlos kritisieren. Das wischt man hin, weil man eine Meinung hat, und lässts dann so stehen. Liegt auf dem Herzen, man wischts hin und gutt is. Was mich auch oft auf Gedichte.com befremdete, ist, wie harsch und gnadenlos Neulinge kaputt kritisiert wurden, als hätten sie mit 17 schon Goethe toppen müssen - kritisiert von Leuten die nicht mal Dosenfutter toppen.

Und dass man auch Leute totkritisiert, von denen man WEISS, dass sie es können. HEY!!!!! Dat isn Trochäus, FUCK! Und wenn schon! Hab ich halt so gemacht - kannst mir die tausend Stockhiebe ja später geben, danke, schönen Tach!

Ja, kenne ich von Heine, immer sehr lustig.

Nein, ich glaube den Ziegenhirten ihren ALLAH. Ich glaube ernsthaft dass diese Fanatiker erstens Patrioten sind, die das Land vom bösen Westen befreien wollen, und zweitens fanatische Moslems, die das Land unter scharfer Scharia haben wollen. In deren naiven Dummschädeln ohne jeden Horizont existiert nunmal nur Ziegenliebe und Islam - die einzige Literatur, den einzigen Horizont, den sie je gelehrt bekamen war der Koran beim Beten - deshalb liegt deren Fokus absolut OBERKRASS auf scharfer Scharia mE.

Man muss denen den religiösen Fanatismus abkaufen - aus besagtem Grund.

Nur machts das nicht besser wenn Koran-indoktrinierte Hillbillies eine scharfe Scharia durchsetzen, mit null Plan vom Reichtum, der Macht, der Freiheit, der restlichen Welt. Uffz! Da kommt jede hoffende Frau wieder unter die Knute von einem inkontinenten Dorftrottel.


Zitat:
Im eigentlichen Sinn ist das kein Gedicht. Es fehlt ihm jegliche Voraussetzung eines zu sein
??? Sehe ich anders. Es ist gut geschrieben, und dann nicht perfekt ausgearbeitet, wen scherts. Muss nicht Alles perfekt sein.
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Alt 20.08.2021, 14:05   #11
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Pattie Beitrag anzeigen
Eine Bande von Schwerverbrechern, Mördern und Vergewaltigern, allenfalls von Strauchdieben in gemäßigt und regierungsfähig und unterirdisch primitiv zu differenzieren und ihnen auch noch Intelligenz und Regierungsfähigkeit zuzubilligen ist schon sehr realitätsfern.
Du glaubst offensichtlich, nur wer einen westlichen Universitätsabschluss hat, sei automatisch mit Intelligenz gesegnet, zivilisiert und zu Mord, Vergewaltigung, Betrug, mafiosen Verstrickungen und sonstigen Teufeleien nicht imstande. Wahrscheinlich bist du auch überzeugt, dass die RAF-Terroristen der 70er Jahre alle von Geburt an unterprivilegiert waren. Da frage ich mich, wer hier wirklich realitätsfern ist.
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Alt 20.08.2021, 14:39   #12
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Du glaubst offensichtlich, nur wer einen westlichen Universitätsabschluss hat, sei automatisch mit Intelligenz gesegnet, zivilisiert und zu Mord, Vergewaltigung, Betrug, mafiosen Verstrickungen und sonstigen Teufeleien nicht imstande. Wahrscheinlich bist du auch überzeugt, dass die RAF-Terroristen der 70er Jahre alle von Geburt an unterprivilegiert waren. Da frage ich mich, wer hier wirklich realitätsfern ist.
Walther ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.08.2021, 22:32   #13
männlich Pattie
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Ich habe vergeblich nach Taliban mit Universitätsabschluss (bitte nicht die berühmte Koranhochschule als Beleg) geforscht. Weiß jemand was darüber? Interessant dabei fand ich https://www.deutschlandfunk.de/der-t...icle_id=502009
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Alt 20.08.2021, 22:53   #14
weiblich Ilka-Maria
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Du hast es immer noch nicht verstanden. Intelligenz leitet sich nicht explizit von westlicher Bildung, westlicher Sozialisierung und westlicher Religion und Kultur ab, und sie ist auch nicht allein mit diesen westlichen Errungenschaften belegbar. Intelligent ist der Mensch, der sich innerhalb der Umwelt, in der er sozialisiert ist, sicher bewegen und in ihr überleben kann, indem er in der Lage ist, aus eigener Kraft, also ohne Gängelei, Probleme zu lösen.

Deshalb lag der Schwerpunkt meiner Prämisse auch nicht auf einer westlichen Weltanschauung und schon gar nicht auf einer allein westlich geprägten Wertung von Intelligenz, sondern auf der Aussage, dass es grundsätzlich ein Fehler ist - und ich schrieb auch: auf allen Lebensgebieten -, einen Gegner zu unterschätzen. Das war meine Kernaussage. Das gilt für politische und militärische Konflikte ebenso wie für einen Nachbarschaftsstreit oder einen Ehekrieg. Wenn sich eine Weltmacht wie die U.S.A. vom Hof jagen lässt, muss sie wohl den Gegner unterschätzt haben, ich wüsste nicht, wie man das anders nennen sollte.

Wenn du aber unbedingt am Begriff "Intelligenz" nach westlicher Vorstellung kleben bleiben willst, solltest du dir mal Gedanken darüber machen, weshalb die angeblich vor lauter Akademisierung strotzenden Westler bei sämtlichen Invasionen und NATO-Einsätzen auf anderen Kontinenten (Australien ausgenommen) jämmerlich gescheitert sind, und zwar nicht erst seit Vietnam oder dem Desaster in Ruanda, sondern schon in den Jahrhunderten zuvor.

Mit moralischen Wertungen kommt man dabei schon gar nicht weiter. Es hat schon immer hochintelligente Psychopathen und Massenmörder gegeben, aber auch strunzdumme Konzernvorstände und völlig unfähige "Wissenschaftler".
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