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Die Philosophen-Lounge Forum für philosophische Themen, Weisheiten und Weltanschauungen.

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Alt 12.10.2019, 19:10   #34
männlich milchmirzucker
 
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Hi Ilka Maria

Könntest du mir den Gefallen tun und mir die Stelle oder Stellen zeigen, wo die Frau mir widerspricht? Ich habe bis jetzt keinen Widerspruch finden können.
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Alt 12.10.2019, 19:46   #35
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Zitat:
Zitat von milchmirzucker Beitrag anzeigen
Scham und Ohnmacht sind sogar Antagonisten.
Wer Ohnmächtig ist, hat den Willen einen Teil seiner Selbst durchsetzen zu wollen, wer Scham empfindet, einen Teil seiner Selbst zu verdrängen.
Meiner Ansicht nach wollen diese zitierten Aussagen der Scham-Empfindung zusätzliche Eigenschaften hinzufügen (Durchsetzungswille, Verdrängung etc.), die austauschbar sind, und nichts an der Scham-Empfindung per se ändern.

Wir reden hier auf verschiedenen Ebenen. Ich rede von der Scham-Empfindung an sich (phänomenologisch), nicht über das, was mit ihr kausal einhergehen, vorausgehen oder nachfolgen kann.

Was ich allerdings am Anfang dieser Diskussion noch hinzufügte, waren zwei psychologische Thesen:

1. Wer von "Fremdscham" spricht, schämt sich nicht wirklich. Er hat nur bei seiner Wortwahl nicht nachgedacht oder benutzt das Wort bewusst, um sich über das andere zu erhöhen.

Oder:

2. Wer von "Fremdscham" spricht, schämt sich tatsächlich (weil er sich im fremden selbst wiedererkennt), möchte aber lieber von "Fremdscham" anstatt von "Scham" sprechen, weil er seine Scham-Empfindung verdrängen will.
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Alt 12.10.2019, 20:05   #36
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Okay. Ich bemerke grade was. Ich hab nochmal ein wenig in meinen Pyschologie Büchern herumgewurmt und muss feststellen, dass ich zu selbsicher in meiner Argumentation aufgetreten bin! Ich habe mich zu sehr auf mein Denken und zu wenig auf Bildung verlassen. Ich würde dem was ich gesagt habe zwar weiterhin zu einem großen Prozentsatz zustimmen, aber auch einiges streichen und anders ausdrücken oder erweitern. Ich bin wohl, mit meinem jetzigen Wissensstand nicht wirklich in der Lage, das Thema in der Breite zu überblicken, wie ich vorgegeben habe. Ich muss ein wenig nachdenken.
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Alt 12.10.2019, 20:17   #37
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Es ist mir eine Freude, mit Dir zu diskutieren, milchmirzucker. Mir scheint, Du hast eine offene, lösungsorientierte Einstellung; das liegt ganz auf meiner kritisch-rationalen Wellenlänge. Auch ich bin jederzeit offen für weitere Sichtweisen ...
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Alt 12.10.2019, 20:28   #38
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Zitat:
Zitat von milchmirzucker Beitrag anzeigen
Hi Ilka Maria

Könntest du mir den Gefallen tun und mir die Stelle oder Stellen zeigen, wo die Frau mir widerspricht? Ich habe bis jetzt keinen Widerspruch finden können.
Nun ja, da ist pausenlos die Enge Verbindung von Scham und Moral zu vernehmen, die du in zwei verschiedenen Büchsen verschlossen halten willst. Und von Wut ist keine Rede, wenn Schamempfindung geschildert wird.
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Alt 12.10.2019, 20:35   #39
männlich milchmirzucker
 
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Hi pjotr

Ebenfall eine Ehre

Hi Ilka Maria

Nein, nein, das ist jetzt ein bloßes Missverständnis. Ich habe deine Art zu argumentieren moralisch genannt, nicht gesagt, dass Scham und Moral nichts miteinander zu tun hätten.

Die Wut bezog sich übrigens auf Erik Erikson, der die Scham tiefenpsychologisch behandelte. Aber dass ist sehr schwer zu erklären und für die Diskussion nicht einmal besonders nützlich, denke ich.

Aber lassen wirs, zumindest für heut, mal gut sein.
Ich müsste mich da mal richtig ins Thema einlesen, so geb ich wohl nur halbgares von mir.

War eine Freude ihr beiden
Dankt
Patrick
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Alt 12.10.2019, 20:41   #40
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
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Nein, nein, das ist jetzt ein bloßes Missverständnis. Ich habe deine Art zu argumentieren moralisch genannt, ...
Ach so. Muss man halt wissen.
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psychologie, rhetorik, soziologie

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