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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 13.03.2021, 13:26   #1
weiblich AlteLyrikerin
 
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Beiträge: 1.706

Standard Traue der Stille

Traue der Stille etwas zu.
Fülle sie nicht mit Belanglosem.

Nutze das Licht deiner Augen,
die Kraft deines Lächelns,
die Wärme deiner Hand -
wenn du darfst.

Das Wort, das du nicht sagst,
kann heilen.

Prüfe unerbittlich das Wort,
das deine Lippen bedrängt.
Nur, wenn es zu Herzen geht,
kann es Trost sein.
AlteLyrikerin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.03.2021, 22:49   #2
männlich Vers-Auen
 
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Dabei seit: 12/2017
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Beiträge: 2.196

Standard Moralin

Zitat:
Zitat von AlteLyrikerin Beitrag anzeigen
Traue der Stille etwas zu.
Hallo rüstige Lyrikerin,

Ich bin ein misstrauischer Mensch
und traue dem Frieden nicht,
denn oft ist es die Stille
vor dem Sturm.

Zitat:
Fülle sie nicht mit Belanglosem.
Wer entscheidet darüber was Belanglos ist?
Ich habe stets ein offenes Ohr, auch wenn
für mich, das Gerede belanglos ist.
Freilich sollte eine Sache, schon
Hand und Fuß haben.

Zitat:
Nutze das Licht deiner Augen,
die Kraft deines Lächelns,
die Wärme deiner Hand -
wenn du darfst.
Wer entscheidet darüber was man darf?

Zitat:
Das Wort, das du nicht sagst,
kann heilen.
Aber auch kränken, am Ende hat
das Schweigen das letzte Wort.

Zitat:
Prüfe unerbittlich das Wort,
das deine Lippen bedrängt.
Freilich muss man bevor man den Mund
aufmacht, zuerst das Gehirn einschalten.

Zitat:
Nur, wenn es zu Herzen geht,
kann es Trost sein.
Oft ist die Hoffnung der einzige Trost.

LG
Vers-Auen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.03.2021, 23:33   #3
männlich Ex-Ralfchen
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Dabei seit: 10/2009
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Beiträge: 17.302

liebe AL + VA -

ein sehr schlechter und kaum auf irgend etwas zutreffendes paar worte. das ist gut, denn eine längere version wäre ein problem. VA hat jeden Punkt gut beschrieben. du versuchst verschwurbelungen um ein interessante Stimmung zu entfachen. das geht bei dir leider immer daneben. ich bin dir gut gesinnt, weil du ein wunderbarer mensch zu sein scheinst. nur das schreiben ist nicht deines. aber egal, warum solltest du nicht? Ist doch alles völlig egal gemessen im großen Konzept des Lebens. Das habe ich gestern wieder zum 100. Geburtstag meiner geliebten Mutter gesehen. Schönen Abend und ein

schönes Wochenende an euch
ralfchen
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.03.2021, 13:07   #4
männlich KonradS
 
Dabei seit: 01/2021
Ort: Berlin
Beiträge: 49

Zitat:
Zitat von AlteLyrikerin Beitrag anzeigen
Traue der Stille etwas zu.
Fülle sie nicht mit Belanglosem.

Nutze das Licht deiner Augen,
die Kraft deines Lächelns,
die Wärme deiner Hand -
wenn du darfst.

Das Wort, das du nicht sagst,
kann heilen.

Prüfe unerbittlich das Wort,
das deine Lippen bedrängt.
Nur, wenn es zu Herzen geht,
kann es Trost sein.
Die Kritik, die Du bekommen hast, scheint mir grob und übertrieben, auch wenn ich das Gedicht eher didaktisch finde. Trotzdem gefällt mir das Rhythmus und ich finde es sowieso interessant zu fragen, wie würde ein Gedicht klingen, das der Stille zutraut?

Die Zeile, 'wenn du darfst', finde ich wichtig. Da die Stille genau eine intuitive Sache ist, eine Geste die Erlaubnis sucht.

Ich würde gerne eine zweite, bearbeitete Version von diesem Gedicht lesen.
Viele Grüße,
KonradS
KonradS ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.03.2021, 18:57   #5
weiblich AlteLyrikerin
 
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Beiträge: 1.706

Standard Herzlichen Dank an alle Kommentatoren

@Vers-Auen:
Ich finde sehr interessant, was du aus den Zeilen herausliest, und welche Fragen du ihm entgegen stellst. Hier ein paar Gedanken zum Hintergrund des Textes:
1. Stille ist etwas, das viele Menschen heute kaum noch aushalten. Sie kann aber sehr "produktiv" sein.
2. Viele vermeiden Besuche bei schwerstkranken Menschen, weil sie nicht wissen, was sie sagen sollen. Diese Stille, das Fehlen der passenden Worte, empfinden sie als bedrückend.
3. Das Leid mancher Menschen ist so groß, dass es tatsächlich keine Worte gibt, die trösten können. Soll ich der erblindeten Frau, die noch dazu nicht mehr gehen und stehen kann, sagen "das wird schon wieder", oder ähnlich peinliche Platituden?
4. Körpersprache, Berührungen, Nähe und gemeinsames schweigendes Aushalten sind oft die letzten verbleibenden Möglichkeiten, wo Worte nichts mehr bewirken können. Ob ich das darf, entscheidet der Mensch, dem ich durch Nähe zu helfen versuche.

@Ralfchen: Du müsstest die Situaton eigentlich kennen, in der Worte nichts mehr bewirken können.

@KonradS: Vielleicht sind die Erläuterungen, die ich für Vers-Auen schrieb, auch für Dich ein neuer Zugang zum Text?

Herzliche Grüße, AlteLyrikerin.
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Alt 14.03.2021, 22:22   #6
männlich Vers-Auen
 
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Beiträge: 2.196

Standard @ Alte Lyrikerin

Zitat:
Zitat von AlteLyrikerin Beitrag anzeigen
@Vers-Auen:
Ich finde sehr interessant, was du aus den Zeilen herausliest, und welche Fragen du ihm entgegen stellst. Hier ein paar Gedanken zum Hintergrund des Textes:
Ich kann nur das herauslesen was da steht!?

Zitat:
1. Stille ist etwas, das viele Menschen heute kaum noch aushalten. Sie kann aber sehr "produktiv" sein.
Das stimmt so nicht!
Ich z.B. kann den Lärm nicht aushalten, oft auch nicht das Gedudel des Autoradios. Wenn ich mal
durch eine Großstadt fahre, oder etwas suche, brauche ich absolute Ruhe für meine Konzentration.

Noch vor Jahren, bin ich gerne bis zu 2-mal pro Woche in die Disco gegangen,
zuletzt konnte ich den Lärm nur noch ca. 2-3 Std. aushalten. Lärm ist also
auch vom Alter abhängig, d.h. im Alter will man es ruhiger haben.

Zitat:
2. Viele vermeiden Besuche bei schwerstkranken Menschen, weil sie nicht wissen, was sie sagen sollen. Diese Stille, das Fehlen der passenden Worte, empfinden sie als bedrückend.
Könnte es nicht auch sein, dass Besuche gemieden werden, weil man
das Elend nicht sehen möchte, bzw. weil man es nicht ertragen kann?

Zitat:
3. Das Leid mancher Menschen ist so groß, dass es tatsächlich keine Worte gibt, die trösten können. Soll ich der erblindeten Frau, die noch dazu nicht mehr gehen und stehen kann, sagen "das wird schon wieder", oder ähnlich peinliche Platituden?
Jemandem falsche Hoffnungen zu machen, oder das Elend schön zu reden,
geht gar nicht! Wenn passende Worte fehlen, frägt man am besten den
kranken Menschen, was man für ihn Gutes tun könnte. Falls die Person
religiös ist, könnte man auch sagen, dass man für Sie betet.

Zitat:
4. Körpersprache, Berührungen, Nähe und gemeinsames schweigendes Aushalten sind oft die letzten verbleibenden Möglichkeiten, wo Worte nichts mehr bewirken können. Ob ich das darf, entscheidet der Mensch, dem ich durch Nähe zu helfen versuche.
Ja, manchmal ist Reden Blech und Schweigen Gold.
In so einem Fall, ist das richtige Handeln am besten.
Der kranke Mensch sollte die Gewissheit haben,
dass jemand da ist, der auch die Stille erträgt.

LG
Vers-Auen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.03.2021, 16:26   #7
weiblich AlteLyrikerin
 
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Alter: 73
Beiträge: 1.706

Hallo Vers-Auen,

in dem letzten Absatz Deiner Antwort können wir uns gerne treffen.
Herzliche Grüße, AlteLyrikerin.
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