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Sonstiges und Experimentelles Andersartige, experimentelle Texte und sonstige Querschläger.

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Alt 04.05.2007, 19:00   #1
Angel_with_silver_wings
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 1

Standard Geschichte, die noch keinen namen hat

ja... also ich hab mir mal gedacht, ich stell hier einfach mal meine geschichte rein, die is zwar nich so unbedingt wirklich gelungen, aber is ja auch egal.

also die is noch nich so ganz ausgereift, ist erstmal mehr oder weniger der Rohbau...würd mich über kritik und verbesserungsvorschläge freun...

hier des erste kapitel:

KAPITEL 1
Ich zog an der Landschaft vorbei als würde ich vor irgendetwas flüchten. Vielleicht wollte ich das ja auch…ja vielleicht wollte ich einfach nur meine Vergangenheit abhängen. Meine Identität hinter mir lassen und neu anfangen. Vielleicht hat mich das zu meinem Entschluss gebracht nach New York zu gehen. Tiere garsten ruhig auf der Wiese, aber ich rauschte mit hoher Geschwindigkeit an ihnen vorbei. Ich hatte alles hinter mir gelassen; die Tiere die auf der Wiese grasten, die Landschaft die an mir vorbei zog und …. mein Leben…so schnell würde es mich nicht wieder aufholen. Ich wusste nicht wo wir grade waren…ich saß allein in meinem Abteil, niemand da den ich fragen konnte. Aber das war ich gewohnt. Ich bin einfach abgehauen…ohne Boden unter den Füßen bin ich losgerannt…jedoch nicht zum Abgrund hin, sondern weg von ihm. „Ich könnte mir eine Wohnung mieten und anfangen irgendwo zu arbeiten. Geld habe ich ja dabei!“, dachte ich bei mir und griff instinktiv in meine Tasche, um nach meinem Geldbeutel zu suchen. Kaum hielt ich ihn in der Hand, verlangsamte sich mein Puls wieder. Ich hatte meine gesamten Ersparnisse in dem Geldbeutel. Meine Mutter sagte immer, ich solle es mir für meine Zukunft aufsparen. Und nun war die Zukunft da und ich brauchte es. „Ist hier noch ein Platz frei?“, riss mich eine dunkle, rasselnde Stimme aus meinen Träumen…Englisch sprach die Stimme. Ich zuckte zusammen und blickte in ein weißes Gesicht…fast so weiß wie der Tod. Der Mann der vor mir stand, trug einen langen Ledermantel, seine Haare waren rabenschwarz...und man könnte meinen, seine Augen wären auch schwarz gewesen….vielleicht waren sie das auch, ich konnte es nicht genau erkennen. Die Kälte die von seinem Äußeren kam, ging auf meinen Körper über. Ich fröstelte. Der Mann schob eine seiner schwarzen Haarsträhnen aus seinem Gesicht. Er wartete auf eine Antwort. Ich ließ ein zaghaftes „ja“ über meine Lippen fließen. Mit schweren Schritten kam der Mann auf mich zu und setzte sich gegenüber zu mir ans Fenster. Er sah schön aus wie seichter Regen, der sachte die Fensterscheiben runterträufelte. Mit jedem Liedschlag seiner kalten Augen fiel ein Regentropfen zu Boden. Er blickte hoch und sah mir eine zeitlang in die Augen. Mein Herz begann vor Schmerz zu schreien. „Sagen sie mir, Misses Brown, glauben sie an den Himmel?“, fragte er fast ohne seine schmalen, zu einem spöttischen Lächeln verzogenen Lippen zu bewegen. „Ja“, kam es aus meinem Mund hervor, wie von Geisterhand getrieben. Plötzlich erschrak ich. Woher wusste er meinen Namen? Ein leises, kaum zu vernehmendes Lachen war plötzlich zu hören. Der Mann lehnte sich nach vorne, stützte seinen Ellenbogen auf seine Knie und sah mir ins Gesicht. Wieder fiel eine Strähne seines Haares in sein Gesicht. Es sah aus wie flüssiges schwarzes Metall. Er musterte, so schien es mir, jeden Millimeter meines Gesichtes und hatte immer noch dieses Lächeln an seinen Mundwinkeln haften. „Sie sehen so unschuldig und sorglos aus, doch hinter ihren Fassade verbirgt sich Angst…große Angst von ihrer Vergangenheit eingeholt zu werden…in ihre damalige Sucht zum Boden zu rutschen und nicht wieder aufstehen zu können…“, sagte er nach einigen Minuten zu mir und erhob sich. Sein schwerer Mantel prallte auf den Boden, es erschien mir unheimlich laut. Er drehte sich um während er die klappernde schwere Tür des Abteils aufschob. Wieder war diese ungeheuerlich schwere tiefe Lachen zu hören. Für einen Bruchteil einer Sekunde schloss ich die Augen. Als ich sie wieder aufschlug, war der Mann verschwunden. Kalte Luft wehte von der Tür aus zu mir ins Abteil. Ohne zu wissen was ich tat, erhob ich mich und bewegte mich langsam auf die offene Tür zu. Ich sah mich nach links und rechts um, jedoch konnte ich niemanden sehen. Das Fenster, das mir gegenüber lag, war offen. Vielleicht war er aus dem Fenster gesprungen. Angsterfüllt sah ich hinaus. „Wie schön wie schön Kathie… du sorgst dich also um mich!“, flüsterte diese dunkle Stimme. Er stand direkt hinter mir ich konnte seinen Atem in meinem Nacken spüren. Kalt…der Atem war so unbeschreiblich kalt. Ich fror. Plötzlich umfassten zwei große Hände meine Hüfte. Selbst sie waren kalt. Ich traute mich weder mich umzudrehen oder etwas zu sagen. Ich konnte nicht erkennen was kälter war: die Luft die von dem offenen Fenster in den Zug drang oder der Atem und die Hände die zu dem Mann hinter mir gehörten. „Was bist du?“, hörte ich mich plötzlich sagen. Die Arme umklammerten mich fester und fester. „Willst du es sehn?“, hauchte er fragend zu mir hin. „Ja!“, antwortete ich ohne weiter zu überlegen. Der Mann umklammerte mich weiterhin als würde ich versuchen zu fliehen. Plötzlich atmete er laut die Luft, die von dem Fenster kam, ein und alles begann sich um mich herum zu drehen. Bilder aus alten Jahren umgaben mich… ich wusste nicht wo ich war, und manche der Bilder gehörten nie mir. Sie mussten ihm gehören. Ich konnte nicht atmen, aber anscheinend brauchte ich hier keinen Sauerstoff…wo immer ich auch war, ich wollte weg von diesem Ort. Die ganzen Bilder ließen meine geheilten Wunden wieder aufreißen. Der Mann trug mich auf seinen Armen und ging immer weiter grade aus, ohne die Bilder zu beachten. Ich schloss die Augen, doch die Bilder verschwanden nicht…sie verfolgten mich mit jedem Schritt den der Mann ging. „Zeit heilt Wunden, doch sie brechen wieder auf… immer und immer wieder…“, sang der Mann förmlich mit ruhiger rasselnder Stimme vor sich hin, „Wir sind da.“ Plötzlich atmete der Mann aus. Ich weiß nicht genau wo wir uns befanden, aber es war in einer Großstadt und es war Nacht. „Komm mit!“, flüsterte der Mann mir zu und griff mein Handgelenk. Er zog mich sanft in eine kleine Nebengasse, weg von all dem Lärm und den bunten Lichter der Stadt. Es war dunkel und kalt. Auf dem Boden lag vor mir eine zertretene Zeitung. Ich hob sie behutsam auf. „3 Februar 1977…mein Todesdatum!“, sagte der Mann, als er sah, dass ich erschrocken das Datum beobachtete. Er stand schon wieder hinter mir…sein Atem kitzelte in meinem Nacken. Das Gefühl wurde mehr und mehr angenehmer für mich. Plötzlich blickte ich auf und drehte mich zu ihm um. „Heißt das…du bist…tot?“, fragte ich ein wenig verwundert. „Nein…aber…Ja!“, gab er mir nur zur Antwort. Als ich ihn verwirrt ansah, nahm er meine Hand und zog mich weiter in Richtung Dunkelheit. Inzwischen waren wir tief in ein Netz von Nebengassen geraten. Plötzlich blieb er stehen und schritt langsam auf eine Gruppe von Männern zu, in deren Mitte ein Junge stand. Ich konnte fast nichts erkennen. Die Nacht legte sich wie Nebelschwaden um das Bild das sich mir bot. „Hast du das Geld?“, fragte nun eine tiefe, wütend klingende Stimme. „N nein ich hab kein Geld mehr…ich…“, fing der Junge an zu antworten, doch weiter kam es nicht, denn seine Stimme ging in dem Gelächter der vielen Männer unter, die um ihn herum standen. „Achso ist das… das sind ja ganz neue Methoden!“, lachte nun auch eine Frauenstimme unter ihnen. „ Das tut uns jetzt aber Leid… da musst du jetzt wohl anders bezahlen!“, sagte der stämmige Mann nun wieder, der am Anfang geredet hatte. Er schien wohl der Anführer der Gruppe zu sein. Auf seinen Befehl stürzten sich die Männer auf den Jungen und schlugen auf ihn ein. Nur die Frau distanzierte sich von der Gruppe. Es sah so aus als würde sie Wache halten. Die Schreie des Jungen taten weh…im Herzen. Unter den Bitten und dem Betteln, waren auch viele Hilferufe zu hören. Plötzliche verstummte das Geschrei. Die Männer stoppten abrupt. „Er atmet nicht mehr!“, rief ein etwas Schmalerer der Gruppe. Alle sahen auf den Anführer. Er hatte ein Messer in der Hand. Es war voll mit Blut beschmiert. Der Junge lag in seinen Armen…tot. „Oh Gott…du hast ihn umgebracht!“, schrie die Frau. „Was…hast du getan?!“, völlig entgeistert starrten alle den Mann an…doch er sagte nichts. Er war zu erschrocken über sich selber. „Fahr zur HÖLLE!“, schrie die Frau nun wieder, und wurde während des Satzes lauter und ihre Stimme erhob sich. Ohne sich noch einmal umzudrehen, lief sie davon und ließ die Männer alleine stehen. Eine Weile lang setzte die Stille ein, die Stille eines Toten, ohne Worte. Ja, sie standen da und sagten kein Wort, aber ihre Gesichter und Blicke sprachen Bände. Mit einem Ruck wurde diese Stille zerbrochen, wie eine dünne Glasscheibe. Sirenen ertönten von allen Seiten. „Schnell! Haut ab…sie hat die Polizei gerufen…LOS lauft schon!“, keifte einer der Männer und rannte ebenfalls, wie die Frau davor davon. Die anderen taten es ihm gleich… nur einer blieb stehen, er ist ruhig geworden, seit er das Blut an seinem Messer gesehen hatte. Plötzlich stieß irgendetwas durch meinen Körper. Als ich mich umsah, bemerkte ich, dass ein Polizeiauto durch meinen Körper hindurch fuhr. Erschrocken schrie ich auf. „Oh Gott…nein…bitte sag nicht das ich…bin ich tot?“, euphorisch tastete ich meinen Körper ab. „Nein bist du nicht!“, sagte der Mann neben mir knapp. Erleichtert atmete ich auf. Vor mir hatten sich nun Krankenwagen und Polizeiautos um den Mann gestellt. Nun sah ich was geschah: Der Mann hielt den Jungen, dem er grade das Leben genommen hatte im Arm und umklammerte ihn. Tränen überfluteten seine Augen. In der anderen Hand hielt er das Messer. „Damit wir wieder Brüder werden!“, sagte der Mann nun ruhig und fuhr sich mit dem Messer zu seiner Brust. Plötzlich drückte er das Messer in sein Fleisch. Sein Blut vermischte sich mit dem des Jungen. Alles um mich herum bewegte sich in hoher Geschwindigkeit. Ich sah den Mann neben mir….er weinte ebenfalls. Ohne mich dabei anzusehen, oder auch nur seine Blicke von dem Schauspiel vor sich zu entwenden, packte er mich am linken Oberarm und atmete wieder ein. Wieder begann sich alles um mich herum zu drehen, die Bilder kamen wieder, und der Mann trug mich durch diese seltsame Welt. Er atmete wieder aus. Ich befand mich an einem Ort der mir bekannt vorkam. Der Raum war grau und es war Nacht, überall lag Dreck und es stank bestialisch. In der Ecke stand ein Waschbecken, dreckig, wie auch der ganze Rest in dem Raum. Ein Mädchen kam herein. Ihre schwarzen Haare waren zerzaust und ihre Schminke war verwischt. Sie trug ein weißes Nachthemd, jedoch war auch dies schmutzig und abgenutzt. Tränen rannten ihre Wangen herunter, ihr Elend spiegelte sich in ihren Gesichtszügen, in ihrer Körperhaltung und in ihrem Zustand wieder. Auch mir flohen die Tränen unkontrolliert aus den Augen. So gerne hätte ich sie noch bei mir gehabt, um meine Angst und Vergangenheit zu verbergen. Langsam stolperte die klägliche kleine Person zum Waschbecken und wischte mit der Hand über den verstaubten Spiegel. Sie sah sich an… atmete schnell und laut. Eine lange Zeit passierte nichts, sie stand nur vor dem Spiegel und sah in ihr verkratztes Gesicht. Plötzlich schlug sie mit geballten Fäusten und all ihrer Kraft auf den Spiegel, so dass er in winzig kleine Teile zersprang. Sie nahm sich zitternd eine Scherbe von Boden, blickte sie von allen Seiten an und fuhr sich dann in einem Strich über ihren Unterarm. Frisches Blut rann aus der Wunde. Es beschmutzte den Boden und ihr weißes Nachthemd…Genau wie die Person vor mir sackte ich in meinem Elend zu Boden und sank in einen tiefen Schlaf.
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