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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 10.01.2018, 00:00   #1
männlich Parmonid
 
Dabei seit: 03/2012
Alter: 34
Beiträge: 64

Standard Regeln zur kunstvollen Herstellung von Hoffnung

In einem kaltgewordenen Raum stehen, den alles Licht verlassen hat und zur Kümmerlichkeit "Ja" sagen können. Den Abgrund, vor dem wir stehen, genauer betrachten, eingehender studieren, gründlicher prüfen. So präzise wie Irre präzise sein können. Ihm nicht durch Euphemismen und glorreiche Projekte der Selbstverleugnung beikommen. Dies ist mir als zufallsblindes Geschick auferlegt. Meine Potenzen gewaltsam und mit wackrem Tritt in leere, zweckfreie Impotenz verwandeln. Da ist sonst nichts. Keine Erhabenheit, keine Schönheit, keine Prinzipien und Regeln zur kunstvollen Herstellung von Hoffnung. Eine ästhetisierende Illusion, ein Panther in Verborgenheit. Sich von ihm fressen lassen, ohne im Augenblick des Gefressenwerdens in sentimentale Sehnsucht nach gelingender Lebensgestaltung zu zerfallen. Eine Affirmation gehaltvoller Absurdität. "Es hätte auch anders sein können" als Phrase verwirrter Träume von blind um sich schlagender Macht. Entlarvung. Und jetzt wieder der Sprung in vertrautes Vokabular:
Druck und Verdrängung. Überall. Mein Kopf zu schnell für meinen willenlosen Körper. Ach, hätt ich mich doch früher dem Trauma der Automatismen anvertraut und hingegeben. Wär ich doch ein überzeugter Idiot geworden. Doch der Realitätssinn treibt mich auf einen Ozean zusammenhangloser Laute und Erscheinungen und Nebel umringt mich und alle Hoizonte - die realen und die möglichen - werden dunkelblau. Ich versinke und erschaffe einen Ton, der nicht gehört werden kann, weil nur in Gedanken. Und auf dem stillen Matt des Wassers wird Scheitern zur Autorität. Ein gelehrter Geist, der einen distanzierten und verständigen Posten einnehmen kann, wann immer er will - ein Kriegsschauplatz, ein undurchsichtiges Mehrebenenspiel.
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