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Sonstiges und Experimentelles Andersartige, experimentelle Texte und sonstige Querschläger.

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Alt 02.07.2008, 09:23   #1
Pimpf
 
Dabei seit: 06/2008
Beiträge: 4

Standard Wäsche

Nach Haus und Wäsche aufhängen, ohne Musik und ohne Bier. Einfach so. Die Wäsche muss trocknen. Mit jedem Stück und mit jeder Sekunde die es zu trocknen scheint wächst die Hoffnung, dass dieses dann in letzter Konsequenz getrocknete Stück Kleidung den nächsten glücklichen Augenblick zieren möge. Mit jedem Müh weichender Feuchtigkeit erhöht sich die Zuversicht auf eine von diesen Stunden, welche, selbst wenn bereits vergangen, glücklich sein lassen, auf einen dieser Tage, die in der Lage sind, Gewöhnliches zu etwas Beeindruckendem zu erheben. Und ob ein jedes der aufgehangenen es so recht machen kann, wie erhofft, ist ernsthaft zu bezweifeln, trotzdem, gerade deswegen, immer weiter, ein jedes mit Erwartung versehen, ein jedes der Möglichkeit des Scheiterns unterworfen.
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Alt 17.07.2008, 22:32   #2
erstmalsooderwie
 
Dabei seit: 11/2007
Beiträge: 79

Tach du, Pimpf.
Morgen lasse ich mir noch mehr einfallen, aber was mir, abgesehen davon, dass deine Geschichte eindeutig "etwas hat", schon jetzt aufgefallen ist, ist ein Logilfehlker (wenn er denn nicht beabsichtigt war, so weit reicht's bei mir heute nicht mehr):
Zitat:
Einfach so.
Nee, du lieferts eine eindeutige, monumentale Erläuterung, warum die Wäsche trocknen muss - eben nicht einfach so.
Ich seh's schon - ich rede Müll. Ist aber auch egal, morgen mehr von einem ausgeschlafenen Hirn.
freundliche Grüße und willkommen hier im Forum, ich bin gespannt was du sonst noch so schreibst
erstmal. ...

So, noch etwas:
Zitat:
getrocknete Stück Kleidung den nächsten glücklichen Augenblick zieren möge
Ein Kleidungsstück wird von Menschen getragen - nicht von Augenblicken. Bei mehrmaligem Lesen macht es bei mir da einfach: Hä? Eine Person einzuführen fände ich unpassend, du hast es ja auch am Anfang so geschickt vermieden. Deine Lösung, es dem "Augenblick " überzustreifen wirkt alles andere als plump, aber irgendwie... ich denke noch darüber nach.
später mehr.
erstmal. ...
erstmalsooderwie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.08.2008, 09:29   #3
sarah65
 
Dabei seit: 08/2008
Beiträge: 1

Also ich find das mit dem Augenblick eine gute Lösung! Würde ich so lassen!
sarah65 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.08.2008, 00:35   #4
Pimpf
 
Dabei seit: 06/2008
Beiträge: 4

Naja, letztenlich ist es ja richtig, dass Kleidungstücke immer von Menschen getragen werden...das mit dem "Augenblick" entspringt dem Gedanken, dass es doch Anläße und so n Kram gibt, wo bestimmte Kleidung getragen wird und durch meine Kleidung ich selbst und auch der Augenblick an sich verziert und verkleidet wird was jetzt nicht kritisch gemeint ist, sondern einfach als Sachverhalt. Deswegen zieren doch Kleidungstücke auch Augenblicke einschließlich der tragenden Person, oder?
Mit dem "Einfach so" hasse Recht, danke dir!
Schön Gruß, der Pimpf
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Alt 24.08.2008, 11:06   #5
Fuenkchen
 
Dabei seit: 02/2006
Beiträge: 51

Hey Pimpf!

Das mit dem "Einfach so." ist auch für mich ein Gegensatz zum Rest des Textes. Und wenn ich ehrlich bin, hab ich deinen Text eher quergelesen, als ihn zu verinnerlichen. Er wurde mir einfach zu langweilig. Warum?

"Mit jedem Stück und mit jeder Sekunde die es zu trocknen scheint wächst die Hoffnung, dass dieses dann in letzter Konsequenz getrocknete Stück Kleidung den nächsten glücklichen Augenblick zieren möge. Mit jedem Müh weichender Feuchtigkeit erhöht sich die Zuversicht auf eine von diesen Stunden, welche, selbst wenn bereits vergangen, glücklich sein lassen, auf einen dieser Tage, die in der Lage sind, Gewöhnliches zu etwas Beeindruckendem zu erheben."
Das sind zwei Sätze. Und meines Erachtens nach sind sie viel zu lang. Außerdem zu komplizierte Nomen für solche Endlossätze. Zumindest beim zweiten Satz weiß ich am Ende nicht mehr, was am Anfang stand und warum ich den Satz überhaupt gelesen habe. Der Lesefluss wird behindert. Außerdem ist da eine Wiederholung drin, die ziemlich ungeschickt eingesetzt wurde. "Mit jedem Stück" und "Mit jedem Müh". Die Sätze sind einfach zu lang, als dass der Leser die beiden Anfänge unterbewusst als Wiederholung und somit als Stilmittel bemerken könnte. Das einzige, was ihm auffällt ist: Irgendwas klingt hier komisch.

Zu alledem muss ich sagen, dass mir auch der Kern deiner Geschichte nicht gefällt. Meiner Meinung nach ist es zu abstrakt, beim Beschauen trocknender Kleidung an das zu denken, was diese Kleidung vielleicht miterleben wird, welche Glücksmomente etc.
Für mich ist das einfach uninteressant und ich kann es nicht nachempfinden.
Stellen wie "Die Wäsche muss trocknen. Mit jedem Stück und mit jeder Sekunde die es zu trocknen scheint wächst die Hoffnung," finde ich daher völlg überzogen. Zudem kannst du das "scheint" weglassen, schließlich trocknet die Wäsche wirklich. Ich kann mich einfach nicht in die Lage versetzen und Hoffnung in Wäsche sehen 8o
Vielleicht wäre es sinnvoll, würde sich das Ich zunächst an bereits erlebte Glücksmomente erinnern, wenn es z.B. den Rock sieht, den es beim ersten Kuss anhatte. So könntest du am Anfang Beispiele geben und dann die allgemein gültigen Aussagen treffen, die sich in deinem Text finden lassen. Der Leser wäre jedenfalls besser darauf vorbereitet, was du in Wäsche siehst

So long,
Fünkchen.
Fuenkchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.08.2008, 11:23   #6
weegzon
 
Dabei seit: 08/2008
Beiträge: 51

Moin Fuenkchen,

Zitat:
Original von Fuenkchen
Meinung nach ist es zu abstrakt, beim Beschauen trocknender Kleidung an das zu denken, was diese Kleidung vielleicht miterleben wird, welche Glücksmomente etc.
eine Einschränkung möchte ich aber doch machen. Man kann gut ein altes Paar Schuhe oder eine alte Hose als Aufhänger benutzen, um zu überlegen, was diese Kleidungsstücke mitgemacht haben. Aber der Aufhänger muß kurz bleiben und im Folgenden darf es nur um die Erlebnisse gehen. Den Aufhänger darf man dann zum Schluß noch mal kurz aufgreifen. Reinhard Mey hat das mal in einem Lied getan, wo es mir gut gefallen hat.

Hier ist es natürlich ein Lied und folgt anderen Gesetzmäßigkeiten. Trotzdem finde ich es als Beispiel ganz interessant.
http://www.reinhard-mey.de/index.php...xt_main&w=1280

Gruß Eugen
weegzon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.08.2008, 11:28   #7
Fuenkchen
 
Dabei seit: 02/2006
Beiträge: 51

Hallo weegzon!

In dem von dir verlinkten Liedtext ist auch Handlung vorhanden, Bewegung. Pimpf's Text ist praktisch eine Zustandsbeschreibung, es verändert sich nichts.

Zitat:
Man kann gut ein altes Paar Schuhe oder eine alte Hose als Aufhänger benutzen, um zu überlegen, was diese Kleidungsstücke mitgemacht haben.
Das ist das was ich hiermit meinte: "Vielleicht wäre es sinnvoll, würde sich das Ich zunächst an bereits erlebte Glücksmomente erinnern, wenn es z.B. den Rock sieht, den es beim ersten Kuss anhatte. So könntest du am Anfang Beispiele geben und dann die allgemein gültigen Aussagen treffen, die sich in deinem Text finden lassen."
Ich hätte das gut zur Einstimmung gefunden. Dann würde der Rest möglicher Weise nicht so übertrieben wirken.

Fünkchen
Fuenkchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.08.2008, 13:02   #8
Pimpf
 
Dabei seit: 06/2008
Beiträge: 4

Wow!

Vielen Dank erstmal für die Kritikpunkte, werde es überdenken und das Lied auch anhören. Hoffe ihr seit mir nicht bös, wenn ich sage, dass dieser Text letztendlich nur einmal so angefertigt wurde wie er da steht weils mir so in den Sinn kam. Aber mal sehen, mit eurer Hilfe wird vielleicht doch noch was draus.
Thanks a lot
Pimpf ist offline   Mit Zitat antworten
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