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Fantasy, Magie und Religion Gedichte über Religion, Mythologie, Magie, Zauber und Fantasy.

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Alt 28.05.2014, 23:38   #1
männlich Johannes P.
 
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Beiträge: 49

Standard Erstrahle, Christi Geist

Christi Geist erstrahle

Strahle, Christi Geist, erstrahle
in der dunklen Sündenwelt,
dass das Herz der Hoffnungslosen
sich noch einmal froh erhellt!

Menschen dürsten nach dem Leben,
finden es in Geld und Lust,
und nach lebenslangem Streben,
bleibt nur hoffnungsleerer Frust.

Strahle, Christi Geist, erstrahle
in Familien, die zerfallen,
Gnade, die vergibt und liebt
erfülle neu das Herz in Allen!

Überwinde jeden Zweifel,
jeden Hass und stillen Neid,
lindre Seelenschmerz, Komplexe
und das tiefste Herzeleid.

Strahle, Christi Geist, erstrahle
durch mich selbst an jedem Ort!
Lass die bösen Geister fliehen,
sprich durch mich das rechte Wort.

Ich will leuchten, ach so gerne,
leuchten hell mit reinem Licht,
dass zu tun ich endlich lerne,
was dein Geist still in mir spricht!
Johannes P. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.05.2014, 06:52   #2
weiblich C.Alvarez
 
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Beiträge: 4.892

Hallo Johannes P.,

dein Text hat bei mir viele offene Fragen hinterlassen. Zum Beispiel ist mir nicht klar, wo der Unterschied zwischen "strahlen" und "erstrahlen" liegt. Auch bleibt die Art der Strahlung in deinem Text unerwähnt. Wir kennen ja die Folgen von Strahlung aus der Tschernobyl und Fukushima Havarie, ihr einen göttlichen touch zu verpassen, na, ich weiss nicht.

Dass du in deinem Text ganze Familien durch die Strahlung zerfallen lässt ist einerseits sehr mutig, andererseits in deinem irgendwie religiös angehauchten Text wirkt es wie leicht blasphemischer Zynismus.

Dass du Christus strahlen lässt ist verständlich, nach allem was die verschiedenen Kirchen so aus seinen Lehren gemacht haben, da ist es nicht verwunderlich dass er sich verstrahlt fühlt und die Menschheit "leuchten" oder besser "brennen lassen" will, um mal eine Formulierung des katholischen Klerus zu verwenden.

Alles in allem schwankt dein Text zwischen Gebet und Gedicht, hat sich noch nicht entschieden was es sein will, ähnlich so manchen katholischen Priestern, die sich nicht entscheiden können ob sie unbedingt Knaben missbrauchen oder es auch mal mit einem Mädchen versuchen wollen…

Nun, wir werden sehen.

Viele Grüsse

CDP
C.Alvarez ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.05.2014, 10:12   #3
männlich Johannes P.
 
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Alter: 36
Beiträge: 49

Hallo Merc,

danke für dein ausführliches Feedback! Es liest sich gleichzeitig kritisch und humorvoll. Das finde ich gut.
Tja das Wort Strahlen ist natürlich durchaus negativ belegt in der heutigen Zeit...
In meinen Augen erstrahlt Christi Geist dort, wo man seine Lehren in Alltag anwendet. Es lebt sozusagen christlichen Glauben ohne ihn Menschen aufzudrängen oder gar aufzuzwingen.
Unsere Sonne strahlt. Wenn etwas dagegen "erstrahlt", so beginnt es soeben zu strahlen. Jedenfalls meiner Ansicht nach.

Gebet ODER Gedicht. Kann es nicht beides sein? Zumal im Themengebiet "Fantasy, Magie, Religion"? Zeigt deine Nennung des Missbrauchs von katholischen Priestern an Kindern im direkten Vergleich mit meinem Gedicht deine starke Abneigung gegenüber Glaubensrichtungen allgemein oder der katholischen Kirche im speziellen? Ist die Frage nicht die, was der Mensch aus einem Glauben macht? Er kann fanatisch werden. Er kann Verachtung und Hass empfinden Menschen gegenüber, die nicht dasselbe glauben. Er kann seinen Glauben als bloßes kirchliches System begreifen, in dem er sich versteckt und seine Vorteile zieht. Dies alles ist für mich nicht wahres Christ-Sein.

Dass die Familien zerfallen, kurz nachdem von Strahlung die Rede ist - Ups, das war durchaus nicht der klügste sprachliche Zug von mir! Viel mir bis heute gar nicht auf...

lg
Johannes P.
Johannes P. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.05.2014, 10:32   #4
weiblich C.Alvarez
 
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Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.892

Hallo Johannes P.,

ich freue mich, dass du mir meinen humorvollen Kommentar nicht übelgenommen hast. Natürlich kann ein Gedicht auch ein Gebet sein und umgekehrt, und natürlich liegt es an den Menschen, was sie aus ihrem Glauben machen.
Ich selbst habe eine starke Abneigung gegen alle religiösen Institutionen - nicht gegen den Glauben - denn ich bin der Überzeugung, dass im Namen Gottes von diesen Institutionen mehr Unheil über die Welt gebracht wurde als Gutes.
Aber das hat mit deinem Gedicht und deinem Standpunkt - den ich respektiere - nichts zu tun. Mir war nur danach, mal so bischen meinem Unmut über die Kirche Luft zumachen.
Ich danke dir für dein Verständnis.

CDP
C.Alvarez ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.05.2014, 10:32   #5
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Johannes P. Beitrag anzeigen
Unsere Sonne strahlt. Wenn etwas dagegen "erstrahlt", so beginnt es soeben zu strahlen. Jedenfalls meiner Ansicht nach.
Das ist absolut korrekt.

Du hast "flow" in Deinen Strophen, nur kann ich leider inhaltlich nichts mit Deinen Texten anfangen. Aber ich lese sie.

Woher kommt die religiöse Nähe? Wenn ich es wüsste, verstünde ich Deine Gedichte vielleicht besser.

LG
Ilka
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.05.2014, 10:44   #6
männlich Johannes P.
 
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Beiträge: 49

Hallo Ilka,

Ich wurde von Kind auf religiös geprägt. Ich wuchs in einem Elternhaus auf, wo es strenge Erziehung gemäß der Bibel gab.
Vieles sehe ich heute anders bzw. differenzierter. Doch meine Liebschaft zu den Lehren von Jesus ist geblieben. Diese Person ist eins meiner großen Vorbilder für mein Leben und ich habe gemerkt, dass meine Eltern nie erkannt haben, worum es beim christlichen Glauben wirklich geht. (übrigens ist meine christliche Affinität nur einer von vielen Aspekten meiner Persönlichkeit).

lg
Johannes P.
Johannes P. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.05.2014, 10:50   #7
weiblich Ilka-Maria
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Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.045

Ich hatte diesen Hintergrund vermutet, aber nicht für möglich gehalten, dass er heute noch fruchtbar ist.

Das ist kein negatives Urteil, sondern ein erstaunt wertfreies Aha.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.05.2014, 11:10   #8
männlich Johannes P.
 
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Finde ich gut. Danke.

lg
Johannes P.
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Alt 31.05.2014, 01:35   #9
männlich NuclearWinter
 
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Ich versteh das mit dem Christentum(/Religionen an und für sich) nicht so recht... Wenn man einen Christen fragt, was der Sinn des Lebens sei, so antwortet er: "Ein gutes Leben führen, damit man in den Himmel kommt." Doch das ist ja kein Sinn innerhalb des Lebens, es verschiebt die Sinnfrage nur auf 'nach dem Tod'. Deshalb fände ich es mal toll, wenn mir ein Christ (z.B. Du) sagen könnte, was denn der Sinn des Lebens nach dem Tod ist?
LG NW
NuclearWinter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.05.2014, 09:09   #10
männlich Johannes P.
 
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Beiträge: 49

Hallo NW,

hier mein persönlicher Standpunkt zu deiner Frage:

Wer ein gutes Leben führt, nur um in den Himmel zu gelangen, handelt letztendlich egoistisch. Die eigene Seligkeit sollte nie das Grundmotiv im Leben eines Christen sein. Das Hauptmotiv sollte dagegen sein: Die Freude daran, anderen Menschen Freude, Liebe und Hoffnung zu schenken. Sich sogar für Menschen uneigennützig aufzuopfern, die man liebt (nicht unbedingt gleich das Leben, sondern seine Zeit, Kraft, etc) 'Liebe deinen Nächsten wie dich selbst'.
Wenn göttliche Liebe das Leben eines Menschen erfüllt, dann handelt er nicht mehr nach dem Motto "Ich muss Gutes tun, sonst komm ich in die Hölle!!" Wer immer nur von dieser Angst getrieben wird, der hat nicht verstanden, worum es geht.
Christliches Leben ist ein Leben für Andere und hier liegt für mich auch die 'Sinnfrage' verborgen: Finde den für dich bestimmten Platz in diesem irdischen Leben und bringe den Menschen dort auf deine ganz individuelle Art Freude, Liebe und Hoffnung, sodass sie den Geist von Jesus erkennen können, der durch dich wirkt. Die Freude, die Liebe und die Hoffnung, die du davon ernten wirst, gibt dir dann wahre Glückseligkeit. Hier in diesem Leben und über den Tod hinaus.
Versuche jedoch nie, nach außen etwas darzustellen, was du nicht bist, sonst ist dieses ganze Unterfangen zum Scheitern verurteilt.

so, dies war nun meine persönliche Sichtweise. Bin jedoch offen dafür, eines Besseren belehrt zu werden, falls ich mich irre.

lg
Johannes P.
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Alt 18.06.2014, 01:39   #11
männlich UdoFrentzen
 
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Beiträge: 247

Zitat:
der Sinn des Lebens nach dem Tod
ich nehme an: der Sinn des Lebens bezieht sich auf dieses Leben.
Dieses Leben steht im Vordergrund. Ein chinesischer Weise wurde
nach einer Audienz von seinen Mitreisenden gefragt: 'Meister,
warum hast du die Fragen nach dem Leben nach dem Tod
nicht beantwortet?' - Er: 'Habt ihr nicht bemerkt, die Leute,
die diese Frage stellten, waren die, die mit diesem Leben nichts
anfangen können?'
Die orthodoxe Antwort ist: Suche Gott und du wirst einen Sinn für
dein Leben finden, der auch nach deinem Tod über dich hinausweist.
UdoFrentzen ist offline   Mit Zitat antworten
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Stichworte
christus, heiliger geist, jesus

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